Eisenmangel - vertrage Tabletten nicht

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von kleine Eule, 5. Juli 2018.

  1. kleine Eule

    kleine Eule Bekanntes Mitglied

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    Hallo,

    bei mir sind die Eisenwerte mal wieder völlig im Keller. Über Ernährung krieg ich sie nicht hoch, alle pflanzlichen Präparate/Säfte bringen es nicht. Leider vertrage ich Eisen in Tabletten oder Kapselform auch nicht gut. Selbst die angepriesenen Ferosanol duodenal führen dazu, dass mir zur Zeit permanent übel ist, ich Magenkrämpfe und Sodbrennen habe und kaum etwas runter bekommen. Verstopfung machen sie auch. Alles in allem kein Zustand, den man nun über Wochen und Monate haben möchte. Da der Spiegel aber nach dem Absetzen immer sehr schnell wieder zu niedrig ist, sollte eigentlich eine Dauereinnahme stattfinden.

    Beim Rheumatologen hieß es, da müsse der Hausarzt es eben als Infusion oder Spritze geben. Dies wurde der Hausarztpraxis auch so mitgeteilt. Allerdings sieht man die Sache dort anders. Solange keine starke Anämie vorliegt, soll ich nur Tabletten nehmen. Obwohl bekannt ist, dass ich die sehr schlecht vertrage und mir weiteren Gewichtsverlust nicht leisten kann.
    Es kam der Vorschlag, ich solle dann halt Pantozol zusätzlich nehmen, wenn ich davon Magenprobleme hätte. Laut Packungsbeilage verhindern die aber die Aufnahme von Eisen, also auch keine wirkliche Alternative, oder?

    Wie ist es bei Euch, unter welchen Bedingungen habt Ihr Eisen über die Vene bekommen?
    Ach ja, weiß zufällig jemand, wann die Kasse die Kosten für Eisenpräparate übernimmt und mit welchen Kosten ich rechnen muss, wenn ich doch noch einen Arzt finde, der bereit ist, Spritzen oder Infusionen zu verschreiben? Die Tabletten hab ich bislang immer selbst bezahlt.

    viele Grüße von der kleinen Eule
     
  2. Mona-Lisa

    Mona-Lisa habe RA seit 2011

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    Ferro sanol hab ich auch nicht vertragen, die machten mir auch übelst Magenprobleme.
    Hast du es mal mit Kräuterblut probiert? Gibt's bei dm zum Beispiel.
    Das hab ich gut vertragen. Weiß jetzt aber grad nicht mehr, wie hoch da der Eisen-inhalt ist, meine mich aber zu erinnern, dass der wohl noch höher wie bei den Ferro sanol ist.

    Liebe Grüße von
    Mona
     
  3. Lolobs

    Lolobs Bekanntes Mitglied

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    Hallo kleine Eule,
    bei mir wurde eine Eisenresorptionsstörung festgestellt und bekomme deswegen Eisen seit einigen Jahren in regelmäßigen Abständen als Infusion bei meiner Hausärztin.
    Bei mir reicht es der Kasse nachzuweisen, dass ein Eisnmangel vorliegt. Je nach Lust und Laune von mir, warten wir noch ab bis eine Blutarmut vorliegt. Die Kosten für eine Infusion liegen aber auch im Rahmen.
    Viele Grüße
    Lolo
     
  4. Tinchen1978

    Tinchen1978 Bekanntes Mitglied

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    Hallo kleine Eule,

    du schreibst, deine Werte sind im Keller, reicht es dann nicht für Infusionen? Du schreibst, du hast keine starke Anämie, aber es liegt dann doch eine solche vor? Ich hatte schon mal Infusionen, dann gingen alle Werte wieder runter. Sollte dann auch wieder die Tabletten nehmen, aber mir geht es wie dir, ich vertrage die absolut nicht. Und da die Werte dann letztens wieder recht schlecht waren, bekam ich die Infusionen dann wieder verschrieben (da war selbst der Arzt erschrocken und plötzlich ging das ganz schnell :D). Kräuterblut hatte ich auch mal versucht, hat bei mir nur nichts genützt.
    Die Tabletten musste ich bisher immer nicht zahlen, da ich dann auch immer eine Anämie hatte laut Werten. Ich persönlich denke auch nicht, dass ein Magenschutz das Problem löst. Ich hoffe, du und dein Hausarzt könnte euch doch noch einigen.

    LG Tina
     
  5. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    Ich nehme ja auch Ferro Sanol. Und ich bin magenempfindlich.
    Mir wurde erklärt, dass sich die Kapsel garnicht im Magen auflöst, sondern erst im Darm. Dort kann sie die ersten Tage Verstopfung oder Durchfall machen, und dann gibt sich das.
    Stimmt. Hab nix mehr, außer schwarzem Stuhl.

    Außerdem soll ich drauf achten, sie 2 Stunden nach meinen Medikamenten und spätestens eine halbe Stunde vorm Essen zu nehmen.

    Ich nehme sie um 11:00 Uhr, esse kurz nach 12:00 oder auch mal bissi später, und habe keinerlei Probleme mehr.
     
  6. Candela

    Candela Mitglied

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    Ich habe auch immer wieder Eisenmangel.
    Daher bekomme ich ca. 2 x Jahr eine Eiseninfusion. Ich vertrage die Tabletten auch nicht. Mit Infusion komme ich super klar. Macht der Hausarzt ohne zu murren.
     
  7. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    So ist es; Pantoprazol verschlechtert die Aufnahme von Eisen, weil dazu Magensäure erforderlich ist - und genau deren Bildung wird durch Pantoprazol nahezu komplett unterdrückt. Klingt für mich nach einer Ausrede.....und fehlendem Willen.

    Wir haben (ich arbeite in einer Ambulanz) sehr gute Erfahrungen mit i.v. Gabe von Eisen gemacht. Eine einzige (Kurz-)Infusion reicht oft für 1 Jahr und manchmal länger und erhöht das Ferritin meist beeindruckend.
    Sprich doch Deinen Rheumatologen darauf an.
     
    kleinesgift und sumsemann gefällt das.
  8. sumsemann

    sumsemann Bekanntes Mitglied

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    Ich kann Aussage von Resi bestätigen.
    2 mal im Jahr bekomme ich Eiseninfusionen . Das sind pro Zyklus 6 Stück. Der Ferritinwert steigt ziemlich schnell wieder an und man merkt sofort, dass man wieder fitter wird. Der Hausarzt macht das ohne Probleme .
    LG Sumsemann
     
  9. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    @sumsemann
    Vermutlich bekommst Du je 6 x *edit* F.rrl.cit - das enthält 62,5 mg Eisen.
    Wir geben eher *edit* F.rinj.ct, das sind gleich 500 mg auf einmal.

    *edit*, da keine Werbung für bestimmte Präparate beabsichtigt ist.
     
  10. kleine Eule

    kleine Eule Bekanntes Mitglied

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    Danke für Eure Antworten!

    Aha, für mich klingt das gerade so, als ob ich da auf ein Problem einer speziellen Praxis gestoßen bin und nicht auf ein generelles. Es ist also nicht vollkommen unüblich, Eisen über die Vene zu verabreichen.

    Kräuterblut bringt gar nichts, dass kann ich ewig nehmen, ohne dass der Eisenspiegel davon Notiz nimmt.

    Die Tatsache, dass der HB so gerade noch im Normbereich ist, wird als Argument genommen, dass Infusionen nicht in Frage kommen und ich die Tabletten selbst zahlen muss. Dass der Eisenspeicher leer ist, interessiert keinen dabei. Symptome, die auf den Eisenmangel zurückgeführt werden können, scheinen auch keine Rolle zu spielen.

    Tja, Rheumatologentermin habe ich erst in einem Vierteljahr wieder und die Praxis ist leider weiter weg. Aber ich muss mal fragen, ob die bereit sind, mir mal eine Portion Eisen zu verpassen. Mit den Tabletten geht das so nicht weiter. Ich soll sie auf nüchternen Magen mit Orangensaft nehmen. Den kann ich wegen der Säure zur Zeit nicht mal mit vollem Magen trinken, da ich permanent Sodbrennen von den Tabletten habe.
     
  11. kleine Eule

    kleine Eule Bekanntes Mitglied

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    Wie macht Ihr es eigentlich morgens, wenn Ihr Eisen und Predni nehmt. Beides zusammen oder hintereinander? Mit welchem Zeitabstand?
     
  12. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Liebes Eulchen (sorry, das kam mir gerade so in den Sinn :)),

    s.o. (Dein Zitat):

    1. Nein.

    2. Das ist für einen handfesten (manifesten) Eisenmangel keine geeignete Strategie.

    3. Das halte ich für keineswegs korrekt!

    Ich an Deiner Stelle würde tatsächlich das Problem beim Rheumatologen ansprechen; es ist bei etlichen rheumatischen Erkrankungen nicht ungewöhnlich, dass die Eisenreserven nicht "normal" aufgefüllt werden, will sagen, dass der Nachschub über die orale Gabe von Eisenpräparaten (und bei PPI-Einnahme und/oder bestimmten anderen Problemen im Magen-Darm-Trakt sowieso!) nicht ordentlich funktioniert.
    Viele Hausärzte und andere Spezialisten verstehen die Pathophysiologie nicht und sehen daher die Lösung des Problems auch nicht pragmatisch.
    Vielleicht hat Dein Rheumatologe ein Einsehen und gibt Dir die (vermutlich für längere Zeit einmalig erforderliche, daher sehr elegante) Infusion.
    Manche rheumatologische Klinikambulanzen machen so etwas klaglos ;)
     
  13. kleine Eule

    kleine Eule Bekanntes Mitglied

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    Danke Resi!
    Ich werde es versuchen. Mal sehen, ob ich etwas erreichen kann.
     
  14. Dittmarsche

    Dittmarsche Guest

    Hallo kleine Eule,
    wie schaut es denn mit dem FERRITINwert aus? Ist der auch (schon) im Keller oder "nur" das Eisen im Blut?
    Wenn der Eisenspeicher alle, sollte eine Infusion doch verschreibbar sein.

    Aber hier nun zu meinen Erfahrungen:
    Bei mir war (und ist es, Du weißt es ja) der Ferritinwert. Also erhielt ich Infusionen, die ich aber (auch nicht) vertragen habe. Und zwar so schlecht, dass ich sie unmöglich hätte fortsetzen können, wenn ich nicht zusätzlich vor der Infusion Omeprazol genommen hätte. Ich weiß nicht mehr ganz genau, wie viel ich genommen habe, aber ich lasse mir ja immer nur die 10mg Kapseln verschreiben und "stocke" je nach Bedarf dann auf (bei chron. Gastritis, erosiv). Ich glaube, ich habe vor der Infusion eine relativ kleine Dosis genommen, so max. 20mg.
    Da ist dann schon was "hängen" geblieben.

    Vielleicht macht das Finetuning da was wett? Dazu kann evt. Dann Resi Ratlos noch was sagen.

    Alles Gute!

    P.S.: auch mein Hausarzt hat das (nahezu) klaglos gemacht :D... bis auf die: "ich kippe oben rein und unten läuft's wieder raus"...
     
  15. kleine Eule

    kleine Eule Bekanntes Mitglied

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    Hallo Dittmarsche,

    der Ferritinwert ist im Keller, deshalb ärgere ich mich ja auch, dass das so schwierig ist, was dagegen zu tun. Schön, dass es mit Deinem HA keine Probleme gab. Tja, und mit dem Spruch kann Frau doch leben.
    Wenn Du PPI zur Infusion genommen hast, dann macht das für mich ja Sinn. Die können ja keine Aufnahme behindern, wie es in der Kombi mit den Tabletten passiert.

    liebe Grüße von der kleinen Eule
     
  16. Dittmarsche

    Dittmarsche Guest

    Noch zur Ergänzung:
    ich habe während der Infusion gesessen, nicht gelegen. Auf den Kreislauf ist mir das überhaupt nicht geschlagen, halt nur auf den Magen. Mir wäre die ganze Magensäure hochgeschwappt, was das noch Schlimmer gemacht hätte (UND der Kreislauf wäre durch das Liegen bei mir nur mehr runtergesackt). Außerdem - vielleicht für Dich noch interessant: mein Hausarzt hatte erst eine konzentrierte Lösung probiert, das ging aber gar nicht. Dann hat er das mehr verdünnt und langsam einlaufen lassen (im Verlauf der .... Monate...) hatten wir dann ein passendes Tempo raus, wir haben uns dann doch noch etwas steigern können. NACH der Infusion habe ich übrigens auch so ca. eine halbe Stunde bis Stunde noch nichts gegessen, nur nen Carokaffee getrunken. Anfangs habe ich sogar 2 Stunden gewartet, sicherheitshalber :D.
     
  17. kleine Eule

    kleine Eule Bekanntes Mitglied

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    So, kurzes Update aber leider nichts wirklich neues. Nach einigen Wochen habe ich die Einnahme der Tabletten gestoppt, mein Magen-Darm-System musste sich erstmal wieder normalisieren. Leider hat ein weiterer Hausarzttermin mich nicht weiter gebracht, wie ich das Eisen magenverträglich in mich hinein bekomme. Es bleibt dabei, dass ich das Eisen schlucken soll und nun heißt es, sich durch unterschiedliche Eisenpräparate und Dosierungen zu probieren und zu hoffen, dass sich eine Variante findet, die ich vertrage. Begründung war (wieder), dass der HB ja im (unteren) Normalbereich sei und solange keine Anämie vorliege, auch kein Bedarf bestünde, Eisen über die Vene zu geben. Die möglichen Nebenwirkungen wolle man unter diesen Umständen nicht riskieren. Tja, mal sehen, was der Rheumatologe im September sagt. Wird nicht begeistert sein, dass ich nicht dauerhaft Eisen nehme.

    Ist das eigentlich normal, dass der Eisenspeicher leer ist und der HB immer im Normbereich?
     
  18. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    Bei mir ist das auch so.
    Nach den 100 Eisentabletten ists wieder ne Weile gut. Ein Jahr später brauch ichs dann wieder.
    TSF 7 (16-45)
    HB 12,2 (12-16)

    Ich vertrage Ferro Sanol. Hab zwar zweimal täglich Stuhlgang dadurch, aber das ist ok.
     
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