Kieferprobleme / Rheuma?

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Cabrito, 4. Juni 2018.

  1. Cabrito

    Cabrito Aktives Mitglied

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    Hallo,
    wie erkenne ich ob ich Rheuma im Kieferngelenk habe oder ob es ein CMD Problem ist.
    Nachdem ich eine neue Zahnbrücke bekommen habe fingen die Probleme an. Erst nur auf der Zahnseite wo die Brücke war. Ich konnte morgens den Kiefer schlecht öffen. Eine Schiene hat nichts genützt. Als ich dann eine RSO an einem Handgelenk bekommen habe (mit 40mg Triam) waren auch die Kiefernprobleme weg.
    Kamen aber nach 3 Wochen wieder. Die Brücke wurde neu eingeschliffen und nun habe die Probleme beidseitig. Im laufe des Tages wird es besser. Dann kann ich den Mund wieder weiter öffenen, aber nicht mehr beherzt zubeissen. Das tut dann weh. Wer kennt sich aus?
    Danke im Voraus.
     
  2. Tinchen1978

    Tinchen1978 Bekanntes Mitglied

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    Huhu,

    die Kiefergelenke waren bei meiner Tochter warm und auch dicker, als sie entzündet waren. Plus eine bestimmte Ausweichbewegung des Unterkiefer beim Öffnen. Jetzt, wo ihr die Schäden ohne Entzündung weh tun, merkt man da nichts mehr bezüglich Schwellung oder Wärme. Beherzt zubeissen kann sie auch nicht mehr ;). Ihr hilft aber ihre Schiene.
    Gute Besserung!

    LG Tina
     
  3. pepe78

    pepe78 Neues Mitglied

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    Meine Kiefergelenke waren auch schon entzündet. Die Unbeweglichkeit war genau wie du es beschreibst. Zeitweise war es sogar beim Sprechen unangenehm. Zusätzlich waren die Gelenke sehr druckschmerzhaft und mäßig geschwollen.
    Gute Besserung und liebe Grüsse
     
  4. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    cabrito, durch ein kiefer-mrt.
    im gegensatz zum röntgenbild war das mrt bei mir sehr aussagekräftig.

    lieben gruß marie
     
  5. Mieze1960

    Mieze1960 Gonarthrose, RA u. Fibro

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    Hallo,

    ich bin lange vor der Diagnose Rheuma wegen meiner ständigen Kopfschmerzen zu einer darauf spezialisierten Kiefernothopädin gegangen. Seither trage ich Nachts eine Zahnschiene und muss etwa alle 5 Wochen hin zum Nachrichten der Schiene. Aber es lohnt sich, meine Kopfschmerzen sind fast völlig weg!
     
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  6. Cabrito

    Cabrito Aktives Mitglied

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    ich werde ab August CMD behandelt. Meine Entzündungswerte sind immer noch schlecht. Aber was mich völlig verunsichert ist, dass ich keinen einzigen Rheumwert erhöht habe. Meine Schmerzen sagen etwas anderes. Freitag ROS linkes Knie. Es ist zum Verzweifen. Keiner weiß, was mir fehlt. :(
     
  7. Fvpo

    Fvpo Neues Mitglied

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    Es gibt rheumatische Erkrankungen, bei denen grundsätzlich alle Rheumawerte okay sind. Z.B. Polymyalgia rheumatica oder
    Riesenzellenarteritis.
    Die aber sehr wohl u.a. schwere Kieferprobleme machen können (leider weiß ich das auch aus eigener Erfahrung).
     
  8. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Einspruch:
    Gerade bei diesen beiden Erkrankungen sind eben NICHT alle Blutwerte grundsätzlich okay, sondern CRP und BSG deutlich erhöht. Man kann sie damit typischerweise von anderen, u.U. nicht rheumatischen Beschwerden differenzieren und sie sind die klassischen Verlaufsparameter für das Ansprechen auf die Therapie! ;)
     
    #8 6. August 2018
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 6. August 2018
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  9. Fvpo

    Fvpo Neues Mitglied

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    Danke für die Korrektur! Aber trotzdem noch eine Wissensfrage: zählt man denn BSG und CRP wirklich zu den ‚Rheumafaktoren’ im Blutbild? (Dass die bei diesen Krankheiten ausreißen, ist klar! Und wie!!)
     
  10. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Nein, die "Rheumafaktoren" sind ein eigenständiger Wert, und die CCP-AK auch.


    Die BSG ist ebenso wie das CRP ein unspezifischer Entzündungsparameter, wobei die BSG heute aufgrund ihres langsameren Rückgangs nicht mehr alleine als Parameter verwertet wird. Manche Rheumatologen verzichten ganz darauf.
    Das CRP ist typischerweise bei PMR und RZA rasch ansprechend - sowohl in die eine wie auch in die andere Richtung. Deshalb ist es ja auch so gut geeignet für die Verlaufskontrolle; allerdings unterscheiden beide Werte (BSG und CRP) nicht zwischen Infektion welcher Art auch immer und sonstiger Entzündung.

    Wenn eine PMR unter Cortison nicht superschnell oder auch nicht zureichend anspricht, muss die Diagnose immer hinterfragt werden.
    Ich stelle mal einen Link dazu ein ;)

    http://www.rheumazentrum-heidelberg.de/fuer-aerzte/krankheitsbilder/polymyalgia-rheumatica.html

    P. S.
    Hier ist einer, der noch mehr bietet:

    http://www.rheumaakademie.de/fileadmin/media/Kongress/BDRh/2012/2012-04-28_State_of_the_Art_Reinhold-Keller_Vaskulitis-update.pdf
     
    #10 6. August 2018
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 6. August 2018
  11. Fvpo

    Fvpo Neues Mitglied

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  12. Kittie

    Kittie Bekanntes Mitglied

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    Ich weiß, dass es so in den Leitlinien steht etc., aber Therapieeinstellung nach Blutwerten stößt mir sehr sauer auf.
    Ich muss da gleich an den Spruch meines Rheumatologen denken: "Wir behandeln Menschen, keine Blutwerte".
    Wenn es danach ginge wäre ich nämlich heute noch ohne Diagnose und würde wohl nur noch vor mich hinvegetieren.

    Entzündungen ohne erhöhte Entzündungswerte geht nicht? Geht durchaus, bei mir z.B. und ich hab auch schon von anderen gelesen bei denen es ebenso ist.

    Das wollte ich nur mal einwerfen.
     
  13. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Kittie,

    niemand hat das Gegenteil behauptet. Es gibt aber praktisch keine relevante PMR und RZA ohne erhöhte Entzündungsparameter - davon war die Rede - und wenn doch (in angeblich *edit wegen Druckfehler* < 5 %), ist die Diagnose zu hinterfragen.
    Ich habe das nicht erfunden, und Du wirst es nicht ändern können.
     
  14. Kittie

    Kittie Bekanntes Mitglied

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    Weiß ich, ich habe es auch nicht gegen dich oder sonstwen gemeint, sondern wollte es nur ganz allgemein schreiben, damit eben klar wird, dass es in der Medizin nicht nur Schema F gibt. Manchmal muss man auch nach links und rechts schauen, das sehen die Leitlinien aber häufig nicht vor und deshalb machen es viele Ärzte wohl auch nicht. Schade für jene, die die Konsequenzen tragen müssen :(
     
  15. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest


    Schade, Kittie, dass Du Ärzten scheinbar nicht zutraust, auch mal "rechts und links" zu schauen.
    Ich kenne diese Art von Bürokraten eher von wo anders......

    Längst nicht alle Ärzte - so meine Erfahrung - denken nach Schema F, wenngleich es gewisse Algorithmen aus gutem Grund gibt.
    Aber das Thema ist (fast) so alt wie die Forenwelt.
     
  16. Kittie

    Kittie Bekanntes Mitglied

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    Zutrauen würde ich es jemandem, der eine 10-jährige Ausbildung absolviert hat schon, meine Erfahrung hat mich da aber leider anderes gelehrt. DAS ist ja das traurige daran :(
    Die Schulmedizin an sich ist ja nicht gerade bekannt für ganzheitliche Diagnostik. Nicht umsonst haben Osteopathen und Heilpraktiker einen so großen Zulauf wie nie zuvor.

    Es gibt sie, die Ärzte die den Menschen im ganzen betrachten, sich noch engagieren und grübeln und um die Ecke denken, aber die sind gefühlt leider rar (ich schreibe extra gefühlt, vielleicht hab ich ja wirklich fast immer die faulen Eier erwischt, keine Ahnung).

    Ja, ich weiß, dass das Thema alt ist und niemand von uns da was bewegen kann, zumindest nicht als einzelner.
     
  17. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Ich hatte Dich schon verstanden und will sicher auch keinem sein Empfinden ausreden.
    Das Wort "ganzheitlich" empfinde ich persönlich eher als Worthülse, die u.a. gerne benutzt wird, wenn man von wenig überprüfbaren Inhalten ablenken möchte.
    Ganzheitlich zu denken behaupten gerne Heilpraktiker, Schamanen, Kinesiologen und sonstige Alleskönner von sich (als würden andere Heilkundige "teilheitlich" denken), wenn sie glauben machen wollen, dass sie irgendwie viel besser sind.

    Du hast schon Recht, dass alle die subjektiv so gefälligen Erklärungen viel Zulauf haben; es ist halt auch einfacher, wenn die Pilze im Darm das Rheuma erklären und man selbst etwas tun kann, indem man Zucker weg lässt und statt dessen Pilzmittel oder so genannte Probiotika (ist ja fast immer nur für eine kurze Zeit!) hinzutut.
    Auf dem "Heiler"markt ist schon eine Menge traffic....und wundervolle Erfolge werden ja auch immer postuliert, selbst wenn Belege dafür fehlen.

    Dabei haben doch auch sonst durchaus zweifelhafte Projekte (populistische/separatistische Parteien, Sekten, Schneeballsysteme, Autokraten etc.) viel Zulauf; deshalb müssen sie noch lange nicht legitim, hilfreich oder akzeptabel sein. Es ist manchmal nur der Herdentrieb und manchmal Fehlverständnis.....

    Aber das führt jetzt vom Thema Kieferprobleme wirklich weit weg, sorry ;)
     
  18. Kittie

    Kittie Bekanntes Mitglied

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    Den massiven Zulauf bei Heilpraktiker und Co. der letzten Jahre sehe ich schon als Folgeerscheinung der zum Teil schlechten medizinischen Betreuung. Solche gab schon immer, keine Frage, und es gab auch immer Leute, die das lieber glauben wollten als zu akzeptieren, dass sie nun mal unheilbar krank sind und bei Therapieverweigerung Folgeschäden davontragen, aber das hat in den letzten Jahren stark zugenommen und oft ist das auch schlicht ein Akt der Verzweiflung. Ja, auch ich habe ein Jahr vor meiner Diagnose aus Verzweiflung eine HP aufgesucht und kurzfristig (für ein Jahr etwa) konnte sie mir auch Linderung bringen, langfristig aber eben nicht, aber was blieb mir anderes, wenn doch von den zig Ärzten keiner Mein Rheuma erkannte und mich in die Psychoschublade schob?

    Aber ja, das ist ein Thema mit dem man Bücher füllen kann, bei dem die Meinungen kaum weiter auseinandergehen könnten und dass nicht wirklich zum eigentlichen Thema hier passt, also lassen wir das besser wieder ruhen :)
     
  19. Heike68

    Heike68 Moderatorin

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    Den Zulauf bei Heilpraktikern und co sehe ich nicht in schlechter medizinischer Betreuung, sondern eher, dass viele Menschen jemanden zum Reden/Zuhören etc. brauchen oder sich an Strohhalme klammern (wollen).
     
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  20. Cabrito

    Cabrito Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    19. Januar 2017
    Beiträge:
    335
    So, nun ist alles abgeklärt. Ich habe kein RHEUMA im Kiefer, sondern ein CMD Problem. Die Behandlung wird eingeleitet. MRT und einen Gewebeprobe haben ausdrücklich ergeben, dass es sich im Kiefer NICHT um RHEUMA handelt. Selbst die Rheumaärztin hat sich geirrt. Dennoch ist die CMD Krankheit minder schlimm. Ich werde berichten wie es weiter geht.
     
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