Rente abgelehnt, wie jetzt vorgehen?

Dieses Thema im Forum "Rente und Rehabilitation" wurde erstellt von malchatun, 17. Mai 2018.

Schlagworte:
  1. malchatun

    Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    13. September 2008
    Beiträge:
    465
    Ort:
    Esslingen
    Hallo,

    bin gerade ziemlich verzweifelt und bräuchte ein paar Tipps.

    Ich (Mitte 50) habe das Hypereosinophiles Syndrom seit 10 Jahren. Nach der Diagnose 2008 war ich 2,5 Jahre arbeitsunfähig, konnte danach aber über eine Wiedereingliederung wieder Teilzeit arbeiten, erst 30, dann 25 Stunden/Woche. Dazu bekam ich Teilrente, inzwischen unbefristet.

    Anfang 2015 kam ein erneuter gesundheitlicher Einbruch, seitdem bin ich arbeitsunfähig. Eine Reha 2015 musste ich mit ärztlicher Genehmigung abbrechen. Aus einer weiteren Reha 2016 wurde ich zwar arbeitsunfähig entlassen, jedoch für den Arbeitsmarkt 3 bis 6 Stunden arbeitsfähig (weiß nicht mehr die genaue Formulierung).

    Ich habe einiges an Medikamentenunverträglichkeiten und –umstellungen durch. Ich leide zunehmend unter dem Fatigue-Syndrom -starker Dauermüdigkeit, Erschöpfung, kann mich nicht mehr konzentrieren und habe ein ausgeprägtes und oft sehr schmerzhaftes Reizdarmsyndrom, alles typisch für meine Erkrankung. Hinzu kommen seit 3 Jahren vermehrt psychische Probleme, teils durch meine Erkrankung und meine ungewisse Situation, teils durch dramatische familiäre Erlebnisse. Ich leide zunehmend unter Ängsten, starker Unruhe, Aufregung. Deshalb bin ich seit letztem Jahr in psychotherapeutischer Behandlung.

    Ich bekam zunächst Krankengeld, danach ALG1 vom medizinischen Dienst des Arbeitsamtes bis Oktober 2017, also voll ausgeschöpft. Im Juli 2017 beantragte ich die volle Erwerbsminderungsrente. Dazu wurde ich zu einem Gutachter geschickt, der offensichtlich von meiner seltenen Erkrankung keine Ahnung hatte. Er befragte und untersuchte mich, wie man es m.E. bei einem Rheumaerkrankten tut, der unter Gelenkschmerzen oder Beeinträchtigung seiner Beweglichkeit leidet. Damit habe ich aber keine Probleme. Er stellte fest, dass meine Blutwerte ja in Ordnung seien (klar, mithilfe starker Medikamente), die Krankheit also nicht aktiv. Meine Müdigkeit und Kraftlosigkeit schob er meinen psychischen/familiären Belastungen zu.

    Und natürlich kam nun die Ablehnung. In der Begründung steht jedoch an erster Stelle eine Krankheit, die ich gar nicht habe (irgendwas mit Muskeln und Sehnen). Meine eigentliche Erkrankung steht an letzter Stelle und enthält einen Schreibfehler. Das Reizdarm-Syndrom wurde gar nicht erwähnt. Außerdem würde mir mein Arbeitsplatz noch zur Verfügung stehen (ich bin nicht gekündigt), mir steht also der allgemeine Arbeitsmarkt noch zur Verfügung.

    Ich habe mich zunächst von einer Anwältin beraten lassen, um in Widerspruch zu gehen. Ich habe auch sofort meinen Widerspruch an die DRV abgesendet mit dem Hinweis, dass die Begründung folgt. Die Anwältin meinte, dies könne ich erst einmal allein tun, alles an Beschwerden und Beeinträchtigungen aufschreiben, auch, wie das Gutachten gelaufen ist und dass die Begründung der DRV fehlerhaft ist. Und ich solle mir Atteste von meinen Ärzten einholen.

    Nun habe ich bereits meinen Rheumaarzt und meine Hausärztin besucht und um ein paar Zeilen zur Unterstützung gebeten. Der Rheumaarzt fühlt sich jedoch für soziale Belange nicht zuständig und möchte keine Aussage treffen, wie viele Sunden ich noch arbeiten kann. Auch die Hausärztin, die mir schon vor 3 Jahren empfohlen hatte, die Vollrente zu beantragen, ließ mich irgendwie im Stich und meinte, ihre Aussage würde nichts bringen, wenn die Gutachter der DRV anders entschieden hätten. Ich solle meine Psychotherapeutin bitten, mir ein paar Zeilen zu schreiben, da die DRV diesen psychischen Aspekt doch völlig außer Acht gelassen habe. Aber auch diese Ärztin hatte sich bei meiner Anfrage am Telefon nicht gerade positiv geäußert. Morgen habe ich bei ihr wieder einen Termin, aber ich befürchte, da bekomme ich auch nichts.

    Meine Fragen sind nun:

    Brauche ich für meinen Widerspruch unbedingt etwas Schriftliches von meinen Ärzten? Ist es von Nachteil, wenn ich nichts habe?

    Ist es vielleicht doch von Vorteil, wenn die Anwältin den Widerspruch einreicht? Obwohl sie meinte, das würde mich 300 Eur kosten, aber sie würde auch nichts anderes tun als ich es selbst tun kann.

    Bringt es für meinen Widerspruch etwas, wenn ich Akteneinsicht verlange? Die Anwältin meinte, das würde sie erst dann tun, falls es zur Klage käme.

    Inwieweit sollte ich bei der Schilderung meiner psychischen Beschwerden ins Detail gehen? Muss ich die familiären Ereignisse und Ursachen schildern? Die kennt ja bisher nur meine Therapeutin.

    Gibt es sonst noch etwas was ich beachten könnte/müsste?

    Vielen herzlichen Dank!
     
  2. -Tweety-

    -Tweety- Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    18. Mai 2016
    Beiträge:
    923
    Ort:
    Hamburg
    Da sträuben sich mir die Nackenhaare.
    Leider habe ich keine Antworten für dich, drück dir aber mega fest die Daumen für einen positiven Ausgang.
    PS.... Wenn dein Renten Antrag schon bearbeitet wurde von der DRV, braucht es doch nicht nochmal Unterlagen deiner Ärzte, wie deine Anwältin meint. Das finde ich komisch. Aber schon krass, wie deine Ärzte deine Bitte abschmettern.
    Ich wünsche dir viel Glück und hoffe, dass hier noch jemand den ein oder anderen Tipp hat.
    Merre, ein User von RO, hat hier schon viel helfen können. Vielleicht schreibst du ihm mal eine Nachricht.
     
  3. Seelchen

    Seelchen Mitglied

    Registriert seit:
    11. Oktober 2015
    Beiträge:
    95
    Ort:
    Südthüringen
    Hallo malchatun
    Hilfe das gibt es nicht. Weißt du mein Antrag läuft und das nimmt mir jeglichen Mut und jede Hoffnung. Muss bald zum Gutachter. Bin seit einem Jahr krankgeschrieben.
    Einen Arbeitgeber gibt es auch bei mir noch. Da weiß ich jetzt schon wie es ausgeht.
    Alles Gute für dich.
    Seelchen
     
  4. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    18. April 2007
    Beiträge:
    20.003
    Ort:
    wo es schön ist :-)
    malchatun,
    an deiner stelle würde ich mich an den vdk wenden.die kennen sich gut aus und es kostet keine 300,-€.
    alles gute,
    katjes
     
  5. Lolobs

    Lolobs Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    19. Dezember 2014
    Beiträge:
    217
    Ort:
    Niedersachsen
    Hallo malchatun,
    ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du einen guten Weg findest. Das sind ja leider immer sehr individuelle Geschichten und Stress den du nicht brauchst, wo es dir ja eh nicht gut geht.
    Ich weiß nicht, ob dir meine Erfahrungen weiter helfen, da ich als Lehrerin momentan frühpensioniert bin und irgendwie das Gefühl habe, dass das immer noch mal bisschen anders läuft.
    Bei mir wurden alle Berichte von der Amtsärztin angefordert und ich musste zusätzlich optional einem psychiatrischen Vertrauensgutachten zustimmen. Das musste allerdings nicht gemacht werden, da die Berichte meiner Ärzte für die Dienstunfähigkeit gereicht haben.
    Drücke dir die Daumen!!
    Alles Gute!
     
  6. Stine

    Stine Moderatorin

    Registriert seit:
    30. Juni 2005
    Beiträge:
    7.122
    Hallo malchatun, kenne dich noch aus früheren Foren und wir sind uns auch schon persönlich begegnet, schön, dass du dich mal meldest. Ich kann dir allerdings keine Hilfe sein, da ich bereits seit 1997 berentet bin. Ich wünsche dir viel Erfolg.
     
  7. malchatun

    Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    13. September 2008
    Beiträge:
    465
    Ort:
    Esslingen
    Vielen Dank für eure lieben Wünsche!!

    @tweety, liest der Merre nicht mit? Du meinst, ihn per PN mal anschreiben?
    Meinst du, mein Widerspruch hat auch ohne weitere Zeilen meiner Ärzte Gewicht?
    Beim Rentenantrag hatte ich lediglich die Arztberichte meines Rheumaarztes beigelegt. Mehr habe ich nicht. Da steht aber nichts zu meiner Arbeitsfähigkeit drin. Wie gesagt, das interessiert den Doktor auch gar nicht.

    @Seelchen, bei dir muss es ja nicht auch so laufen. Ich finde, hier macht es sich die RV viel zu einfach. Mein Arbeitsplatz nützt mir gar nichts, wenn ich ihn nicht ausfüllen kann! Ich bin in einer Firma angestellt, die IT-Dienstleistungen anbietet. D.H. meine Chefs müssten erst mal wieder einen Auftrag für mich beschaffen. Voraussetzung ist, dass ich meinen Chefs genau sagen kann, wie viele Stunden ich arbeiten kann und dass ich stabil bin. Beides ist nicht der Fall! Im letzten Jahr fragte mein Chef nach, ob ich sie für einen Auftrag unterstützen könne. Ich sagte ja, ich würde mir 2 halbe Tage in der Woche zutrauen, also 8 Stunden in der Woche. Da meinte er, das sei zu wenig. Aber momentan traue ich mir nicht mal das zu.

    @Stine, ja ich kann mich an dich erinnern. Danke dir auch!
     
  8. -Tweety-

    -Tweety- Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    18. Mai 2016
    Beiträge:
    923
    Ort:
    Hamburg
    Ob meere hier alles liest weiß ich nicht. Aber eine persönliche Nachricht an ihn und du bist sicher, dass er von deinem Problem weiß.
     
  9. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

    Registriert seit:
    15. Februar 2011
    Beiträge:
    20.636
    Ort:
    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Wenn du zwischenzeitlich noch bei anderen Ärzten warst und auch in der Reha, müsste es von diesen Stellen auch Berichte geben.
    Ich habe damals ganze Romane geschrieben über meine Schwierigkeiten und Probleme, sowohl bei der Arbeit als auch zuhause. Ob die Sachbearbeiter deine familiäre Situation was angeht oder nicht, ich würde es so schildern, wie es ist. So kann sich derjenige ein besseres Bild machen.
    Ansonsten würde ich noch um eine Begutachtung bei einem anderen (Fach) arzt bitten. Anscheinend sind da ja wohl einige Fehler unterlaufen, das würde ich so nicht stehen lassen.
    Alles Gute für deinen Widerspruch!
     
  10. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    18. April 2007
    Beiträge:
    20.003
    Ort:
    wo es schön ist :-)
    malchatun,
    mein widerspruch hat damals der vdk gemacht.........bin aber auch schon seid 97 berentet.......aber,die hatten ganz schnell formale fehler festgestellt und ich denke,das liegt bei dir alleine schon vor mit der diagnose,die du nicht hast......das wäre zb. schon ein grund für einen widerspruch.......ich würde mir da wirklich kompetente hilfe holen und nicht selbst etwas verfassen. dafür ist es zu wichtig !
     
  11. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

    Registriert seit:
    15. Februar 2011
    Beiträge:
    20.636
    Ort:
    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Was ich noch empfehlen könnte, wäre ein persönlicher Beratungstermin bei der Rentenversicherung. Ich habe damit bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht.
    Meinen Rentenantrag habe ich damals alleine und mit Hilfe eines Mitarbeiters der DRV gestellt. Ich denke, die Kosten für den Anwalt kannst du dir wahrscheinlich sparen.
     
  12. Seelchen

    Seelchen Mitglied

    Registriert seit:
    11. Oktober 2015
    Beiträge:
    95
    Ort:
    Südthüringen
    Mir fällt gerade ein, dass mir im Falle des Widerspruchs der Integrationsfachdienst helfen will. Diese beantragen mit mir Akteneinsicht und fertigen den Widerspruch. Kostenlos versteht sich.
    Einfach im Internet die nächste Beratungsstelle suchen. Richtet sich nach dem Ort des Arbeitgebers.
    LG
     
  13. She-Wolf

    She-Wolf Guest

    Hi,

    auch meine Empfehlung ist einer der Sozialverbände. Bei mir hat ebenfalls der VdK alles geregelt. Leider habe ich das viel zu spät entdeckt, so dass ich schon ziemlich durch die Ämter- und Ärztemühle gedreht worden war. U.a. war ich innerhalb neun Monate bei vier Gutachtern, drei davon hatten keine Ahnung von meiner Erkrankung. So habe ich beim Rentenversicherer angerufen und mit dem Sachbearbeiter gesprochen, dass wenn Gutachter, dann doch bitte einer, der auch für meine Erkrankung zuständig ist. Der nächste Termin beim Gutachter war bei einer Fachfrau, die nur den Kopf schüttelte. Sie stelle Fragen, die mir niemand zuvor gestellt hatte und schrieb dann unmissverständlich was Sache war. Danach war die Sache durch.

    Zudem hat mir der VdK in der Schlussphase den Rücken freigehalten. Alle Briefe gingen an den VdK. Zu mir kam dann nur noch der Bescheid. Das war eine große Erleichterung, mich nicht mehr herumärgern zu müssen, weil die Ämter auf beiden Augen überwiegend blind waren.

    Lass dir helfen von Leuten, die sich im Sozialgesetz auskennen und für dich agieren. Selbst wenn es vor Gericht gehen sollte, müsstest du dort nicht erscheinen. Der Sozialverband hätte deine Vollmacht für dieses Thema.

    She-Wolf
     
  14. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest


    Ich schließe mich dieser Empfehlung an; es gibt leider immer noch (meine Erfahrungen diesbezüglich sind durchaus mehrfach und einschlägig) Gutachter, die fachlich in der Lage sein müssten, korrekt und neutral zu urteilen und es dennoch grottenschlecht machen. Es gibt aber auch manchmal ausgesprochen positive Überraschungen.
    Daher würde ich auch unbedingt empfehlen dran zu bleiben.

    (Abgesehen davon und nicht auf Deine Situation bezogen: manchmal kann ein Gutachten den gewünschten Effekt schon deshalb nicht haben, weil die Wünsche nicht realistisch sind)
     
  15. malchatun

    Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    13. September 2008
    Beiträge:
    465
    Ort:
    Esslingen
    Guten Morgen...

    am Freitag hatte ich nun einen Termin bei meiner Psychotherapeutin, und sie war total lieb und verständnisvoll. Und ja, sie wird mir etwas zwecks Unterstützung schreiben. Sie sieht es auch keinesfalls so, dass meine Hauptbeschwerden (Fatigue und Reizdarm) lediglich durch Konflikte im Leben hevorgerufen werden, sondern übliche Symptome meiner Erkrankung sind, auch die depressiven Verstimmungen. Ich habe mich sooo gut verstanden und gesehen gefühlt, das tat mal wieder richtig gut.

    Wenn ihr so gute Erfahrungen mit dem VdK gemacht habt, könnte ich das auch mal versuchen. Hab mal nachgeschaut, wir haben hier auch einen Ortsverband. Ich bin allerdings nicht Mitglied. Mich irritiert auch, dass an anderer Stelle einige hier im Forum von eher negativen Erfahrungen berichtet haben...

    @Seelchen, dass der Integrationsfachdienst bei einem Widerspruch bezüglich Vollrente hilft, erscheint mir ungewöhnlich. Die sind ja, wie der Name schon sagt, dafür zuständig, dich wieder ins Arbeitsleben zu integrieren, falls du eine Schwerbehinderung hast. Als ich mal gekündigt werden sollte (Stine kann sich vielleicht erinnern), hab ich mich an den IfD gewendet und erhielt tolle Beratung und Unterstützung. Sie boten auch an, sich mit meinem Arbeitgeber in Verbindung zu setzen. Ich konnte damals die Kündigung abwenden. Später holte ich mir wieder mal einen Termin, weiß nicht mehr weshalb. Ich bekam zwar einen, mir wurde aber gesagt, dass der IfD dafür eigentlich nicht zuständig ist.

    @Maggy63, auch die DRV würde ich jetzt nicht bei meinem Widerspruch helfen lassen. Ich hatte mehrere Beratungstermine, bevor ich den Antrag gesellt hatte, um mir die Hinzuverdienstgrenzen usw. erklären zu lassen. Ich habe meinen Rentenantrag auch mithilfe eines Beraters der DRV gestellt, bzw. der hat es dann für mich gemacht. Aber machen die auch Widersprüche? Hätte ich jetzt nicht gedacht.

    Ich glaube, ich brauche jetzt erst mal paar Tage Ruhe. Ich schlafe schlecht - geht euch das auch so? und bin irgendwie richtig alle. Außerdem heiratet in ein paar Tagen mein jüngerer Sohn, da will ich fit und einigermaßen gut gelaunt sein! :1luvu:

    Euch allen einen schönen gemütlichen Pfingstsonntag!!
     
  16. She-Wolf

    She-Wolf Guest

    Immer wenn Menschen im Spiel sind, gibt es unterschiedliche Sichtweisen und Bewertungen. Das hat was mit Ansprüchen, Vorstellungen, Wünschen und Realitäten zu tun. Wir sind darauf trainiert zu schauen, was fehlt, nicht darauf, was wir haben. Kritik und Ärger statt Dankbarkeit und Zufriedenheit.

    Manche Sachbearbeiter knien sich in ihre Aufgabe, andere machen eher Dienst nach Vorschrift und hin und wieder gibt es ein "faules Ei" im Team. Auch das sind Menschen mit Befindlichkeiten. Manche Antragsteller sind bereit, sich den Realitäten zu stellen, andere granteln lieber rum, weil sich ihre Vorstellungen nicht erfüllen. Und dazwischen gibt es noch unzählige andere Beurteilungen.

    Z.B. sind die Einschränkungen und Beschwerlichkeiten des Alltags schwer zu ertragen, aber medizinisch nicht zu verifizieren. Dann hat man schlicht nichts in der Hand, das den Rentenversicherer von der Notwendigkeit der Rente/Teilrente überzeugt.

    Es ist auch eine Frage, worauf man sich konzentriert: Auf den schwarzen Punkt auf dem weißen Blatt oder eher auf das weiße Blatt mit dem schwarzen Punkt. (Die meisten sehen übrigens den schwarzen Punkt, wenn man sie fragt. Nur wenige das weiße Blatt...)

    Ich habe gelernt, dass ich Zeit brauche, um Emotionen zu verarbeiten und dass sich die Sichtweise verschiebt, wenn ich mich beruhigt und Abstand habe. Dennoch bleibt die Sicht subjektiv - immer.

    She-Wolf
     
  17. She-Wolf

    She-Wolf Guest

    Ich sehe gerade, du bist aus Esslingen. Ich war damals beim Stuttgarter VdK, der einen guten Ruf hatte und wirklich die Kohlen aus dem Feuer holte. Wie das heute ist, weiß ich nicht. Es hat sicherlich Wechsel bei den Anwälten gegeben. Zudem ist es lange her und ich mache inzwischen alles per E-Mail, werde aber nach wie vor gut betreut. (Bin umgezogen, aber weiterhin dort Mitglied.)

    She-Wolf
     
  18. O-häsin

    O-häsin Guest

    Der Vollständigkeit halber (schreibt man das so?) ist noch zu sagen, dass auch der Sozialverband Deutschland Hilfestellung anbietet.
    Die Güte der Hilfen ist bei beiden Verbänden örtlich unterschiedlich. Sie hängt in der Bewertung nicht unmaßgeblich mit den eigenen Ansprüchen zusammen, wie she-wolf schon schrieb. Auch auf der 'anderen Seite' sind -typ- und temperamentbedingte- Unterschiede in der Arbeit der dortigen Juristen festzustellen. Dies ist übrigens in allen Berufsgruppen zu finden.
    Danke she-wolf für Deinen ausgeglichenen Beitrag.
     
    Resi Ratlos gefällt das.
  19. malchatun

    Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    13. September 2008
    Beiträge:
    465
    Ort:
    Esslingen
    Nochmals herzlichen Dank für eure Antworten und Tipps!
    Die Begründung habe ich inzwischen abgeschickt, einschließlich einer ärztlichen Begründung meiner Fachärztin für Psychosomatik und Psychotherapie. Sie war leider die einzige Ärztin, die mich bei meinem Widerspruch unterstützen wollte. Nun kann ich nur warten..
    Den VdK habe ich noch nicht aufgesucht, aber behalte ich im Hinterkopf!
     
    Ducky, She-Wolf und Resi Ratlos gefällt das.
  20. malchatun

    Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    13. September 2008
    Beiträge:
    465
    Ort:
    Esslingen
    Hallo,

    nun habe ich das nächste Problem. Noch bevor Ende April die Ablehnung meiner Rente kam, hatten wir unseren Jahresurlaub gebucht. Ende nächster Woche soll es losgehen, wir sind 2 Wochen weg. Am Freitag kam nun von der DRV die Vorladung zum psychiatrischen Gutachten und heute schon der Termin: in 2 Wochen! Da sind wir aber verreist.
    Ich weiß, dass ein Urlaub normalerweise kein Grunde ist, einen Gutachtertermin zu verschieben. Aber Stornieren wäre jetzt echt teuer, zumal auch mein Freund den Urlaub nötig hat und sich terminlich nach den Vorgaben seiner Firma richten musste.
    Habt ihr Erfahrungen mit Terminverschiebungen wegen Urlaub?
    Muss ich mich an die DRV deswegen wenden oder einfach erst mal in der Praxis anrufen?

    Viele Grüße
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden