Betriebsärztliche Untersuchung

Dieses Thema im Forum "Arbeit und Allgemeines" wurde erstellt von Cathrin, 22. Oktober 2017.

  1. Cathrin

    Cathrin Neues Mitglied

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    Hallo,

    ich habe eine Zusage für eine Arbeitsstelle bekommen unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Betriebsarztes. Ich muss also nächste Woche zum ersten Mal in meinem Leben zur betriebsärztlichen Untersuchung und habe dazu einige Fragen. (Es ist wohl normal, dass Neueinstellungen dort zum Betriebsarzt müssen, aber ich bin halt chronisch krank und mache mir deswegen Sorgen.)

    Es geht um einen Bürojob in Teilzeit. Die Stelle ist befristet mit Aussicht auf Weiterbeschäftigung.

    Ich war vorher erst einige Jahre befristet voll erwerbsgemindert und bin jetzt dauerhaft teilerwerbsgemindert. Im Lebenslauf habe ich für Zeiten, in denen ich nicht erwerbstätig war, "arbeitsunfähig erkrankt (Rheuma)" angegeben und dass ich aktuell eine berufliche Reha mache. Im Bewerbungsgespräch habe ich gesagt, dass ich eine rheumatische Erkrankung habe, schwerbehindert bin und eine ergonomische Arbeitsplatzausstattung brauche.

    Hier meine Fragen:
    Worum geht es bei der Untersuchung?
    Wie läuft das ab?
    Was will der Betriebsarzt wissen?
    Was prüft er?
    Was untersucht er?
    Was darf er mich fragen?
    Was möchte er herausfinden?
    Sollte ich irgend etwas beachten?
    Welche Rechte und Pflichten habe ich?
    Muss ich ihn auf weitere Krankheiten hinweisen?
    Hat er bei der ergonomischen Arbeitsplatzausstattung mitzureden?

    Außerdem habe ich nächste Woche einen Termin bei der Schwerbehindertenvertretung. Kann ich da ganz offen reden?

    Es wäre toll, wenn ihr mir Tipps geben könntet, und ich bin für jeden Hinweis dankbar, weil ich die Stelle wirklich gerne hätte und überhaupt nicht weiß, was mich bei dem Arzt erwartet! Vielen lieben Dank!

    Cathrin
     
  2. kukana

    kukana in memoriam †

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    Ich kenne die jährlichen Untersuchungen, da wird nach allgemeinem Befinden gefragt, Augen überprüft (gut wenn du am PC arbeiten sollst), geguckt ob man mit der Tätigkeit gesundheitlich klar kommt. z.B. ob man allergisch auf bestimmte Stoffe reagiert, falls das z.B. in einer Chemiefabrik im Büro arbeiten solltest. Mein Betriebsarzt wusste von meiner Erkrankung und hat sich dann auch den Arbeitsplatz angeguckt, ob das mit Tisch und Stuhl ok ist.
    Normal sollte aber eine Einstellung im Büro nicht problematisch sein.
     
  3. Cathrin

    Cathrin Neues Mitglied

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    Vielen Dank für Deine prompte Antwort :)

    Innerlich bin ich mir leider durchaus unsicher, ob ich den Job schaffen werde. Vor allem, weil meine Hände mitbetroffen sind und ich wahrscheinlich viel am PC schreiben und mit der Maus klicken muss. Dafür möchte ich auch die ergonomische Ausstattung haben.

    Außerdem war ich halt viele Jahre komplett aus dem Arbeitsleben raus und kann auch meine allgemeine Belastbarkeit nicht zuverlässig einschätzen. Aber ich möchte wieder arbeiten und glaube/hoffe auch, dass ich es schaffe!
     
  4. BitSchubser

    BitSchubser Neues Mitglied

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    Hallo Cathrin. Also da kann ich dich etwas beruhigen. Ich habe durche meine Poly auch Probleme mit den Händen und dank guter Ausstattung, was die Tastatur und die Maus angeht kann ich komplett beschwerdefrei also Programmierer arbeiten. Und glaube mir, da schreibt man wirklich eine Menge und das alles in kryptischen Zeichen. Solltest einfach mal ausprobieren womit du am besten klar kommst. Ich für meinen Teil habe die Maus gegen einen Trackball ersetzt. Das hat schon sehr stark entlastet.
     
  5. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    hallo cathrin,
    du solltest keine angst vor der untersuchung haben.

    Hier meine Fragen:
    Worum geht es bei der Untersuchung?
    -kuki hat das gut beschrieben
    Wie läuft das ab?
    -fast wie jede andere untersuchung.
    Was will der Betriebsarzt wissen?
    -normale dinge und fragt nach, ob du probleme hast
    hier solltest du darüber berichten, auf was du chronisch krank bist

    Was prüft er?Was untersucht er?
    -blutdruck, gewicht, abhören, sehfähigkeit...
    Was darf er mich fragen?
    -
    alles was zu medizinischen dingen gehört, aber nicht ob du
    schwanger bist
    Sollte ich irgend etwas beachten?
    -du solltest ehrlich sein
    Welche Rechte und Pflichten habe ich?
    -
    du musst hingehen
    Muss ich ihn auf weitere Krankheiten hinweisen?
    -sofern sie für die arbeit von bedeutung wären, ja
    Hat er bei der ergonomischen Arbeitsplatzausstattung mitzureden?
    -er kann empfehlungen geben
    -je nach deinen voraussetzungen, sind unterschiediche verantwortlichkeiten
    für die arbeitsplatzgestaltung

    Was möchte er herausfinden?
    -der arzt muss sich ein überblick verschaffen, ob du für die arbeit
    in der firma geeignet bist. er gibt den arbeitgeber keine einzelauskunft
    über deinen gesundheitszustand. das darf er nicht.
    aber er wird im ergebnis dem arbeitgeber empfehlungen aussprechen
    geeignet oder nicht geeignet und das auch nur aus medizinischer sicht.


    Außerdem habe ich nächste Woche einen Termin bei der Schwerbehindertenvertretung.
    Kann ich da ganz offen reden?
    -die schwerbehindertenvertretung muss über alles stillschweigen bewahren
    was du ihnen erzählst. und du solltest
    diese immer mit einbeziehen, wenn
    es um fragen deiner behinderung oder einschrenkung geht. diese sind auch
    für deine sorgen zuständig und werden zur arbeitsplatzgestattung sich
    äussern und einsetzen.genauso bei fragen zur einstellung/entlassung/umsetzung
    müssen sie vom firmenchef angehört werden. voraussetzung ist die eigenschaft
    als behinderter.


    wenn du die eigenschaft als behinderter besitzt, und es gibt mehr bewerber auf
    eine stelle, so muss bei gleicher eignung und voraussetzungen, dem
    behinderten der vorzug gegeben werden.
    kommt es nicht zur einstellung, aus gründen der behinderung, kann man
    dagegen klagen. man bekommt zwar nicht "die"arbeit; aber in der regel kann man
    bis zu 3 monatsgehälter für diesen platz geltend machen.
    dazu benötigt man dann aber einen anwalt um das richtig anzugehen.

    wünsche dir viel erfolg!
    sauri
     
  6. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Ich kann nur dazu beitragen, bei der Schwerbehindertenvertretung darst du offen reden, die sind nämlich ganz und gar auf deiner Seite. Die Schwerbhindertenvertretung ist selbst schwerbehindert.
     
  7. Aesthetin79

    Aesthetin79 Mitglied

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    Greife das Thema nochmal auf. Bin jetzt seit einem Jahr in einer neuen Anstellung im öffentlichen Dienst in einer KiTa. Habe auch überlegt ob und was ich dem Betriebsarzt sage. Habe einen GDB von 40. Ich habe nichts gesagt, weder ihm noch dem Arbeitgeber noch den Kollegen. Eine Kollegin weiß es inzwischen da die früher Krankenschwester war und es einfach gesehen hat und mich gezielt angesprochen hat. Wollte sie nicht anlügen. Es fällt mir manchmal sehr schwer still zu sein, gerade wenn es mir nicht gut geht und von mir dennoch immer gleiche Leistung erwartet wird......
     
  8. kukana

    kukana in memoriam †

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    Hallo

    Solange dein Arbeitgeber nichts von der Erkrankung weiß wird er dich genauso fordern wie jemand der gesund ist .

    Schau mal in deinen Arbeitsvertrag und auch die Arbeitsordnung ob es dort einen Hinweis gibt inwieweit jemand mit Problemen von bestimmten Arbeiten freigestellt werden kann. Z. B. schwere Sachen tragen.
     
  9. Aesthetin79

    Aesthetin79 Mitglied

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    In meinem Arbeitsvertrag steht nicht viel drin, da der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes gilt. Muss man sich alles selbe zusammen suchen...... Naja, diese Arbeit ist für mich hoffentlich nur ein Zwischenstopp während des Studiums. Seit Januar sind wir auch noch unterbesetzt, das macht sich natürlich in der Belastung bemerkbar. Wir decken mit unseren 92 TeamStunden 140 Wochenstunden ab! Kann man sich ja dann vorstellen wie stressig das ist.
     
  10. kukana

    kukana in memoriam †

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    Ausschlaggebend auch für den ÖD ist doch das SGb 9. Da allerdings muss man sich einlesen.
    Hat dein Betrieb denn eine Schwerbehinderten Vertretung oder einen Betriebsrat? Die können auch mit Info helfen.

    Du kannst dich auch gleichstellen lassen, da aber dein Arbeitgeber dann einen Fragebogen erhält wird er spätestens dann wissen das du die 40% hast.
     
  11. Aesthetin79

    Aesthetin79 Mitglied

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    Ja, wir haben sowohl Betriebsrat als auch Schwerbehindertenvertretung. Jedoch beides nicht im Haus.
    Ich möchte es auch gar nicht in Anspruch nehmen und hoffe, dass es sich wieder bessert, wenn wir noch jemanden mit 30 Stunden demnächst bekommen.
    Gleichstellung ist ja nur interessant wenn mein Arbeitsplatz bedroht ist, jedoch bin ich unbefristet im öffentlichen Dienst, davon ist also noch gar nicht die Rede .
    Ich mache meine Arbeit ja wie jeder andere auch, jedoch muss ich, wie meine beiden gesunden Kollegen, aktuell eben auch die Arbeit von 50 Stunden mehr leisten in der gleichen Zeit. Das ist gerade ein Problem für mich.....
     
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