Handgelenksentzündung seit 1 Jahr, Blutwerte: kein Rheuma, was tun?

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von Alberta, 13. November 2017.

  1. Alberta

    Alberta Neues Mitglied

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    Guten Morgen,

    möchte mich kurz vorstellen : 52 Jahre , Bürotätigkeit
    Vor 1Jahr "Sehnenscheidenentzündung " massiv. Schwellung verschiedener Finger, starke Schmerzen . Ausgelöst meiner Meinung nach durch exzessives Mausklicken in der Arbeit (arbeite teilweise mit einem Programm, welches zur Dateneingabe massives Klicken erfordert )

    Orthopädin: Zinkleinverband , ibu 3 x800 mg plus Schiene für Ruhigstellung. Im Röntgen wurde Arthrose ausgeschlossen.

    Auf Ruhigstellung und Schonung massive Verschlechterung mit Übergang der Entzündung ins Gelenk. Hand inzwischen monströs vergrößert , heiß. Keine Entzündungswerte im Blut.
    Alltägliche Dinge schwer zu bewerkstelligen, da Hand komplett unbrauchbar , konnte z.B. über Monate nicht mehr Autofahren, keine Hausarbeit, etc. schlaflose Nächte monatelang .

    In der Arbeit bekam ich ergonomische Maus, was deutlich besser ist, jedoch keine Heilung bringt, ist klar.

    Orthopädin meinte, sie könne nichts mehr für mich tun, ich solle zum Handchirurgen gehen.
    Chirurg meinte ebenfalls Sehnenscheidenentzündung . Das war an Weihnachten .
    Wegen monströs vergrößerter Hand hat er mir großzügig und mehrmals Lymphdrainage plus Handergotherapie verordnet. Ich habe monatelang Hand gekühlt.

    Im Laufe der Monate wurde alles deutlich besser, jedoch blieben Einschränkungen, die nicht tragbar sind, Ende April bekam ich dann endlich ein MRT der Hand .
    Ergebnis: die meisten Sehnen der Hand deutlich entzündet, deutliche Synovitis in sehr vielen Gelenken (außer Finger ). So einen schlechten Befund hatte ich ehrlich gesagt nicht erwartet.
    Radiologe deutet es als Rheuma.

    Somit war meine Zeit beim Chirurgen auch vorbei. Dieser verwies mich an den Hausarzt, weil Termin beim Rheumatologen schwierig zu bekommen sind.

    Hausarzt hat kleines Rheumalabor gemacht , alles negativ. Dann hat er noch getapet, mehr wusste er auch nicht.

    Ich hab dann im Juli mal 3 Wochen Urlaub genommen, in der Hoffnung, die mausfreie Zeit könnte einen positiven Kick für meine Hand bringen.
    Nachdem das nichts brachte, habe ich einen weiteren Orthopäden aufgesucht, älterer Herr , mit der Hoffnung auf langjährige Erfahrungswerte.

    Er schaute sich meine MRT Befunde an, machte darauf hin großes Rheumalabor, das komplett negativ auf Rheuma war und begann eine Cortisonstosstherapie, 10 Tage oral, Start mit 60 mg, 40 mg usw.
    Am ersten Tag spürte ich deutliche Besserung der Hand , was sich bereits am zweiten Tag wieder relativierte nachdem ich 100 km Autofahrt gemacht hatte (Autofahren ist fü di Hand schlecht, habe kein Automatik )
    Was aber mit Cortison super war, waren meine anderen Baustellen ( Fußgelenke, Knie, Hüfte, Schulter , Ellenbogen, rücken,Muskelverhärtungen ) für wenige Tage fühlte ich mich wieder wie neu. Wahnsinnsgefühl.
    Dann machten mir zusehends die Nebenwirkungen Probleme (Schlaflosigkeit , Blutdruck , etc.), so dass ich auf den Vorschlag des Orthopäden , für weitere 4 Wochen das Cortison mit 5 mg zu nehmen nicht mehr eingehen könnte. Hatte auch noch eine Weile danach mit den Nachwirkungen zu kämpfen ( Blutdruckkrise)

    Nun bin ich so weit, nach 1 Jahr , dass meine Hand für gewisse Dinge nicht mehr funktioniert, eine deutliche Gelenk -Entzündung vorhanden ist, die nicht vergeht und irgendwann mein Gelenk zerstört.
    Mittlerweile ließ ich noch eine Blutegeltherapie machen, null Erfolg .

    Ich weiß nicht mehr weiter.
    Merkwürdig finde ich, dass meine anderen Gelenkbaustellen immer zeitgleich mit der Hand Probleme machen.
    Rheuma tritt immer paarig auf , das ist die Aussage der Ärzte, weshalb es kein Rheuma bei mir sein kann. Das Cortison hat an der Hand auch zu schwach angeschlagen , ein weiterer Hinweis, dass es kein Rheuma ist.

    Schonung der Hand ist komplett kontraproduktiv, falsche Tätigkeiten ebenso. Trotz aller Taktik dennoch keine Ausheilung möglich. Lediglich den Staus quo aufrecht erhalten.

    Nicht, dass ich scharf darauf wäre, Rheuma zu haben, aber ich kann ja nicht tatenlos zusehen, wird meine Hand kaputt geht ?

    Weiß mir vielleicht von Euch jemand einen Rat, was ich noch tun könnte?
    Mir ist bewusst, dass es sich hier um ein Rheumaforum handelt. Jedoch wenn ich google, werden chronische Gelenksentzündungen immer als Rheuma betitelt. Ich weiß nicht, wo ich mich einordnen soll, wo ich im nächsten Schritt ansetzen soll.
    Hab mich zuletzt mit Strahlentherapie befasst, vielleicht wäre das noch eine Option ?

    Danke und
    Viele Grüße
    Alberta
     
  2. Rose72

    Rose72 Bekanntes Mitglied

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    Hallo Alberta,

    Deine Beschwerden erinnern mich sehr an den Beginn meiner "Rheumageschichte".
    Bei mir ging es auch mit Sehnenscheidenentzündung los, die einfach nicht ausheilen wollte. Nach der Ruhigstellung durch Gips, entwickelte ich Knoten an den Sehnen, die dann teils operativ entfernt werden mussten.
    Meine Blutwerte waren ganz am Anfang auch komplett unauffällig. Entzündungswerte zeige ich bis heute nicht im Blut an, man sieht die Entzündungen aber beim MRT, CT oder auch bei den OP's.
    Bei mir wurden nach ca. einem Jahr hohe ANA's nachgewiesen, welche aber seit dem recht schwanken aber immer da sind.
    Mein damaliger Rheumatologe meinte gleich zu Beginn, er wäre sich sicher, dass ich was rheumatologische hätte, was es genau ist und der Nachweis diverser Blutwerte, könnte dauern, da sich nicht immer gleich alles zeigt.
    Man braucht leider etwas Geduld und muss am Ball bleiben.
    Um Dir Erleichterung für das Autofahren und das alltägliche Leben zu verschaffen, gibt es Hilfsmittel. Ich benutze z.Bsp. Handgelenksorthesen, habe zum Öffnen von Flaschen spezielle Aufsätze. Die Wasserhähne haben wir größtenteils durch Einhebelmischbatterien ausgetauscht usw.
    Lass Dich da mal beraten.
    Wenn Du mehr Fragen hast, dann her damit.
    Verliere bitte nicht den Mut und habe Geduld.
    Ich wünsche Dir alles Gute.

    LG
    Rose
     
  3. Alberta

    Alberta Neues Mitglied

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    Hallo Rose, Danke für Deine schnelle Rückmeldung . Nachdem keine Beserung in Sicht ist, ist das mit den Hilfsmitteln echt ein guter Vorschlag. Werde diese Woche Urlaub mal nutzen, um mich im Sanitätshaus umzusehen. Daran habe ich bislang noch gar nicht gedacht.

    Viele Grüße
    Alberta
     
  4. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Hallo Alberta und herzlich willkommen.
    Verstehe ich das richtig, dass du noch nicht beim Rheumatologen warst? Da solltest du dir auf jeden Fall schnellstmöglich einen Termin besorgen und zwar beim internistischen Rheumatologen.
    Die Aussage, dass Rheuma nur paarig auftritt ist, entschuldige, gequirlte Sch***. Es gibt hunderte von Rheumaarten, die sich unterschiedlich äußern. Auch dass im Blut nichts festzustellen ist, bedeutet nicht, dass nicht doch etwas rheumatisches im Körper stattfindet.
    So ist es z. B. bei einer Psoriasisarthritis nicht ungewöhnlich, dass die Laborwerte unauffällig sind. Hast du Schuppenflechte? Oder deine näheren Familienmitglieder? In erster Linie Eltern oder Großeltern. Man muss selbst auch keine Schuppenflechte entwickeln, um eine Psoriasisarthritis zu bekommen.
    Aber die gezielte Diagnostik kann nur der internistische Rheumatologen durchführen und wenn du mittlerweile solche Einschränkungen hast, ist es allerhöchste Zeit! Vielleicht kann dir dein Hausarzt helfen, einen früheren Termin zu bekommen.
    Wie du selbst schon geschrieben hast, sind die Wartezeiten teilweise enorm, manchmal hat man Glück und rutscht vorher rein, wenn jemand seinen Termin absagt. Wenn dein Leidensdruck zu stark ist, kann dein Hausarzt dir eine Überweisung für eine Rheumaklinik schreiben.
    Möglicherweise musst du längere Wege in Kauf nehmen, aber das geht Vielen so. Also ran an die Buletten und Termin machen!
     
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  5. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    Hallo Alberta,
    ähnliches könnte ich von mir berichteten. rheuma muss nicht entzündungszeichen haben.eine schwierige situation, weil es immer noch ärzte gibt, die strikt dabei bleiben,ohne entzündungszeichen kein rheuma.
    mein verlauf endet in einer knochenmalazie, ein ödem im knochen.wo sich nun der knochen auflöst.
    begonnen hat es mit einer richtig fiesen sehnenscheidentzündung, die sich schon hartnäckig über mehrere monate hält. ein röntgen bild zeigte erst mal nix. aber der doc wollte am liebsten gleich operieren, das wollte ich nicht. er verschreibt kein schiene"blos nicht schonen".
    der nächste verordnet ein MRT, hier entdeckt er das übel. knochenmalazie des mondbein. macht wirklich üble schmerzen. die hand kann weder nach oben/unten gekippt u.nicht gedreht werden.ruhigstellunng in einer daumen-handschiene. prognose-ganz schlecht,derzeit stadium 2/3 und es wird
    nicht besser. rheumawerte sind das erste mal erkennbar. werde zu einem handchirurgen
    gehen.
    was ich damit sagen will: nicht aufgeben!
    ggf.ein anderen arzt, wg..zweitmeinung hinzuziehen.dasist legitim.
    sauri
     
    #5 14. November 2017
    Zuletzt bearbeitet: 14. November 2017
  6. Gertrud

    Gertrud Bekanntes Mitglied

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    1.593
    Hallo Alberta!

    Ich kann den Beitrag von Maggy63 voll unterschreiben!
    Bei mir fing es vor 7 Jahren auch mit Fingerentzündungen an - Diagnose "Psoriasis-Arthritis" - ich hatte nie Rheumaanzeichen im Blut - allerdings war ich glücklicherweise gleich bei einem internistischen Rheumatologen (meine Devise ist ja eh, alles was mehr als ein Gelenk betrifft, ist irgendwie was mit Rheuma!). Bei mir wurde gleich mit einer Basis-Therapie begonnen - und mittlerweile geht es mir wieder richtig gut.

    Also ... keine Zeit verlieren und einen Termin beim internistischen (!!! wichtig!! KEIN orthopädischer Rheumatologe) holen!

    Alles Gute!
     
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  7. Alberta

    Alberta Neues Mitglied

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    Guten Morgen,
    Danke für Eure Berichte. Wegen Handwerkern im Haus und Arztbesuchen mit meiner Mutter bin ich jetzt nicht früher zum Antworten gekommen.

    @Maggy63
    nein, ich war noch nicht beim Rheumatologen, weil bislang alle Ärzte bei Rheuma abgewunken haben. Schuppenflechte ist in der Familie gänzlich unbekannt.
    Meine Tante hat vor ein paar Jahren mit über 60 Muskelrheuma entwickelt. Ist mit 5 mg Cortison gut drauf. Ansonsten kei Rheuma familiär bekannt.
    Hab heute schon bei Rheumatologen, internistisch, angerufen. Wartezeit durchschnittlich bis Mai.
    Des weiteren wird Überweisung vom HA gefordert. Somit muss ich da am Ball bleiben mit Überzeugungsarbeit. Beim bisherigen Orthopäden habe ich jetzt einen Kontrlltermin für in zwei Wochen bekommen obwohl ich gesagt habe, dass meine Hand sich aktuell grad deutlich verschlechtert hat. Hmmm....

    @saurier
    Das ist ja schlimm, was Du da berichtest! Ich hoffe, dass sich das bei Dir irgendwie in Griff bekommen lässt und sich nicht weiter ausbreitet.

    @Gertrud
    Danke nochmals für den Hinweis mit der Betonung auf internistischen Rheumatologen.
    Wie ich oben schon geschrieben habe, bin ich da dran und hoffe, dass mein Hausarzt da besser mitzieht. Ansonsten werde ich ihn austauschen müssen.

    Was ich noch grad in Erwägung ziehe, ein Gedanke, der mich vor ein paar Monaten schon mal beschäftigte: Hämochromatose - Eisenspeicherkrankheit
    Bei meinem Onkel wurde die erbliche Form diagnostiziert.
    Da dies auch Gelenke betreffen kann, käme es vielleicht auch als Ursache infrage.
    Auch das will ich jetzt in Angriff nehmen.

    Viele Grüße

    Alberta
     
  8. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Moin Alberta,

    Du bekommst eine Nachricht von mir ;)
     
  9. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    an einem fluss
    Hallo Alberta,
    solltest du angst haben, dass der hausarzt ba blockt oder es
    für nicht nortwendig erachtet,hole dir bitte selber ein termin
    beim rheumatologen. du musst nicht zwangsweise den hausarzt
    im vorfeld darüber informieren. eine überweisung darf er nicht
    verweigern. sicher wartet man lange auf ein termin beim
    rheumatologen, aber bis dahin könnte der hausarzt die labor-
    untersuchung auf Hämochromatose - Eisenspeicherkrankheit
    veranlassen. sollte es da probleme geben, kannst du innerhalb
    des quartales den arzt wechseln, das ist legitim.

    hier ein link zur feststellung, disgnose etc.dieser erkrankung:
    http://www.haemochromatose.org/faq/faq3.html
    [​IMG]

    du kannst dich auch an die krankenkasse wenden. sie sind dir
    behilflich, an wen du dich zu dieser untersuchung wenden kannst.
    normal ein Hämatologe.
    liebe grüße vom
    saurier
     
  10. Alberta

    Alberta Neues Mitglied

    Registriert seit:
    25. April 2017
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    4
    Guten morgen Saurier,
    Vielen Dank für die Info. Das Schema ist ja klasse!
    Ich werde nächste Woche in ein Labor gehen und selbst bezahlt die TFsättigung und Ferritin bestimmen lassen. Nur damit ich diesem Punkt schnellstmöglich für mich klären kann.
    Ich werde wieder berichten.
    Liebe Grüße
    Alberta
     
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