Hilfe -Cortisonstoß ohne Absprache machen?

Dieses Thema im Forum "Cortison / Glukokortikoide" wurde erstellt von Sylvi, 15. September 2017.

  1. Sylvi

    Sylvi Deichkind

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    Guten Abend zusammen,
    ich hab ein großes Problem. Ich befinde mich seit Juli im Schub(Knie), war damit natürlich auch bei meiner Rheumatologin. Ich bekam 20mg Cortisonstoß verordnet, nachdem ich sie davon erstmal überzeugen musste, da ich keine Entzündungszeichen im Blut hatte. Es wurde dann auch besser. Sie erhöhte auch das MTX, aber das vertrage ich nicht. Als ich das Cortison ausgeschlichen hatte, wurde das Knie leider wieder schlimmer. Ich rief die Rheumapraxis deswegen an und schilderte mein Problem der Sprechstundenhilfe . Die Sprechstundenhilfe rief mich dann nach dem Wochenende zurück. Ich soll zum Orthopäden gehen (???) wegen einer Kniepunktion. (Termin beim Orthopäden in 4 Monaten)
    Ich fragte nach anderen Medikamenten, doch die Sprechstundenhilfe meinte, sie könne mir nicht helfen. Meinen nächsten Termin hab ich erst am 25.10.
    jetzt war ich gestern bei meiner Hausärztin, weil ich gar nicht weiß, was ich machen soll.
    Sie hat Blut abgenommen und will versuchen, mich in einer anderen Rheumapraxis anzumelden. Und das MTX hat sie mir nochmal in der etwas niedrigeren Dosis verschrieben. Besser, als es gar nicht zu nehmen.
    Ich merkte gestern schon, dass mittlerweile beide Knie etwas Probleme machen. Auf Cortison haben wir gestern noch verzichtet...aber seit heute mittag schwellen die Knie derart schnell an und werden immer steifer.
    Ich bin eigentlich ein alter Rheumahase...habe noch Cortison liegen. Ich weiß nicht, ob ich morgen früh eigenmächtig was nehmen soll...aber wenn ich noch länger warte...ich hab echt keine Idee :aeh:

    Ich weiss, ihr könnt mir nicht sagen, was ich tun soll. Aber was würdet ihr vielleicht tun?

    LG Sylvi
     
    #1 15. September 2017
    Zuletzt bearbeitet: 15. September 2017
  2. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    Ich hab auch auf eigene Faust 20 mg genommen, als ich den Schub spürte, weil mein Rheumadoc es beim Termin belassen wollte, und ich solange nicht warten kann.
    Es ist meine Gesundheit, meine Verantwortung, und letztendlich bin ich mit Verd. auf Arteriitis im Krankenhaus gelandet, dort bekam ich dann 250 mg Kortison verpasst. Da fragt mein Rheumatologe auch nicht nach. Und wer weiß, was mir ohne meine 20 mg geblüht hätte. Immerhin hab ich damit übers Wochenende schonmal was abgefangen.

    Es ist einfach unmöglich und verdammt traurig, dass man mit solchen Entscheidungen alleine dasteht. Das dürfte in einem zivilisierten Land eigentlich nicht sein.

    In erster Linie würde ich mal den Hausarzt einschalten bzw. aufsuchen. Er ist Mediziner, hats studiert, und kennt sich aus und kann beraten und behandeln, wenn der Rheumatologe sich weigert, weil ers nicht bezahlt bekommt.
     
  3. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Hallo Sylvi,
    warum besprichst du das mit einer Sprechstundenhilfe, die kein Arzt ist und auch nicht dein Rheumatologe ist. Bestehe doch darauf mit deinem Arzt selber und persönlich darüber zu sprechen und wenn es grad nicht geht dann wenigstens um einen Rückruf , geht ja auch telefonisch und muss nicht immer ein Termin sein.. Bei mir klappt das und ich bestehe dann im Notfall auch auf ein Gespräch mit dem Rheumatologen selber der ruft mich dann auch zurück bzw. lass ich mich dann auf eine Liste eintragen für Rückrufe. Mit einer Sprechstundenhilfe rede ich gar nicht über Behandlungen und was ich wann und wieviel von Medikamenten nehmen soll, denn das ist nicht die Aufgabe einer Sprechstundenhilfe und darauf würde ich mich nie einlassen.
     
    #3 15. September 2017
    Zuletzt bearbeitet: 15. September 2017
    Maggy63 und käferchen gefällt das.
  4. Sylvi

    Sylvi Deichkind

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    Die Rheumatologin hätte der Sprechstundenhilfe die Anweisung gegeben, mir es so mitzuteilen. Als ich dann nachbohrte, wimmelte die Sprechstundenhilfe mich ab; die Ärztin hat das so gesagt, mehr kann sie nicht tun...
    Ja vielleicht bin ich da zu nachgiebig. Ändert jetzt aber auch nix an meiner derzeitigen Situation. Nächstes mal bin ich hoffentlich nicht so "naiv". Man lernt ja immer was fürs Leben...
     
  5. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Wenn du schon ein "alter Hase" bist in Sachen Rheuma, hast du denn dann in all der Zeit mit deinem Rheumatologen nie besprochen wie dann vorgehen sollst im Notfall mit dem Cortison, wenn er/sie nicht erreichbar ist?
     
  6. Sylvi

    Sylvi Deichkind

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    Altes Land, Stade
    Nein, nicht wirklich! Vielleicht weil ich so eine Situation noch nicht hatte...
    So wurde ich aber auch noch nicht abgewiesen. Ich hab, wenn sich ein Schub ankündigte, immer geschafft, zeitnah einen Termin zu bekommen. Vor 2 Jahren hatte ich ähnliche Probleme. Da durfte ich sofort zu ihr. Knie punktiert und gut...deswegen verstehe ich es einfach nicht. Ich fühle mich mies und das Vertrauen ist hinüber.
     
  7. anurju

    anurju anurju

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    Im schönen Rheinland
    Liebe Sylvi,

    ich würde vielleicht der Rheumatologin schreiben - mit Hinweis - persönlich... dann muss sie sich darum kümmern.
    Und darin schildern, wie sich das angefühlt hat und dass du dich in der Situation allein gelassen fühlst.
    Wenn dann kein Entgegenkommen passiert, würde ich mir auch eine andere Praxis suchen.
    Aber eine Chance zur Nachbesserung würde ich geben - vielleicht stimmt der Hinweis der Sprechstundenhilfe nicht.
    Rheumatologen sind ja echt immens überbelastet - vielleicht kommt dann sowas mal vor - gut finde ich das aber nicht.
    Vielleicht wäre auch längst Zeit für ein Biologikum - immer Cortison erhöhen beim Schub ist ja auch keine Lösung...

    Liebe Grüße und baldige Besserung wünscht anurju
     
    Maggy63 und Eumel2 gefällt das.
  8. käferchen

    käferchen Guest

    Kann mich da meinen Vorschreibern nur anschließen.
    Im Zuge der Überbelastung in den Praxen werden Anfragen meist von den Sprechstundenhilfen (heißt ja jetzt Medizinische Fachangestellte um niemanden auf die Füße zu treten) bearbeitet und oft eigenmächtig entschieden.
    In wieweit das ein Auftag vom Arzt war weiß man nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass auch nicht alles an den Arzt weitergegeben wird.

    Wichtig, immer die Sprechstundenhilfe mit Namen ansprechen und am Ende nochmal fragen:"ihr Name war...?." das nimmt manchen den Wind aus den Segeln.

    Mein Rheumatologe hat für Anfragen wie Deine eine Praxismailaddresse, für den Patienten, die Angestellten und den Arzt entspannter. Und beantwortet zeitnah die Fragen oder kann bei Bedarf auch den Patienten kontaktieren.
    Vielleicht den Arzt mal danach fragen.

    Alles Gute Dir, hoffentlich bekommst Du bald Unterstützung!
     
    #8 16. September 2017
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 16. September 2017
  9. Kati

    Kati Bekanntes Mitglied

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    Hallo Sylvi,

    nun ich habe überhaupt nichts gegen meine Vorschreiberinnen anzumerken... wobei ich auch noch einmal und sehr klar reden würde so wie Käferchen schreibt. Gut, dass Dein Hausarzt Dich schon woanders angemeldet hat.

    Aber ganz konkret brauchst Du wohl jetzt Hilfe, die ein Forum Dir ja schlecht geben kann... ich kann Dir nur sagen, wie ich es mache:
    Ich entscheide selbst, wann ich mehr Cortison nehme, und mache einen Stoss, wenn ich es für richtig halte.

    Aber: ich schöpfe vorher wirklich alle Möglichkeiten aus. Ich gehe zur Physiotherapeutin, denn manchmal können durch Fehlstellungen/Haltungen auch Probleme begünstigen. Bei mir reichen z.B. ein paar andere Schuhe um eine Entzündung zu begünstigen... also schaue ich auch da, dass ich eben meine Gelenke nicht "ärgere". Manchmal kann die Physio viel bewirken, ich mache manuelle Therapie.
    Auch Sachen wie Quarkwicken, viel Vitamin C usw. usw. - sowie natürlich ein paar Tage die "klassischen" Ibus gehören bei mir dazu, bevor ich Cortison nehme. Cox-2 Hemmer, wie Celebrex, kann ich nicht nehmen, wäre aber vielleicht auch eine Hilfe, es wurde mir auch schon mehrfach angeboten.

    Wenn das alles nichts bringt, dann mache ich 2 Tage 25mg. Normalerweise setzte ich dann ab, manchmal gehe ich noch langsam runter, um die Wirkung noch etwas zu verlängern. Also z.B. dann noch 2 Tage 10 und dann weg oder so ähnlich.

    Liebe Grüsse und vor allem gute Besserung!
    Kati
     
  10. Sylvi

    Sylvi Deichkind

    Registriert seit:
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    Altes Land, Stade
    Guten Abend ihr Lieben,

    Hab den ganzen Tag gearbeitet, daher melde ich mich erst jetzt...

    Erstmal vielen Dank für eure Antworten.
    Hier bekommt man immer gute Tipps, vielen Dank dafür.

    Ich hab heute morgen 20 mg Prednisolon genommen, da sich zu den Knien nun auch der Rücken über Nacht "gemeldet" hat. Ich mach es dann so, wie es die Rheumatologin mir im Juli schon einmal verordnet hat. Zumindest hab ich jetzt ein besseres Gefühl, da ich nicht das ganze Wochenende ins Land ziehen lasse.

    Am Montag rufe ich sie an und hoffe, ich bekomme wenigstens ein Telefonat mit ihr.
    Und ja, vielleicht wird es wirklich Zeit für ein Biologikum. Mit MTX und Predni reicht es ja irgendwie nicht. Aber das bespreche ich dann mit der Rheumatologin.
    Ich weiß ja auch noch nicht, ob die Hausärztin was erreicht. Sie sagte ja, dass sie nichts versprechen kann mit dem Wechsel. Gibt ja nicht so viele Rheumatologen...

    LG Sylvi
     
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