Roactemra contra Divertikulitis

Dieses Thema im Forum "Biologika und niedermolekulare Wirkstoffe" wurde erstellt von eve60, 20. Juni 2017.

  1. eve60

    eve60 PMR Fibro

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    Hallo und guten Morgen.

    Ich bin etwas im Zwiespalt und bräuchte mal eventuelle Erfahrungen. Ich soll ab Herbst für meine PMR Roactemra bekommen, habe aber mit Divertikeln zu tun. Habe auch schon mehrfach eine Divertikulitis gehabt, wahrscheinlich war das Aza schuld. Momentan ist das so, daß ich bei ersten Anzeichen von entzündeten Divertikeln mit Salofalk gegensteuere.
    Roactemra soll da ja eher nicht so angeraten sein, mein Doc hält das aber für nicht so gravierend.
    Gibt es jemanden hier, der trotz Divertikel-Problemen Roactemra bekommt?
     
  2. Tusch

    Tusch Bekanntes Mitglied

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    Moin
    Ich habe RoActemra ca zwei Jahre mit tollem Erfolg gespritzt. Dann würden im Dezember divertikel festgestellt. Mein Rheumatologen hat das RoActemra sofort abgesetzt, weil divertikel eine kontraindikation darstellt.
    Ich fand das sehr schade, weil es mir so toll geholfen hat. Aber sicher ist sicher. Jetzt nehm ich olumiant.
    Lg
    Tusch
     
  3. eve60

    eve60 PMR Fibro

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    Liebe Tusch, ich danke Dir.
    Ich bin da ja auch ziemlich verunsichert und wundere mich über meinen Doc. Er meint, es habe zwei Todesfälle gegeben, weil unter Roactemra der CRP-Wert verfälscht ist und man die Entzündung nicht erkannt hat. Aber alles, was ich bisher gelesen habe, sieht doch etwas anders aus. Und meine Divertikel-Probleme sind doch zeitweise recht heftig; ohne Salofalk müßte ich bestimmt öfters AB´s nehmen.
    Ist ja noch ein bißchen hin bis Herbst; ich möchte das nicht so unbedingt nehmen.
    LG Eve
     
  4. Tusch

    Tusch Bekanntes Mitglied

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    Moin eve
    Ich denke, dass man sich einfach nicht verrückt machen sollte.
    Solch extreme Fälle, mit Todesfolge, gibt es auch bei anderen Medikamenten. Wenn man danach geht, kann man kaum was nehmen.
    Nur ohne Medikamente würde ich mit dem Rheuma nicht arbeiten können und mein ganzes Leben wäre viel mehr eingeschränkt.
    Entscheiden muss das natürlich jeder für sich.

    Ich wünsche dir alles Gute mit deiner Entscheidung
    Lieb geknuddelt
    Tusch
     
  5. eve60

    eve60 PMR Fibro

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    Lieb von Dir, Tusch.
    Ich bin nur so sehr verunsichert. Ich habe ja "nur" PMR/Fibro. Ich hatte schon Roche angemailt. Die haben sofort zurückgerufen und waren, nun ja, etwas reserviert bei der Frage, ob das Medikament denn geeignet sei. Da war die Rede von engmaschiger Überwachung, schwierigem Erkennen von Entzündungen usw..
    Ohne daß da die Worte gefallen sind, klang doch durch, daß das Ganze zumindest nicht unbedenklich ist.
    Ich werde jetzt einfach mal abwarten, wie sich meine PMR-Werte bis zum Herbst entwickeln. Noch gibts keine Zulassung für PMR.
     
  6. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    eve, es wird vermutlich auch für die PMR ohne Riesenzellarteriitis keine Zulassung geben.

    Für die Riesenzellarteriitis (z. B. Arteriitis temporalis) ist die Zulassung jetzt da; die Therapie ist subcutan wöchentlich (analog zu der bei RA) vorgesehen und auf die Dauer von mindestens einem Jahr angelegt.
    Sie soll nicht als alleinige Therapie für ein akutes Rezidiv eingesetzt werden, sondern ist als steroidsparende Therapie gedacht. Im Akutfall wird man immer zuerst auf Corticosteroide zurückgreifen müssen.

    Die Zulassung als Infusion wird in der Zukunft ebenfalls erwartet, aber aktuell ist erst einmal die subkutane Formulierung verfügbar.

    Eine Divertikulose ist übrigens keine Kontraindikation; dennoch muss natürlich eine entsprechende Beachtung der Risiken erfolgen, ein Patientenpass ist obligat vorgesehen.

    Info von heute aus verlängerter erster Hand ;)
     
    #6 5. Oktober 2017
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 5. Oktober 2017
    eve60 gefällt das.
  7. eve60

    eve60 PMR Fibro

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    Vielen Dank für Deine Infos, sind für mich sehr wichtig.
    Ich bin da ziemlich verunsichert, weil ich ja bereits mehrfach eine heftige Divertikulitis hatte, jedesmal im KH mit Antibiotika-Infusionen behandelt. Ich halte das Ganze so weit wie möglich im Gleichgewicht mit Verzicht auf viele Dinge, die Körner enthalten. Wenns doch mal anklopft, nehme ich eine Woche lang Salofalk Granulat; damit ist es seit gut 1,5 Jahren gutgegangen. Im KH wurde seinerzeit bei der ersten Attacke vermutet, daß das Aza der Grund/Auslöser gewesen ist. Da hieß es dann: Gastroenterologen; Mit Sicherheit ja, mein Rheumadoc: Niemals!!! Und ich zwischendrin.:(
    Eine Arteriitis temporalis habe ich nicht, glücklicherweise. Da kann dann ja der Rheuma-Doc an dieser Art der Zulassung wohl nicht vorbei und Roactemra ist dann für mich eh nicht verfügbar.
    Es geht bei der ganzen Aktion vordringlich um das Einsparen von Steroiden. Mal sehen, ob er da noch andere Ideen für mich hat.
    Ich bin Dir sehr dankbar!!!

    Ein schönes Wochenende!
     
  8. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    P. S. Noch eine Info - die nichts mit der Riesenzellarteriitis, sondern mit dem Medikament zu tun hat:

    es laufen Studien zur Behandlung der Sklerodermie; die Zulassung wird für ca. 2019 erwartet....
     
  9. eve60

    eve60 PMR Fibro

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    Da scheint Roactemra ja ein breites Anwendungsspektrum zu besitzen.
     
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