Medizin. Verwendung von Cannabis ab 2003

Dieses Thema im Forum "Wissensdatenbank (Knowledge Base)" wurde erstellt von kukana, 9. September 2003.

  1. käferchen

    käferchen Guest

    Da gebe ich Anurju in vielen Punkten recht!

    Vieles, was man in Foren und Gruppen (nicht nur hier) liest, beruht häufig auf Verallgemeinerungen und besserem "Hörensagen".
    Ich möchte mal wetten, die wenigsten kennen sich bei den unterschiedlichen Medikamentenwirkstoffen und den Möglichkeiten der verschiedenen Verabreichungsformen aus, wenn sie nicht selbst genommen werden. Braucht man auch nicht, sollte dann aber auch keine Pauschalisierungen verwenden.

    Es hat schon seinen Grund, warum Schmerzmittel und Entzündungshemmer so genannt werden. Jedes Medikament hat seine Daseinsberechtigung. Es darf sich zum Glück jeder Mündige dafür oder dagegen entscheiden.

    Mit Cannabis und seinen Abkömmlingen wurde jetzt plötzlich keineswegs das Rad neu erfunden, lediglich der Durchmesser etwas vergrössert sprich, der Kreis der Nutzer erweitert. Die entsprechenden Substanzen sind schon lange in der medizinischen Anwendung und auch da haben viele Verwender festgestellt, dass es Ihnen nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat, sei es, dass eine positive Wirkung nicht eintrat oder gar Nebenwirkungen vorhanden waren.
    Der Hype darum ist normal, entsteht bei jeder "neuen" Substanz die den Markt erobert. Ich wünsche jedem, der meint, es für seine Erkrankung zu benötigen, dass er die Verordnung ausgestellt und genehmigt bekommt. Aber, auch da bin ich mir sicher, wird leider der ein oder andere darunter sein, dem nicht die gewünschte Wirkung widerfährt.

    Diskussionen um Schwierigkeiten, warum es jemand persönlich nicht erhält sind wohl kaum in einem Forum wie diesem zu lösen. Da werden dann vermutlich Gründe vorliegen, die derjenige nur für sich im privaten mit dem verordnenden Arzt und/oder Kostenträger klären kann.

    Viele Grüsse, und denen, die es verschrieben bekommen viel Erfolg!
    Käferchen
     
  2. lillyfee

    lillyfee Mitglied

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    hallo anjuru

    na dann bist du besser informiert wie unsere Ärzte im Krankenhaus ,

    dort hat man mir nachdem ich so einen starken Fibroschub hatte das mir der Kreislauf versagte,dasTillidin das ich nur als Notfallmedikament hatte weggenommen mit der Begründung es geht auf die Nieren und macht süchtig und auf Targin Retard umgestellt .was bei mir garnicht wirkte und der Apotheker mir sagte ich sollte es nur nach Anweisung nehmen weil es süchtig machen kann und auf die Lunge geht ,ich gebe dir Recht die anderen Schmerzmittel sind noch schlimmer,

    ich nehme jetzt seit einem Jahr das CBD Öl und Vitamin B Komplex und kann bis auf wenigen tagen recht gut ohne alle Schmerzmittel leben .und meine Blutwerte sind Top meine Ärztin ist auch mit im Boot .


    ja auch hier wirkt es nicht bei jedem aber ein versuch wäre es Wert






     
  3. lillyfee

    lillyfee Mitglied

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    Wie so oft im Leben kann man einige Dinge erst beurteilen, wenn man sie selbst erlebt hat. So z.B. Schmerzen, die man eben nicht anders als mit den passenden Medikamenten (und dann eben auch z.T. Opioide) aushalten kann. In der Situation verlieren die Sorgen um mögliche Nebenwirkungen sehr schnell an Bedeutung.
    Wer das nicht kennt, kann gut über Dinge urteilen, die ihn nicht betreffen...
    Cannabis habe ich noch nie genommen (werde es aber im Kopf behalten, weil mein Schmerztherapeut es evtl. als sinnvoll für mich ansieht) und kann dessen Nebenwirkungspotential nicht aus eigenem Erleben beurteilen. Ein Bekannter von mir ist im Cannabisrausch verunglückt und gestorben - was mich nachhaltig daran gehindert hat, "Jungenderfahrungen" mit diesem Stoff zu machen. Das ist zweifellos etwas ganz anderes als die medizinische Verwendung von Cannabis, um die es hier geht. Und die ist sicher für viele hier eine große Hoffnung. (durchaus auch für mich)


    ich habe eine sehr schmerzhafte Zeit hinter mir mit Schmerzen so stark das ich nicht mehr Leben wollte zumal mir kein Arzt helfen wollte oder konnte .

    Das dein Bekannter an einem Rausch verunglückt ist ist tragisch ,aber überlege mal wieviele an einem Alkoholrausch verunglücken, das hat was mit Verantwortung zu tun und sollte auch bei Schmerzmitteln beachtet werden ,auch Ibu 800 kann die ReaKtion verlangsamen .

    jeder muss für sich schauen was für ihn besser ist ,und das muss auch Diskutiert werden können egal ob Opiate oder cannabis





     
  4. anurju

    anurju anurju

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    Hallo Lillifee,

    ich habe dir nicht unterstellt, dass du keine Schmerzen beurteilen kannst - ich meinte nur, dass eben manche Leute über Opioide urteilen, die selber nicht in der Notlage waren, sich ohne die Mittel nicht mehr anders helfen zu können. Damit warst du überhaupt nicht persönlich angesprochen...

    Ich zitiere mal meinen Schmerztherapeuten: "sehr viele meiner Kollegen haben leider sehr wenig Ahnung von einer adäquaten Schmerzttherapie und von den Wirkungsmechanismen verschiedener Schmerzmedikamente" - das passt dann wohl evtl. auch auf die Ärzte, denen du begegnet bist.
    Deshalb gehört die Behandlung chronischer Schmerzen eindeutig in die Hand erfahrener Schmerzspezialisten - bei denen man zweifellos leider viel zu lange auf Termine warten muss.

    Wenn du mit deiner Medikamentation zurecht kommst, ist doch alles gut.
    Ich hatte mich lediglich an der Aussage bzgl. der Organe gestört und das ist (wenn man sich kundig macht) massenhaft untersucht und belegt, dass Opioide da eben keine Probleme oder jedenfalls viel geringere machen als andere Wirkstoffgruppen.

    Und mit den Unfällen durch Alkohol gebe ich dir Recht... ich hatte das nur als Beispiel dafür geschrieben, dass jeder Wirkstoff je nach Dosis ernste Probleme machen kann.
    Da ist Cannabis eben auch keine Ausnahme.

    Also: mögen deine Schmerzen weiterhin gut im Griff sein und die Organe immer brav bleiben - alles Gute für dich
    anurju
     
  5. kreimue

    kreimue und Mister RA

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    Hallo Zusammen,

    auch wenn ich es schon erwähnt habe, Cannabis ist kein Allheilmittel. Jeder muss seine Dosierung herausfinden. Zudem ist es ein Baustein von vielen, die uns "Rheumels" helfen, besser mit der Erkrankung und ihren Folgen leben lässt. Ernährung, Bewegung und weniger Stress sind ebenso Bausteine. Dafür gibt es aber genung andere Themenbeiträge.

    Cannabis ist ein Überbegriff für die verschiedenen Hanfpflanzen. Leider wird dieser immer mit der auf Rausch angelegten Pflanzen verbunden.

    Man kennt heute eine Vielzahl von Cannabinoiden. Die bekannstesten und auch häufigsten vorkommenden Cannabinoiden sind das THC und das CBD. Das CBD ist nicht phychoaktiv, das beutet, man bekommt keinen Rausch. Beim THC sieht das anders aus. Und das wird immer mit Cannabis verbunden und so als Droge abgestempelt. Leider.

    Durch das Verbot von Cannabis ist es ja erst zu dieser Hochzüchtung der Hanfpflanzen mit hohen THC-Gehalten gekommen. Von diesen Pflanzen halte ich auch nicht viel.

    Ich kenne jetzt kein Schmerzmittel, was wirklich eine Ursache einschränkt. Lediglich werden Schmerzübertragungswege geblockt. Ob das auf Dauer gesehen gut ist??

    Das Cannabidiol hemmt die Produktion von TNF-Alpha- und Interleukin-Zellen (die entsprechenden Medikamente bruche ich jetzt nicht auflisten!). Warum die körpereigenen Endocannabinoide das nicht mehr können, weiss man heute nicht. Aber eben diese sind für die Steuerung von zentralem und vegativen Nervensystem wichtig. Hier bedarf es aber noch Forschung. Leider ist mit Hanf dann aber kein Gewinn möglich.

    Hallo anurju

    freut mich für Dich, das Du von Opiaten nicht abhängig bist und wirst. Leider war das bei mir anders. Trotz einer erfahrenden Schmerztherapeutin und den entsprechenden Medikament, hatte ich sehr wohl Entzugserscheinungen. So ganz scheint es nicht zu gehen. Aber auch hier wird gelten, jeder Körper reagiert anders.

    Hallo lillyfee,

    es freut mich zu lesen, das es Dir mit dem CBD-Öl besser geht. 3 von 5 Personen geht es besser mit dem CBD-Öl. Eine musste die Dosierung anpassen bzw. erhöhen! Finde ich einen guten Schnitt. Und wer weiss, was mit den zwei anderen wäre, wenn die Dosierung angepasst wird?

    Leider lese ich hier auch viel über nicht ganz so erfolgreiche Behandlungen mit den klassichen "Rheumamedikamenten". Die meisten Empfehlungen gehen in Richtung Dosierungsanpassung. Warum das wohl so ist?

    Leider trauen sich die Ärzte nicht Rheuma mit Cannabis zu behandeln. Aus meiner Erfahrung heraus ist es die Unwissenheit über Cannabis und die Angst deswegen "Ärger" zubekommen, weswegen Ärzte diesem Thema nicht aufgeschlossen sind. Mein Rheumadoc sagte mir, CBD wirkt nur schmerzlindernd und nicht entzündungshemmend. Konfrontiert mit der Tatsache, das CBD die Produktion von TNF-Alpha und Interleukin hemmt, kam leider nur ein Schulterzucken.

    Auch Opiate können Psychosen auslösen, auch in Händen von erfahrennen Mediziner. Das als Argument gegen Cannabis aufzuführen? Was Psychosen auslöst, weiss die Wissenschaft heute auch nicht genau. Mir ist jetzt nicht bekant, dass man Psychosen mit Opiaten behandeln kann, mit Cannabis aber schon. Da wären wir wieder bei: Jeder Körper reagiert anders.

    Schönes Wochenende

    kreimue
     
  6. Sansarana

    Sansarana Neues Mitglied

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    Hallo zusammen,

    ich habe mir gerade die letzten Einträge seit August 2016 durchgelesen und stieß immer wieder darauf, dass kaum jemand sich zu Wort meldet, der schon länger auf dem legalen Weg Erfahrungen sammeln durfte.

    Ich hab meine Ausnahmegenehmigung letzten Juli bekommen und eine dementsprechende Odysee bereits hinter mir. Leitdiagnose ist "nur" Fibromyalgie, die mittlerweile aber auch wieder in Frage gestellt wird, weil sie sich so rapide verschlechtert. Mal sehen, vielleicht steckt doch noch was heilbares dahinter? Die Hoffnug stirbt bekanntlich zuletzt :)

    Leider ist der Krankenkasse gerade ziemlich egal, dass ich schon austherapiert bin (sonst hätte ich keine Genehmigung bekommen), weshalb sie sich schlichtweg weigern, ohne nachvollziehbare Gründe, die Kosten zu übernehmen. Aber das ist mittlerweile in den Händen von Fachleuten (Anwälte).

    Ich könnte natürlich ellenlange Texte verfassen, aber ich bevorzuge Fragen, ist weniger anstrengend für mich.

    Zum Thema Psychosen und Cannabis: Cannabis kann beim ersten Konsum eine latente, das heißt bereits vorhandene, aber noch nicht krankhaft merkliche, Psychose auslösen. Das kann aber bei Alkohol, Kaffee, Nikotin, Medikamente, Stress etc. ebenfalls passieren. Wenn sie schon da ist, ist es nur eine Frage der Zeit. Um das Ausbrechen zu vermeiden, müsste man in einer gänzlich reizlosen Umgebung leben, aber Moment, auch das ist wieder Stress und kann eine Psychose auslösen. Also bitte, das Psychoseargument ist durchgekaut und viel zu selten bis zum Ende gedacht, wie der tatsächliche, aktuelle Stand der Forschung ist.

    Ich wünsche allen einen ruhigen Abend und ein zufriedenes Wochenende!
     
  7. anurju

    anurju anurju

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    Hallo Kreimue,

    ich habe die Gefahr von Psychosen nicht als Gegenargument gegen Cannabis aufgeführt (ich schrieb ja, dass Cannabis auch für mich selber eine interessante Option darstellt) - es ging mir nur darum klar zu machen, dass eben (wie du ja auch schreibst) Cannabis kein Allheilmittel und generell auch nicht risikolos ist - genau wie jedes andere Mittel.

    Ich hatte erklärt, warum es bei retardierten Opioiden kaum Suchtpotential gibt - wenn es dich trotzdem erwischt hat, tut mir das sehr leid für dich...
    Klar kann man diese Mittel nicht unbedingt von jetzt auf gleich absetzen (ich vermute, das wäre bei Cannabis ebenso schwierig, wenn man es über einen längeren Zeitraum genommen hat, bei Cortison macht man das auch nicht...) - aber genau diese Dinge muss man halt auch gut abwägen.
    Und genau wie Cannabis ist auch ein Opioid für den einen Patienten gut verträglich, für andere wohl eher nicht.

    Nur zur Klarstellung - es geht mir in keiner Weise darum, Cannabis zu verteufeln - die antientzündliche Wirkung ist evtl. ein großer Vorteil.
    Es störte mich nur, dass man Opioide mit Organschäden in Verbindung brachte, die eben gerade bei diesen Mittel so gut wie kein Problem darstellen.

    Ich finde schön, dass du so gut mit Cannabis klarkommst - das freut mich und macht Hoffnung.

    Liebe Grüße von anurju
     
  8. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Sansara, in welcher Form nimmst du das und hilft es dir?
     
  9. kreimue

    kreimue und Mister RA

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    Hallo anurju,

    bei Cannabis als Medizin ist die Suchtgefahr deutlich geringer als bei Opiaten. Um Nebenwirkungen von Opiaten aufzufangen wie Übelkeit, Erbrechen, Appetilosigkeit kann Cannabis zusätzlich eingesetzt. Auch unter med. Einsatz von Opiaten besteht die Gefahr der Abhängigkeit deutlch mehr als bei Cannabis.

    Die wichtigsten Cannabinoiden sind THC und CBD. Den Unterschied sollte man sich mal vor Augen führen. THC wirkt phychoaktiv. Hier besteht natürlich ein Suchtpotenzial, allerdings in sehr hoher Dosis. Das THC alleine erzeugt aber keine körperliche Abhängigkeit wie bei Opiaten und Alkohol. Vielmehr spielen soziale Aspekte und die persönliche Neigung eine Rolle bei der THC-Abhängigkeit. Ganz abgesehen von den zugemengten Stoffen die es möglicherweise bei den Schwarzmarktsachen gibt.

    Das CBD ist nicht phychoaktiv. Es wirkt entzündungshemmend. Damit wird eine Ursache der Schmerzen ja deutlich verringert.

    Opiate nutzen den Umstand, das der Körper diese bei z.B. Unfällen körpereigene Opiate ausschüttet, um den Schmerz zu unterdrücken. Wenn ich jetzt die Schmerzen nur unterdrücke, bin ich mir nicht sicher, ob das dauerhaft eine gute Lösung ist. Klar bei akuten Schmerzen ist das sicherlich sehr hilfreich. Ich war ja auch froh, keine Schmerzen zu haben. Aber Ziel eine jeden med. Behandlung sollte es ja sein, die Ursachen zu beheben. Gut bei Rheuma kennt man jetzt nicht die genauen Ursachen nicht.

    Aber das CBD ist ein vielversprechender Ansatz die Ursachen von Rheuma zu behandeln. Leider steckt da die Forschung fest. In Tierversuchen wirkt es ziemlich gut. Leider ist es politisch und gesellschaftlich nicht gewollt dahin gehend weiter zu forschen.

    Beide Cannabinoide haben auch noch positive Wechselwirkungen. Da es in der Schulmedizin aber nunmal so ist, das nur ein Wirkstoff genau definiert wirken soll, wird es schwierig für die med. Verwendendung beider Cannabinoiden.

    Die Nebenwirkung sind zumindest so, das man keine Medikamente benötigt, um Nebenwirkung aufzufangen. Vielmehr werden ja das Zentral- und das vegative Nervensystem von Endocannabinoiden gesteuert. Dieser Umstand macht Cannabis ja gerade so interessant für die med. Verwendung. Bei Opiaten ist das ja eher als Ausnahmesituation des Körpers zu verstehen.

    Hallo Sansarana,

    trotz des neuen Gesetzes wiegern sich die Krankenkassen nach wie vor die Kosten zu übernehmen, mit dem Argument, das med. Cannabis noch nicht erforscht ist. Zudem haben die KK kaum Möglichtkeiten da Verträge ausuhandeln. Aber die Kosten für Biologicals werden übernommen. Wobei die Kosten dort viel höher sind.

    Das sich keiner zu Wort meldet, liegt an der Tatsache, das Cannabis nicht für Rheuma anerkannt ist. Bei ca. 600 erteilten Genehmigungen finden HIV- und Krebspatienten in der Mehrzahl.

    Das wird wohl noch dauern, bis sich jemand meldet, der es legal erhält und berichten kann.

    Ich selbst habe THC für Schmerzen, ansonsten nutze ich mittlerweile CBD-Öl (5%) als CO[SUB]2[/SUB] Extraktion. Und nein, ich bin nicht süchtig und habe auch keine Entzugserscheinungen, wenn ich kein THC nutze.

    Gruß kreimue
     
  10. käferchen

    käferchen Guest

    Hallo kreimue,

    1. Wer ist denn die Gesellschaft?

    2. Warum nicht? Klappt doch schon lange, dass Krankenkassen Verträge aushandeln mit Kliniken und Herstellern.
    Wenn Du weißt, wie die Herstellung eines Medikaments funktioniert, wird sich der stete Hinweis auf den hohen Preis mancher ( bei weitem nicht aller) Medikamente erübrigen.


    3. Cannabis und seine Produkte sind vorgesehen für schwerwiegende Erkrankungen, kann da "Rheuma" nicht zugehören?
    Seriösen Quellen zufolge sind es sogar nahezu doppelt so viele Patienten, die bisher Cannabis verordnet bekamen. Und das die von Dir erwähnte Patientengruppe vermutlich in der Mehrheit vertreten war hatte wohl auch einen berechtigten Grund.
    Das Bundesgesundheitsministerium hat dazu gute und verständliche Informationen.

    4. Mittlerweile sind aber schon Patienten "in den Genuss " der neuen Verordnungsmöglichkeit gekommen. Es wird sich aber sicherlich nicht jeder dazu melden und berichten.

    Kreimue, wie soll denn Deiner Meinung nach Cannabis die zahlreichen unterschiedlichen Wirkstoffe ersetzen, die in der Rheumatologie eingesetzt werden.

    Dass ihm eine ähnliche Wirkung wie Humira nachgesagt wird ist bekannt, aber auch belegt? Langfristig?
    Das wäre aber dann auch nur eine Alternative.

    Viele Grüße
     
  11. kreimue

    kreimue und Mister RA

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    Hallo käferchen,

    die Gesellschaft sind wir alle. Ich muss aufpassen, wem ich erzähle, das ich Cannabis nehme. Viele kennen auch den Unterschied zwischen THC und CBD nicht. Mein Älstester nimmt gerade das Thema Drogen im Unterricht durch. Bei Cannabis wird die med. Verwendung erst gar nicht erwähnt. Bei Opiaten schon. Auf Nachfrage von Ihm, warum das so ist, durften wir in der Schule antanzen. War nicht so einfach.

    Cannabis bzw. Cannabinoide lassen sich nur schlecht in "Tabelttenform" pressen, deshalb ist das schwierig dort Rahmenverträge auszuhandeln. Und ob dies immer für die Patienten zielführend ist, bezweifele ich. Ich selbst vertage z.B Ibuprofen (wenn ich es dann brauche) nicht von jeder Firma. Auch mein alter Herr verträgt von dem einem oder anderem Hersteller seine Tabeltten nicht. Man muss die Ärzte immer darauf hinweisen, dass das genau das Medikament sein soll. Diese müssen das explizit auf das Rezept schreiben. Warum sich die Ärzte scheuen?

    Leider gehört Rheuma da nicht zu den schweren Erkrankungen. Purzel und Sansarana haben die Ausnahmegenehmigung, aber Schwierigkeiten Cannabis auch wirklich zu bekommen!

    Hast Du Dir mal die Wirkweisen der unterschiedliche Rheumamedikamenten angeschaut? Entweder sie helften sich an Zellen an und machen diese "unbrauchbar" oder Sie zerstören das Zellwachstum. Da der Körper sogenannte Endo-Cannabinoide zur Steuerung des Zentralnervensystem und des vegativen Nervensystem verwendet, ist der Gebrauch von Cannabis als Medizin nicht sinnvoll?

    Leider wird da nicht ausreichend geforscht. Es wird noch ein langer Weg werden.

    Methotrexat ist ja ein anerkanntes Rheumamittel. Es wird aber auch in der Krebstherapie eingesetzt. Im Labor (israelische Studien) ist nachgewiesen, das CBD das Wachstum vieler Krebszellen unterbindet ohne das andere Zellen davon betroffen sind. 1 und 1 zusammengezählt, lohnt sich da die weitere Forschung, nicht nur für Krebs, sondern auch für Rheuma. Beim MTX ist die Gabe von Folsäure erforderlich, um die negativen Auswirkung mit der Behandlung von MTX aufzufangen. Beim CBD ist dies nicht erforderlich.

    Biologicals sind ebenfalls anerkannte Rheumamittel. Sie heften sich an TNF-Alpha- oder Interleukin-Zellen an, so das sich diese nicht mehr an schädlich an die entsprechenden Stellen anheften können. Aber TNF-Alpha- und Interleukin-Zellen werden aber weiter produziert. CBD verringert die Produktion von TNF-Alpha- und Interleukin-Zellen. Das CBD diese Eigenschaft hat ist in Tierversuchen bereits nachgewiesen. Der nächste Schritt wären dann Studien am Menschen. Warum dies nicht geschieht, ich weiß es nicht.

    Leider wird da nicht weiter geforscht. Es ist nun mal Schwierig an den Grundstoff zu kommen, der Cannabisblüte bzw. der Hanftpflanze. Die Hürden hier für sind sehr hoch.

    Ich würde bei Humira eher von einer ähnlichen Auswirkung sprechen, als von Wirkung. Die Wirkweisen sind ja unterschiedlich. Da ich seit fast 4 Jahren CBD nehme, ohne Nebenwirkung, heißt ich brauche keine weiteren Medikament um Nebenwirkung aufzufangen. Beim Humira hätte ich Blutdruck senkende Mittel nehmen müssen. Vor der Therapie kein Problem mit gehabt und nach der Therapie hat sich das auch wieder normalisiert.

    CBD ist sicherlich eine Alternative, aber mit sehr geringen Nebenwirkung im Gegensatz zu den üblichen Rheumamitteln.

    Es ist kein Allheilmittel, aber es wirkt nunmal. Man muss nur die passende Dosierung und Dareichungsform finden. Und da reagiert jeder Körper etwas anders.

    Gruß kreimue
     
  12. käferchen

    käferchen Guest

    Hallo kreimue,
    ich antworte mal auf diesem Wege, ist einfacher...

    1. "Rahmenverträge " beziehen sich nicht nur auf Tabletten.

    2. Warum einzelne User hier Schwierigkeiten haben es verschrieben oder genehmigt zu bekommen kann nicht in einem Internet-Forum geklärt werden, da mögen ggf. Gründe vorliegen die uns weder bekannt sind noch uns etwas angehen. Bei anderen Patienten scheint es zu funktionieren.

    3. Warum denn nicht?

    4. Nicht unbedingt vorgeschrieben, es gibt Verwender die keine Folsäure einnehmen, da sie keine Nebenwirkungen haben.

    5. Hast Du Dir vielleicht mal überlegt, dass es einige gibt, die vielleicht gar kein Interesse haben, dass mehr Patienten Zugang zu Cannabis bekommen, auf Rezept?
    Der Markt boomt, und wenn man selbst hier im Forum das Interesse sieht, da werden einige sein, die sich das per Internet bestellen. Und da gibt's seriöse bis dubiose Angebote. Das ist ein Riesenmarkt der sich da aufbaut.

    6. Es wirkt bei Dir, aber nicht bei jedem. Allheilmittel gibt es nicht, es passt auch das Cannabis nicht zu jeder Erkrankung. Nicht umsonst durchlaufen Medikamente in ihrer Entwicklung jahrelang verschiedene Stufen um sie möglichst verträglich und wirksam für den Verwender zu machen. Das hat schon seinen berechtigten Grund.

    Wem Cannabis hilft, dem ist doch geholfen. Lese aber auch immer wieder, dass es nicht die gewünschte Wirkung bringt. In dem unterscheidet es sich nicht von der Wirkung von Medikamenten. Da gibt's auch kein Medikament, was allen hilft.

    Viele Grüße und schönen Sonntag
    Käferchen
     
  13. kreimue

    kreimue und Mister RA

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    Hallo käferchen,

    Da sprechen wir dann aber nicht mehr von der med. Verwendung!! Deshalb gehört das ja wie bei Opiaten in die Hände von Ärzten! Vor allem, wenn es um THC-haltiges Cannabis geht. Nur leider gibt es nicht viele davon. Deshalb greife ich zur Selbsthilfe. Auch beim beim CBD ist es schwierig Unterstützung von Ärzten zu bekommen mangels Wissen. Meine Erfahrung.

    Überlegt habe ich das schon, da wird es um das liebe Geld gehen. Wie Du das schon sagst! Das Argument gilt aber auch für die Pharmaindustrie! Da vieleicht noch mehr als beim Hanf. Und jetzt nicht nur auf die med. Verwendung bezogen, gibt es ja noch andere Möglichkeiten für die Verwendung von Hanf.

    Z.B. in der Bekleidung. Solltest Du Dir mal zugemüte führen, welche Vorteile das hat! Vor allem unter Umweltaspekten. Das hätte aber auch Folgen für andere Industriezweige.

    Da es schon schwierig ist Genehmigungen zu erhalten mit Cannabis zu forschen, da es unter das Betäubungsmittelgesetzt fällt. Zudem kann man Nutzhanft und "Rauschhanf" nicht sicher unterscheiden!

    Das ist richtig und kostest viel Geld, was man über ein "Patent" da wieder reinbekommt mit Gewinn. Beim Hanf sind die Aussichten schlechter dort noch Gewinn zu machen. Die Problematik liegt in der Patentierbarkeit der Hanfpflanze. Da die Pharmakonzerne forschen, was med. Produkte angeht und nicht finanzielle unabhängige Forschungsinstitute, wird sich da so schnell auch nichts ändern. Warum werden denn die vielversprechenden Ansätze nich weiterverfolgt, wie z.B. den monoklonaleren Antikörpern. 10 Jahre können die Pharmakonzerne den Preis bestimmen, erst danach darf dieses Medikament "nachgebaut" werden (wenn es dann gelingt).

    Die Studien über die Wirkasamkeit von Humira, die ich kenne, widersprechen aber der Verträglichkeit und Wirksamkeit des Stoffes. Aber es reicht für die Zulassung. Bei meiner Therapie mit Humira, sollte ich einen Bogen ausfüllen. Auf die Frage, wo ich diese Auswertung nachlesen kann, gab es keine Antwort. Auch beim Hersteller habe ich nie eine Auskunft über die erfassenten Daten bekommen. Warum wohl?

    Es gab auch Forschung zu einem Stoff der an die CB-Rezeptoren andockt. Aber es wurde nicht weiterverfolgt. Warum kann ich auch nur vermuten. Liegt aber wohl daran, da es ja bereits einen Stoff gibt, der es kann!

    Es wird aber immer empfohlen! Auch durch die Wirkweise eigentlich wichtig, da MTX (Folsäure-Antagonist) in den Folsäurehaushalt eingreift!

    Das wird sich wohl auch nur schwer über das Forum klären lassen. Aber ich gebe mal zu bedenken, das ich viele Rheumatiker (über 60) kenne, die über Jahrzehnte die üblichen Medikamente genommen haben und jetzt körperlich ziemlich (vorsichtig ausgedrückt) angeschlagen sind, bedingt durch die Nebenwirkungen. Auch dies kannst Du hier im Forum lesen. Vieleicht muss die Dosierung angepasst werden oder neben CBD auch THC verwendet werden. Genauso wird ist es ja beim MTX gemacht. Erst die Dosis erhöhen, eine Kombination mit anderen Mitteln usw.. Da Cannabinoide im Körper natürlich vorkommen sind die Nebenwirkungen eher geringer als bei "Fremdstoffen". Sagt mir zumindest mein gesunder Menschenverstand.

    Gruß kreimue
     
  14. käferchen

    käferchen Guest

    Hallo kreimue,
    muss denn immer nur die Pharmaindustrie eine Studie durchführen? Was ist mit denen, die es verkaufen wollen? Sollten Sie nicht daran interessiert sein, dass es auch Menschen zugänglich gemacht wird, die es dann per Verordnung beziehen?

    Sieht ( für mich) so aus, als ließe sich auf dem freien Markt mehr verdienen.

    Ich denke, jetzt kann man doch erstmal froh sein, dass mehr Patienten eine Verordnung bekommen können.

    Viele Grüße
     
  15. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    @kreimue

    Ich hoffe, Du verzeihst, dass ich off-topic schreibe

    Darf ich fragen, welche monoklonaleren Antikörper Du konkret meinst?

    Und eine Anmerkung zum Patentschutz: es sind 15 Jahre ;)
     
  16. kreimue

    kreimue und Mister RA

    Registriert seit:
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    Hallo Resi Ratlos,

    ich meine natürlich die Biologicals als monoklonaleren Antikörper. Hm.. 15 Jahre, also 15 Jahre Geld verdienen. Nicht schlecht.


    käferchen

    Die Verodnung gab es vorher auch schon. Der einzige Unterschied ist, das die KK die Kosten übernehmen müssen, was diese vorher nicht getan haben!

    Warum die Firmen nicht forschen, es ist halt schwer eine Genehmigung für die Forschung mit Cannabis zu bekommen. Die Hürden sind sehr hoch. Das regelt der Gesetzgeber.

    Gruß kreimue
     
  17. käferchen

    käferchen Guest

    Haben doch grade die von Dir beschriebene Hürde vereinfacht, die Gesetzgeber....
    Mag auch seine Gründe haben, warum ein gewisser Standard erfüllt sein muss, um letztendlich Präparate zu schaffen, die für den Menschen hilfreich sein sollen....
     
  18. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Ich habe immer noch nicht verstanden, was Du da gerne mehr erforscht hättest.
    Die Forschung diesbezüglich läuft - nicht nur bei Rheuma - auf absoluten Hochtouren.
     
  19. chrissi48

    chrissi48 Neues Mitglied

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    Grad um TV ein Bericht.in USA gibt es viele Drogentote und zwar deshalb weil ihnen starke Schmerzmittel verschrieben wurden.und anderem Oxycodon ein Opiat davon wird man abhängig.da das Medikament teuer ist Spritzen sie Heroin..abhängig gestorben......ein gutes hat es dann weil die Organe gespendet werden
    ist doch echt der Hammer. Zuerst wird einem Opiate verschrieben dann muss man einen Entzug machen...gibts ja hier auch regulär in einer Schmerzklinik. Die Mittel oder ein Pflaster werden verharmlost.auch mir wurde das schon angeboten und wehe man lehnt dann ab dann tut man so als wäre man der Hypochonder und hätte gar keine schmerzen nur weil man keine Opiate oder Morphium will.echt der Oberhammer.
    Es soll keiner behaupten das mache nicht abhängig
    anstatt mal die Forschung voranzutreiben wegen guter NW armer schmerztherapie verschreibt man ständig solche Hammermedis
     
  20. kreimue

    kreimue und Mister RA

    Registriert seit:
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    Hallo Resi Ratlos,

    bei den Biologicals (TNF-Alpha- und Interkeukin-Blockern) werden ja "neue" monoklonaleren Antikörper geforscht. Da würde ich mir lieber die Forschung bei Cannabinoiden wünschen.

    Bei Cannabinoiden geht die Forschung aber nicht in die Humanforschung.

    käferchen,

    der Gesetzgeber hat nichts vereinfacht, nur das die Krankenkassen jetzt die Kosten übernehmen müssen, wenn die Cannabis-Therapie begründet ist. Bei rheumatischen Erkrankungen gibt es noch keine begründete Empfehlung, da noch nicht ausreichend erforscht.

    Die Hürden sind die gleichen geblieben. Daran hat das neue Gesetz nichts geändert. Nur die Kostenübernahme durch KK ist da geregelt. Die neu geschaffene Cannabis-Agentur muss Ihre Arbeit noch aufnehmen.

    Mit dem Gesetz benötigt man zwar nicht mehr die Zustimmung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), aber der Patient muss eine „Begleiterhebung“ durchführen, die eben jenes BfArM durchführt. Bei einer Weigerung ist das BfArM befugt, die Therapie einzustellen. Für mich das Prinzip: Linke, rechte Tasche.

    http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2017-01/cannabis-rezept-medizin-krankenkasse-arzt-legal

    http://cannabis-special.com/cannabis-legalisierung-2017/

    http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/medizinisches-cannabis-auf-re

    http://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/meldungen/2017/januar/cannabis-als-medizin.html

    https://www.3sat.de/page/?source=/nano/medizin/156950/index.html

    Gruß kreimue
     
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