Nachts starke Schmerzen im Gesäß

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Frank1959, 8. November 2016.

  1. Frank1959

    Frank1959 Mitglied

    Registriert seit:
    10. Juni 2015
    Beiträge:
    153
    Ort:
    Bochum
    Hallo,
    in der letzten Nacht hatte ich wieder starke Schmerzen im Allerwertesten.
    Das ist in etwa so, als ob man auf sein Steißbein gefallen wäre.
    Das kommt ganz plötzlich, so daß ich davon wach werde und steigert sich dann rasch bis auf die 9 der Schmerzskala.
    Ich versuche dann mit gymnastischen Übungen im liegen, Einfluss auf die Lendenwirbelsäule zu nehmen.
    Das bringt aber nicht viel.
    Der Schmerz geht dann, wie er gekommen ist.
    Ob das von der LWS kommt, ist die Frage.
    Ich leide unter einer Psoriarsisarthritis ( ohne Hautbeteiligung) und habe unter anderem eine Spondylarthrose( leicht aktiviert) in der LWS.
    Bandscheibenvorwölbungen L4/L5 und beidseits Enthesiopathie in der Hüfte.
    Das mit den nächtlichen Schmerzen habe ich mal einem Orthopäden erzählt, der hat so gut wie nichts dazu gesagt( gut das der in Rente ist)
    Ich nehme auch zur Nacht Schmerzmedikamente und Lodotra.
    Das scheint wohl nicht zu reichen.
    Ich hoffe hier kennt jemand die Symptome und kann mir einen Tipp geben.
    Am Freitag habe ich einen Termin bei einer anderen Orthopädin.
    Am 16. bei meiner Rheumatologin und wenn ich einen hilfreichen Hinweis hätte, wäre das schon gut.
    Liebe Grüße
    Frank
     
  2. Jürgen

    Jürgen Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    669
    Ort:
    Rheinbach
    Hallo Frank,

    das hört sich nach den ersten Symptomen eines Bechterews an. Dazu passen würde, dass Du eine PSA hast und die Sehnenansatzentzündungen in der Hüfte. Wichtig wäre abzuklären, ob Du HLA- B27 positiv bist und es sollte ein MRT mit Kontrastmittel des ISG gemacht werden um eine aktive Entzündung sehen zu können. Gerne wird ein MRT ohne Kontrastmittel gemacht, aber leider sieht man dann nur abgelaufene Entzünmdungen.

    Viele Grüße
    Jürgen
     
  3. Frank1959

    Frank1959 Mitglied

    Registriert seit:
    10. Juni 2015
    Beiträge:
    153
    Ort:
    Bochum
    Hallo Jürgen

    Danke für die schnelle Info.
    Im Juli wurde in der Rheumaklinik in Herne noch der HLA B 27 bestimmt.
    Der ist negativ, aber man hatte mir gesagt, dass bei der PSA der Wert bei 50/50 liegt und nicht viel aussagt.
    Vor Jahren wurde schon mal der Verdacht einer Sakroiliitis geäußert, da im Röntgenbild die Strukturen eher verwaschen aussahen.
    Das hat sich nicht bestätigt.
    Ist aber schon über 10 Jahre her.
    Hätte man das nicht auch beim MRT des Beckens ( mit Kontrastmittel) sehen müssen?
    Das wurde in der Klinik gemacht.
    Mein Gesundheitszustand hat sich aber seit Anfang des Jahres verschlechtert.
    Im August wurde ein neuer Versuch mit Sulfasalazin gestartet und der Fehler gemacht, das Prednisolon auszuschleichen.
    Da habe ich erstmal gemerkt, wie sehr es mir hilft.
    Ich hatte noch nie solche Probleme in den Händen und vor allem im Bereich der Sehnen an der HWS und der rechten Schulter.
    Als das Sulfasalazin nach über 3 Monaten Wirkung zeigte, durfte ich es wieder absetzen.
    Leukozyten und Thrombozyten sind im Keller.
    Das mit dem Bechterew wäre nicht so toll, aber ein Ansatzpunkt.
    Gibt es einen Zusammenhang zwischen Bechterew und Vaskulitis?
    Ich hatte das am rechten Fuß und Petechien am rechten Unterschenkel.
    Konnte nicht abgeklärt werden, da ich zu spät in der Klinik war.
    Soll aber nicht zur PSA passen.
    Probleme in der BWS habe genug, aber auch einen abgelaufenen Scheuermann.
    Den hielt ein Rheumatologe schon mal für eine Fraktur, da nichts darüber von den vielen Orthopäden bei denen ich vorher war, erwähnt wurde.
    Viele Grüße
    Frank
     
  4. Jürgen

    Jürgen Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    669
    Ort:
    Rheinbach
    Hi,

    einen Zusammenhang zwischen Bechterew und Vaskulitis ist mir nicht bekannt. "Normal" sind PSA, Crohn und Colitis als Begleiterkrankung.

    Das Problem bei MRTs ist häufig, dass nur geschaut wird, was vermutet wird. Mein Schwager hatte Rückenbeschwerden und der Arzt hat auf dem MRT nichts gesehen. Als man die gleichen Bilder 1 Jahr später ansah konnte man schon einen 6cm großen Tumor sehen... Wenn der Verdacht auf eine Sakroiliitis schon bestand- wurde nochmal ein Kontroll Röntgenbild gemacht? Wurde das schon mal getestet https://de.wikipedia.org/wiki/Mennell-Zeichen ? Leider sind meine Erfahrungen mit Orthopäden nicht so toll. Ein Bekannter wurde 4 Jahre auf Scheuermann behandelt- die Diagnose Bechterew hat eine Masseurin gestellt...

    Viele Grüße
     
  5. Frank1959

    Frank1959 Mitglied

    Registriert seit:
    10. Juni 2015
    Beiträge:
    153
    Ort:
    Bochum
    Hi,

    Ich habe mal die Symptome bei Bechterew nachgelesen.
    Was mir zusätzlich sehr bekannt vorkommt, sind die beschriebenen Beschwerden im Bereich der Leiste bis in den Oberschenkel.
    Damit schleppe ich mich schon eine Zeit herum.
    Ich dachte bisher, dass kommt von den Sehnenentzündungen oder der LWS.
    Das wird immer schlimmer, so wie eine Zerrung in der Leiste.
    Auch das die ersten Bewegungen nach dem sitzen und vor allem nach dem liegen momentan ätzend sind, passen so wie meine druckempfindlichen Achillessehnen
    zu Bechterew.
    Gruß
    Frank
     
  6. Koala

    Koala Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    4. November 2005
    Beiträge:
    267
    Ort:
    Niedersachsen
    hallo,

    ich habe oft starke schmerzen im isg.
    wenn die schmerzen unerträglich werden, spritzt
    mein orthopäde mir cortison ins isg.

    einmal im jahr bekomme ich auch eine überweisung zur schmerztherapie,
    dann bekomme ich prt spritzen ins isg.
    das dämpft meine schmerzen immer gut ab.

    es könnte auch der piriformis oder eine schleimbleutelentzündung am trochanter sein, der dir diese probleme bereitet.

    gute besserung!
     
  7. Mandelbaum67

    Mandelbaum67 Mitglied

    Registriert seit:
    27. Oktober 2009
    Beiträge:
    40
    Hi Frank,

    ja, ich kenne das auch, dass ich in der Nacht starke Schmerzen am "Poppes" habe. Als ich das vor Jahren zum ersten Mal bekam, wurde meine Medikation (ich hab Lupus mit Gelenkbeteiligung) geändert und ich bekam zusätzlich Methotrexat. Damit gingen sie damals weg. Wenn ich jetzt diese Schmerzen immer mal wieder habe, vermute ich mittlerweile eine Arthrose bei mir :-/

    Aber schaue doch auch mal im Forum der Rheuma-Liga nach, da beginnt heute ein Expertenforum zum Thema Schmerzen. Eine ganze Woche lang beantworten Ärzte und erfahrene Betroffene Fragen zum Thema Schmerz: www.rheuma-liga.de/forum.

    Alles Liebe
    Mandel
     
  8. Antigo

    Antigo Neues Mitglied

    Registriert seit:
    20. August 2013
    Beiträge:
    9
    Hi Frank,

    ich kenne mich mit deiner Diagnose nicht aus, sehr wohl aber mit dem was du beschreibst.

    Versuche mal bei nächsten Anfall, genau darauf zu achten, wo du den Schmerz lokalisieren würdest
    (ich weiß, leichter gesagt als getan). Wenn du es als eigentlich tieferliegend als dein Steißbein empfindest,
    dann könnte es deiner Beschreibung nach auch eine Proctalgia Fugax sein.

    Man vermutet, dass es sich dabei um eine starke Verkrampfung der tiefliegenden Schließ- und Beckenbodenmuskeln handelt. Das kommt einfach angeflogen, steigert sich ins unerträgliche und verschwindet dann einfach wieder.
    Man weiß genau nichts konkretes darüber - leider.

    Ich habe bei mir beobachtet, dass es durchaus mit Stress zu tun haben kann, aber eben nicht muss. Bei mir sind die Schmerzen mitunter so stark, dass mein Kreislauf komplett absackt und ich umgehe - falls ich es denn vorher vor Schmerzen aus dem Bett geschafft habe.

    Das hilft dir leider nicht bei der Problemlösung, aber ja vielleicht dabei, dass ganze einzuordnen. Ich jedenfalls bin nicht mehr so panisch, seit ich weiß wo es herkommt.

    LG

    Antigo
     
  9. Clara07

    Clara07 Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    19. Oktober 2011
    Beiträge:
    1.157
    Hi Frank,
    bei mir wurde 2007 in einem CT eine Spinalkanalverengung festgestellt. Bandscheiben leicht nach hier und da gerutscht. Haupttreffer L4/L5.
    Vielleicht ist das auch eine Option für dich :o?

    Stelle es dir so vor, dass es an einigen Stellen der Wirbelsäule zu eng wird. Der Nerv wird gequetsch. Es kommt zu Kribbeln, Schmerzen, Taubheit.

    Daneben sind die Nerven auch für die Versorgung des Beines wichtig. Zuweilen habe ich das Gefühl es bohrt sich einer durch den Oberschenkelhals. Der Knubbel vom Oberschenkelknochen muss sich beim Gehen in der Hüfte über einen gefühlt 30m hohen Hügel heben. Die Leiste zieht, es strahlt bis in den Fuß aus, Krämpfe, manchmal rutscht das Bein weg. Das hat sich so über Jahre hin entwickelt. Vier Orthopäden seit 2007 haben noch keine Zeit gefunden sich die drei Sätze der Radiologin durchzulesen.

    Okay wegen Rheuma (MCTD) habe ich unter anderem 4 mg Prednison. Da ich es leid war nach 1-2 Stunden Schlaf wegen heftig einschießender Schmerzen wie eine hyperaktive Maus durch die Wohnung zu ziehen, nehme ich 3mg Cortison jetzt morgens und 1mg zur Nacht. Ich wache zwar noch kurz auf, schlafe aber gleich wieder ein. Ob das eine Option ist oder Zufall und was der Rheumatologe am Termin im Mai dazu sagt - keine Ahnung. Auf M.Bechterew als Ursache meiner Rückenprobleme ist er noch nie gekommen, auch sein Vorgänger nicht. Beide gelten als Spezialist für die Spondylitis ankylosans, nehmen auch eifrig Blut ab. Da Cortison Entzündungen hemmt, wird es wohl an der zu engen Stelle wirken. Das Grundproblem ist aber nicht gelöst.

    Liebe Grüße
    Clara
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden