fibro und physio ausserhalb des regelfalles möglich?

Dieses Thema im Forum "Nichtentzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von roco, 23. September 2016.

  1. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Was ist normal ? :D Also das Thema hatten wir heute gerade in der Familie diskutiert und jeder war anderer Ansicht und wir kamen zu dem Entschluss das wir alle und wir sind mehrere irgendwie nicht "normal" sind und gleichzeitig keiner erklären konnte was denn normal dann wäre.:D Vielleicht sind wir dann doch normal und die anderen nicht, oder so in der Art.;)

    Wegen deinen Physiorezepten, also bei mir geht im Quartal mehr als sechs mal, wenn mein Rheumatologe da was bestimmtes ankreuzt was aufzustocken geht. Hab Kollagenose und weiss jetzt aber nicht, ob das auch bei anderen Erkrankungen geht.
     
  2. Roxana

    Roxana Mitglied

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    Wer ist das schon? Klingt aber jetzt schon besser. Orthopäden sind auch immer knapp mit ihren Verordnungen, wie ich festgestelt habe. Eine Möglichkeit wäre, dass sich Hausärztin und Orthopäde die Verordnungen teilen. Jeder übernimmt im Wechsel ein Quartal mit 18 Behandlungen....

    Hab mir eben deine Vita durchgelesen. Ist mir ein Rätsel, weshalb sich alle an der Fibro festbeissen. Rein von den Fakten her hättest du auch gute Chancen beim Neurologen.

    Bei der Schmerzambulanz brauchst du vielleicht nur einmal pro Quartal persönlich erscheinen. Die restlichen Rezepte können sie per Post zuschicken. Wenn du im Kopf wieder etwas fitter bist, kannst du dich dort erkundigen.

    Ansonsten drück ich dir erstmal die Daumen. Es gibt einen Weg zur Therapie, egal um welche Ecken.

    Lieben Gruss
     
  3. Anastasia71

    Anastasia71 Neues Mitglied

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    Hallo,

    ich wollte Euch mal meine Erfahrungen mitteilen, ich bekomme Physio schon lange und auch 18 mal hintereinander ohne Pause. Mein Hausarzt hat mir dazu ein Rezept ausgestellt mit der Begründung "Schwere der Erkrankung,
    Bewältigung des Alltags sonst nicht möglich" mit dem passendem Schlüssel, dies habe ich an meine Krankenkasse
    geschickt und einen Antrag auf Langzeitverordnung gestellt.

    Es folgte eine Zusage für eine Langzeitbehandlung bis 2019....

    Grüße

    Silbermondfee
     
  4. roco

    roco Guest

    @ silbermondfee... welchen "schlüssel" meinst du? also was stand da drauf?
     
  5. Gronibard

    Gronibard Neues Mitglied

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    Lieber roco,

    auch ich habe ähnliches erlebt. Die Ärzte sind immer sehr zimperlich mit solchen Verschreibungen. Dennoch ist es möglich wie schon einige geschrieben haben solche Verordnungen dauerhaft zu bekommen.

    Da ich auch unter Fibromyalgie leide mit allen Begleiterscheinungen kann ich mir in etwa vorstellen wie du dich fühlst damit.
    Mein Tipp wäre das du dich allgemein von einem Physio mal durchchecken läßt. Der kann feststellen wo du vielleicht dysbalancen hast und kann dir gezielte Übungen geben dafür. Ich mache seit Februar regelmäßig meine Übungen und darüber hinaus sogar. Mitlerweile bin ich so fit das ich sogar ein 2Std Programm durchziehen kann. Das mache ich derzeit 3-4mal die Woche. Es hilft ungemein und ich bin manchmal sogar nahezu schmerzfrei. Bis hierhin war es aber ein sehr harter Weg. Ich habe sehr langsam begonnen mit ganz einfachen und leichten Übungen. Und ja ich hatte dabei und danach immer Schmerzen. Aber ich habe weiter gemacht. Immer und immer wieder fast jeden Tag. Irgendwann konnte ich das Pensum sogar steigern und so ging es step by step aufwärts. Nach 6 Monaten habe ich dann langsam eine Besserung bemerkt die ich bis heute sogar sehr massiv steigern konnte. Heute geht es mir gut. Ich komme mit wenig Schmerzen durch den Tag und kann mich wieder auf andere Dinge konzentrieren. Mitlerweile sieht man es sogar deutlich im Spiegel.

    Ich weiss das jeder Mensch unterschiedlich ist und ich stecke natürlich nicht in deiner Haut aber versuche es vll mal. Verlieren kannst du nichts. Und du musst sehr viel gedult haben es dauert sehr lange bis du eine Besserung verspürst. Manuelle Therapie solltest du natürlich auch immer mal machen oder leichte Massagen oder auch mal Rad fahren oder Schwimmen. Wie du es halt kannst. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen das es nicht schlimm ist auch mal in den Schmerz rein zu trainieren oder zu dehnen.

    Am besten ist immer noch die Hilfe zur Selbsthilfe. Wenn du es schaffst dich so selber zu therapieren brsuchst du keine Physio mehr. Vll nur mal zwische drin um die Erfolge zu berichten und Übungen anzupassen. Gute Besserung :)

    LG Groni
     
  6. Anastasia71

    Anastasia71 Neues Mitglied

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    31
    Hallo Roco,

    wenn Du eine Verordnung Dir ausstellen lässt, dann gibt es für jedes Krankheitsbild einen Schlüssel wie z.B. "WS2a" usw. bei LANGZEITVERORDNUNG!!


    Du kannst natürlich auch bei der Physiopraxis fragen, die meisten Therapeuten sind einem da
    auch behilflich.

    Gruß Silbermondfee
     
  7. Marly

    Marly Guest

    Hallo Rocco,

    ich bekomme "Heißluft und Massage" vom Rheumaarzt verordnet außerhalb des Regelfalls, mit Physio würde das genauso gehen. Ich bekomme auch ab und an mal ein Rezept für Ostoepathie, was mir sehr hilft, da muß ich allerdings die Hälfte zubezahlen. Das handhabt jede KK anders.
    Ich trage die Zuzahlung, weil es mir einfach sehr gut hilft.
    Außerdem habe ich mir über die Seite von Dr. Weiss http://www.weiss.de

    eine DVD mit Bewegunsübungen zur Linderung der Fibro bestellt (das ist etwa 1,5 Jahre her) und mache die Übungen regelmäßig und ergänze sie mit Übungen aus dem Feldenkrais (das mache ich über die VHS und ist super bei Fibro), dann fahre ich einmal die Woche zum Schwimmen in ein Bad mit sehr warmen Wasser (30 Grad) und einem Solebad.
    So habe ich meine Muskulatur "entspannter" bekommen und halte das damit ganz gut.... und dann gehe ich täglich mit meinem Hund spazieren.....
    Die Schmerzen sind viel weniger als früher.
    Ich muß aber nach wie vor sehr aufpassen, mich nicht zu übernehmen und zuviel Sport ist nichts für mich, das geht nach hinten los.
    Meine Osteopathin hat mir vor etwa 2 Jahren geraten mich immer hinzulegen, wenn ich sehr müde bin und das habe ich dann auch gemacht und nach einer Woche hörte die bleiernde Müdigkeit auf und derzeit ist es ganz gut.... Ausnahmen bestätigen die Regel :)

    ... die DVD ersetzt bei mir quasi die Physiotherapie. Ich kann sie täglich machen und bin nicht auf Termine usw. angewiesen.

    Ich wünsch dir alles Gute!!
     
  8. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    Berlin
    Diagnose

    ...also Punkt 1 , Antrag an die Krankenkasse wegen chronischer Erkrankung 1% Regelung bei Zuzahlungen.

    Wenn die Ärzte nicht mitmachen wollen, Antrag an die Krankenkasse "Maßnahmen außerhalb des Regelfalles".

    Für die Ärztin, Du möchtest ein "D-1" Rezept , 10 mal 3 Anwendungen pro Behandlung, die Ärztin schlägt vor welche.

    Und es gibt folgende Möglichkeit: (Zitat)

    Der Patient kann bei seiner Krankenkasse einen Antrag auf langfristige Genehmigung im Sinne des
    §32 Absatz 1a SGB V stellen. Wird der Antrag genehmigt, so werden die Rezepte für den genehmigten Zeitraum nicht mehr in der Wirtschaftlichkeitsprüfung des Arztes einbezogen (vgl. § 106 Abs.2 Satz 18 SGB V, http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_5/__106.html)

    Ebenfalls dazu folgendes Zitat:
    Langfristige Heilmittelverordnungen

    Ein Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses regelt die Genehmigungsvoraussetzungen für eine langfristige Heilmittelverordnung. Es gibt eine Liste mit Diagnosen (ICD-10-Codes), welche in Verbindung mit den passenden Indikationsschlüsseln, unter bestimmten Voraussetzungen eine "automatische" Genehmigung der erforderlichen Heilmittel nach sich zieht.
    "auf deutsch, ein Rezept, welches sich automatisch verlängert und als Verlängerung den Arzt nicht im Bugett niederschlägt"
    Die Liste der Diagnosen findet man in der Anlage 2 der Heilmittelrichtlinien - aber verdammt nochmal das muß ein Arzt doch wissen !

    Ja denn wenn Fragen hast , gerne per PN

    "merre"
     
  9. roco

    roco Guest

    hallo merre,

    danke für deinen post...

    die chronikerregel hab ich schpn über 10 jahre. aber wenn man keine physio verschrieben bekommt, dann nutzt auch die begrenzung der zuzahlung auf 1% nichts, leider. selber kann ich das nicht zahlen...

    maßnahmen ausserhalb des regelfalls.... tja, die KK schiebts auf den arzt, der auf die KK
    die KK meint, der arzt muss das beantragen. macht ers nicht, dann brauch ich es wohl nicht.
    der arzt meint, das die KK das "ausserhalb des regelfalls" nicht genehmigt und alles von seinem budget weg geht... da kannste reden wie ein pferd...

    für die langfristige verordnung fehlt mir leider die diagnose (oder wenn ich das da so lese, dann zum glück)
    siehe hier, letzte seiten: https://www.g-ba.de/downloads/17-98-3382/2013-09-19_HeilM-RL_Merkblatt%20mit%20Anlage_mitHinweis.pdf


    LG
     
  10. Roxana

    Roxana Mitglied

    Registriert seit:
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    Hamburg
    Ich kenne Ärzte, die lieber ihre Praxis geschlossen haben als sich mit diesem Bürokratiemüll zu belasten. Und manche Ärzte verordnen von vornherein gar keine Heilmittel, weil sie von diesem Regelwerk die Schnauze voll haben, pardon...:mad:

    Fakt ist, dass unbesehen der Gesetzeslage jede Krankenkasse andere Regelungen einfordert. Während alle Krankenkassen eine Verordnung ausserhalb des Regelfalles anstandslos bezahlen, so lange irgendeine Begründung dafür vorliegt, verlangt die AOK Hamburg-Rheinland seit 1.7. wieder einen schriftlichen Genehmigungsantrag - für jedes verdammte Rezept in der zigsten Wiederholung. Und wehe, der ICD-Schlüssel stimmt nicht mit dem Indikationsschlüssel überein sowie mit der Leitsymptomatik - dann wird aus formellen Gründen rigoros abgelehnt.

    Die DAK erlaubt wiederum seit dem gleichen Zeitpunkt nur noch eine Therapieunterbrechung von maxmal 4 Wochen, egal aus welchem Grund. Bei allen anderen Kassen muss ein Rezept spätestens nach 3 Monaten abgerechnet werden.

    Und so reitet jede Krankenkasse ihren eigenen Stiefel, treibt Ärzte und Therapeuten zu wachselnder Verzweiflung und auch Wut. Die Praxis sieht leider etwas anders aus als das Papier, auf dem sie verordnet wurde. Ich kann die Ärzte bestens verstehen, die hier kapitulieren angesichts der Blüten, die unser Gesundheitswesen betreibt. Und auch nicht jeder Arzt mag sich dann vor einem Ausschuss wegen seiner Ausgaben verantworten, wenn es denn mit Privatpatienten und Selbstzahlern einfacher abgeht.
    So isse, die graue Realität, genau so, und nicht nur bei dir. Das geschieht tagtäglich, wobei jeder entsprechende Arzt dann auf seine Facharztkollegen verweist, deren Budget auch nicht anders aussieht. Es ist auch müßig dagegen anzurennen. Arzt wechseln, Eigeninitiative ergreifen, Arrangements treffen, was auch immer - es gilt Wege zu finden, die Belastungen aufzusplitten.

    Medikamente, Kompressionsstrümpfe, Überweisungen - das verteile ich schon lange auf mehrere Ärzte, damit Jeder möglichst mit seinem Budget klarkommt. Volkswirtschaftlich betrachtet ist das blanker Unsinn, weil man zig Ärzte honoriert für Leistungen, die ein Einzelner wesentlich preiswerter abgeben könnte. Aber das System will es so, also machen wir diesen Unsinn weiter.

    Gruß Roxana
     
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