Medizin. Verwendung von Cannabis ab 2003

Dieses Thema im Forum "Wissensdatenbank (Knowledge Base)" wurde erstellt von kukana, 9. September 2003.

  1. Albstein

    Albstein Mitglied

    Registriert seit:
    14. Februar 2006
    Beiträge:
    436
    Ort:
    CH, D, IRL
    Cannabis und Co.: Vorübergehende Linderung ja, aber Heilung ausgeschlossen!

    Guten Morgen, "liebe Leidensgenossen/-innen" -
    vielen Dank für die Antworten auf meinen Beitrag, den ich bewusst nicht übertrieben wissenschaftlich (sondern eher salopp) formulierte, da ich vermeiden wollte, manche Leser (die noch nicht so tief in der Materie drin sind) zu verprellen.

    Nur nebenbei angemerkt: Ich bin selbst Naturwissenschaftler und kein Laie, weiß aber, dass Laien oftmals den Fachleuten ausgeliefert sind, wenn diese sich hinter der Fachsprache verschanzen und vieles an wichtigen Sachverhalten dadurch für den Laien (= den durchweg fachlich nicht voll aufgeklärten Patienten) vernebelt wird.

    Ich möchte im Folgenden nur kurz noch etwas anfügen, was mir wichtig erscheint (aber hier ist nicht der Platz, um dies alles in der erforderlichen Breite abzuhandeln):

    a) Mir sind zahlreiche Studien über Placebo-Effekte (gibt es übrigens nicht nur bei Menschen, sondern auch bei anderen hochorganisierten Säugetieren - wie z. B. bei Hunden und Pferden) bekannt. Solche Effekte können (vorübergehend!) vorteilhaft und durchaus therapeutisch gewollt sein.

    b) Da man die speziellen Ursachen rheumatischer Erkrankungen, insbesondere bei RA, zwar in groben Zügen ermittelt hat, aber keine speziell wirksame Therapie (bisher) entwickelt wurde, ist alles an bekannten Medikamenten (salopp formuliert) "ein mehr oder weniger pseudomäßiges Herumdoktern" - das ist auch jedem voll Informierten bekannt.

    c) Dieses "Herumdoktern" hat aber - sowohl bei den bekannten Medikamenten als auch bei angeblichen Alternativen wie Cannabis - teils ganz erhebliche (unerwünschte) Nebenwirkungen, die m. E. weitgehend verharmlost werden. Ich formuliere wieder bewusst salopp: Cannabis führt u. a. oftmals (nachweislich) zu Hirnleistungsstörungen.

    d) Ich möchte abschließend den inzwischen leider an Lungenkrebs verstorbenen Showmaster Rudi Carell zitieren, der in einem Interview mit RTL seinerzeit (angesprochen auf den damaligen Tod seiner Frau Anke, die jahrelang unter RA litt) Folgendes ausführte:

    "An Rheuma selbst stirbt man so schnell nicht, es sind die Medikamente, die letztlich das Leben beenden."

    e) Unter "Alt"-Rheumatikern gibt es nicht umsonst den makaberen Spruch: "Rheuma = Tod auf Rezept!"

    So, was will ich denn damit im Endeffekt zusammengefasst sagen?

    1. Ich möchte keinesfalls irgendeine "Panik" verbreiten, sondern alle Rheumatiker aufrütteln, nicht alles zu glauben, was man ihnen erzählt, was man ausprobieren will, sollte, müsste usw. Auch die vielgepriesenen TNF-alpha-Blocker sind auf Dauer keine Lösung (Studien aus USA!), sondern ergeben langzeitlich erhebliche Todesrisiken.

    2. Es gibt für Rheumatiker derzeit nach meinen Erkenntnissen im Wesentlichen die folgenden Lösungsansätze:

    a) Möglichst eine Rente durchsetzen, um beruflichen Zwängen ausweichen zu können.
    b) Die Krankheit akzeptieren und ebenso den größten Teil der Schmerzen!!
    c) Eine Lebensweise anstreben, die den Organismus und den Geist nicht noch zusätzlich schädigt.
    > Das heißt: Gesunde Ernährung - o h n e Säugetierfleisch; soviel zuträgliche körperliche Bewegung, frische Luft und UV-Einstrahlung wie eben möglich; strikte Vermeidung sämtlicher Genuss-/Rauschmittel (wie Tabak, Schnaps, Cannabis u. Ä.); rigorose Streitvermeidung in der Familie; optimistische Lebenseinstellung ohne ständige Fixierung auf die chronische Krankheit.
    d) Punktuell mit Schmerzmitteln und/oder Cortison behandeln, wenn es unerträglich wird bzw. man "etwas freizeitmäßig unternehmen möchte".
    e) Alle nur möglichen Hilfsmittel plus Helfer beanspruchen/rechtlich durchsetzen
    (z. B. Pflegestufe) und massiv gegen abblockende Medizinbürokraten aller Institutionen vorgehen.

    Viel mehr kann man m. E. heutzutage nicht tun - leider.

    Beste Grüße - Alb
     
  2. Albstein

    Albstein Mitglied

    Registriert seit:
    14. Februar 2006
    Beiträge:
    436
    Ort:
    CH, D, IRL
    Cannabis = psychische Problematik!

    Hallo -
    vielen Dank, werte Kati - interessant zu lesen.
    Es ist zutreffend, dass nahezu alle Medikamente unerwünschte Wirkungen (pauschal als Nebenwirkungen bezeichnet) hervorrufen (können). Ein Pharmakologe sagte einmal zu mir: "Ein Medikament ohne Nebenwirkungen hat im Regelfall auch keine Wirkungen!" Er muss es wissen - und er hat sicher Recht.

    Problematisch sind aus meiner individuellen Sicht allerdings solche unerwünschten (Neben-) Wirkungen, die auf mein Gehirn, meine Psyche maßgeblich einwirken. Bekannt ist u. a. auch, dass Cannabis die Ausbreitung einer latenten schizophrenen Psychose induzieren kann. Ganz unabhängig einmal davon, ob Cannabis überhaupt dauerhaft irgendetwas positiv bewirkt, möchte ich nicht, dass mich solch eine Sunstanz gehirnmäßig "beherrscht", mir u. U. gar eine Psychose beschert. Aus den 1970er Jahren ist bekannt, dass Studenten, die regelmäßig Cannabis rauchten (die schlimmste Form, diese Substanz zu sich zu nehmen), leistungsmäßig ihr Studium nicht mehr bewältigen konnten und beispielsweise als Hilfsarbeiter auf dem Bau landeten. Vermutlich haben sie dort zu dieser Zeit dann auch noch das Saufen begonnen .... Ich drücke mich extra salopp aus!

    Nun muss dies alles am Ende jeder Mensch selbst für sich entscheiden, aber er sollte seriöserweise vor dieser Entscheidung über die Risiken eindeutig und nicht nur nebelhaft aufgeklärt sein.

    Ich selbst bin kein Freund des regelmäßig üppigen Alkoholkonsums, weil ich nicht möchte, dass der Konsum von Alkohol mein Gehirn, meine Person, meine Handlungen nachteilig beeinflusst (einmal abgesehen davon, dass u. a. die Leber durch solchen Konsum enorm belastet wird).

    Aber bitte, auch in diesem Punkt ist jeder Mensch frei - bis zum sog. Komasaufen jugendlicher Schwachmaten (eine Bezeichnung, die durch den Begriff "Vollidioten" deckungsgelich ersetzt werden kann). Ähnlich verhält es sich mit dem Konsum von Medikamenten.

    Vielleicht versteht man nun, warum ich gegen Cannabis und auch gegen nicht wenige Arznei-Substanzen rigoros ablehnend eingestellt bin. Letztlich ist alles auch eine sog. Güterabwägung.

    Durch mich wurden in rd. 12 Jahren etwa 40 Ärzte konsultiert (oft auf meine private Rechnung). Keiner hatte eine akzeptable Lösung.

    Ein kenntnisreicher Rheumatologe, der mich beriet, sagte wortwörtlich zu mir (und er war einer von der ehrlichen Sorte):
    "Lieber Albert, nehmen Sie TNF-Alpha-Blocker und ihre Lebensqualität wird steigen!"
    Ich entgegnete: "Doc, in den USA hat man belegt, dass einige solcher Patienten nach fünf Jahren Lungenkrebs bekamen und starben."
    Darauf der Doc: " Nun ja, sehr gut möglich, aber: Dann haben diese Patienten fünf Jahre relativ schmerzfrei gelebt!"

    Sowas nennt man Güterabwägung - herzlichst!
    Alb
     
  3. kreimue

    kreimue und Mister RA

    Registriert seit:
    13. April 2012
    Beiträge:
    193
    Ort:
    Münster
    Hallo Albstein,

    ja Cannabis kann zu Psychosen führen. Kommt allerdings auf die Dosis an. Wie bei allen Mitteln oder Medikamenten.

    Da ich in den vergangenen Jahre noch Zusatzausbildung absolviert habe, kann ich einige Äußerung nicht ganz nachvollziehen. Sei es drum.

    Als Medikament befürworte Cannabis. Unter Cannabis (vorwiegend Cannabidol aber auch THC) sind meine Blutwerte kontinuierlich besser geworden. Auch die für RA typischen "Auswürfe" an den Gelenken sind zum erliegen gekommen. Das führe ich aber nicht alleine auf den Gebrauch von Cannabis zurück. Es ist die Summe der Dinge die ich geändert habe, wie z.B. Ernährung und Bewegung.

    Zur Gehirnleistung gilt eben auch: Wer rastet, der rostet. Mit einem Alter ab ca. 25 Jahren nimmt diese nun mal ab. Wie schnell und unfangreich hängt von jedem Einzelnem ab.

    Rheuma (Stand heute) ist nicht heilbar. Aber gut behandelbar. Wie erfolgreich und mit welchen Mittel hängt von jedem selbst ab. Ich war nicht gerade begeistert, das ich so viele Medikamente nehmen durfte. Also habe ich einige Dinge geändert. Heute nehme ich noch MTX und Cannabis.

    Ich werde auch nicht müde darauf hinzuweisen, das Cannabis kein Allheilmittel ist.

    Mein Opa ist mit Rheuma übrings 94 Jahre alt geworden, allerdings stammte er noch aus einer Generation, die sich mit Heilpflanzen auskannte. Dazu zählte unter anderem auch Cannabis.

    Schade das Du so verbittert bist, ist zumindest mein Eindruck.

    Gruß kreimue
     
  4. Albstein

    Albstein Mitglied

    Registriert seit:
    14. Februar 2006
    Beiträge:
    436
    Ort:
    CH, D, IRL
    Cannabis - eine Heilpflanze?

    Hallo und guten Tag, Dieter!
    Ich las Deine Vita und freue mich für Dich, dass Du, wenn ich das richtig interpretiere, Dein Krankheitsgeschehen in den Griff bekommen hast. Mit dem Begriff "Remission" gehe ich selbst sehr vorsichtig um, denn die Analyse, ob die Ursprungsdiagnose stimmte, ob tatsächlich dauerhaft der Krankheitsprozess (wodurch auch immer) gestoppt ist, scheint mir doch sehr schwierig durchschaubar zu sein. Aber, Hauptsache, Dir geht´s gut!
    Wir müssen andererseits bei Autoimmunkrankheiten berücksichtigen, dass jede Symptomausprägung individuell unterschiedlich sein kann und oft auch ist. Jeder Organismus hat seine eigenen "Haken und Ösen": Die individuellen Lebensverhältnisse, die gesamte gesundheitliche Disposition usw., Vorerkrankungen usw., die Verwertung von Medikamentsubstanzen sind niemals genau gleich.

    Ob Cannabis zu den Heilpflanzen im engeren Sinne zählt, das bezweifle ich allerdings.

    Wie dem auch sein, "verbittert" bin ich keinesfalls - mein Lebensmotto:

    "Nimm Dir Zeit für Deine Träume - bevor die Zeit Dir Deine Träume nimmt!"

    Viele Grüße - Alb
     
  5. Mara1963

    Mara1963 Guest


    Wieso kannst du meine Meinung als Unsinn bezeichnen Rotkäppchen?

    Ich spreche hier nicht von Drogenmissbrauch, sondern von gut dosiertem Cannabis zur Schmerzlinderung.
    Es gibt weniger Drogenabhängige durch Cannabis als Medikamentenabhängige.

    Außerdem, jeder hat die Wahl, alles ist zu bekommen und du kannst doch auch deine Meinung haben, ich negier die jedenfalls nicht. Bisschen Akzeptanz und Respekt wäre angebracht :D

    Mara
     
  6. kreimue

    kreimue und Mister RA

    Registriert seit:
    13. April 2012
    Beiträge:
    193
    Ort:
    Münster
    Hallo Alb,

    Remission bedeutet ja eigentlich nur, das es die Emissionen in den Gelenken zur Zeit ruhen. Geheilt bin ich des wegen nicht. Mister RA meldet sich schon, wenn ihm was nicht passt, keine Sorge. Auf Ihn zu hören musste ich erst lernen. Auch Mister RA als einen Teil von mir zu akzeptieren.

    Meine Erfahrung mit Cannabis sagt mir aber, das ich die Dosis nach einer gewissen Zeit reduzieren kann. Die Wirkung aber anhält. Ganz im Gegensatz zu den anderen Medikamenten. Bei Schmerzmittel stellt sich eine Gewöhung ein und der Körper verlangt dann mehr Schmerzmittel. Zumindest bei chronischen Schmerzen, die viele von uns Rheumel haben.

    Bei mir hat ein TNF-Alpha-Blocker (eigentlich TNF-Wandler) ein kurze Zeit geholfen, dann aber nicht mehr. Darüber bin ich auch zum Cannabis gekommen. Cannabis hemmt die Produktion der TNF-Alpha-Zellen.

    Aber es ist nicht das Allheilmittel. Hier macht die Menge das Gift.

    Die Hanfpflanze wird seit ca. 4000 Jahren als Heilpflanze beschrieben. Bei jetzigen Hanfsorten habe ich auch meine Probleme. Aber das liegt halt an dem Verbot, das der THC-Anteil so hoch gezüchtet ist. Auch die Sorten welche beim BfArM geführt sind halte ich für bedenklich. Und das Thema Hanfpflanze als Heilpflanze wird genauso kontrovers geführt, wie bei auch anderen Heilpflanzen.

    Ja jeder Körper ist anders und reagiert anders, aber eine gewisse Grundstruktur ist identisch. Darauf zielt die Schulmedizin. Das da noch mehr dazu gehört wird außer Acht gelassen. Mir hat noch kein Arzt Ernährungsberatung oder ähnliches angeboten. Erst auf nachfragen. Auch mein jetziger Gesundheitszustand stellt die Ärzte vor Probleme. Weil nicht gewollt, das Cannabis hilft!

    Es bleibt ein schwieriges Thema. Leider.

    Hallo Mara,

    manche Menschen müssen erst die Erfahrung selber machen. Meine Eltern haben mir immer erzählt, das Cannabis eine Einstiegsdroge ist. Heute trinken beide Hanftee und meinem alten Herrn (Parkinson/Arthrose in den Fingergelenken) geht es sehr viel besser, seitdem ich Ihm die Tropfen geben (CBD und THC etwa 50/50). Von 8 Medikamenten auf 3 runter und mit deutlich weniger Schmerzen. Und er ist nicht mehr benebelt wie von den Schmerzmitteln! Mit 5 g Hanf aus Holland und 5 g CBD-haltigem Hanf aus Deutschland (entspricht 100ml Extrakt) kommt er ein halbes Jahr aus.

    Gruß kreimue
     
  7. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Das finde ich toll kreimue und kann mir das auch gut vorstellen, dass ihr die Erfahrung mit Hanf gemacht habts. Und es stimmt Cannabis ist eine Heilpflanze. Ich habs schon ewig nicht mehr geraucht, das letzte Mal vor 10 Jahren auf einer Gothicparty. Zum Einnehmen ist es wohl in Tropfenform schlau, oder wie nimmst du es selbst?

    Hier mal zwei links

    http://www.heilpflanzen-welt.de/2007-10-Hanf-Teufelszeug-oder-Heilpflanze/

    http://www.hanfnet.de/als-heilpflanze.html

    Mir gings oben in meinem Post um die Akzeptanz der Meinung, auch wenn man / frau das noch nicht ausprobiert hat. Nun Starrsinn und das Bild der Rheumakrankheit passen in der symbolischen Bedeutung etwas zueinander, weniger jonglierbar und geschmeidig und dehnbar ...

    Ich habe zum Glück keine Schmerzen, meine Probleme sind bei der Mischkollagenose anders gelagert, aber extremes Hautjucken kann einen auch in den Wahnsinn treiben, bleibt halt alles nix, das Beste draus machen und so gut wie möglich mit sich umgehn,

    viele Grüße
    Mara
     
  8. Clara07

    Clara07 Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    19. Oktober 2011
    Beiträge:
    1.157
    Kati,

    du sprichst mir aus der Seele. Über Kasse Verordnetes wird auch noch kassenärztlich auf seine Wirkung und Nebenwirkung hin geprüft.

    Off topic
    ;) vorausgesetzt Herr Doktor leidet nicht an Patienten-schädlichem Gebrauch psychotroper Substanzen, rutscht darüber in eine Abhängigkeitserkrankung und Patient leidet an der Nebenwirkung nichts von dem schönen Medikament bekommen zu haben. Das wäre echt blöd. Heilmittel zuerst an sich selber zu testen ist nur den Heilpraktikern erlaubt. ;)

    Liebe Grüße
    Clara
     
  9. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Kati, da denke ich ein wenig anders leider, vielleicht auch, weil das beruflich bei mir bedingt ist.
    Leute die "saufen" viel Alkohol trinken und selbst nicht aufhören KÖNNEN, die sind krank. Deshalb zahlt die Kasse, das sind Alkoholiker, die Gründe mögen sein wie sie wollen, in eine Sucht kann jeder Mensch rutschen. Auch wie schon geschrieben in eine Medikamentensucht, so schnell schaut man manchmal gar nicht, wenn der Mensch nicht gut auf sich achtet, die Ärzte können sich nicht immer um den Einzelfall kümmern.

    Solange du noch gut mit deinen Schmerzmitteln auskommst ist das doch gut. Aber warte ein bisschen ab, dann gibts Cannabis vielleicht frei verkäuflich, übers Netz kann es schon längst jeder haben.
    Ich hab wie gesagt zum großen Glück keine Schmerzen und bin sehr, sehr dankbar, wenn das auch so bleibt. Cannabis finde ich persönlich eine sehr gute Alternative und es soll anscheinend eine Heilpflanze sein und zusätzlich heilen. Gering dosiert macht es dich nicht geistig eingeschränkt, das bemerkst du kaum, mir persönlich wird von einer 600 Ibu vollkommen dusselig, jeder reagiert anders.

    Ich finde es halt immer gut, wenn man alles in Betracht zieht und dann für sich persönlich wählt, ausprobiert und dann entscheidet - vieles ist möglich.

    Mara
     
  10. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    31. Juli 2011
    Beiträge:
    10.315
    Ort:
    Bayern
    Aber wenn man dann quasi Hirn nicht mehr richtig funktioniert, also das Hirn quasi mehr oder weiger dahin ist und nicht mehr richtig funktioniert, futschigago oder so, was bringt es dann, wenn die anderen Teile nicht mehr angegriffen werden ? Soll man dann ein Leben in einem Demenzheim oder Demenz/Alzheimerdorf oder ähnlichem führen ? Das ist doch auch nicht gerade ein guter Ausblick auf das zukünftige Leben, womöglich noch bis ins hohe Alter.

    Hanf ist ja nun nicht gleich Hanf, gibts ja Unterschiede. Ich finde ja einiges an Hanf tatsächlich gesund, ich hab zum Beispiel Hanfmehl, Hanfblätter/Blüten für Tee und Hanföl kaltgepresstes/nativ immer im Haus und auch immer wieder Hanfsamen zum essen/naschen. Ist doch gesund, hat viel gesundes Omega 3 - ungesättigte Fettsäuren und Hanfehl Ballaststoffe usw.

    Nur das wird eben aus legalem Nutzhanf hergestellt. Ist nicht schlecht. Kommt halt auch etwas drauf an, was man sich so einverleibt und/oder reinzieht.

    Ich schließe mich Albstein in dem Punkt an, das Rauchen, bekannt als Kiffen wirklich eine ungesunde oder sogar ungesündeste Form ist. Und ich würde auch sagen das das nichts mit medzinischer Verwendung von Cannabis zu tun hat!
     
    #350 28. Mai 2016
    Zuletzt bearbeitet: 28. Mai 2016
  11. kreimue

    kreimue und Mister RA

    Registriert seit:
    13. April 2012
    Beiträge:
    193
    Ort:
    Münster
    Hallo,

    also wenn es so auf die Hirnleistung schlägt, stellt sich für mich die Frage, warum ich viele Architekten, Ingeniere, Professoren, Dipl.Kaufleute kenne, die gelegent kiffen. So am Rande bemerkt.

    Damit die Hirnleistung durch THC-haltiges Cannabis beeinträchtig wird, muss schon täglich sehr viel zu sich nehmen. Das zeigen ja die Untersuchungen bzw. die Patienten von Thomasius.

    Die Patienten von Thomasius nehmen 1-2 g Cannabis (THC) oder mehr täglich zu sich. Bei der med. Verwendung wird mal wohl in den meistens Fällen mit 10 g in drei Monaten aus kommen. 10 g entsprechen etwa 100 ml Tropfenlösung. Für die, die nicht "kiffen" wollen! Für alle anderen zur Orientierung mal eine Größenordnung zu nennen. 100 ml (mg) Oxygesic haben reichten zeitlich bei weitem nicht solange (max. 14 Tage)!!

    Lagune im Nutzhanf ist übringens auch THC enthalten (>0,2% Gesamtanteil) welches erst beim Backen entsteht! Mal ganz am Rande bemerkt! Wirst Du nicht merken! Keine Angst!

    Auf die Hirnleistung haben aber auch noch andere Faktoren Einfluss. Auch das Gehirn möchte trainiert werden und der Faktor spielt ein viel größer Rolle, als die med. Verwendung von Cannabis.

    Und Cannabis ist nicht gleich Droge! Es gibt zwei "Hauptcannabinoide". Daneben noch eine Menge weiterer Cannabinoiden. Das THC ist für seine berauschende Wirkung bekannt, das CBD eher für die entzündungshemmende Wirkung. Bei berauschenden Hanfsorten wird ein Anteil von THC von etwa 15% erwünscht und nahezu gegen 0% beim CBD. Bei der med. Verwendung hingegen eher ein Anteil von 6 % THC und etwa 4 % CBD. Das finde ich schon einen gravierenden Unterschied. Bei sehr starken Schmerzen kann der Anteil von THC höher liegen, allerdings sollte der CBD-Anteil dann nicht gegen 0% gehem, sondern bei 4% bleiben!

    Gruß kreimue
     
  12. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    31. Juli 2011
    Beiträge:
    10.315
    Ort:
    Bayern
    Ja das wusste ich doch schon. ;)
     
  13. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Sorry, gelöscht, da falsch platziert....:)
     
  14. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    31. Juli 2011
    Beiträge:
    10.315
    Ort:
    Bayern
    Hallo Kreimue,

    ich hätte da mal noch eine Frage zu:

    Wer sagt das und hat das so festestellt oder festgelegt ?
     
  15. kreimue

    kreimue und Mister RA

    Registriert seit:
    13. April 2012
    Beiträge:
    193
    Ort:
    Münster
    Hallo Lagune,

    da ich in einer Stadt wohne, die viele Studenten hat, gibt es umfangreiche Bibliotheken. Dort findet man auch alte Bücher zur Pflanzenheilkunde. Vorwiegend Kaiserreich und Weimarer Republick. Dort ist unter anderem die Wirkung von verschiedenen Hanfpflanzen auch bei rheumatische Erkrankungen beschrieben. Der Zeit entsprechend natürlich. Die beste Wirkung erzielt die Gattung Ruderalis. Heute kennt man die Zusammensetzung (Cannabinoiden) dieser Pflanzen recht gut. So kommen die Werte zustande.

    Die hohen THC-Werte von Hanfpflanzen heute resultieren aus dem Verbot. Die Hanfpflanzen wurde extra mit so hohen THC-Gehalt gezüchtet, um möglichst viel "Rausch" zu bekommen. Das war bei der Prohibition ähnlich, Getränke mit hohem Alkoholgehalt herzustellen. Finde ich persönlich schon krank, aber ist halt so!

    Gruß kreimue
     
  16. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    31. Juli 2011
    Beiträge:
    10.315
    Ort:
    Bayern
    Hallo kreimu,

    vielen Dank für deine ausführliche Antwort. :top:

    Das Medikament, wo es schon gibt und vorwiegend Menschen mit multipler Sklerose bekommen, meine Sativex. Da habe ich gelesen das ein Sprühstoss 2,7 mg Delta-9-THC, 2,5 mg CBD und 40 mg Alkohol enthält.
     
  17. kreimue

    kreimue und Mister RA

    Registriert seit:
    13. April 2012
    Beiträge:
    193
    Ort:
    Münster
    Hallo Lagune,

    Je Milliliter!

    Der Alkohol wird zur Extration der Cannabinoiden benötigt. Der kann aber entfernt werden (Microwelle z.B.). Zudem enthält das Sativex noch Öle und Propylenglycol, welches für die Sprayfähigkeit verwendet wird.

    Da bevorzuge ich lieber Lecithol. Die Zusammensetzung von Sativex entspricht in etwa der 5-6% THC und 4% CBD.

    Auch multipler Sklerose ist eine Immunerkrankung. Die Erfolge mit Cannabinoiden ist da ja jetzt nicht von der Hand zuweisen.

    Bei RA verursacht ja nicht diese "Knochenauswürfe" an sich die Schmerzen, sondern das Reiben eben dieser auf der Knochenhaut die Schmerzen. Deshalb sind die Schmerzmittel auf Dauer auch nicht wirklich hilfreich. Nur was die Auswürfe "reduziert" hilft letzendlich wirklich. Das bewirken die Cannabinoiden. Bei mir ruht diese RA typische Aktivität zur Zeit. Allerdings ist die Gefahr leider latent immer vorhanden, das die Aktivität zurückkommt. Auch Cannabinoide heilen nicht, aber mit Ihre hilfe kann ich sehr gut mit Mister RA leben. Einschränkungen habe ich nun mal. Allerdings kann ich damit sehr gut leben.

    Ich werde auch nicht müde darauf hinzuweisen, das Cannabis nicht das Allheilmittel ist und der Umgang mit Rheuma auch andere Dinge wie Ernährung und Bewegung z.B. beinhaltet.

    Gruß kreimue
     
  18. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    31. Juli 2011
    Beiträge:
    10.315
    Ort:
    Bayern
    Bei multipler Sklerose wird es vorwiegend eingesetzt um die Spastiken zu reduzieren. Diese Erkrankung ist mir gut bekannt, hatte eine Freundin, welche multiple Sklerose hatte, leider verstarb sie 10 Jahre nach Ausbruch/Diagnose.
    Sativex gab es damal noch nicht, ist schon lange her, vielleicht oder wahrscheinlich hätte ihr das auch helfen können, sie hatte einen schweren Verlauf und die Schübe kamen in zu kurzen Abständen.

    Hier hatte ich das gelesen mit dem Sprühstoß:
    http://www.pharmazeutische-zeitung.de/?id=38886#
     
    #358 4. Juni 2016
    Zuletzt bearbeitet: 4. Juni 2016
  19. kreimue

    kreimue und Mister RA

    Registriert seit:
    13. April 2012
    Beiträge:
    193
    Ort:
    Münster
    Es kommt immer auf die Betrachtungsweise an. Letztendlich ist das Thema nunmal ein Politikum. Es geht im heutigen Gesundheitssystem eigentlich nicht darum, den Kranken, vor allem den chronischen Kranken und schwer kranken Menschen zu helfen, sondern einzig ums Geld.

    Die Bücher kenne ich auch. Sind sind gut, weil sie sich dem Thema nähern. Aber auch hier, traue nie einer "Tabelle", die Du nicht selber manipluliert hast!

    Bei der med. Verwendung von Cannabis gilt, wie bei anderen Medikamenten auch, die Gesamtheit der "Erkrankung" zu betrachten. Das fehlt mir bei den Ärzten komplett. So ist aber wohl die Ausbildung. Rheuma kann man nicht auf die rein körperlichen Mechanismen und Auswirkungen beschränken. Da gehört nunmal mehr dazu. Dem wird aber leider recht wenig Beachtung geschenkt.

    Nichts desto trotz halte ich Cannabis (Cannabinol CDB und THC) für ein wirksames Rheuma- und Schmerzmittel mit sehr überschaubaren Nebenwirkung. Und Fügi hat Recht, Rheuma ist Stand heute nicht heilbar. Es ist behandelbar.

    Eine Bekannte von mir hatte nur während Ihrer beiden Schwangerschaften Ruhe. Sonst auch alles mögliche an Medikamenten durch. Seit ca. einem Jahr nimmt sie jetzt auch CBD-Tropfen. So langsam stellt sich auch eine Wirkung ein. Vermutlich ist durch die ganzen Medis der Körper so durch einander, das dieser sich erst davon erholen musste.

    Da der menschliche Körper selber (Endo-) Cannabinoide herstellt und anwendet, ist die Wirksamkeit von Cannabis nun mal nicht in das Reich der Legenden zu verweisen. Leider wird da nicht geforscht. Die Forschung sollte nicht alleine in den Händen der Pharmaindustrie liegen.

    Auch wird die heilende Wirkung von Cannabis seit 4000 Jahren beschrieben. Wobei heilende Wirkung das falsche Wort ist. Besser wäre so etwas wie minderne/entzündungshemmende Wirkung. Das beschreibt die Sache besser.

    Gruß kreimue
     
  20. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    31. Juli 2011
    Beiträge:
    10.315
    Ort:
    Bayern
    Aber irgendwie, scheinst du kreimue hier im Rheumaforum sozusagen der einzige zu sein, dem das hilft bzw. damit Erfolge in Richtung Remission erzielte. Falls ich jemanden übersehen habe (seit 2003), bitte ich vorsichtshalber schon mal um Entschuldigung.

    Es wäre schon schön und gut, wenn auch andere Betroffene noch über solches oder ähnliches berichten könnten, wie kreimue, falls es jemanden gibt, dem das auch hilft dann meldet euch doch bitte mal und berichtet. Eure Erfolgsberichte könnten doch auch anderen zugute kommen, bitte traut euch doch berichten.
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden