Medizin. Verwendung von Cannabis ab 2003

Dieses Thema im Forum "Wissensdatenbank (Knowledge Base)" wurde erstellt von kukana, 9. September 2003.

  1. kreimue

    kreimue und Mister RA

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    Cannabis - Medizin oder Droge?

    Beides!

    Mal eine andere Sichtweise auf die "Sucht nach .....".

    Was bedeutet Sucht eigentlich genau? Dazu habe ich die Tage was ganz Interessantes gelesen. Ich lasse jetzt mal die chemisch-/biologische Wirkung im Körper der Drogen weg. Die ist ja weithin bekannt.

    Vieles wird ja von dem menschlichen Nervensystem gesteuert. Egal was wir da tun. Ob es jetzt essen, trinken, lachen usw. ist. Viele Dinge müssen wir erst erlernen, wie lesen und schreiben. Dies geschieht über Verknüpfungen im Nervensystem. Nicht nur in den Hirnregionen. Was hat das mit Sucht zutun? Ganz einfach. Wir erleben ein "Hoch" in welcher Form auch immer. Dieses Hochgefühl möchten wir gerne wieder erleben, weil es uns gut tut. Je häufiger wir dies wiederholen, um so stärker die Verknüpfung und die "Handlung" wird automatisiert. Dieser einfacher "Verknüpfungsmechanismus" begleitet jede Form von Sucht! Da bei spielt es keine Rolle ob das Drogen, Medikamente oder der Besuch im Spielecasino ist. Diser Mechanismus steckt immer dahinter.

    Da zu kommen dann natürlich auch chemisch-/biologische Wirkung, aber diese können eher durchbrochen werden.

    Und jetzt mal ehrlich, wer wird nicht nervös, wenn der Vorrat an "Rheumamittel" sich dem Ende neigt? Ja genau dieser Mechanismus greift dann!

    Wo ich noch Schmerzmittel nehmen musste, war meine größte Sorge, nicht ausreichend Schmerzmittel übers Wochenende zu haben. Auch heute habe ich noch Ibu zuhause. Für den Fall der Fälle! Warum? Weil keine oder kaum Schmerzen zu haben ist ein Hochgefühl, wenn man zu vor starke Schmerzen über einen langen Zeitraum hatte.

    Cannabis kann eine Droge sein! JA, aber es ist genauso eine Medizin. Und das mit überschaubareren Nebenwirkungen als viele Medikamente. Erst das Verbot von Cannabis führte zu den hohen THC-haltigen Hanfpflanzen. Was negative Auswirkungen auf die medzinische Wirkung von Cannabis hatte. Das Verbot hatte auch sehr viel mehr wirtschaftliche Interrese als des Drogenkonsums!

    Gruß kreimue
     
  2. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Das ist dann aber nicht Sucht. Das sind doch zweierlei Dinge. Jetzt mal am Beispiel Basismedikament, wenn du das weglässt, dann bekommst du nicht solch eine Entzugsymptomatik, als wie zum Beispiel jemand der regelmäßig Heroin oder Marihuana oder sowas konsumiert und das dann plötzlich weglaässt.

    Du bekommst dann womöglich halt wieder mehr Rheumabeschwerden, aber keine Suchtentzugssymptome, wie beim Entzug von Alkoholkranken und Drogenabhängigen.
     
  3. kreimue

    kreimue und Mister RA

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    Danke Lagune für den Hinweis:

    Bei Cannabis sind Entzugserscheinungen weniger auf körperliche Vorgänge zurückzuführen sondern eher auf den von mir beschriebenen Wirkmechanismus des Nervensystems. Der Entzug von Cannabis ist nach starken Konsum nach spätentens zwei Tagen weg und auch nicht so anstrengend wie bei Heroin.

    Nicht zu vergessen, das Opiate in der Medezin angewannt werden und Cannabis eben nicht. Wobei das Suchtpotential (körperlich) sehr viel höher ist, als dies bei Cannabis ist.

    Du hast recht mit den Basismedikamenten, aber wie leicht kommst Du über die Schmerzmittel in dessen Abhängigkeit? Ist Dir das so bewusst? Schmerzmittel gelten ja nicht als Droge und trotzdem gibt es genung Patienten die abhängig sind.

    Die Menge macht das Gift! Auch bei der medizinischen Verwendung von Cannabis! Ich halte Cannabis für ein sehr hilfreiches Schmerzmittel mit sehr überschaubaren Nebenwirkungen. Mit einem entsprechenden Anteil von Cannabidol sogar entzündungshemmend.

    Mit meiner Beschreibung wollte ich auch erreichen, das man sich auch mal mit der nicht vom Wirkstoff verursachten Sucht beschäftigt, sondern auch mit der geistigen Ursache von Sucht. Spiel- und Kaufsucht haben ja keine Wirkstoff, der dieses Verlangen auslöst!

    Gruß kreimue
     
  4. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Also auf Zucker und zuckerhaltiges kann ich locker vrzichten, ich finde Zucker im Kaffee jetzt seit vielen Jahren sogar eklig, obwohl ich das ganz früher mal gemocht hatte. Süssigkeiten und Naschereien haben wir schon länger nicht mehr vorrätig im Haus und ich muss sagen, null Problemo! Wer dennoch was will muss sich das erst mal holen und unser Haus ist fernab von Läden:D, in der "Wildnis".

    Finde jetzt aber das das auch nichts mit Cannabis zu tun hat,;) und deren medizinische Verwendung.
     
    #324 18. Mai 2016
    Zuletzt bearbeitet: 18. Mai 2016
  5. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Abhängigkeit und Sucht sind für mich zweierlei Dinge. Das hatte ich in einigen Beiträgen zum Ausdruck bringen wollen.

    Der Mensch ist zum Beispiel auf Wasser angewiesen, verdurstet und stirbt, wenn er gar nichts mehr trinkt, ist also doch vom Wasser abhängig, um zu überleben. Das wiederum ist ja keine Sucht.

    Es wird auch nicht jeder eine Sucht entwickeln, der Cannabis als medizinische Variante bekommt, denn wenn es vom Arzt verordnet wird, dann bekommt man ja eine dosierte bestimmte Menge, kann also nicht beliebig hoch gehen und mehr nehmen etc.. Es birgt aber gewisse Gefahren, wenn es für jeden einfach zugänglich ist und jeder sich das womöglich noch selber anbauen dürfte.
     
    #325 19. Mai 2016
    Zuletzt bearbeitet: 19. Mai 2016
  6. Heike68

    Heike68 Moderatorin

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    Im offiziellen Sprachgebrauch der Weltgesundheitsorganisation (WHO) existierte der Begriff “Sucht” von 1957 – 1964. Danach wurde er durch “Missbrauch” und “Abhängigkeit” ersetzt. In wissenschaftlichen Arbeiten wird der Begriff “Sucht” daher nicht mehr verwendet, umgangssprachlich ist seine Verwendung dagegen weiterhin üblich.

    Quelle:
    http://lexikon.stangl.eu/632/sucht/
     
  7. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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  8. Heike68

    Heike68 Moderatorin

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  9. aischa

    aischa Guest


    @heike
    du hast vollkommen recht!
    :top:
     
  10. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Heike, sehe deine Beiträge nicht als Klugsch.;)

    Worum er mir ging habe ich schon geschrieben. Nicht jedes Medikament,Substanz etc. macht süchtig, in dem Sinne, dass es beim Absetzen zu Entzugssymptomen kommt, die dann oftmals in Entzugskliniken behandelt werden muss. Diesen Unterschied meinte ich.

    Es gibt unterschiedliche Abhängigkeiten, um es jetzt dann halt Abhängigkeit zu nennen. Die einen können eher zur Sucht führen, die anderen nicht. Siehe Beispiel, Mensch braucht Wasser zum überleben.

    Also besser kann ichdas jetzt nicht mehr erklären was ich meinte.;)
     
    #330 19. Mai 2016
    Zuletzt bearbeitet: 19. Mai 2016
  11. Heike68

    Heike68 Moderatorin

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    Ich weiß schon was Du meinstest ;)

    Ändert aber nichts daran dass es "Sucht" und "süchtig" nur noch umgangssprachlich gibt.

    Aber genug OT...
     
  12. Heike68

    Heike68 Moderatorin

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    Ein Teil (vorsichtig ausgedrückt) der psychedelischen Musik ist unter anderem durch Cannabis, nennen wir es mal "inspiriert". Ich liebe z.B. Pink Floyd!
     
  13. aischa

    aischa Guest

    hallo heike,

    immer wenns mir nicht gut geht.....Kopfhörer auf und the wall......dann wirds gleich besser!
     
  14. Heike68

    Heike68 Moderatorin

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    Aischa :top:
    Und so gehts uns dann indirekt durch Cannabis besser :D
    Ist doch schon mal was!
     
  15. aischa

    aischa Guest

    Aber ich merke da natürlich über die jahre so nee bestimmte abhänigkeit........:p:top:


    Sorry, bin schon wiedermal vom thema abgekommen
     
    #335 22. Mai 2016
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 22. Mai 2016
  16. Uschi(drei)

    Uschi(drei) Bekanntes Mitglied

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    aischa von dem einen Thema abgekommen und unbemerkt zu einem auch ganz wichtigen Thema (Musik) rumgeschwenkt.

    Und es gibt Musik die man immer gerne hört, und auch sollte man öfter über Dinge sprechen/schreiben, die einem guttun!!

    Uschi
     
  17. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Nun hab ich auch mal hier rein gelesen in den Thread. Für meinen Geschmack wird ganz schön viel Wind um das Cannabis gemacht. Es ist doch ganz einfach übers Netz zu bestellen, wer denkt, dass es ihm bekommt.

    Abhängig macht es bestimmt nicht, meine Meinung, bei gelegentlichem Gebrauch, schmecken tuts bestimmt am besten wenns geraucht wird. Kennen doch wahrscheinlich einige aus jüngeren Jahren, je nach Alterklasse. Bei uns hat das früher fast jeder ausprobiert, beim Feiern, auf Partys. Appetit machts, dem muss man nicht nachgeben, der vergeht alsbald.

    Ich finde das besser bzw. weniger schädlich für den Köper / Leber als Medikamente, schließlich ein Naturmittel :D.

    Bin mal gespannt wann das legal verschrieben werden kann, meiner Meinung nach könnte es gerne für jeden legal zu kaufen geben. Der der es will, bekommt es sowieso, und Alkohol was viel schlimmer ist und all die Medis gibt's ja auch einfach so - kapier ich nicht ganz diese Logik,

    Mara
     
  18. Rotkaeppchen

    Rotkaeppchen Bekanntes Mitglied

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    Soviel Unsinn in wenigen Zeilen, dazu mal ein Interview in der Süddeutschen

     
  19. Albstein

    Albstein Mitglied

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    Cannabis als "Heilmittel" bei Rhema? Placeboeffekt - sonst nichts!

    1. Hallo, mit Interesse las ich mir diesen Thread durch.

      Verständlich, dass manche nach dem berühmten Strohhalm suchen und in Heilsbotschaften eine Lösung sehen. Dazu gehört m. E. auch die Cannabisverwendung als "Pseudo"-Heilmittel (oder irgendwie geartetes dubioses Medikament alternativer Besserwisser) gegen rheumatische Erkrankungen.

      Es gibt - nach allem, was ich an wissenschaftlichen Hinweisen weltweit (!) ergründen konnte - keine ernstzunehmenden Beweise für irgendeine "Heil"-Wirkung bei RA. Allenfalls feststellbar sind (schnell vergängliche) Placebo-Effekte und kurzzeitige "Vernebelungen" von Schmerzzuständen - wie es beschrieben wird. Das kann man aber auch (sehr robust formuliert!) mit jedem "Holzhammer" als "Heil"-Methode erzielen - jedenfalls vorübergehend.

      Mir kommt im Übrigen bei zahlreichen Infos und Empfehlungen hier im Rheuma-Forum die Wissenschaftlichkeit zu kurz.
      > Nach wie vor ist Rheuma unheilbar - trotz mancher gegenteiliger Behauptungen von (selbst nicht betroffenen) Therapeuten.
      > Wieso? Weil es bisher keine Therapie gibt, die ohne extreme Nebenwirkungen das immunologische Gedächtnis verändert.

      Und Cannabis kann dies auch nicht. Also, Finger weg davon!


      Zitat von Prof. Radbruch:
      "Die Entdeckung langlebiger Gedächtnis-Plasmazellen, ....., deutet an, dass die Persistenz chronischer Entzündungen und ihre Resistenz gegen immunsuppressive Therapien wahrscheinlich auf ein immunologisches Gedächtnis
      für die Entzündung zurückgehen."

      Das bedeutet im Kern ganz klar, dass die üblichen immunsuppressiven Therapien bei cP/RA (z. B. mit MTX) - wie sie hier stets empfohlen werden - wohl im Endeffekt als wirkungslos anzusehen sind.

      Meine eigene mehr als zehnjährige Therapieerfahrung beweist dies leider, d. h., bisher gibt es nichts (auf Dauer!) Wirksames gegen cP/RA.

      Und die Forschung tritt im Grunde auf der Stelle; die Pharmahersteller wollen erst mal alles bisher (weitgehend nutzlos) Entwickelte verkaufen. Und auch die Rheumatologen bleiben im Wesentlichen bei den bekannten (lebensgefährlichen)
      immunsuppressiven Therapien, obwohl man weiß, dass auch diese im Endeffekt nichts bringen.

      > Im Grunde ist es therapeutisch ziemlich irre, statt den "Brennpunkt"
      Gedächtnis-Plasmazellen zu beackern, als Therapie gegen RA pauschal das gesamte Immunsystem zu torpedieren.

      Kein Wunder, dass manche (um auf das Threadthema zurückzukommen) in Cannabis u. ä. Substanzen "das Heil" sehen.

      Wenn genügend Geld für die Forschung aufgewendet würde, könnte man in ca. fünf Jahren RA in den Griff bekommen (so ein mir bekannter Forscher).
      Aber unsere tollen Politiker werfen die Steuergelder für andere Zwecke hinaus.
      So sieht´s aus. Im Kiffen jedenfalls liegt das Heil nicht!



     
  20. kreimue

    kreimue und Mister RA

    Registriert seit:
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    Hallo Albstein,

    stellt sich die Frage warum bei mir eine Besserung ein getreten ist, bzw. ich mich zur Zeit in Remission befinde. Warum ich nur noch MTX benötige und die Dosis langsam in Absprache mit meinen Ärzten reduziert wird.

    Ich durfte viele Medikamente ausprobrieren.

    CB-Rezeptoren auch bekannt als Cannabinoid-Rezeptoren spielen bei Rheuma eine Rolle. Deshalb suchen Pharma-Konzerne nach einem patenierbaren Mittel. Auch bei TNF-Alpha-Zellen wird eine Hemmung der Produktion im Körper hervorgerufen. TNF-Alpha-Blocker fangen diese lediglich auf und wandeln diese "unschädliche Zellen" um. Der Name Blocker ist bewusst gewählt, Wandler hat ja keine so starke Wirkung wie Blocker.

    CB-Rezeptoren sind evolutionstechnisch schon sehr alt. Selbst Insekten verfügen über diese Rezeptoren. So am Rande mal erwähnt.

    Leider ist die Forschung auf diesem Gebiet schwierig, da es politisch (pharmapoltisch) so gewollt ist.

    Und nein, Cannabis ist kein Allheilmittel für Rheuma, aber ein medizinsche Mittel mit sehr überschaubaren Nebenwirkungen.

    Ich laufe auch nicht den ganzen Tag "high" durch die Gegend wie unter der Einahme bei Schmerzmitteln, die ich eine zeitlang nehmen durfte. Und das ist für mich entscheidend. Wobei ich mir das manchmal wünschen würde. Das liegt aber mehr an den Menschen, mit denen ich es dann zu tun habe!

    Gruß kreimue
     
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