Fingerbeschwerden und ratlose Rheumatologen

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von rabenkoenig, 7. September 2014.

  1. rabenkoenig

    rabenkoenig Neues Mitglied

    Registriert seit:
    7. September 2014
    Beiträge:
    3
    Hallo,
    ich bin 47 J., männlich und seit Ende letzten Jahres durch zunehmende Fingerbeschwerden beeinträchtigt, für die die konsultierten Rheumatologen und Dermatologen keine sichere Erklärung haben. Sie sind ratlos.
    Nun suche ich auf diese Weise nach Menschen mit ähnlichen Symptomen und vielleicht einer Erklärung.
    Symptomatisch fiel im November zunächst eine Entzündung der Beugesehne des fünften Fingers der rechten Hand auf, die ich zunächst durch eine Schienenversorgung und mittels NSAR sowie in 1/14 durch eine lokale Steroidinfiltration behandelte bzw. behandeln ließ. Diese Beschwerden bildeten sich langsam zurück. Es blieb jedoch zunächst nur am fünften Finger eine Weichteilschwellung der Fingerkuppe (MRT=Ödem der Kulis und Subkutis) zurück.
    Im weiteren Verlauf entwickelte sich mein aktuelles Hauptproblem: beginnend an den Fingerkuppen der rechten Hand unter ulnarer Betonung, im mehrmonatigen Verlauf auch der linken Hand, entstand zunächst eine Berührungsüberempfindlichkeit und ein Schwellungsgefühl. Der Nagelfalz rötete sich und schwoll etwas an (wie eine chronische Nagelfalzentzündung). Es entstand eine Hypertrophie und Hyperkeratose der Nagelhäutchen. Die Fingernägel wölbten sich in der Längs- und insb. Querebene. Dadurch und vielleicht auch durch ein Begleitödem nahm das Volumen der Fingerkuppen etwas zu. M.e. sind auch die Finger selbst insb. morgens etwas geschwollen.
    In dieser Situation ist es extrem unangenehm, Dinge mit schärferen Kanten anzufassen.
    Aus der umfassenden Diagnostik ist hervorzuheben, dass mittlerweile die anfänglich negativen ANA Werte sich in den "Grenzbereich" bewegt haben (1:100; granuläres Muster), sämtlich Subspezialitäten jedoch negativ sind. Kapillarmikroskopisch zeigt sich ein "auffälliges" Muster, jedoch (noch?) nicht kollagenosetypisch. Therapieversuche mit Steroiden über mehrere Wochen sowie anschließend MTX über 3 Monate haben die Beschwerden nicht zurückgedrängt, wobei nach dem Absetzen von MTX bei mir der Eindruck entstanden ist, dass MTX den Verlauf vielleicht abgebremst hat.
    Derzeit nehme ich schmerzdistanzierend Lyrica und versuchsweise Nifedipin (unter der Vorstellung einer vaskulopathischen Ursache), Letzteres hat bisher keinen Effekt gezeigt.
    Der Dermatologe meint, es könnte eine ganz frühe Kollagenose sein, der Rheumatologe sagt, er wisse es nicht...
    Meine Interpretation ist die eines vaskulär-entzündlichen Problems mit Ödembildung und entsprechender Verformung der Fingernägel durch den "Ödemdruck" (der vielen Gefäße im Nagelbett).
    Kennt jemand solch ein obskures Fingerkuppenproblem?
    rabenkoenig
     
  2. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    22. August 2009
    Beiträge:
    8.142
    Hallo Rabenkönig,

    ich möchte dich hier bei RO begrüßen!

    Leider kann ich zu deinem Problem nichts sagen. Aber evtl. kannst du hier mal ein Foto einstellen, damit man sich das etwas besser vorstellen kann. Es werden sich bestimmt noch andere User dazu melden.

    Lg Clödi
     
  3. josie16

    josie16 PsA

    Registriert seit:
    16. Mai 2010
    Beiträge:
    2.345
    Hallo Rabenkönig!
    Ich weiß nicht, ob Du die Seite kennst, aber vielleicht findest Du ein Bild von Nägeln, die deinen am nächsten kommen.
    Falls Du die Bilder auf der Seite mit meinem Link nicht sehen kannst, solltest Du dich anmelden, die Seite ist kostenfrei
    http://www.psoriasis-netz.de/community/gallery/category/33-psoriasis-an-den-nageln/

    Ich habe auch PsA, allerdings nicht an den Nägeln, aber an den Fingerkuppen, da sind lt. Hautarzt Bläschen in der Tiefe, die arbeiten sich nach oben, viele kl. Bläschen geben dann eine große Blase, die mit der Zeit ganz hart wird und dann aufreißt, darunter ist dann leider noch keine neue Haut, ich laufe ständig mit offenen und blutenden Fingern rum, mal ganz abgesehen davon, daß das weh tut.
    Ist wohl eine Form der Psoriasis pustulosa.
     
  4. rabenkoenig

    rabenkoenig Neues Mitglied

    Registriert seit:
    7. September 2014
    Beiträge:
    3
    Hallo,
    habe ein Foto der rechten Hand gemacht auf der man leidlich die Rötung um den Nagelfalz erkennen kann. Auch sieht man die seit 9 Monaten bestehende distale Schwellung des Kleinfingers.
    Rötung und Schwellung wären mir ja egal, wenn nicht diese Berührungsempfindlichkeit und das Druckgefühl in den Endgliedern wäre...
    rabenkoenig
     

    Anhänge:

    • image.jpg
      image.jpg
      Dateigröße:
      263,6 KB
      Aufrufe:
      316
  5. Glueck15

    Glueck15 Mitglied

    Registriert seit:
    9. Mai 2015
    Beiträge:
    78
    Ort:
    Südliche Bergstraße
    Fingerbeschwerden

    Hallo,

    meine Finger ähneln dem von dir eingestellten Photo sehr. Leider bin auch ich seit über einem Jahr auf der Suche nach einer klaren Diagnose. Mich würde deshalb brennend interessieren, ob sich bei dir zwischenzeitlich Fortschritte hinsichtlich der Diagnostik eingestellt haben.

    Besten Dank und viele Grüße
    C.
     
  6. rabenkoenig

    rabenkoenig Neues Mitglied

    Registriert seit:
    7. September 2014
    Beiträge:
    3
    Hallo Glück15,
    um es kurz zu machen: eine klare Diagnose gibt es noch nicht. Immerhin ließ sich ein Dermatologe zur Vermutung eines Frühstadiums einer Kollagenose und dort a.e. einer Systemsklerose hinreißen. Rheumatologischerseits waren solche Aussagen nicht zu erhalten. Rheumatologen arbeiten aber auch nicht besonders intuitiv, sie orientieren sich stark an Diagnosekriterien. Wenn diese nicht erfüllt sind, dann kann die Diagnose halt ( noch) nicht gestellt werden.
    Aus Sicht des Patienten bedeutet das blöderweise auch eine defensive therapeutische Haltung in den meisten Fällen. Aus Sicht des Rheumatologen aber nachvollziehbar, wenn man mögliche Nebenwirkungen und auch Kosten der immunsuppressiven oder -modulatorischen Ansätze kennt. Das Motto lautet, man muss viel wissen um wenig zu tun. Dieses Gefühl sollte man bei seinem Facharzt auf jeden Fall haben. Und sieben Fehldiagnosen helfen dabei sicher nicht.
    Vielleicht wäre der Besuch einer rheumatologischen oder autoimmunlogisch-dermatologischen Universitätsambulanz sinnvoll?
    Gruß
    rabenkoenig
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden