Gelenkentzündungen ohne erhöhte BSG oder CRP

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Sunflower77, 7. Dezember 2015.

  1. Sunflower77

    Sunflower77 Mitglied

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    Mich beschäftigt das Thema schon ein Weile und daher möchte ich euch um eure Meinung bitten bzw. euer Wissen darüber.

    In der Vergangenheit hatte ich selten mal ein erhöhtes CRP, und wenn, dann nur sehr gering.

    Trotzdem habe ich Gelenkentzündungen, die mit Schmerzen verbunden sind.
    Beide Knie/ Kniekehle und Ellenbogen/beugen. In einem Knie sind diese auch durch ein MRT nachgewiesen - dort heißt es Gelenkerguss.

    Schwellungen sind auch vorhanden.

    Und bei mir sind stattdessen im Labor das Ferritin und die S-Gamma-Globulin erhöht. In einem der Befunde ist daher die Rede von Hypergammaglobulinämie (kein Befund vom Rheumatologen).
    Weisen diese Parameter auch auf eine Entzündung hin?
    Orientieren sich Rheumatologen auch an diesen Werten?

    Meine derzeitiger Rheumatologe meint immer, sei doch alles gut, da BSG und CRP normal. Meine geschwollenen Knie werden leider ignoriert. Meine Schmerzen und anderen Symptome auch.
    Dort ist man der Meinung, meine Beschwerden in dem Ausmaß können nicht im Zusammenhang mit meiner Krankheit stehen.

    Ich habe hier im Forum schon mal gelesen, dass nicht immer und alles über die Blutuntersuchung erkennbar ist.
    Möchte aber gerne verstehen ob das Ferritin und S-Gamma-Globulin nicht doch eine Rolle spielen.
    Ich würde gerne die Zusammenhänge verstehen.

    Bin auf eure Antworten gespannt.
     
  2. kukana

    kukana in memoriam †

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    Hi,
    wenn dein Ferritin erhöht ist und das nicht nur aktuell sondern ständig, dann frage mal deinen Arzt / Rheumatologen in Richtung "Hämochromatose". Das ist eine Eisenspeichererkrankung bei der es zu einer erhöhten Eisenaufnahme kommt.

    Es können dabei auch Entzündungen der Fingergrundgelenke auftauchen, aber eben auch der größeren Gelenke.

    https://www.rheuma-online.de/a-z/h/haemochromatose/

    Auch an eine andere der rheumatoiden ähnliche Erkrankung wie z.B. PSA könnte man denken, aber ich vermute mal das hat dein Rheumatologe bereits ausgeschlossen? Hier zeigen sich auch oft keine erhöhte BSG oder CRP.

    Gruß KUkana
     
  3. O-häsin

    O-häsin Guest

    Hallo sunflower,
    da bei mir der Ferritin-Wert ab und an erhöht ist, erklärte mir der Rheumatologe, dass dies ebenfalls ein Entzündungswert ist. Er kann nämlich auch -u.a. außerhalb der Bestimmung im Eisenhaushalt- ein sog. Akute-Phase-Protein (wie das CRP) bei Infektionen sein.
    nachzulesen: flexikon.doccheck.com/de/Serum-Ferritin
    Von S-Gammaglobulinen weiß ich nichts. Bei einer Immunfixationselektrophorese haben Gamma-Globuline allerdings ebenfalls mit der Bestimmung von Entzündungen zu tun.
    Nun muß, je nach dem, nicht jeder Entzündungswert besondere Bedeutung haben. Deshalb frage Deinen Arzt nach der Bedeutung und auch, ob der Wert dauernd erhöht ist, damit nichts übersehen wird. Als Laie will ich Dir hiermit, wohlverstanden, nur ein bißchen auf die Sprünge helfen.
    LG häsin
     
  4. Kunozerus

    Kunozerus Mitglied

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    Hallo!

    Tatsächlich kann ein erhöhter Ferritinwert auf Hämochromatose hindeuten, für eine sichere Diagnose müssen aber noch andere Blutwerte überprüft werden, zunächst insbesondere die Transferrinsättigung. Sollten auch die eine Hämochromatose wahrscheinlich machen, würde man einen Gentest machen. Alles zusammen ergibt dann möglicherweise die Diagnose.

    Hämochromatose schädigt u.a. die Gelenke, die Auswirkungen sind einer rheumatoiden Arthritis recht ähnlich.

    @Kukana
    ...nur der "Ordnung" halber: Hämochromatose-Patienten nehmen nicht unbedingt mehr Eisen auf als andere Menschen. Sie geben es nur nicht wieder ab, sondern speichern es in der Leber, was zu erheblichen gesundheitlichen Schäden führen kann, nicht nur an den Gelenken.
     
  5. Sunflower77

    Sunflower77 Mitglied

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    Im Norden
    danke für eure Antworten

    Nabend zusammen,
    danke für eure Antworten!!

    Dem Hinweis mit der Hämochromatose werde ich mal nachgehen, obwohl ich mich bei den Symptomen jetzt nicht unbedingt wiederfinde.
    Gentest wurden bei mir meines Wissens nach noch nicht gemacht. Transferrinsättigung... wahrscheinlich auch nicht, aber das weiß ich gerade nicht wirklich, weil ich das nicht einsortieren kann.

    Ob eine PSA ausgeschlossen wurde, kann ich auch gar nicht wirklich beantworten, aber ich gehe einfach mal davon aus.

    Ich sehe schon, ich muss mehr konkrete Fragen bei meinen Arztterminen stellen. :o

    Aber gut zu wissen das der Ferritin-Wert auch auf eine Entzündung hinweisen kann.
     
  6. O-häsin

    O-häsin Guest

    Sunflower, vielleicht ein Tipp: es kann bei einer chronischen Erkrankung nicht von Schaden sein, sich jedes Mal die Laborwerte in Kopie geben zu lassen, ebenso die Arztberichte und beides in einem Ordner zu sammeln. So bist Du immer selbst auf dem Laufenden.
    Gruß, häsin
     
  7. Sunflower77

    Sunflower77 Mitglied

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    Im Norden
    Hallo O-häsin,

    danke für Deinen Hinweis. Ich sammle ja schon immer fleißig Laborbefunde und die Arztberichte. Doch nicht immer verstehe ich diese...
    Leider steht dort nicht in einfachen Worten, dieses oder jenes definitiv ausgeschlossen oder Verdacht auf.... das könnte ich ja noch verstehen.
    Nur die gesicherten Diagnosen werden aufgeführt.

    Und manche Ärzte schreiben gar keine Berichte oder erst Monate später.

    Aber ich nehme für mich mit, dass ich beim nächsten Besuch mehr konkrete Fragen stellen werde, wie z. B. ob gewisse Erkraknungen aufgrund der Laborwerte ausgeschlossen sind oder welche Untersuchungen noch sinnvoll wären um andere Dinge auszuschließen.
    Und was das mit dem hohen Ferritin auf sich hat werde ich mir zusätzlich auch noch mal erklären lassen.
    Manchmal muss man ja anscheinend selbst dem Arzt hilfreiche Hinweise geben.
     
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