Welches Biologika soll ich nehmen?

Dieses Thema im Forum "Biologika und niedermolekulare Wirkstoffe" wurde erstellt von SpuckiWucki, 18. Februar 2015.

  1. Rose72

    Rose72 Bekanntes Mitglied

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    Liebe Bianca

    Ich möchte Dir nur erzählen, wie es meine Ärztin machte, bevor ich Humira bekam.Sie erklärte mir die verschiedenen Medikamente mit Vor- und Nachteilen, wie sie verabreicht werden usw.....legte mir Zettel auf den Tisch und sagte, nun geben sie mir den, der Ihnen am wenigsten zusagt, einfach aus dem Bauch heraus entscheiden...Ich gab ihr einen. OK, das ist meist das, was am meisten Nebenwirkungen für Sie hat oder bei ihnen am schlechtesten wirkt. .....Nun bitte das was sie bevorzugen, wieder als Bauchentscheidung und ohne großartig zu überlegen, ich nahm, warum auch immer Humira. Also verschrieb sie mir dies....und siehe da, es wirkt prima und mit wenig Nebenwirkungen bisher. .....Ich bin schon der Meinung, dass das ein guter Weg war sich zu entscheiden, denke das Bauchgefühl ist da richtig und gut..... Denke Dein Doc meint es nur gut mit Dir. Nur wirst Du Dich selber entscheiden müssen und die Empfehlungen von anderen müssen für Dich nicht die richtigen sein, da jeder Körper anders reagiert......Liebe Grüße und alles Gute dafür wünscht Dir Rose....sorry, aber leider kann ich nicht mehr in Absätzen schreiben.
     
  2. frieda89

    frieda89 Neues Mitglied

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    Also ich konnte mir nichts aussuchen... ich bekam zuerst azathioprin, weil die Ärztin sagte damit hatte man bei meiner Krankheit schon Erfolge gesehen... half aber nicht... dann mtx...weil sie meinte das schlägt eigentlich auch gut an...war nicht so...egal welche Dosierung... dann zum mtx enbrel...half nicht... dann humira dazu half nicht... dann ciclosporin half nicht... und dann holte ich mir eine andere Meinung eines anderen Arztes... und bekomme seit juni 2013 alle 4 Wochen roactemra als infusion...auf spritzen will ich nicht umstellen... mag ich nicht sonderlich...
     
  3. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    Liebe delphin,

    Das fände ich natürlich unmöglich; ich verstehe auch Deinen Pessimismus, habe aber andere Erfahrungen gemacht.

    Danke für die Erklärung mit dem Krankenhaus (das hatte ich dann wohl gründlich missverstanden) - wenn das so läuft, wird ja auch ein Schuh draus ;)
     
  4. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    @Candela



    Danke, dass Du mir das erklärt hast :top:
    Es ändert nichts daran, dass die Wirksamkeit keine großen Unterschiede aufweist - logischerweise alles immer statistisch betrachtet und individuell nicht vorherzusehen.
    Nebenbei sind die "anderen" Biologica (außer Stelara) alle nicht für die Behandlung der PsA zugelassen ;)
     
  5. Seestern

    Seestern Mitglied

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    279
    Hallo Fr. Meier,

    nur mal aus reinem Interesse heraus. Ist es tatsächlich so, dass viele Patienten mitentscheiden wollen welches Medikament sie wollen?
    Ich finde ja, dass man hierzu tatsächlich schon ein wenig Hintergrundwissen benötigt. Ich hätte mir am Anfang meiner Diagnose ohne Aufklärung (und ich bin mir fast sicher, dass läuft eher selten ab. Ich konnte davon nicht profitieren, sondern habe mein Wissen aus dem Netz!) nicht mal ansatzweise vorstellen, mich für ein Medikament entscheiden zu können. Geschweige denn, dass mein Kopf überhaupt mit der Flut an Informationen klar gekommen wäre.
    Ich finde es auch gut, dass der Patient, wenn denn genug Aufklärung vorhanden ist, mitentscheiden kann. Aber ich kenne so viele
    Menschen die so oder so schon nicht mehr klar kommen, weil sie einfach mit all dem was sie wissen sollen regelrecht überlastet sind. Von daher wundert es mich. Aber vielleicht sind viele Rheumis irgendwann auch so gut aufgeklärt, dass dies möglich ist?:rolleyes:

    LG Seestern:star5:
     
  6. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    @Seestern

    Ich kann selbstverständlich nur für mich und aus eigener Erfahrung sprechen - und die sind nun mal so :)
    Die Aufklärung über einen TNF-Blocker ist m. E. Voraussetzung - wie intensiv auch immer - für eine Entscheidung dafür oder dagegen.
    Diese braucht für die verschiedenen Substanzen keine wesentlich unterschiedlichen Informationen; daher ist aus meiner Sicht vielleicht das wesentlichste Problem, dass die oder der Betroffene bestimmte Vorlieben oder Abneigungen hat:
    Die eine möchte auf keinen Fall selber spritzen (Spritzenaversion, dann käme z. B. eine Infusionstherapie in Frage), der Andere auf keinen Fall Infusionen (lieber unabhängig sein , statt sich angebunden und eingeschränkt zu fühlen, dann käme eine Injektion in Frage). Es gibt noch mehr genannte und diskussionswürdige Gründe....Kontrolle, Autonomie und Mitverantwortung sind beispielsweise Stichworte.
    Die Vor- und Nachteile von kürzeren oder längeren Intervallen (zahlenmäßig mehr oder weniger Medikamentengaben, veränderte Wirkstoffkinetik), Eigenregie (Spritzen) oder Bindung an Sprechstundenzeiten (Infusion), unterschiedliche Zusammensetzung der Wirkstoffe und spezifischer Einzelaspekte können sicher betrachtet werden; das sind aber bezüglich der grundsätzlichen Therapieentscheidung aus meiner Sicht zweitrangige Faktoren, die unnötig komplizieren; denn wenn solche Dinge zu beachten sind, wird wohl der Arzt diesbezüglich kaum eine Patientenentscheidung vorschlagen, sondern diese Faktoren von Anfang an ins Spiel bzw. in die Entscheidungsfindung hineinbringen.

    Es geht (und das nehme ich bei der oben genannten Ärztin an und habe das selbst wiederholt so erlebt) um eine Mitentscheidung der Betroffenen, die doch sonst im Sinne einer gemeinsam getragenen Entscheidung so vehement (manchmal fast trotzig, möchte ich in einigen Fällen sagen) eingefordert wird; mich wundert ein wenig, warum das auf einmal ein Problem sein soll....

    Vielleicht kann mir jemand schlüssig erklären, was mir da fehlt:
    1. Der Anlass für den Einsatz eines TNF-Blockers steht fest
    2. Der Wirkmechanismus ist zwischen den einzelnen Präparaten nur gering unterschiedlich (nicht relevant), die Kontraindikationen sind ausgeschlossen, das Therapieziel ist klar.
    3. Der Patient stimmt der Behandlung grundsätzlich zu und ist über diese aufgeklärt - ob das nun substanz- oder gruppenspezifisch erfolgt, ist so unterschiedlich nicht.
    4. Sie oder er darf (soll) wählen zwischen A, B, C, D mit unterschiedlichen Spritzintervallen (Remicade wurde hier nicht vorgeschlagen).
    5. Sie oder er hat die Möglichkeit, diese Entscheidung treffen zu wollen, sich dann eingehender zur jeweiligen Substanz zu informieren (es gibt dafür jede Menge Möglichkeiten) oder den Arzt zu bitten, etwas vorzuschlagen.

    Ich glaube nicht, dass eine notwendige Therapie abgelehnt wird, nur weil Pat. XY mit diesem Angebot nichts anfangen kann oder will - im Ernstfall wird die genannte Ärztin vermutlich ein konkretes Präparat vorschlagen*.
    Sooo kompliziert ist das alles gar nicht.....


    *Ich will dann mal hoffen, dass ihr neben ihrer vermeintlichen Inkompetenz nicht auch noch unangemessene finanzielle Interessen unterstellt werden


    Für den Fortgang des Threads will ich mich dann mal zurückhalten und schweigen, bevor die Aufregung hier ins (Un-)Kraut schießt ;)


    Allerbeste Grüße, Frau Meier
     
    #26 19. Februar 2015
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 19. Februar 2015
  7. Berghexe

    Berghexe Mitglied

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    Hinterland von München
    Hallo,
    obwohl ich weit davon entfernt bin, ein biologika zu bekommen, verfolge ich dennoch den Thread interessiert mit und überlege, ob ich es gern hätte, wenn man mir bei dieser Entscheidung die Wahl lassen würde. Bin unschlüssig. Ich glaube bei den Begleitumständen, wie z.B.die Häufigkeit des Spritzens, Spritzen oder Infusion empfinde ich es als gut, wenn ich als Patient mitentscheiden könnte. Denn da kann ja der Arzt nicht für einen entscheiden, was einem lieber ist. Beim Wirkstoff allerdings haben ja die wenigsten so ausgeprägtes Wissen, dass sie da eine vernünftige Entscheidung treffen können. Ich würde es vorziehen wenn der Arzt mir die in Frage kommenden hinsichtlich der Anwendung und Nebenwirkungen erklären würde und wir gemeinsam uns zu einem entscheiden.
    liebe Grüße,
    berghexe
     
  8. Mona-Lisa

    Mona-Lisa habe RA seit 2011

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    ... am Bodden
    Als bei mir feststand, dass ich ein Biological bekommen sollte, hat mir mein Rheuma-Doc auch gesagt, ich sollte mir eins "aussuchen"...
    So wie Frau Meier schon schrieb: es geht dann um die Entscheidung, ob Infusion oder Spritze, welche Zeitabstände usw.
    Ich hab dann aber dem Rheumatologen gesagt, er solle entscheiden. ;)
    So wurde es bei mir Humira. ;)

    Liebe Grüße,
    Mona
     
  9. Seestern

    Seestern Mitglied

    Registriert seit:
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    Beiträge:
    279
    Hallo Fr. Meier,

    das war jetzt absolut nicht meine Absicht, Dich zu vergraulen. Ich glaube ich bringe das nicht richtig rüber.
    Also, wenn ich so an die Patienten denke denen ich in der Rheumaklinik und Reha begegnet bin, dann sind da die Überzahl
    ein wenig "schwerfällig" in ihren Handlungen und ich erlebe viele, die immer noch gerne den alten Arzt sehen, der
    die Verantwortung für ihre Erkrankung in jeder Hinsicht übernimmt. Ganz davon abgesehen, dass viele noch nicht einmal
    wissen wo die Leber sitzt. Geschweige denn, dass die dann in der Lage sein sollten zu entscheiden, was besser ist, was nicht.
    Du hast da natürlich deutlich mehr Erfahrungen und es kann ja gut sein, dass es deutlich mehr Patienten gibt, die damit sehr
    wohl klar kommen.;)
    Mich interessiert einfach, ob tatsächlich an dem ist, weil ich zum großen Teil eine andere Wahrnehmung habe. Und Du wolltest es doch mal darüber diskutieren, was ich sehr gut finde.
    Ich habe vor gar nicht allzu langer Zeit im Radio ein Beitrag darüber gehört, dass der allgemeine Umgang mit medizinischen "Grundkenntnissen" erstaunlich schlecht ist. Viele sind noch nicht einmal in der Lage ihre Medikamente vorschriftsmäßig einzunehmen. Genau das, stelle ich auch fest. Ob ein Patient sich lieber eine Spritze selber setzt, oder die Tablette schluckt, ist glaube ich noch zu verstehen. Aber die Wirkung sich noch selber erlesen und dann ohne Angst ins Bett gehen, ist für viele erst einmal schwierig. Und dafür braucht es die "Patientengerechte Aufklärung". Das höre ich aus meiner Umgebung. Und dann gibt es die, die wollen am besten davon gar nichts hören, weil sie es nicht annehmen wollen.

    LG Seestern:star5:

    P.S: Und bitte nicht verschwinden aus diesem Thread. Denn das wollte ich ganz bestimmt nicht bezwecken. Ganz im Gegenteil. ;)
    Ich finde es nur spannend, ob der Patient wirklich in der Lage ist, selbst zu entscheiden? Und das hat nicht grundsätzlich was mit fehlender Intelligenz zu tun.
     
  10. SpuckiWucki

    SpuckiWucki Neues Mitglied

    Registriert seit:
    18. Februar 2015
    Beiträge:
    9
    Ich danke euch soooo sehr, für diese tollen Antworten und eindrücke und Geschichten aus eurem Leben! Stimmt mich etwas positiver der Krankheit gegenüber! Ich hinke noch etwas hinterher mit dem Lesen( mit zwei kleinen Kindern bleibt nicht viel zeit)
    Aber nochmals vielen Dank! Ihr seid toll!!!!!
    Lg Bianca
     
  11. delphin

    delphin Guest

    Guten morgen Bianca

    Mit zwei kleinen Kindern da hat man einen vollen Arbeitstag. Damit du das bewältigen kannst , deshalb solltest du Dich für das Biologika entscheiden. Für welches auch immer , da Dir man hier nur empfehlen kann. Wie dein Körper darauf reagiert , weiß keiner.

    Gib dem neuen Medikament einfach eine Chance .

    Alles Gute und ein schmerzfreieres Wochenende

    wünscht Dir delphin
     
  12. SpuckiWucki

    SpuckiWucki Neues Mitglied

    Registriert seit:
    18. Februar 2015
    Beiträge:
    9
    Danke Delphin!
     
  13. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    @Seestern

    Mach Dir keine Gedanken, ich habe das auch nicht so verstanden - vielleicht habe ich es falsch rübergebracht ;)
    Du bist ganz sicher nicht der Anlass für einen Rückzug aus diesem Thread; es ist einfach so, dass wir über derartige Themen Stunden diskutieren könnten. Es ging ja aber nicht darum, wie schwerfällig manche Menschen sind oder wie leicht sie sich tun. Ich fand nur nicht in Ordnung, wieder mal in Bausch und Bogen Menschen und ihr Vorgehen abgeurteilt zu sehen (in diesem Fall eine Ärztin, die vermutlich nur in bester Absicht gehandelt hat), ohne dass die Hintergründe auch nur hinterfragt wurden. Ob das zur Entscheidung für oder gegen eine Behandlung hilft, darf jeder für sich selbst entscheiden.
    Wahrscheinlich ist mein Anspruch irgendwie verkehrt; abgesehen davon habe ich oft genug den Eindruck, dass es manchen wohl nie recht zu machen ist, und das finde ich schade und zudem unangemessen.
    Schicke Dir bei Gelegenheit noch eine PN :)

    So, das war wirklich mein letzter Beitrag zum Thread.
    Grüße, Frau Meier
     
    #33 20. Februar 2015
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 20. Februar 2015
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