Cortisonstoß sinnvoll?!

Dieses Thema im Forum "Cortison / Glukokortikoide" wurde erstellt von Blume, 11. Januar 2015.

  1. Blume

    Blume Mitglied

    Registriert seit:
    3. April 2004
    Beiträge:
    65
    Ort:
    Rhein-Main-Gebiet
    Hallo an alle,

    sehr lange war ich hier nicht aktiv, weil mein Rheuma sich verkrümelt hatte :D.
    Seit 2013 habe ich nun nach acht Jahren Remission (ohne Medikamenteneinnahme) wieder einen Schub.
    Ich habe eine HLA B 27 assoziierte Oligoarthritis, zumindest ist das die Meinung der Ärzte. Auch ANAs waren bei mir schon erhöht.

    Ich weiß mittlerweile, dass meine Schübe durch psychischen Streß ausgelöst werden. Solange es mir gut geht und ich keinen Streß habe, habe ich auch keine Gelenkprobleme. Nun habe ich aber 2013 geheiratet und das war Streß. Seitdem habe ich einen Erguß im linken Knie, der nun auch leider recht ordentlich ist und einen kleinen Erguß im rechten Knie. Mein damaliger Rheumatologe praktiziert nicht mehr und so bin ich nun nach acht Jahren bei einer anderen Rheumatologin. Diese wollte sofort eine Basistherapie mit Sulfalazin einleiten. Ich möchte das jedoch nicht. (Ich möchte über diese Entscheidung auch keine Diskussion hier lostreten...)

    Ich habe keine Gelenkschmerzen, keine klassischen Entzündungszeichen, keine Entzündungswerte im Blut.
    Nur dieser Erguß verschwindet nicht und hat sich in den letzten Monaten noch weiter verstärkt, weil nun auch noch Streß mit der Wohnung hinzukam :(.
    Mein linkes Knie wurde im November punktiert und auch Cortison eingespritzt. Allerdings war auch nach der Punktion noch Flüssigkeit vorhanden. Der Erguß ist nun etwas kleiner, aber immer noch vorhanden. Und auch im rechten Knie ist ja Flüssigkeit.

    Also überlege ich, wenn der Umzugsstreß vorüber ist, einen Cortisonstoß zu machen. Das war nämlich die andere Idee der Ärztin. Ich habe mich bisher immer dem Cortison verweigert, aus Angst vor den Nebenwirkungen. Und ich hatte früher wirklich massive Schmerzen teilweise.
    Nun öffne ich mich dem Ganzen ein bisschen, weil man ja Gelenke nicht allzu oft punktieren sollte. Außerdem gibt es ja auch wirklich angenehmeres ;).
    Wie sind denn eure Erfahrungen, denn hierzu fand ich keine mir hilfreiche Antwort, verschwindet durch Cortison der Gelenkserguß?
    Und bleibt er nach dem Absetzen weg?
    Es nutzt ja nix wenn er danach wieder kommt, denn klar ist für mich auch, ich würde das Cortison nicht dauerhaft einnehmen.
     
  2. josie16

    josie16 PsA

    Registriert seit:
    16. Mai 2010
    Beiträge:
    2.358
    Hallo Blume!
    Der Erguß ist ja auch eine Form von Entzündungszeichen, das Problem wird sein, daß durch das Cortison der Erguß evt zurückgeht, wobei, wenn Du schon Cortison ins Gelenk gespritzt bekommen hast und der Erguß nicht oder nicht ganz wegging, da ist die Frage, ob ein Cortisonstoß das richten kann.
    Normalerweise ist Cortison ins Gelenk spritzen immer effektiver, wenn viele Gelenke betroffen sind, da macht es keinen Sinn, in alle Gelenke Cortison zu spritzen, dann kommt der Cortisonstoß "ins Spiel".

    Ich habe verstanden, daß Du über deine Entscheidung nicht diskutieren willst, trotzdem kann ich es mir nicht verkneifen, ich befürchte, daß langfristig keine Besserung eintreten wird, ohne Basis.
    Selbst wenn dir der Cortisonstoß Besserung bringt, sobald das Cortison ausgeschlichen wird, fängt es wieder von vorne an.
     
  3. Blume

    Blume Mitglied

    Registriert seit:
    3. April 2004
    Beiträge:
    65
    Ort:
    Rhein-Main-Gebiet
    Hallo Josie,
    Vielen Dank für deine Antwort.
    Na ja, ich denke schon, dass wenn im März der Umzug überstanden ist mein Körper auch wieder zur Ruhe kommt. Sonst hätte ich doch auch nicht acht Jahre davor in Remission sein dürfen. Da habe ich ja auch keine Medikamente eingenommen.

    Es stimmt, der Erguß ist natürlich ein Entzündungszeichen.
    Als jedoch damals mein rechtes Knie entzündet war hatte ich unglaubliche Schmerzen und das Knie war heiß.

    Ich finde es bei meiner sehr milden Rheumaform einfach unverhältnismässig mich mit so starken Medikamenten vollzupumpen. Ich habe selbst eine medizinische Ausbildung, weiß was die Medis anrichten können und habe für mich diese Entscheidung getroffen.

    Die Rheumatologin hat den Erguß allerdings auch nicht komplett abpunktiert.
    Von daher war direkt nach der Punktion ja noch Flüssigkeit drin.
    Ich hab bald nochmal einen Termin bei einem rheumatologischen Orthopäden, vielleicht kann er mir ja bei der Entscheidungsfindung weiterhelfen. Oder mir Alternativen aufzeigen.

    Mein rechtes Knie wurde damals auch dreimal punktiert und mit Cortison versorgt bis es sich beruhigte.
     
  4. josie16

    josie16 PsA

    Registriert seit:
    16. Mai 2010
    Beiträge:
    2.358
    Hallo Blume!
    Das kann durchaus sein, daß die körperliche Belastung durch den Umzug zuviel ist, es kann allerdings auch sein, daß die Remission beendet ist und das Rheuma wieder aktiv wird, das solltest Du zumindest im Hinterkopf haben.
    Remission ist kein Synonym für geheilt.
    Die med. Ausbildung habe ich auch und ich weiß aus eigener Erfahrung, was heißt, 7 J keine medik. Therapie zu haben, weil die Symptome eben nicht so eindeutig waren.
    Leider hat der "angeblich" milde Verlauf erheblich Gelenkschäden hinterlassen.

    Medikamente haben alle Vor-und Nachteile, sie können "Fluch und Segen" sein, beim Rheuma ist eben so, daß man nicht sagen kann, ich mach erstmal nichts, wenn es schlimmer wird kann ich immer noch anfangen.
    Natürlich geht das, aber die Schäden, die wie bei mir in der unbehandelten Zeit entstanden sind, die bleiben, man kann nur verhindern, daß weitere Schäden durchs Rheuma hinzukommen, degenerative Schäden kommen ja eh noch dazu.

    Das ist die übliche Vorgehensweise, sonst läuft es umso schneller wieder nach, wenn man alles abpunktiert.

    Das wünsche ich dir!
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden