Muss es gleich ein neues Knie sein?

Dieses Thema im Forum "OP/Chirurgie, Synoviorthese, Gelenkpunktion usw." wurde erstellt von pandea, 3. Dezember 2012.

  1. pandea

    pandea Neues Mitglied

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    Hallo an alle,

    man hat mir letzte Woche eine Knie-TEP angeboten, die ich noch nicht annehmen will. Ich bin 26 und seit 23 Jahren Rheumatikerin. Der Zustand meines Knies ist noch ertragbar, weshalb ich mich auch nicht gleich morgen für oder gegen eine TEP entscheiden muss.
    Allerdings wollen meine Rheumaorthopäden keine andere Operation durchführen, sondern würden gleich auf ein neues Knie gehen.

    Meine Frage an euch ist nun, durch welche Maßnahmen (auch Operationen) ihr eine TEP im Knie hinaus zögern konntet. Vielleicht gibt es ja auch den ein oder anderen, der eine Hemicap im Knie hat oder eine Schlittenprothese, trotz Rheumas.

    Oder irgendein anderer Tipp zum Durchbringen des Knies.

    Vielen Dank und liebe Grüße,

    Victoria
     
  2. pandea

    pandea Neues Mitglied

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    Düsseldorf
    hat denn keiner von euch eine knie-tep hinauszögern können?
    ich suche wirklich nach alternativen.
     
  3. BienchenSumm

    BienchenSumm summt herum

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    Leider habe ich auch keine Erfahrungen mit Hemicap oder Schlitten, deshalb würde mich ein Erfahrungsbericht ebenfalls interessieren.
    Ich habe links einen Knorpelschaden 4. Grades, rechts 2. Grades.
    Ins linke Kniegelenk wird deshalb 5 x Hyalurosäure gespritzt, einmal hab ich schon hinter mir. Hoffentlich bringt es was, im Moment laufe ich nur das Allernotwendigste.
    An Wandern oder Sport ist gar nicht zu denken.
    Auch die Bakerzysten beidseitig bereiten mir Probleme, ständig so ein Engegefühl im Gelenk.
    Hast du denn auch schon die Hyaluronspritzen bekommen?
     
  4. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    @hallo pandea,

    ich habe leider genug erfahrungen in 34 jahren it prothsen und allem davor gesammelt.

    ein dafür oder dagegen muss man aus verschiedenen gesichtspunkten betrachten.

    du bist noch so verdammt jung und hast sicher etliches hinter dir. trotzdem kann ich es
    nachvollziehn, wenn du sagst, dass du das noch nicht möchtest. ausserdem wäre hier die
    erfahrung eine rheumatologischen orthopäden sicher angebracht.

    eine teilprothese spricht immer für einseitige abnutzung im knie, entweder innen oder aussen.

    als erstes würde ich dir dringend empfehlen eine zweitmeinung bei einem orthopäden einzuholen.
    am besten in einer klinik, die auch orthopädische rheumatologie anbietet. dieser sollte mögchlichst
    viele erfahrungen in der operation am knie haben, insbesondere zum einsetzen von prothesen.

    bei den kliniken kannst du das über die weisse liste erfahren, oder aber in einem krh deiner wahl
    im jahresbericht nachzulesen, wieviele operationen sie am knie und davon knie tep oder teilprothesen
    durchführen.

    weisse liste http://www.krankenhaus-experte.de/?gclid=CKLA1q3ri7QCFRHMzAod8m8AwA

    fachgerechte untersuchung des knies mittels vergleichsaufnahmen röntgen sowie ct oder mrt

    ausserdem wäre zu überlegen ob dir mit einer umstellungsosteotomie viell. auch geholfen
    werden könnte um erst einmal eine prothese zu vermeiden. hier würde die achse des betroffenen
    beines durch eine op am knochen verändert werden, damit die kaputte seite entlastet wird.
    oder aber durch microfrakturierung (s.g.bioprothese-ist keine prothese! dort werden
    löcher in den knochen gebohrt)


    zur kurzinfo (flyer) habe gerade keinen anderen gefunden
    http://www.helios-kliniken.de/fileadmin/user_upload/Helios-Klinken.de/Berlin-Buch/Fachabteilungen/Orthpaedie/20101005_HKBB_Orthop_patINFO_Kniegelenkendoprothese_WEB.pdf

    das klinikum berlin-buch haz eine orthopädiesche rheumatologische abteilung (zur info)

    für eine Teilprothese spricht (sicher nicht vollständig!)

    -
    alle therapiemöglichkeiten sind hinreichend ausgeschöpft

    dazu zählen

    -intensive physiotherapie mit kg, manulle therapie, iontopherese, strom , wassergymnsatik
    sport

    -ausreizung medikamentöser behandlungen

    -ev.spritzentherapie mit hyaloronsäure (leider kostenpflichtig bei GKV versicherten)

    -eigene möglichkeiten: fahradfahren, schwimmen, gymnastik, kräftigungsübungen mit dem
    peziball oder terraband haben keine wirkung mehr

    -aus medizinischen gründen, wenn die betroffene stelle bereits einen arthrosegrad von III/IV.hat

    -der knochen schon soweit zertsört ist, dass andere massnahmen nicht mehr greifen(können)
    oder aber andere knochenerkrankungen noch mit vorliegen, die dein knie weiter schädigen.

    aber entscheidend ist auch wieviele schmerzen du hast und ob du mit dem bein dich noch bewegen
    kannst. auslöser zu einer tep/teil tep ist normaler weise der leidensdruck des patienten! nicht
    unbedingt die meinung eines arztes und auf keinenf all: drängen lassen! das will gut überlegt sein.

    du kannst mir gern noch eine pn schreiben, zu weiteren fragen, die ich dir dann gern ausführlich
    beantworten werde.

    saurier
     
    #4 8. Dezember 2012
    Zuletzt bearbeitet: 9. Dezember 2012
  5. anurju

    anurju anurju

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    Hallo,

    ich kann dir das alles sehr gut nachfühlen... mir hat man auch zum Knie-Tep geraten - ich soll es aber solange rauszögern wie ich kann.
    Angeblich ist die OP eben doch nicht immer von so großem Erfolg gekrönt wie es in den Medien steht und gerade in deinem Alter sollte man wirklich alle Alternativen abklären.

    Hyaloronspritzen habe ich 15 Stück im Laufe der letzten Jahre bekommen - lasse ich mir mittlerweile nicht mehr spritzen, weil ich da immer so ein Engegefühl im Knie bekomme und ich keine wirkliche Erleichterung spürte.
    Wichtig war für mich, genau zu lernen, was mein Knie an Belastung aushält und wann ich vorsichtig sein muss. Dadurch verhindert man Überreizung und Entzündungen, die dann doch alles nur noch schlimmer machen. Ganz konkret heißt das für mich, dass ich Treppen soweit ich es kann vermeide, keinen kniebelastenden Sport (nur noch Wassergymanstik und leichtes Gerätetraining).
    Ich habe mal eine Orthokin-Kur bekommen - die war deutlich erfolgreicher als Hyaloron - allerdings auch teuer und damals hatte ich noch einen Rest Knorpel - ich glaube, nur dann macht das auch Sinn.
    Meine Erfahrung ist: Jedes Knie ist wie ein Chamäleon - es gibt ganz schlimme Schmerzphasen, dann aber auch wieder Zeiten, in denen sich das Knie etwas beruhigt, wieder besser beweglich ist.
    Dennoch ist natürlich jeder Fall anders...

    Ich habe an 2 Stellen Knochenödeme, die man wohl beobachten muss - damit nicht irgendwann der Knochenzustand zu schlecht für ein Knie-Tep wird... was mich daran erinnert, dass ein Kontroll-MRT längst überfällig ist.
    Mir persönlich hilft Osteopathie fürs Knie sehr gut - dadurch wird die Statik etwas beeinflusst, die gerade bei Knieproblemen ja leider auch leidet...

    Hast du für den Alltag schon Kinesio-Taping probiert - hilft mir viel besser als Bandagen (die engen mich zu sehr ein und erhöhen den Schmerz bei mir, weil ich v.a. hinter der Kniescheibe Probleme habe).
    Eine gute Physiotherapiepraxis kann dir die Klebetechnik zeigen und dann kannst du das selber machen...
    Quarkwickel und generell leichte Einreibungen können auch ein bisschen helfen (bei mir mucken oft zusätzlich die Sehnen und Muskeln, weil mal ein Nerv bei einer OP verletzt wurde und ein Teil meines Unterschenkels taub ist - dadurch funktioniert der Bewegungsablauf nicht mehr so gut...).

    Ich würde mich an deiner Stelle nicht zu sehr drängen lassen - gerade heute wurde im Radio gesagt, dass selbst die deutsche Gesellschaft für Orthopädie moniert, es würde zu viel operiert (z.B. Knie-Teps). Wir können nur gewinnen (neue Technik...), wenn wir so lange wie möglich warten.

    Meine Entscheidung heißt: wenn ich sehr kurze Wege (Auto-Haustür, Einkaufen im Supermarkt) dauerhaft nicht mehr schaffe, dann ist es Zeit für ein Knie-Tep.
    Der Wunsch, wieder spazieren gehen zu können oder Sport zu treiben ist in deinem Alter sicher noch viel größer als in meinem (ich bin 45) - aber dies wird für mich kein Grund für ein Knie-Tep sein - denn es geht auch so... Allerdings ist bei mir meine Kniescheibe und Patellasehne so ramponiert (durch eine verkorkste OP) und es liegt eine leichte Arthrofibrose vor. Daher habe ich eine schlechte Prognose für die OP bzw. kein Operateur will gerne an mein Knie ran - wenn man es bei mir macht, dann wird es wohl auf eine gekoppelte Prothese rauslaufen und die kann man ja nicht so gut ersetzten. Insofern habe ich mehr Grund zu warten als manch anderer... Jeder muss das ja auch für sich entscheiden ;-).

    Ich habe in einer Reha eine sehr junge Frau (gerade 20) mit Hemicap kennengelernt (hatte aufgrund eines Gendefekts massivste Knorpelschäden) - ich weiß nur, dass die OP bei ihr nicht so "easy" war und sie nach 2 Wochen noch lange nicht soweit und schmerzarm war wie Leute mit Schlitten- oder normaler Knieprothese. Das mag aber am Einzelfall gelegen haben und ist auch schon 2 Jahre her - da war die Technik ja noch sehr neu. Wenn es möglich ist, wäre so eine "kleinere" Version sicher vernünftig, um die Option weiterer OPs zu vergrößern.

    Erst einmal wünsche ich dir aber, dass du noch lange mit deinem Knie zurecht kommst. Wenn man sehr gut in sich reinhört, merkt man ja oft, ob man das noch aushält und was man seinem Knie zumuten kann...
    Ui - das war jetzt aber ein Roman von mir...
    ich wünsche dir von Herzen alles, alles Gute - viele liebe Grüße von Knie zu Knie von
    anurju :)
     
    #5 9. Dezember 2012
    Zuletzt bearbeitet: 9. Dezember 2012
  6. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    hallo pandea,

    mein rechtes knie hat grad 4 knorpelschaden und noch ein paar andere sächelchen durch einen unfall (patella), knie links grad 3. so lange es irgendwie geht lasse ich niemanden an beide heran ;-), und wenn es dann doch so weit ist vertraue ich auf meinen orthopäden. du schreibst von rheumaorthopäden, also hat bereits mehr als einer dein knie begutachtet? und alle sind der gleichen meinung offensichtlich.

    es wäre sicher hilfreich für user die dir mit ihrer erfahrung helfen können, zu wissen, aus welchen gründen deine rheumaorthopäden andere möglichkeiten ausschliessen. solange man diese nicht kennt macht es m.m.n. wenig sinn op-alternativen zu besprechen, die möglicherweise völlig unsinnig sind, aufgrund der fakten. mein rat ist, wende dich an deine ärzte und befrage sie genau, wenn du dir bei einer entscheidung nicht sicher bist,
    oder etwas nicht weisst.

    wie anurju schon so richtig schrieb, jeder fall ist anders. bei einer freundin helfen hyaluronspritzen super, das angesprochene klebeband hat mir nicht geholfen ;-)
    dem schliesse ich mich auch für mich an!

    es tut mir leid, dass du so jung schon mit diesem problem zu tun hast!

    alles gute und einen gruss zur nacht, marie
     
  7. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    @ nur zur info

    das was ich als möglichkeiten angesprochen habe, wird u.a. im flyer erklärt und soll dazu dienen,
    sich ein wenig zu informieren was es noch operativen dingen so gibt. danach wurde ja gefragt.

    also keine empfehlung, sondern alles an varianten und möglichen dingen unbedingt mit
    den ärzten besprechen.

    letztenendes entscheiden die persönlichen voaraussetzungen eh darüber ob operiert wird oder
    nicht. das muss ein arzt entscheiden. von daher auch die empfehlung sich am besten in einer
    solchen fachklinik eine zweitmeinung einzuholen.

    sauri
     
  8. BienchenSumm

    BienchenSumm summt herum

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    Wie anurju schon geschrieben hat, scheint das Knie ein Chamäleon zu sein.
    Das heißt, es kann durchaus lange "gute" Phasen geben, in denen man das Knie ganz normal belasten kann.
    Mein Knorpelschaden 4. Grades ist ja nicht über Nacht gekommen.
    Trotzdem konnte ich in diesem Sommer/Herbst noch wunderbar in Tirol wandern.
    Ich hatte zwar leichte Schmerzen, aber da ich daran gewöhnt bin, habe ich sie kaum wahrgenommen.
    Im Nachhinein denke ich, dass das eben ein Quentchen zuviel war und sich die Kniegelenke deshalb so akut entzündet haben.
    Ich denke aber auch, dass sich mit Geduld und Spucke wieder ein relativ reizarmer Zustand herstellen lässt,
    der dann hoffentlich lange anhält.
    Man sollte wahrscheinlicher vorsichtiger mit Belastung sein und auf seine Knie "hören".
    Mich hat in den letzten Jahren das gelenkschonende Laufen auf dem Crosstrainer beweglich gehalten.
    Aber was für den Einen gut ist, muss es für den Anderen nicht sein. Da muss jeder für sich das Beste finden.
    Alles, was ich bisher über Knie-Tep und Teilprothesen gelesen habe, macht mich eher misstrauisch.
    Die Einschränkungen/Risiken sind doch nicht ohne. Es geht halt nichts über das eigene Kniegelenk, möge es noch lange halten!! (auf Holz klopf...)
     
    #8 9. Dezember 2012
    Zuletzt bearbeitet: 9. Dezember 2012
  9. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    ja, die dinge können sich von einer minute auf die andere ändern, von wegen ich lass keinen ans knie ran.........ich wollte das vogelhaus befüllen und bin auf schnee ausgerutscht, unten drunter war matsch, den ich nicht sehen konnte. ausgerechnet das rechte knie total verdreht, grosses aua, ich kühle und sitze ganz still, aber dabei wird es wohl nicht bleiben.

    menno...marie, sorry fürs o.t.
     
  10. BienchenSumm

    BienchenSumm summt herum

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    @ Marie :pftroest:
    Davor hab ich bei diesem Wetter auch Angst...
    Ich drück dir die Daumen, dass es wieder gut wird!! Vielleicht mit einem Quarkwickel?
    Davon haben einige Knie-Betroffene ja schon geschwärmt.
     
  11. mondbein

    mondbein Bekanntes Mitglied

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    Gute Besserung!

    Oh je, da ich wünsche dir auch baldige Besserung!

    Kennst du Retterspitz? Das hat mir schon häufig gut geholfen.
     
  12. Lavendel14

    Lavendel14 Die Echte ;)

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    zu Hause
    Gute Besserung!

    @Marie

    Oh weh....ich wünsche dir gute Besserung! :knuddel:
     
  13. pandea

    pandea Neues Mitglied

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    vielen danke schonmal für eure einschätzungen.

    also ich habe mein knie zur genaueren diagnose von einem "normalen" orthopäden arthroskopieren lassen, da diese mrt-bilder nie so genaue eindrücke abgeben.
    ich habe nur einen einseitigen medialen (innen) knorpeldefekt, allerdings grad 4, bzw mit einer knorpelglatze, wo knohen schon auf knochen sitzt.
    die andere seite (lateral) ist noch okay.
    das knie hat jetzt schon ein paar ops hinter sich und angeblich sieht man es ihm auch von innen an- vernarbungen etc. auch der klassische orthopäde würde jetzt nicht mehr all zu viel rumprobieren, weil das knie nicht so top aussieht.
    er empfiehlt eine hemicap, weil ich eben nur die eine seite kaputt habe.

    meine rheumaorthopäden in sendenhorst, die mich jetzt auch schon seit einigen jahren kennen, halten von einer hemicap-op gar nichts. ein rheumatiisches knie sei nicht so stabil wie ein normales knie mit knorpelschaden (durch unfälle etc) und eine hemicap könnte sich recht schell wieder lösen und dann müsste man nach 2 jahren wieder ans knie ran. außerdem würde wohl u viel angreifbares gewebe im knie belassen und jeder schub nach der hemicap-op verschlechtern die möglichkeit auf eine erfolgreiche op.
    aus dem gleiichen grund fallen auch jegliche knorpeltransplatationen aus - auch weil der defekt an ober- und unterschenkelknochen gleich stark ist.

    generell sahen die rheumaorthopäden in sendenhorst jeden teilersatz als risiko...sie haben wohl auch erfahrungen damit(hemicap und schlitten) und die waren selten erfolgreich. ich will der klinik jetzt keine profitgier unterstellen, weshalb sie so gerne prothesen einsetzen, aber mir scheint der ansatz sehr konservativ zu sein.

    wobei sie auch meinten, dass man auch nicht zu lange warten darf, sonst ist der verbleibende knochen zu schlecht un erschwert die tep-operation. und ich muss die tep dann schon sicherlich ein paar mal wechseln- also brauche ich guten knochen zum operieren.

    Hyaloron hatte ich auch mal, die haben wenig geholfen....ehrr gar nicht.

    wenig laufen und nur noch kurze wege machen ist kaum eine alternative für mich. ich merke auch, dass ich meine anderen gelenke im lauf halten muss und sie immer steifer werden, wenn ich anfange mich zu schonen. ich habe im moment das gefühl, dass ich nur 1 km max. 2 km am tag laufen kann - dann bin ich platt. das lässt sich mit meinem alltag auch schlecht vereinbaren. ich weiß, dass es etwas komisch klingt, aber ich bin 26, man sieht mir mein rheuma auch sonst nicht wirlich an und die leute erwarten bes. im beruf, dass ich leistungsfährig bin. was ich ehrlich gesagt auch noch sein möchte. ich fange ja gerade erst an im berufsleben zu stehen.....
    es ist doch alles verzwickt.

    mein konventioneller schlachtplan ist nun vorerst:
    - warten
    - ernährung umstellen
    - eine bandage / oder kinesiotape (das hatte ich nur mal am hals- fand ich aber angenehm)
    - teufelskralle
    - regelmäßige radiosynoviorthesen um die entzündung klein zu halten (mache bisher nur 1x im jahr eine)
    - basismedikation wechseln, die entzündung muss weg (z.Zt Humira monotherapie und cortison 10 mg)
    - sport /muskelaufbau (mahe schon kieser, aber vllt gibts ja mehr fürs knie...)


    kennt sonst jemand noch eine gute rheumaklinik im umkreis düsseldorf? Ruhrgebiet?

    liebe grüße victoria
     
  14. anurju

    anurju anurju

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    Im schönen Rheinland
    Hallo Pandea,

    das klingt nach einem sehr vernünftigen "Schlachtplan".
    Vielleicht könntest du mal in diesen Thread schauen - ich glaube, die Theaderöffnerin hatte sich einige Kliniken angeschaut und sehr gründlich informiert:
    http://www.rheuma-online.de/forum/threads/51927-Suche-beste-Klinik-f%C3%BCr-Knie-TEP-in-K%C3%B6ln-und-Umgebung-NRW?highlight=Knie+tep

    Das mit dem "nicht zu lange warten" kenne ich auch sehr gut - ist halt immer schwer zu sagen, welches die richtige Entscheidung ist.
    Und mein Rat in Richtung Bewegungseinschränkung bezog sich natürlich eher auf Sport und kniebelastende Aktivitäten (Wanderungen...) - wenn du jetzt schon so eingeschränkt bist (so wie ich auch), dass der Alltag beschwerlich wird, dann ist das keine wirkliche Alternative - schon garnicht in deinem Alter.

    Mein Schmerzdoc würde sagen: Vorsicht bei Operateueren - deren Handwerk sind OPs - insofern wird es sicher gut sein, dir eine oder zwei weitere Meinungen einzuholen und ganz genau zu erfragen, ob die Operateure die OP wirklich auch bei sich selber machen lassen - oder eher warten würden...

    Ich drücke feste die Daumen für die richtige Entscheidung und passende Klinik - halt uns bitte auf dem Laufenden und toi toi toi von
    anurju
     
  15. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    entenhausen
    hallo pandea,

    vielen dank für deinen umfassenden beitrag!
    sendenhorst hat, wenn man sich im forum so umliest, viele positive kritiken,
    hast du sicher auch schon bemerkt ;-)

    wenn du mit hilfe deines schlachtplans noch zeit gewinnen kannst wäre das sicher gut,
    solange durch das zuwarten die knochensubstanz nicht weiter geschädigt wird.
    ich drück dir einfach mal die daumen. du wirst merken wann es an der zeit ist
    eine op anzugehen. das nötige vertrauen in deine ärzte wird dir dabei helfen.
    wie oft kann man denn eine radiosynoviorthese im jahr machen?

    wegen deiner frage nach einer klinik, von saurier kam der hinweis auf die weisse liste,
    und von anuru der link zu einem wirklich hilfreichen thread.

    für dich alles gute, marie

    sorry für's o.t., aber auch letztmalig ;-) ich möchte mich auf jeden fall noch bedanken, bienchensumm, mondbein und lavendel14! war die woche im kh, mit krücken und schiene für 6 wochen wieder raus ;-)
     
  16. pandea

    pandea Neues Mitglied

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    Jetzt schon einige Zeit vergangen und neue Entscheidungen wurden getroffen...

    Ich habe mich gegen eine KnieTEP und langes Warten und für eine Hemicap entschieden und werde bereits Mittwoch operiert. Da ich bisher nichts zu diesem Thema gefunden habe, wollte ich meine Entscheidung und den Verlauf etwas genauer aufzeichnen- evtl. gibt es andere Personen in einer ähnlichen Situation.

    In den letzten Wochen habe ich vermehrt Meinungen zu meinem Knie eingeholt- letztendlich hatte jeder eine andere Idee/Meinung und auf der rein fachlichen Ebene hat es mich auch nicht wirklich weiter gebracht. Zitat des Orthopäden in Meerbusch "Im Nachhinein werden wir wahrschenlich schlauer sein.".

    Zu meinem Knie gibt es folgende Einschätzungen/Meinungen:

    Sendenhorst Rheumaorthopädie: vorerst nichts tun und warten, wenn das Knie ausreichend kaputt und keine normalen Bewegungen mehr möglich sind: Knie TEP ; keine Teilersätze des Knies aufgrund der Gefahr einer frühzeitigen Lockerung

    Uniklinik Düsseldorf: Vorschlag einer Hemicap (der Defekt wird verplombt); Begründung: das Knie hat nur in der Innenseite einen schweren Knorpeldefekt, die Außenseite ist recht gut erhalten, aufgrund des Alters eher kleine und Knieerhaltende Eingriffe

    Rheumazentrum Meerbusch/Orthopädie: haben nur nochmals festgestellt, dass meine Beinachse gut ist und eine Umstellungsosteotomie unsinnig ist, haben keine Erfahrungen mit Hemicap und sind tendentiell bei Teilersätzen vorsichtig, sehen aber auch mein Alter und würden auch nicht direkt auf eine KnieTEP gehen- der Orthopäde war recht ehrlich und meinte, dass es von medizinischer Seite einfach keine eindeutige Lösung gibt, es gibt viele verschiedene Argumente, aber entscheiden müsste ich mit meinem Gewissen und im Nachhinein ist man eh immer schlauer (natoll- schön auf mich abgewälzt)


    Meine bisherigen Maßnahmen:

    - kein Fleisch und wenig tierische Fette aus Milchprodukten --> keine Auswirkung
    - Muskelaufbau --> tut einfach generell gut
    - ein neues Medikament / Wechsel von Humira auf Roactemra --> gefällt mir sehr gut, das Problemknie blieb aber problematisch
    - Myofasziale Triggerpunktbehandlung --> keine Ahnung, das Lockern tut dem Bein sehr gut, Schmerzen blieben, obs jetzt reine myofasziale Schmerzen in meinem KNie sind, wage ich aber auch zu bezweifeln...


    Keine dieser Maßnahmen habe ich jetzt über einen sehr langen Zeitraum ausprobiert. Ich gebe zu, dass ich etwas ungeduldig bin - gerade auch in Bezug auf mein Knie- und dass diese Eigenschaft nicht immer die beste ist. Aber kein Arzt konnte aus rein medizinischen Gründen eine Lösung anbieten.
    Deshalb habe ich mich nun für die Hemicap entschieden.

    Meine Gründe:
    - mein Defekt (Grad 3-4) ist nur Innen vorhanden und stammt von einer alten Osteochondrosis dissecans, das restliche Knie relativ gut --> für eine TEP müsste ich den "guten" Rest wegwerfen, bzw so lange mit dem Knie rumlaufen, bis der Rest genauso angeschlagen ist
    - ich brauche meine guten und mobilen Jahre jetzt und nicht in 10 Jahren (da brauche ich sie auch, aber jetzt will ich mich im Job etc etablieren und nicht jeden Schritt abwägen müssen), ich habe mich auch sooooooo oft mit Leuten angelegt, weil ich schlechte Laune hatte, weil mein Knie wehtat und ich nicht mehr laufen konnte. Dann wurde ich teilweise schon recht unausstehlich...
    - nach einer Hemicap kann man auf eine TEP umsteigen
    - die Hemicap kann 10 Jahre halten und selbst wenns nur 5 sind, sind es schon mehr beschwerdenfreie Jahre, als ohne eine OP abzusehen ist, und ich glaube der Operateur ist sehr erfahren mit den Hemicaps
    - ich bin recht schnell wieder mobil, ohne Reha
    - meine aktuelle Schonhaltung beeinflusst die anderen Gelenke negativ, bes meine Hüften meckern schon sehr über die Mehrbelastung


    So viel erstmal dazu. Ich werde mal meine Erfahrungen hinterher posten...;)

    LG, pandea
     
  17. BienchenSumm

    BienchenSumm summt herum

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    Liebe Pandea,
    ich wünsche dir für die OP alles Gute und hoffe, dass das Ergebnis so wird, wie du es dir vorgestellt hast.
    Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich Kniegelenke reagieren.
    Du hast mit Grad II-IV schon längere Zeit sehr große Beschwerden.
    Mein Kniegelenk hat Grad IV, das ist sicherlich nicht über Nacht gekommen. Und trotzdem konnte ich bis vor 1/2 Jahr noch problemlos in den Alpen wandern.
    Das Ergebnis der Untersuchung hat mich also ziemlich überrascht.
    Letzten Endes muss also der Schmerzzustand entscheiden. Wenn der Alltag zum großen Problem wird und du ständig Schmerzen hast, dann ist die OP das beste.
    Ich würde mich freuen, wenn du uns weiterhin berichtest.
    Von mir kommt schon mal ein großer Daumendrücker!!:top:
     
  18. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    an einem fluss
    @hallo pandea

    ja die lieben knie'e...

    @bienchen summ hat es gut beschrieben.
    eine tep, ist ja das letzte mittel der wahl und unwiederbringlich ist das eigentliche knie futsch.

    als indikation einer solchen steht auch für mich an oberster stelle: SCHMERZ

    ich hätte mich nicht dazu entschieden, denn zu dem zeitpunkt war ich 49 und wollte noch berge versetzen!
    job, freizeit, familie usw.

    aber
    -stärkste schmerzen, mit schmerzatacken
    -schwellung
    -keine belastung möglich
    -bewegungsbehinderung im grösserem ausmass

    ergebnis: arthrose III./IV.grades nach merhfach op's, inclusive: vorderen kreuzbandersatz und microfrakturierung(bioprothese)
    sowie resektion innen- und aussen-meniskus, kapselstraffung, entfernung hoffascher fettkörper....gesammelte werke
    in gut 30 jahren

    haemi-prothese und umstellungsosteotomie konnten nicht gemacht werden , da beide menisken nicht mehr vorhanden..

    obwohl ich alles erdenkliche im vorfeld ausgetestet, genutzt und angewandt habe. ich hatte einfach keine chance.
    bei den op's habe ich mich immer wie an einen "strohhalm" geklammert und gehofft: diesmal hilft es
    obwohl ich sportlich aktiv war und eher zu den "dünnen" zählte (55kg) und eigentlich hätte es keine probleme mit der
    TEP geben dürfen.

    diese eine TEP wurde nach 1 jahr 3 monaten auf eine achsgeführte TEP ausgetauscht. trotzdem ist das ergebnis mager.

    mein job ist beendet, erwerbsminderungsrente, leider und jede menge probleme.

    @pandea

    toll, dass du dir da im vorfeld diese gedanken gemacht hast!

    bedenke bitte noch, dass ärzte auch nur menschen sind! auch wenn dein operateur über gute erfahrungen verfügt und
    du dadurch ein gutes vertrauen zu ihm hast. letztenendes, steckt keiner drin und das ergebnis bleibt abzuwarten.

    so wichtig dir dein job ist und dein wunsch, noch ohne grössere probleme auszukommen, es gibt dir niemand was zurück!
    pass gut auf dich auf und vor allem auf das knie!

    sei mehr wie vorsichtig, sonst hast du schneller eine tep, als dir lieb ist.

    ich hoffe und wünsche dir, dass alles so verläuft, wie du es dir wünschst!

    heute habe ich einen grundsatz, und nach diesem versuche ich mich (nun) in meinem leben zu richten:
    "meine gesundheit, kann mir niemand wiedergeben"

    liebe grüsse vom sauri
     
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