Diagnose Psoriasis Arthritis heute erhalten

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von rideon70, 28. November 2012.

  1. rideon70

    rideon70 Neues Mitglied

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    Hallo an Alle!

    Nach mehreren Wochen des Mitlesens :rolleyes: möchte ich mich vorstellen. Ich bin 42 Jahre alt, Mutter zweier Söhne im Teenageralter und arbeite als Erzieherin in der Kinderkrippe.

    Heute habe ich die Diagnose Psoriasis Arthritis ohne Psoriasis erhalten. Seit 2008 habe ich Beschwerden in meinem Sprunggelenk und nun seit diesem Sommer auch im Kniegelenk. Erst durch eine Sprunggelenkarthroskopie und Biopsie der Gelenkschleimhaut wurden die Ärzte darauf gestossen, dass ich "etwas rheumatisches" haben könnte. Warum nur denken Hausärzte und Orthopäden nicht auch mal an Rheuma, wenn jemand jahrelang Gelenkbeschwerden nicht los wird??

    Die Diagnose löst nun verschiedene Gefühle und Gedanken in mir aus. Zum einen bin ich froh, durch die Diagnose eine Behandlungsmöglichkeit zu haben, die hoffentlich wirkt und die ich hoffentlich vertrage. Zum anderen macht die Krankheit und die Behandlung ganz schön Angst :(.

    Kürzlich habe ich hier im Forum etwas über die Nebenwirkungen von MTX gelesen ... gibt es hier jemand der MTX gut verträgt? Denn angeblich soll es doch (zumindest bei einer niedrigen Dosierung) gut verträglich sein.
    Wenn dann mein Immunsystem sozusagen ausgebremst wird, fange ich mir dann jeden Infekt ein, der in der Kita kursiert?
    Oh je, ich glaube das werden nervenaufreibende Wochen ... wie es beim mir wird kann mir ja sowieso keiner sagen :(.

    Gerade wäre ich einfach dankbar für ein paar aufmunternde Worte und vielleicht auch positive Erfahrungen.

    Auf jeden Fall schon mal vielen Dank für die vielen Infos, die ich durch das Mitlesen hier von Euch bekommen habe. Dadurch war ich auf meine ersten Rheumatologenbesuche gut vorbereitet.

    Viele Grüße
    Renate
     
  2. anurju

    anurju anurju

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    Hallo Rideon,

    erst einmal Herzlich Willkommen hier im Forum - gut, dass du uns gefunden hast...

    So eine Diagnose "sitzt" erstmal und es braucht einige Zeit, bis man sie aktzeptiert und mit ihr umgehen kann. Aber das kommt mir der Zeit und wird durch den Austausch hier deutlich leichter.

    Zu deinen Fragen:
    MTX vertragen viele Leute sehr gut - ich z.B. auch bis auf Müdigkeit und ab und zu ein bisschen Übelkeit (dagegen hilft mir aber getrocknete Ananas kauen und zur Not MCP Tropfen nehmen).
    Ich habe selber einen Beruf, bei dem ich sehr oft mit infektiösen Menschen/Kindern umgehe und ich kann seit MTX keine Zunahme von Infekten bei mir beobachten.
    Zusätzlich bekomme ich Enbrel und selbst jetzt bin ich anscheinend nicht anfälliger...

    Allerdings ist es schon so, dass man unter Immunsuppression besonders gut auf Hygiene achten sollte - in deinem Fall sicher häufige Händehygiene (Schmierinfektion durch die kids).

    Mach dir nicht zu viele Sorgen - die Medikamente helfen den meisten Leuten sehr gut und haben selten gravierende Nebenwirkungen. Klar sind das keine Bonbons - aber mein Arzt hat mir erklärt, dass man als Rheumatiker ohne Medikamente noch viel anfälliger für Erkrankungen wäre, weil die Entzündungsprozesse im Körper (die ja z.B. durch MTX verringert werden können) zu einer viel höheren Anfälligkeit für Infekte und weitere Erkrankungen führen.

    Alles Gute und baldige Erleichterung durch eine passende Therapie wünscht
    anurju

    P.S. bei mir war es genauso - vor 5 Jahren hatte ich eine Knie-OP - man war entsetzt über den Zustand der Gelenkschleimhaut - aber niemand kam auf die Idee, nach Rheuma zu schauen - das passierte erst quälende 3 Jahre später... Anderer hier warten Jahrzehnte auf eine Diagnose und Therapie - insbesondere bei seronegativen Erkrankungen...
     
  3. Lotta 62

    Lotta 62 Neues Mitglied

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    Hallo Renate,
    ich kann Dir auch von meiner Erfahrung mit MTX berichten. Übelkeit, Müdigkeit und manchmal leichtes Bauchzippen- das sind meine Veränderungen unter Mtx. Leberwerte sind ganz minimal erhöht, seit der Kombi mit Sulfasalazin etwas mehr. Für mein Empfinden sind es tragbare Nebenwirkungen.
    Ich hoffe, dass Du das Medikament gut verträgst und es bald zu einer Besserung kommt!-Es kann aber auch ein paar Wochen dauern. Ich wünsche Dir alles Gute!
    Es grüßt Dich
    Lotta
     
  4. Lotta 62

    Lotta 62 Neues Mitglied

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    Achso, anfälliger bin ich auch nicht, trotz meines Berufes(Krankenschwester).
    Versuche aber, den "Rotznasen", so gut es geht, in der häusl. Gemeinschaft nicht zu dicht zu kommen.
     
  5. rideon70

    rideon70 Neues Mitglied

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    Hallo Anuju,

    vielen Dank für deine liebe und schnelle (!) Antwort :)

    Da hatte ich mit meiner Diagnosegeschichte ja noch richtig Glück! Jetzt versuch ich halt positiv zu denken, muss mich aber schon oft dazu "zwingen" und bin gerade sehr nah am Wasser gebaut ...
    irgendwie werde ich dann auch noch wütend auf mich, weil ich so ein Jammerlappen bin, schließlich geht's anderen viel schlechter :mad:.

    Stimmungsschwankungen fast wie in der Pubertät, au wei! Das muss echt wieder anders werden.

    LG
     
  6. rideon70

    rideon70 Neues Mitglied

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    Hallo Lotta!

    Gleich noch mal aufbauende Worte! Danke! Als Krankenschwester musst du ja auch einiges aushalten. Wie lange hält denn die Übelkeit an? Ich muss mir noch einen passenden Wochentag aussuchen.

    LG
    Renate
     
  7. Bossbaer

    Bossbaer Neues Mitglied

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    Hallo!

    Herzlich willkommen bei uns!

    MTX spritze ich seit 8 Wochen und ich habe fast keine Nebenwirkungen, Manchmal ist mir am Folgetag ein wenig schwindlig oder auch mal kurz ein bisschen übel (hält sich alles in Grenzen). Die einzige Nebenwirkung: Nach etwa 10 Tagen bekomme ich an der Einstichstelle eine Allergie, die juckt und ganz kleine Bläschen bildet. Mein Hausazt hat mir eine Creme mit Prednisolon verschrieben, damit geht es wieder weg. Jetzt versuche ich seit eta einer Woche, die Einstichstelle gleich 2x täglich ohne Allergieanzeichen einzucremen. Ob das wirkt kann ich erst nächste Woche Montag/Dienstag sagen, dann wäre wieder Allergiezeit bei der neuen Einstichstelle...

    Ich hate vorher Resochin, darauf hatte ich ganz übelst schon nach 10 Tabletten reagiert (in meiner Krankenvita nachzulesen). Daher bin ich mit den Reaktionen auf MTX sehr zufrieden.

    Zu Deinen Stimmungsschwankungen: Du musst Dich erst an die Diagnose "gewöhnen". Ich hatte 7 Jahre lang Ruhe und dieses Jahr im September einen Mega-Schub. Auch ich habe mich verkrochen und teilweise aus den nichtigsten Gründen angefangen zu weinen, manchmal auch ohne Grund. Es ist normal, dass Du niedergeschlagen bist. Setz Dich langsam damit auseinander und Du wirst sehen, Dir geht es allmählich wieder besser. Jetzt nach guten zwei Monaten bin ich seelisch wieder fit. Das kenne ich auch schon aus der Zeit als ich die Diagnose erhalten hatte...Es gibt Höhen und Tiefen.


    LG bossbaer
     
  8. Nadine1987

    Nadine1987 Neues Mitglied

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    Mtx

    Hallo Renate,

    herzlich Willkommen hier im Forum. Ich kann dich sehr gut verstehen, dass du sehr unsicher bist bei deiner Diagnose. Mir ging es genauso und ich denke allen anderen hier auch. Es ist schließlich keine Erkältung die wir haben. Zu MTX kann ich dir von mir berichten, dass ich es erst als Tablette genommen habe und nach ca. 2 Monaten hat man es dann auf die Sprtzen umgestellt. Als Tablette hab ich es gar nicht gut vertragen sprich Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwindel aber als Spritze geht es viel viel besser. Ich muss den Tag einfach ruhig verbringen. Infekte hatte ich seit dem auch noch nicht mehr, obwohl ich auch Humira bekomme (derzeit sogar wöchentlich obwohl man eig. nur alle zwei Wochen spritzt). Ich denke man sollte mehr daran denken was die Medikamente einem gutes tun (weniger Schmerzen und Entzündungen) als die Nebenwirkungen.

    Wichtig ist: Niemals den Kopf hängen lassen!

    Ich wünsche dir alles erdenklich gute
     
  9. Johanna1953

    Johanna1953 Neues Mitglied

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    Kopf hoch

    Guten Abend, Renate
    Gib dir Zeit, diese Diagnose zu "verdauen"! Das kann dauern! Ich war damals auch ganz schön niedergeschlagen und hatte zudem eine Heidenangst vor MTX, d.h. vor den möglichen Nebenwirkungen. Nun spritze ich (auch wegen seronegativer PSA) seit Jahren zuerst 15, dann 20, dann wieder 15, lange 12,5 und nun nur noch 10 mg (allerdings immer kombiniert mit 5 mg Cortison). Die Nebenwirkungen sind von Woche zu Woche unterschiedlich stark. Mal merke ich fast nix, mal ist mir etwas übel, mal bin ich sehr müde die beiden Tage nach der Spritze. Als ich noch berufstätig war (hatte wie du mit Kindern zu tun, allerdings in der Hausaufgabenbetreuung), habe ich freitags abends gespritzt, damit ich am Montag wieder belastbarer war. Zu den Infekten: Ich habe erstaunt festgestellt, dass ich mich nun weniger bei den Kids angesteckt habe.
    Also mach dir nicht allzu viele Sorgen. Ich wünsche dir, dass du MTX gut verträgst. Wenn nicht, gibt es ja auch noch andere Mittel. LG, Johanna
     
  10. rideon70

    rideon70 Neues Mitglied

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    Jetzt war ich eine Zeit lang offline und habe soo viele nette Antworten bekommen :)

    Vielen Dank an jede/n der/die sich Zeit für mich genommen hat! Es tut gut zu merken, dass ich nicht alleine bin mit meinen Problemen.

    Ich werde dann berichten, wie's mir ergangen ist. Aber das gehört in die Krankengeschichte, oder in andere Unterforen, oder?

    Bis bald
    Renate
     
  11. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Hallo Renate!
    Herzlich willkommen hier.
    Ich habe von MTX so gut wie keine Nebenwirkungen (nur dass die Haare weniger wurden, aber dem kann man abhelfen).
    Hab auch nicht mehr Infekte als früher. Also keine Panik.

    Du tust gut daran, dich hier auszutauschen, das macht alles bedeutend leichter. Als ich meine Diagnose bekam, war ich ein halbes Jahr lang am Boden zerstört. Niemand hat mich verstanden oder getröstet oder aufgefangen, ich stand ganz allein da. Doch irgendwann hab ich gelernt, die Krankheit nichts mehr als Schreckgespenst zu sehen, sondern als Begleiter. Auf das Forum bin ich erst in diesem Jahr gestoßen, hier habe ich viel erfahren, was mir weitergeholfen hat.

    Wenn du Fragen hast, dann schreib uns einfach. Du kannst dich auch gerne melden, wenn dir alles zuviel wird, wenn dich alles ankotzt, aber natürlich auch, wenn du dich über irgendwas freust. Wir sind hier für alles offen. :vb_cool:
     
  12. francop

    francop Aktives Mitglied

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    Moin Moin,

    ich nehm MTX 20mg und Cortison 5mg und hab da keine nennenswerten Nebenwirkungen.

    MTX nehm ich Freitags abens, sodass auch Übelkeit und Müdigkeit egal sind :)

    Folsäure ist wichtig, sonst bin ich die Woche über matschig :-(

    Mit Anfälligkeiten hab ich kein Problem.

    Wird schon

    Grüße

    Francop
     
  13. rideon70

    rideon70 Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Guten Morgen!

    Jetzt gelingt es mir, dank eurer Hilfe, doch noch optimistisch gestimmt zu meinem Termin beim Hausarzt zu gehen ... vielen lieben Dank!

    Ich melde mich auf jeden Fall wieder in den Foren, vielleicht kann ich später auch mal jemand helfen ...

    Euch allen einen schönen Tag,
    Renate
     
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