Geschichten und Gedichte

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von samira2000, 21. April 2012.

  1. samira2000

    samira2000 Neues Mitglied

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    Vor zwei Wochen hatte ich meinen fünfundvierzigsten Geburtstag, und ich fühlte mich ohnedies nicht sehr wohl. Ich ging zum Frühstück und wusste, dass meine Frau sehr nett sein würde, "alles Gute" sagen und vielleicht auch ein kleines Geschenk für mich hatte.
    Sie sagte nicht einmal "Guten Morgen", schon gar nicht "alles Gute". Ich sagte mir, na gut, so sind die Frauen halt, aber die Kinder haben es sicher nicht vergessen.

    Die Kinder kamen, sagten auch kein Wort und ließen mich völlig links liegen. Als ich mich auf den Weg ins Büro machte, fühlte ich mich ziemlich niedergeschlagen.
    Ich ging durch die Eingangstür meines Büros und Janet, meine Sekretärin, kam auf mich zu und sagte "Alles Gute zum Geburtstag, Boss!". Danach fühlte ich mich schon ein bisschen besser, wenigstens einer hatte sich erinnert. Ich arbeitete bis mittags. Pünktlich um zwölf klopfte Janet an meine Tür und sagte "Wissen Sie, es ist so ein schöner Tag und es ist Ihr Geburtstag, lassen Sie uns doch Mittagessen gehen, nur Sie und ich!". Ich antwortete: "Das ist die beste Idee, die ich heute gehört habe, ..."
    Also gingen wir. Wir gingen nicht in unser übliches Lokal, wir fuhren aufs Land zu einem kleinen gemütlichen Restaurant, um ein wenig Privatsphäre zu haben. Wir tranken zwei Martinis und erfreuten uns am hervorragendem Mahl. Auf dem Weg zurück ins Büro sagte Janet: "Wissen Sie, es ist so ein schöner Tag und es Ihr Geburtstag, wir müssen doch noch nicht ins Büro zurückfahren, oder?" "Nein, müssen wir nicht." sagte ich.
    "Dann fahren wir doch zu mir, in meine Wohnung." schlug Janet vor. Als wir in ihrem Appartement ankamen, tranken wir einige Martinis mehr und rauchten gemütlich eine Zigarette. Janet sagte "Wenn es Sie nicht stört, würde ich mir gerne etwas gemütlicheres anziehen. Ich gehe nur schnell ins Schlafzimmer und bin gleich wieder da!" Ich brachte nur ein erregtes "Sicher, tun Sie nur!" heraus und sie verschwand im Schlafzimmer.

    Nach einigen Minuten kam Sie wieder heraus ...
    ... trug eine Geburtstagstorte in den Händen...
    ... gefolgt von meiner Frau, den Kindern und alle sangen "Happy Birthday"...
    ... und ich saß da auf der Couch ...
    ... und hatte außer meinen Socken nichts an!
     
  2. anurju

    anurju anurju

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    Ort:
    Im schönen Rheinland
    oh je oh je - wie peinlich...

    Danke für den heftigen Schmunzler !

    Liebe Grüße von
    anurju :D
     
  3. samira2000

    samira2000 Neues Mitglied

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    Wo die Liebe hinfällt
    Einst hatte sich 'ne Maus verliebt
    in einen Elefanten,
    drum war sie auch nicht recht beliebt
    bei Freunden und Verwandten.
    Sie wär' zu klein und er zu groß,
    das müsste doch sehr stören
    und überhaupt, es würde sich,
    so etwas nicht gehören.
    Das Mäuschen tat ihr Rüsseltier
    jedoch ganz fest umschlingen
    und ließ sich von den anderen
    nicht auseinanderbringen.
    Die Eheringe waren selbst -
    verständlich unterschiedlich.
    Der Eine, der war tellergroß,
    der Andr'e klein und niedlich.
    Der Elefant spendierte ihr,
    tagtäglich seinen Schatten.
    Sie kraulte ihn und freute sich,
    dass sie einander hatten.
    Tja – wo die Liebe hinfällt soll
    man sie auch liegen lassen.
    Wen's stört, der möge sich erst an
    die eig'ne Nase fassen.

    © Sonja Bartl / ich hoffe du hast gefragt ob du das veröffentlcihen darfst im Forum
     
    #63 18. August 2012
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 18. August 2012
  4. Luna-Mona

    Luna-Mona Bekanntes Mitglied

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    noch 'n Gedicht

    Was ist eine Wiese?
    Futter für die Kuh.
    Und noch was dazu
    Gras und Blumen
    Schmetterlingsflügel
    Bienensummen.
    Ameisengekrabbel,
    Käfergezappel.
    Achtung, Maulwurfshügel!
    Margeritten.
    Rote Federnelken
    vor dem blauen Himmel.
    Heupferd übt den Weitsprung
    bis zum Kümmel.
    Ein Kamillenbusch
    öffnet zwei Blüten.
    Sommerfliegen flitzen
    über Storchschnabelmützen.
    Hummeln bummeln
    im Honighaus
    ein und aus.
    Glockenblumen bammeln
    und bummeln.
    Unten am Löwenzahn
    geigt eine Grillenschnarre.
    Der Wind spielt mit den Halmen
    Harfe oder Gitarre,
    alles regt sich und bewegt sich,
    leuchtet, knistert, flüstert,
    brummelt, bummelt.
    Was ist eine Wiese?
    Das ist eine Wiese.

    (Friedl Hofbauer)
     
  5. lucky08

    lucky08 Neues Mitglied

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    Gedanken, die mir durch den Kopf gehen.

    Menschen, die wirklich erfolgreich sind,strahlen etwas aus:
    Sie haben etwas verwirklicht, was ihrer eigenen Sehnsucht
    entspricht. Und merkwürdigerweisesind diese nicht nur
    und nicht immerdie Menschen, die viel Geld verdienen, den
    tollsten Job mit Prestige haben. Es sind Menschen, die der
    Leidenschaft ihres Herzens folgen. Diesen kann man überall
    begegnen:
    Der Handwerker, der leidenschaftlich über sein Handwerk spricht
    und liebevoll auf jedes Detail achtet.
    Die Verkäuferin,die die Dinge, die sie verkauft, wirklich gerne
    verkauft.
    Die Lehrerin, die Kinder wirklich liebt und gern ihr Wissen
    vermittelt.
    Der erschöpfte, Büromensch, der aufblüht, wenn er im Garten
    arbeiten kann.

    Jeder Mensch sollte seinen Beruf, den er liebt, haben und mit ihm leben.
    Leider trifft das nicht immer zu.

    Wünsche allen noch ein schönes Wochende
    LG lucky08
     
  6. lucky08

    lucky08 Neues Mitglied

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    Hier noch etwas lustigeres beim Einachlafen

    Ein Mensch möcht sich im Bette strecken,
    doch hindern die zu kurzen Decken.
    Es friert zuerst ihn an den Füßen,
    bei Abhilfe muß die Schulter büßen.
    Er rollt nach rechts und meint, nun ging's,
    doch kommt die Kälte prompt von links.
    Er rollt nach links herum, jedoch
    ensteht dadurch von rechts ein Loch.
    Indem der Mensch nun dies bedenkt,
    hat Schlaf sich mild auf ihn gesenkt,
    und schlummernt ist es ihm geglückt:
    Er hat sich warm zurechtgerückt.
    Natur vollbringt oft wunderbar,
    was eigentlich nicht möglich war

    Copyright bei Eugen Roth / Könnt ihr bitte auch hier das Urheberrecht beachten und zumindest den Ersteller dazu schreiben wenn es nicht euer eigenes ist / Kukana


    LG lucky08
     
    #66 18. August 2012
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 18. August 2012
  7. lucky08

    lucky08 Neues Mitglied

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    hallo kukana,
    du hast Recht, sorry ich habs vergessen und werde demnächst darauf achten.

    LG lucky08
     
  8. samira2000

    samira2000 Neues Mitglied

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    Voller Tatendrang beginnt der Tag.
    Die Sonne kitzelt meine Nase,ich muss
    niesen.Lohnt es sich zu streben nach
    diesem Leben?Positiv und voller Lebenslust
    ignoriere ich den Schmerz.Es kommt auch
    wieder eine bessere Zeit,ich weiß,ich spüre
    es, lachend lege ich den Kopf nach hinten,
    schau in den Himmel und spüre alles wird gut.

    _____________C.W.__________________(von mir)
     
    #68 19. August 2012
    Zuletzt bearbeitet: 19. August 2012
  9. samira2000

    samira2000 Neues Mitglied

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    Manchmal, wenn ich traurig bin,
    allein und alles still ist,
    ist es,
    als würde eine Hand mich sachte berühren..

    Ich halte den Atem an,
    lehne mich zurück.
    Bist du es, mein Schutzengel?

    Ganz deutlich spüre ich es.

    Leise beginne ich wieder zu atmen,
    meine Traurigkeit ist noch da,
    aber leichter zu ertragen.

    ______________CW__________(von mir)
     
  10. medi

    medi Tagträumerin

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    Im Wunderland



    Ich bau mir ein Haus aus Marshmallows

    Aus Mondenschein stricke ich mir ein Floß

    Ich schwimme eine Runde in Erdbeerbowle

    bevor ich mir die Sterne vom Himmel hole


    Und auf meinem Weg zur Sternenwarte

    kauf ich mir ne Wolkenmonatskarte

    Die Wolken befördern mich auf weichen Wogen

    auf meiner Suche nach dem Ende vom Regenbogen


    Ich spiele Mikado mit Sonnenstrahlen

    Verfolge Bienenköniginnen-Landtagswahlen

    Ich nähe mir ein Kleid aus Rosenblüten

    und fülle den Duft in Wundertüten


    Ich male mir ein Bild aus Regentropfen

    Versuche mit Zuckerwatte ein Loch im Himmel zu stopfen

    Und hoffe, dafür ist es noch nicht zu spät

    Denn das ist der Ausgang in die Realität.


    (Eins meiner gaaaanz "frühen Werke" :D)

     
  11. medi

    medi Tagträumerin

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    Spätsommerabend

    Ich sitze in der Dämmerung und lausche still,
    dem Lied der Ähren im Abendwind
    Und als ob der Moment mich verzaubern will,
    schimmert die Landschaft in rose und lind

    Ein kleiner Bachlauf plätschert leise vor sich hin
    und folgt einem imaginären Ziel
    Das Abendrot spiegelt sich darin
    und glitzert auf dem Wellenspiel

    Grillen zirpen im hohen Gras
    Ich bin in ein Vakuum eingehüllt
    In diesem Moment den die Zeit vergaß
    und der all mein Sehnen stillt.
     
  12. samira2000

    samira2000 Neues Mitglied

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    Äpfellese


    Das ist ein reicher Segen
    In Gärten und an Wegen!
    Die Bäume brechen fast.
    Wie voll doch Alles hanget!
    Wie lieblich schwebt und pranget
    Der Äpfel goldne Last!

    Jetzt auf den Baum gestiegen!
    Lasst uns die Zweige biegen,
    Dass jedes pflücken kann!
    Wie hoch die Äpfel hangen,
    Wir holen sie mit Stangen
    Und Haken all' heran.


    Und ist das Werk vollendet,
    So wird auch uns gespendet
    Ein Lohn für unsern Fleiß.
    Dann zieh'n wir fort und bringen
    Die Äpfel heim und singen
    Dem Herbste Lob und Preis.

    Hoffmann von Fallersleben
     
  13. lucky08

    lucky08 Neues Mitglied

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    19. Dezember 2008
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    "Traum"
    Ich habe heut Nacht geträumt.
    Ich träumt du wärest tot.
    Ich hab im Traum geweint,
    ich fühlte große Not.

    Ich hab heut Nacht geträumt.
    Ich träumt, du verließest mich,
    ich wachte auf iund weinte,
    noch lange bitterlich.

    Ich hab heut Nacht geträumt.
    Ich träumt , du wärst mir gut.
    Ich wachte auf und fühlte
    Himmelsseeligkei im Blut.



    "Nacht"
    Verklungen ist des Tages Laut,
    es dunkelt die schwarze Nacht.
    Die Sonne, die das Leben baut,
    hat nun ihr Tagewerk vollbracht.

    Im Nachthauch erschauert die Natur,
    versunken steht ein Baum.
    Durch Zweig und Blätter rieselt nur,
    von Sonne und Wärme ein Traum.



    Von Hildegard Stika im Jahre 1952
     
  14. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    [TABLE]
    [TR]
    [TD]Herbstbild

    Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
    Die Luft ist still, als atmete man kaum,
    Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
    Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.
    O stört sie nicht, die Feier der Natur!
    Dies ist die Lese, die sie selber hält,
    Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
    Was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.

    Friedrich Hebbel
    (1852)





    [/TD]
    [/TR]
    [/TABLE]



     
  15. samira2000

    samira2000 Neues Mitglied

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    Ein Lächeln

    Ein Fremder hat mir ein Lächeln geschenkt,
    an einem Regenmorgen,
    es streifte mein Herz, das angstvoll bedrängt,
    und linderte meine Sorgen.

    Ich wollte es behalten, ich Egoist,
    doch begriff ich, mit einem Mal heiter,
    dass man in der Fülle großzügig ist
    und ich gab es an den Nächsten weiter.

    So trat es seine Wanderung an,
    durch Straßen, Plätze und Gassen,
    durch Omnibus, Tram und Untergrundbahn,
    so greifbar und doch nicht zu fassen.

    Am Abend, als ich nach Hause ging,
    da bückte ich mich plötzlich nieder
    und sah wie ein kleines strahlendes Licht,
    mein Lächeln auf einem Kindergesicht
    und ich nahm es mir und hatte es wieder.

    (unbekannt)
     
  16. Susann2

    Susann2 Mitglied

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    Hoffnung

    Manchmal graut uns
    vor dem Morgen,
    die Nacht bleibt schlaflos,
    voller Sorgen.
    Vor Kummer ist das Herz
    so schwer,
    kein Trost erreicht
    die Seele mehr.
    Doch wenn beim
    ersten Tageslicht
    die Sonne
    durch die Wolken bricht,dann tanzt
    auf einem Sonnenstrahl
    auch Hoffnung,
    sie besiegt die Qual!

    Helga Küchler


     
  17. medi

    medi Tagträumerin

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    Septembermorgen...

    Nur langsam schließt sich die Tür zur Nacht
    und die Morgensonne tastet sich sacht,
    wie ein golden glänzender Faden
    durch diffuse Nebelschwaden.

    Still liegt die Welt, noch sternenzauberbedeckt,
    ehe der Tag sie sanft erweckt...
    Fast unmerklich schleichen die Nebel davon,
    als wären sie nichts als eine Illusion

    Lichtpunkte schlüpfen durch Wolkenlücken
    und glitzern zart auf taubedeckten Brücken
    Wehmütig verspürt ein Wildrosenstrauch
    diesen einzigartigen Hauch...
    Den letzten Kuss vom Sommerwind,
    bevor die Blätter golden sind.

    [​IMG]


    Von mir
     
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