gleich beleidigt in partnerschaft

Dieses Thema im Forum "Austausch für und mit Angehörigen" wurde erstellt von moni3, 19. Februar 2011.

  1. Freydis

    Freydis BullyGirl

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    Mönchengladbach
    Hallo Silberpfeil,

    hab recht lieben Dank für Deine aufmunternden Worte.

    Also, ich bin inzwischen auf 1,65 m geschrumpft und als ich vor ein paar Wochen bei meiner Frauenärztin gewogen wurde, wäre ich fast umgefallen. Ich brachte nämlich satte 108 kg auf die Waage. Noch vor fünf Jahren trug ich Größe 36, worauf ich sehr stolz war, zumal ich jahrelang mit meinem Übergewicht gekämpft hatte. Das Gewicht hielt ich gute drei Jahre, so hatte ich auch nur noch Kleidung in Größe 36. Aber vor fünf Jahren begann ich dann zuzunehmen, ich glaube zunächst war das Cortison daran Schuld. Vor drei Jahren trug ich dann schon Größe 38/40 und was ich heute trage, kann ich gar nicht mehr so richtig sagen. Wenn ich mir ab und zu notgedrungen etwas kaufe, dann kriege ich nur noch was in der Abteilung für Übergrößen.
    Obwohl ich schon seit Jahren gar kein Cortison mehr bekomme, habe ich immer noch jede Menge Wasser eingelagert. Vor allem in den Beinen macht sich das bemerkbar. Drum sitze ich am liebsten mit hochgelagerten Beinen. Ich mache kaum Bewegung, habe ja auch keinen Grund dazu, da ich keine Hunde mehr habe so wie früher. Rausgehen, wenn einem die Klamotten überall zwicken und zwacken und man wie so eine Tonne daherkommt, macht auch keinen Spaß. Ich sehe einfach nicht so aus wie ich bin. Würde ich als Fremder mich sehen, dann würde ich mich für eine spießige Alte halten, die sich den ganzen Tag Süßigkeiten reinstopft.
    Zugleich mit der Gewichtszunahme bin ich im Gesicht tierisch gealtert. Ich hatte immer eine straffe Haut, wenigstens im Gesicht. Die Neurodermitis hatte sich stets an nicht so offensichtlichen Stellen gezeigt. Heute ist meine Gesichtshaut schlaff, ohne Turgor und Tonus - eben alt. Ich habe unter anderem eine Ausbildung zur ganzheitlichen Diplonkosmetikerin (BDK) gemacht und über Weiterbildungen und diverse Fortbildungsseminare einiges im Bezug auf den Komplex "Körper, Geist und Seele" gelernt, was ich in der beruflichen Praxis, während ich diese ausübte, auch mit eingebracht habe. In meiner beratenden Funktion habe ich vielen Menschen helfen können. Aber mir selbst kann ich weder helfen noch raten.

    Ich habe im Laufe meiner Lebensjahre eine ganze Menge Dinge erlebt, die schließlich zu meinen Depressionen und dem PTBS geführt haben. Aber ich denke darüber hinaus habe ich auch das Problem, dass ich mich in meiner derzeitigen Lebensrolle einfach nicht zurecht finden kann. Früher war ich Kind, dann Mutter und Ehefrau, dann nur noch Mutter. Mein jüngster Sohn ist jetzt 17, Mitte Juli wird er 18, und er braucht mich eigentlich gar nicht mehr - auch wenn er das komplett anders sieht. Als 47-Jährige kann ich mich irgendwie auch nicht als Geliebte sehen - welche Rolle also kommt mir zu?
    Ich habe eigentlich niemals alleine gelebt, das fiel mir erst gestern auf. Ich war direkt aus der Rolle des Kindes in die Rolle der alleinerziehenden Mutter gesprungen und ein paar Jahre später war ich dann zudem noch Ehefrau. Ich habe das Gefühl, dass ich gerade jetzt meine Eltern brauchen würde, um mir bei der Entdeckung meiner neuen Rolle zu helfen. Aber meine Eltern sind tot. Meine Mutter starb als zweites Elternteil auf für mich mysteriöse Weise im November 2006.

    Ich bin derzeit nicht berufstätig, zähle inzwischen als Langzeitarbeitslose. Hauptsächlich hatte ich journalistisch gearbeitet als sogenannte freie Journalistin, vornehmlich in den Bereichen Soziales und Gesundheit. Als ich wegen meines Überlebenswillens endlich meinen Exmann rausschmiss, kam es gleichzeitig zufällig dazu, dass ich keine Aufträge mehr bekam. Weil mein Exmann keinen Unterhalt zahlte (das tat er bis heute nicht, nicht einmal für die gemeinsamen Kinder), und weil ich weder Arbeitslosengeldanspruch hatte noch wegen meines Eigenheims Anspruch auf Sozialhilfe hatte, war ich gezwungen, über Zeitarbeitsfirmen in niederländischen Fabriken jenseits der Grenze arbeiten zu gehen. Und weil ich dies tat, bekomme ich von der ARGE keine Zustimmung zu EU-Projekten für Berufsrückkehrerinnen. Ich bekam zwar von der ARGE eine Umschulung zur "Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistungen" bezahlt, aber die ausbildende Schule IAL in Mönchengladbach hatte den für das zweite Berufspraktikum infrage kommenden Betrieb über meine Krankheit informiert und denen gesagt, dass ich vermutlich eh nicht die Ausbildung abschließen würde. Daraufhin merkte der Betrieb, bei dem ich bereits ein Berufspraktikum erfolgreich und zu deren Zufriedenheit absolviert hatte, mich nicht weiter vor, informierte mich aber nicht über die Streichung. Jedenfalls hat dann anschließend die IAL meinen Ausbildungsvertrag fristlos gekündigt mit der Begründung, dass ich mich nicht genügend um einen Praktikumsplatz bemüht hätte. Mir fehlten also ganze sechs Wochen schulischer Prüfungsvorbereitung, weswegen ich nicht zur Prüfung antreten durfte. Ich habe bis heute trotz mehrfacher Nachfrage nicht einmal ein Zeugnis über die bei der IAL abgelegten Prüfungen (alle mit 1 oder 2 benotet) oder eine Besuchsbestätigung erhalten. So habe ich weitere zwei Jahre meines beruflichen Lebens in den Sand gesetzt. Ich hätte mir selber nicht den Beruf der Speditionskauffrau ausgesucht, aber es war die einzige Umschulung, die mir die ARGE nach unzähligen Anfragen und Anträgen angeboten hatte.

    Ich habe immer geschrieben, solange ich denken kann, und so schreibe ich auch jetzt. Derzeit schreibe ich an einem Sachbuch, es ist fast fertig. Fast deshalb, weil mir fortlaufend Sachen einfallen, die ich noch ergänzen muß, um es zu perfektionieren. Vor ein paar Tagen kam mir der Gedanke, dass ich es womöglich gar nicht fertigstellen will. Vielleicht aus Angst vor den Reaktionen der Verlage.
    Daneben habe ich noch vier weitere angefangene Bücher in Arbeit, allesamt historische Romane. Aber die sind noch ziemlich weit entfernt von einer Fertigstellung. Zwar habe ich die Handlungsverläufe alle im Kopf und zwei auch niedergeschrieben, aber weil ich viele autobiographische Aspekte mit einfließen lasse, bremse ich mich zwischendurch immer wieder selber aus.

    Ich bezweifle, dass ich mit den paar Büchern, falls ich sie fertigstellen sollte und falls ich Verlage finden würde, die sie veröffentlichen, genug Geld verdienen würde, um davon leben zu können. Wegen meiner langjährigen freiberuflichen Arbeit und etlichen ehrenamtlichen Tätigkeiten, die ich stets neben meiner primären Aufgabe und Tätigkeit als Mutter ausgeübt habe, ist mein Rentenanspruch doch sehr gering und liegt sogar unter dem sogenannten Hartz-4-Satz. Wie ich das sehe, muß ich also umgehend etwas tun, um dies zu ändern, obwohl ich eigentlich denke, dass ich aufgrund der wirtschaftlichen Lage vermutlich eh nicht in den Genuß von Rentenauszahlung kommen werde. Sehe ich das zu trist?
    Ich bin zu lange raus aus dem Geschäft, welches stark von sozialen Netzwerken abhängig ist, um wieder neu als Freie anzufangen. Als Kosmetikerin kann ich alleine schon wegen meines Aussehens nicht arbeiten, Massagen und ganzheitliche Behandlungen (meine einstige Stärke) schaffe ich wegen meiner Schmerzen nicht mehr. Ich habe inzwischen Probleme beim Merken von Zahlen und Arbeiten mit Zahlen, keine Ahnung ob das auch mit der Fibromyalgie zusammenhängt. Das einzige, was ich machen könnte und auch gerne machen würde, das wäre eine Ausbildung im psychologischen Bereich, mit abschließender qualifizierender Prüfung. Beratung und auch psychologische Beratung habe ich bereits ehrenamtlich gemacht, zuhören und reden kann man auch mit schmerzenden Gliedern. Freilich dürfte ich dann nicht angeben, dass ich Fibromyalgie habe. Ich könnte mir allerdings sehr gut vorstellen, vor allem mit Menschen zu arbeiten, die rheumatische Erkrankungen haben. Schließlich weiß ich aus eigener Erfahrung zumindest wie sich Fibromyalgie anfühlt, wie das ist tagein tagaus mit Schmerzen zu leben. Als ich mein selbstverständlich unentgeltliches berufliches Praktikum in der Spedition gemacht habe, lebte ich richtig auf. Es ging mir bei Weitem besser, obgleich ich fast drei Stunden Arbeitsweg in eine Richtung hatte und dabei zweimal täglich eine volle Stunde zu Fuß zurücklegen mußte, und dass auch noch im November! So denke ich, dass mir eine vernünftige Arbeit auch gesundheitlich helfen würde. Und ich dann wiederum anderen Betroffenen vermutlich auch noch besser helfen kann als andere, die nicht von einer rheumatischen Krankheit oder Dauerschmerzen geplagt sind. Diese Entscheidung steht derzeit an.
    Ich würde mich sehr gerne mit meinem Lebensgefährten darüber austauschen, aber es ist mir leider nicht möglich, mit meinem Freund darüber zu sprechen. Er ist übrigens auch aus gesundheitlichen Gründen seit einigen Jahren arbeitslos, hat seit Jahren fürchterliche Kopfschmerzen, sehr oft darum auch rote Augen, als wären sie Chlor ausgesetzt gewesen, Nackenwirbelversteifung. Er nimmt keine Medikamente, lehnt diese völlig ab, wie er auch Ärzte ablehnt seit ihm drei verschiedene Ärzte dumm kamen und ihn nicht ernst nahmen. So zum Beispiel ein Arzt, dem er erzählt hatte, dass ihm dauernd so schwindelig ist, und der darauf antwortete: "Ach, schwindeln tun wir doch eigentlich alle." Man wird halt meist nicht ernst genommen, wenn man von Schmerzen oder Empfindungen spricht, die nicht zum Beispiel in einem Blutbild nachweisbar sind. Es scheint mir, als hätte mein Freund schon vor langem aufgegeben und er darum mein Aufbäumen und meine Versuche, mich neu zu orientieren, nicht akzeptieren kann. So hab ich halt mitunter den Eindruck, dass er meiner Entwicklung gewissermaßen auch im Wege steht. Nein, an Trennung denke ich eigentlich nicht. Ich würde ihn viel eher mitreißen wollen, obwohl ich selber gerne wen hätte, der mir den sprichwörtlichen aber durchaus liebevoll gemeinten Tritt in den Arsch verpassen würde. Ich hätte halt jetzt die Möglichkeit, diese Ausbildung und den dazugehörigen Abschluß zu machen, wodurch ich die Befähigung hätte, wieder in eine berufliche Tätigkeit und raus aus der Abhängigkeit von der ARGE zu kommen. Und darin würde ich gerne von meinem Partner unterstützt werden. Ich habe ja gesehen, wie gut es mir tut, wieder zu arbeiten, und ich denke, dass ich dann auch weniger Probleme damit hätte, nach draußen zu gehen.

    Es ist mir durchaus klar, dass ich auf jeden Fall selber eine Psychotherapie machen muß, um meine Probleme, die für das PTBS verantwortlich sind, zu lösen. Nur sollte ich das dann besser nicht hier in meiner Region machen, wenn ich diese Ausbildung durchziehen möchte. Oder meinst Du, dass ich für eine solche Ausbildung ungeeignet bin, allein aufgrund der Tatsache, dass ich Fibromyalgie und PTBS habe?

    Seit meiner Kindheit habe ich den Traum, nach Island zu fahren. Ich war noch nie da, aber ich liebe dieses Land. Ich lese alles, was ich über Island bekommen kann. Irgendwie habe ich das Gefühl, dort zu Hause zu sein, und ich möchte unbedingt mal in der blauen Lagune in Island baden gehen. Aus irgendeinem Grund habe ich das Gefühl, Island könnte mir mit meinen Gelenkschmerzen helfen. Noch kann ich mir das regulär nicht leisten und leider konnte ich ein günstiges Angebot für Mitte Februar nicht nutzen. Aber irgendwann mache ich diese Reise und dann schicke ich eine Postkarte an Rheuma-Online, ganz bestimmt!

    Oh weh, nun habe ich wieder so viel geschrieben :eek:

    Ich danke Dir sehr für Deine Einlassungen in diesem Thread, Silberpfeil. Ich habe übrigens keine wirklichen Schübe, mit komplett schmerzfreien Zeitphasen zwischen den Schüben. Ich habe durchgehende starke Schmerzen und dann in Schüben noch viel stärkere Schmerzen an bestimmten Gelenken oder in bestimmten Bereichen, die dann auch mit allerlei anderen Erscheinungen einher gehen, z.B. wunde und entzündete Hautareale, fürchterlicher Juckreiz, etc.

    Ach ja, wegen der Sache mit der Frauenfreundschaft weiter oben (siehe Antwort auf Dustin): ist es normal, dass man als Frau mit höherem Alter sich auch immer mehr nach einer Frauenfreundschaft sehnt?

    Noch alles, alles Liebe und eine hoffentlich Schub-freie Zeit. Es grüßt Dich und selbstverständlich alle anderen Mitleser

    die Freydis :)
     
  2. Silberpfeil

    Silberpfeil Bekanntes Mitglied

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    Hallo Freidys,

    oh man, da sind ja so einige Baustellen die bearbeitet werden müssen;)

    Du schreibst an Büchern, hast doch eigentlich an Vielem-was ins berufliche geht wie :Erfahrungen, Wichtiges ,nicht Wichtiges u.s.w. sammeln können. Und was ganz wichtig ist: Du machst dir darüber viele Gedanken. Auch über DAS was du alles gerne möchtest, ja Ausleben willst.....
    Fange an, dich vom Ballast zu trennen, was dich an das Alles hindert. Du selber hast trotz deiner ( vorerst subjektiven) Energie und Planung eines neues Lebens, zuviel was dich zusätzlich sorgen lässt.
    Dazu gehört dein Partner. Ich will jetzt um Gotteswillen nicht sagen- schieß ihn in den Wind-- aber dass, was er in deiner Nähe ausstrahlt- ist nur negative Energie. Für ihn nicht gut, und für dich schon lange nicht gut.

    Freydis, beantrage eine Reha. Du musst raus aus deinem jetzigen Umfeld. Und das ist , was auch, Kosten betrifft-für dich das vorerst Überlegenswerteste......
    Aber in deinen vier Wänden, wirst du -so wie du es beschreibst- wohl keinen klaren Gedanken und Weg- was eine Verbesserung deines Wohlbefinden betrifft- finden.

    Was ich nicht verstehe, ist: dass du keinen ALG- und Sozialhilfeanspruch wegen Eigenheim hattest??
    Wenn es ein "normales Haus" hat, was steht dem im Wege?? Sowas höre ich zum 1. mal. Man hat sogar Anspruch auf Wohngeld( nur da hat das Kind einen anderen Namen).

    Hängst du sehr an diesem Haus?? Wärst du vielleicht glücklicher, ohne diesen "Ballast"??

    Sehnsucht nach Frauenfreundschaften???

    Meine Sehnsucht ist erstmal durch das RO-Forum gestillt...
    Hatte eine Freundin, die mit meiner Krankheit überhaupt nicht klar kam...
    Sie ist ein Mensch, da zählen nur Disziplin, Durchhalten und ihr zum Munde reden--
    -Ihre Lebenseinstellung/und der "Weg zum Ziel" -
    Ein gemeinsamer Urlaub und das danach( ich hatte auch Schuld) kam es zum entg. Bruch .....Es krieselte zwar vorher schon, aber ....
    Ich hatte mich ihr so mit Allem anvertraut, und wurde manchmal( auch meine Familie) so bloß gestellt,von ihr vor Anderen.....
    Wir wohnen in der gleichen Strasse , aber es geht mit dem aus dem Weg gehen....
    Unsere Freundschaft ging so ca. 4 Jahre. War zu Anfang sehr skeptisch(vertrauen, auf einem zugehen u.s.w., weil das ja ein großes Problem bei mir ist...)Aber wir hatten irgendwie gleiche Interessen , Geschmack...und so wurde langsam eine Freundschaft.


    Ich will erstmal nicht mehr schreiben, lasse bei dir meine Zeilen erstmal sacken....

    Du musst einfach "Unzulänglichkeiten kompensieren", sonst wirst du dich immer weiter im Kreise drehen....
    Und um dafür den Kopf event. FREI zu bekommen, musst du raus aus deinen Vier Wänden....;)

    LG Silberpfeil
     
  3. Freydis

    Freydis BullyGirl

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    Hab recht lieben Dank für Deine lieben Worte. Ja, ich denke Du hast recht, dass ich mal raus sollte. Ich werde nächstes Mal meinen Hausarzt darauf ansprechen. Das mit der negativen Energie trifft auf alle Fälle zu und die lähmt mich und bremst mich häufig ein. Wenn ich so überlege, dann stimmt auch das, was Du hinsichtlich des Ballasts sagst.

    Das mit dem Haus hat sich in der Nacht zum Rosenmontag, am 3. März 2003 erledigt- das Haus ist abgebrannt und mit ihm mein ganzes leben, also Zeugnisse, Nachweise, Dokumente, etc. Was danach kam, war die reinste Hölle. Es ist unvorstellbar, was heutzutage in Deutschland alles passieren kann. Ganz ehrlich, Zustände wie in Haiti nach dem Erdbeben gibt es auch hier mitten in Deutschland, wenn man sein Heim verliert von heute auf morgen.
    Ja, leider habe ich seinerzeit trotz vieler Interventionen des Kreisjugendamtes, an das ich mich um Hilfe suchend gewendet hatte, keinerlei Unterstützung von Seiten des Sozialamtes oder der Gemeinde bekommen. Schließlich kam es zur Zwangsverteigerung unter wieder einmal sehr merkwürdigen Bedingungen. Den Zuschlag gab es nämlich für 70.000,00 obwohl ich einen Käufer vorweisen konnte, der mir 190.000,00 für das große Grundstück und die Brandruine zahlen wollte. Sicher, ich hätte das Haus selber entkernen und neu aufbauen können, aber als alleinerziehende Mutter war mir das dann zuviel, noch dazu ohne jedwede Unterstützung. Naja, so ist halt das Leben manchmal. Jedenfalls war damit all mein Erspartes weg, das ich in das Haus gesteckt hatte und die Bausparkasse, die bei dem Zwangsversteigerungstermin nicht anwesend war und darum auch keinen Einspruch beim Zuschlag eingelegt hatte, ging dann auch leer aus. Schulden hatte ich also weiter. Die werde ich aber sobald wie möglich auch noch abzahlen.

    Als ich heute morgen aufwachte, da hatte ich schon so das Gefühl, dass ich am liebsten eigentlich grad woanders wäre. Insofern trifft Deine Empfehlung also wahrlich ins Schwarze. Vielleicht hängt ja auch meine ewige Grüblerei damit zusammen, dass ich hier in meiner gewohnten Umgebung eben keinen klaren Gedanken fassen kann.

    Ich danke Dir so sehr für Deine aufbauenden und hilfreichen Worte. Du machst Dir sicher keine Vorstellung davon wieviel sie mir bedeuten.

    Ich hatte über viele Jahre eine sehr, sehr gute Freundin. Unsere Verbindung war wirklich intensiv und von einer Nähe geprägt, wie man sie vermutlich sonst nur bei eineiigen Zwillingen antreffen würde. Aber vor sechs Jahren, kurz nach meiner Unterleibsoperation (ich hatte damals erneut einen Tumor), hat sie für mich völlig unverständlich einen Keil zwischen meinen ältesten Sohn und mich getrieben. Erst seit einem Jahr redet er wieder mit mir, aber unser Verhältnis ist so kaputt, dass ich beinahe nicht glauben kann, ob es je wieder in Ordnung kommen wird. Ich weiß nicht ob sie das mit Absicht tat oder ob ihr Verhalten auf ihren Gehirntumor zurückzuführen ist. Ich will mal letzteres annehmen, sonst müßte ich sie abgrundtief hassen und das möchte ich nicht. Aber vielleicht sind auch ewige Freundschaften unter Frauen schlicht unmöglich. Männer scheinen jedenfalls nicht so zu sein. :vb_confused:

    Noch alles Liebe Dir für den heutigen Tag und DANKE für Deine tröstenden Zeilen! :knuddel:

    Es grüßt Dich

    die Freydis :)
     
  4. Silberpfeil

    Silberpfeil Bekanntes Mitglied

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    Hallo Freydis,

    oh je, dass ist ja heftig mit dem Haus.Das hatte ich ja garnicht so raus gelesen in den anderen Beiträgen....
    Ich dachte du wohnst noch in dem Haus? so hörte es sich an.
    Wieso bist du denn nicht in Privatinsolvenz gegangen? Dann wärst du event. deine Schulden schon los??!! Ja ich weiß, ist immer leichter gesagt , als getan. Aber ich habe mal in dieser Art Branche gearbeitet.... Auch wenn es für Viele zu Anfang nie in Frage kam, aber im Endeffekt konnten diese Menschen nach einigen Jahren wieder ein ganz neues Leben anfangen.
    Das du da auch so fertig bist, nach dem Allen....Ich wünsche dir nur, dass sich da bald ein Weg findet, der dich wieder glücklicher macht....
    Dieser Ballast ist auch wirklich der Ballast der deiner Gesundheit zusätzlich zusetzt.

    Es gibt da einen schönen Spruch: ..wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgend wo ein Lichtlein her.....
    Hoffentlich erreicht dich dieses Licht sehr bald, ich wünsche es dir sehr.....
    Sei gedrückt.
    LG Silberpfeil
     
  5. camper

    camper Neues Mitglied

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    34
    Hallo
    Ich bin die frau vom angler, habe mir hier den ganzen tread durchgelesen und dabei ist mir soviel eingefallen zu schreiben. nun wo ich jetzt schreibe ist alles wie im stau, aber es wird kommen das ich schreiben tue. nur im moment nicht weil es mir nicht so gut geht weil es meinem mann mies geht. heute ist sein mtx-tag und der ist immer nicht leicht, wir haben beide unsere geschichte und müssen uns erst richtig damit abfinden und lernen damit umzugehen. ach hätte ich die kraft diese tage von der positiven aufbauenden seite zu sehen aber ich bin dann immer ganz schwach(wegen meiner vorgeschichte). wenn es ihm dann wieder besser geht und er nicht grad einen schub hat leb ich wieder auf um dann so wie heute wieder in ein loch zu fallen.ich muss wieder lernen auch an was freude zu haben und nicht nur an seine schmerzen zu denken, hab schon vor kummer einen reizdarm.
    so für heute erst mal schluß muss auf andere gedanken kommen....lg.-die anglerfrau
     
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