infektreaktive Arthritis? Was will der Arzt mir sagen???

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von Lillipilli, 28. April 2010.

  1. Lillipilli

    Lillipilli Neues Mitglied

    Registriert seit:
    27. April 2010
    Beiträge:
    2
    Hallo,

    auch ich bin neu hier und hoffe auch richtig. Ich erzähl mal eben meine Geschichte und dann meine Frage.

    Ich bin 30 Jahre alt,alleinstehend, 2 Kinder, 173 cm, ca. 56 kg, voll berufstätig.

    Mit 6 habe ich die Mandeln entfernt bekommen. Seitdem freue ich mich jedes Jahr etwa 2 - 3 Mal über eine Seitenstrangangina.

    Zwischen meinem 12. und 17. Lebensjahr habe ich Leistungssport betrieben (Leichtathletik) und musste dann von jetzt auf gleich aufhören. DIagnose damals Chondropathie und Chondromalazie in beiden Knien in Verbindung mit chronischer Sehnen- und Sehnenscheiden- und Schleimbeutelentzündung. Dazu noch (etwas später) Cervikalsyndrom.

    Seitdem nehme ich regelmäßig in immer kürzeren Abständen Inbuprofen 800 mg

    Seit 2007 werden die Schmerzen und Schwellungen in den Knien immer stärker und haben sich auf Ellenbogen, Handgelenke, Sprunggelenke, Daumengelenke (Sagt man das so?), rechte Schulter (genau unter dem Schulterblatt) und Kreuz (also direkt über dem Hintern) ausgebreitet.

    Seit einigen Wochen wird ab und an mein rechter Arm taub, meine Hand wird eiskalt und um meine Fingerknöchel herum blau.

    Weil ich jeden Tag schlimme Schmerzen habe und mich manchmal kaum bewegen kann, bin ich jetzt doch mal wieder zum Arzt gegangen. MRT Knie war unauffällig (was mich wundert, aber egal :a_smil08:) und Blutuntersuchung ergab zwei erhöhte Werte:

    Antikörper Chlamydien 200
    Antikörper Streptokokken 347

    Mein Arzt hat mir jetzt wg dem Wert C Antibiotika (10 x 1) verschrieben und nach einer Pause von 2 Wochen gibt es nochmal Antibiotika wg dem Wert S.

    Dazu muss ich sagen, dass ich im Januar das letzte Mal Angina hatte, mit Antibiotika behandelt und im Dezember das letzte Mal beim Gyn war und Untersuchung/ Abstriche etc. alles o.B. waren (in Hinsicht auf die Chlamydien) und seit 2008 auch keine Möglichkeit der sexuellen Übertragung von Chlamydien. :rolleyes:

    Er meinte zu mir, die Werte seien der Grund für meine Gelenkschmerzen und ich müsse jetzt Geduld aufbringen. Das war alles. Für mich natürlich keine zufriedenstellende Auskunft und so hab ich mich durchs Netz gegoogelt und diese Seite hier gefunden.

    Jetzt meine Frage: Das, was mein Arzt mir so lapidar gesagt hat, meint er damit die infektreaktive Arthritis? Und wenn ja, was erwartet mich jetzt?

    Für Eure Antworten schon jetzt Danke.
     
  2. tante boppa

    tante boppa Neues Mitglied

    Registriert seit:
    14. Juli 2009
    Beiträge:
    28
    Hallo Lillipilli,

    ich habe auch eine reaktive Arthritis aufgrund einer Chlamydien-Infektion (allerdings die Form Chlamydia pneunomiae), hauptsächlich sind die Knie betroffen. Das fing im letzten Sommer an. Der Orthopäde überwies mich glücklicherweise schnell zum Rheumatologen, der die Diagnose stellte. Eine akute reaktive Arthritis kann vollständig ausheilen, daher habe ich dann nur Schmerzmittel eingenommen. Die Beschwerden sind dann auch nach ca. 4 Monaten vollständig zurückgegangen. Leider kamen sie dieses Frühjahr wieder. Jetzt habe ich eine Basistherapie mit Sulfasalazin begonnen und hoffe, dass die Beschwerden so dauerhaft zurückgehen werden. Ich bin auch vollzeit berufstätig (habe dann auch noch Mann und Kind) und bin im Moment körperlich nur begrenzt belastbar und schleppe mich durch so manchen Tag.
    Ich kann dir nur den Tipp geben, einen internistischen Rheumatologen aufzusuchen. Dein Hausarzt kann dich dahin überweisen, im Rahmen einer Arthritis-Früherkennung bekommst du relativ schnell einen Termin.

    Viele Grüße,

    Tante Boppa
     
  3. Tante100

    Tante100 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    16. März 2010
    Beiträge:
    42
    Hallo Leute!
    Habe auch eine reaktive Arthritis nach einer Yersinieninfektion. Habe das seit Mitte Dez. 09 und merke langsam dass es etwas besser wird. Hatte in den ersten 3 Monaten Phasen in denen ich kaum laufen konnte und sobald ich mich annähernd normal bewegt habe, schwollen meine Kniee an und ich hatte zudem Schmerzen in den Sprunggelenken und der Hüfte. Sulfasalazin hat bei mir nicht geholfen, nehme jetzt seit ca. 8 Wochen MTX und merke wie es besser wird. Von totaler Gesundheit bin ich zwar weit entfernt, aber die normalen Dinge des Lebens (arbeiten, einkaufen, Sparziergänge) sind wieder möglich. Diclofenac muss ich leider immer noch nehmen, aber reduziere die Dosis langsam.
    Bei mir hat das Sulfasalazin Stimmungsschwankungen ausgelöst. Hab das natürlich versucht selbst auszustehen, aber mittlerweile glaub ich, dass es besser wäre das zumindest mit einem Arzt zu besprechen.
    Ich glaub das größte Problem bei der Krankheit ist, dass die Geduld irgendwann am Ende ist. Es ist nicht lebensbedrohlich und die Schmerzen sind behandelbar, aber irgendwann hat man einfach genug, will mal wieder Sport machen und nicht mehr haufenweise Tabletten nehmen.
    Wünsche eucht gute Besserung!
     
  4. Colana

    Colana Musikus

    Registriert seit:
    18. Januar 2004
    Beiträge:
    6.349
    Ort:
    Schleswig-Holstein
    Hallo und einen schönen Pfingstsonntag...

    Es gibt 3 versch Chlamydia Arten - bei den meisten ist es eher diese Form:

    Chlamydia pneunomiae

    Auch sie steht im Verdacht u. a. Rheuma auszulösen.

    Du hast jedoch auch einen ordentlichen Streptokokken-Titer. Der muss behandelt werden. Sie können ebenfalls eine rheumat. Erkrankung auslösen, ebenhalt diese infektreakt. Arthritis.

    Schau mal unter Rheuma A-Z: dort wird es gut erklärt.

    Ich wünsche Dir gute Besserung und
     
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