Polyneuropathie infolge von Arava ? Ein hiesiger Professor für Rheumatologie hat das Auftreten von Polyneuropathie (seit ca. 2007) auf Arava (seit 2005) zurückgeführt und empfohlen, Arava abzusetzen, um die PNP zu stoppen. Wer weiß darüber Bescheid? Frage: Ist es allgemeiner und verlässlicher Kenntnisstand heute, dass Arava Polyneuropathie auslöst ? Nebenfrage: Der o.a. Professor ist daran interessiert, ob die PNP nur die Myelinscheide oder auch die Axone erfasst hat. Die Bedeutung dieser Unterscheidung ist mir noch unklar. Wichtig für mich ist in erster Linie der fragliche Zusammenhang Arava/PNP (Ein gut gemeinter Rat könnte das Umsteigen auf Biologicals sein. Wegen vorausgegangener Tbc ist dieser Weg versperrt -und durch MTX bekomme ich lästige Knoten.) Antwort evtl. an ekabo@t-online.de. Danke
Hallo Ekabo, meiner Meinung nach besteht ein Zusammenhang zwischen Arrava und PNP. Bei mir kam die PNP, nachdem ich Arrava schon eine ganze Weile genommen hatte und sie verschwand wieder, nachdem ich Arrava abgesetzt hatte. Viele Grüße, Burwil
arava kann pnp auslösen; muss aber nicht sein, doch je länger die einnahme von arava desto eher die entwicklung von pnp. schon vor jahren hat man dies gott sei dank gerade noch rechtzeitig bei mir diagnostiziert. es war alles rein zufällig, dass das herauskam. damals war noch nix davon auf dem beipackzettel zu finden. arava war super für mich, hat mir toll geholfen. ich nahm dann milgamma 100 in hohen dosen. dieses medi half, etwas ging die pnp zurück. dann wollte ich nochmals arava testen, gemeinsam haben der doc und ich beschlossen, von einem versuch abstand zu nehmen. das risiko der pnp sei zu hoch, quasi russisch roulette. bei mir stand damals zur diskussion"auswaschen". da bin ich herumgekommen. frage mal beim neurologen nach den anderen dingen nach, wurde damals bei mir auch untersucht, stand einige zeit unter strengster beobachtung. tipp: lass arava sofort weg und besprich die therapie mit dem rheuma doc, ziehe andere fach docs hinzu. viel glück gruss
Hallo EKABO, muss auch mal meinen Senf dazu geben. Ich selbst nehme keinen Arava sondern MTX erst als Tablette jetzt als Metexspritze 25mg. Ich habe den Wahnsin seit dem ich MTX nehme. Habe im Februar neuen Termin bei neuen Rheumadoc,dort wird alles noch mal besprochen. Also nur vom Arava kann ja nicht sein????? Frage von dein Prof: ob die PNP nur die Myelinscheide oder auch die Axone erfasst hat.kann ja nur ein Neurologe wissen.Werd meinen mal fragen.. bis dahin lg gropi63
http://products.sanofi-aventis.us/arava/arava.pdf Auf Seite 23 oben findest du einen Hinweis, dass eine periphere Neuropathie als seltene Nebenwirkungen erst in der Anwendungsphase von Arava beobachtet wurde. Dies bedeutet nicht, dass Arava grundsätzlich eine Neuropathie auslöst. Wie kommst du darauf? Hast du denn eine Neuropathie, vielleicht kannst du kurz deine derzeitige Medikation beschreiben. Es gibt über 600 verschiedene Ursachen für eine Neuropathie. Diese kann z. B. schon durch eine geschwächtes Immunsystem auftreten. Uli
Medikation Arava u.a. Dank an Uli für die Information zur PNP als (mögliche)Nebenwirkung von Arava. Hier meine momentane Medikation: Blutdrucksenker: - Metobeta 100mg ret. 1-0-1/2 - Amlobeta 5mg 1-0-0 (Wiederaufnahme 29.6.09) - Enalapril 10mg 1-0-0 (Wiederaufnahme 29.6.09) - ASS 100mg 1x morgens Antirheumatica (wegen RA) - Sulfasalazin 2-0-2 (ab Aug.08) - Arava 20mg 1-0-0 (Ab 15.6.05) - Quensyl 200mg 1-0-1 - Prednisolon 10mg- 0- 2,5mg - Calcium 600mg (+ Vitamin D 5mg im Winter) - Ibuprofen 300mg nach Bedarf Urologica: -Tamsulosin gelegentlich 1 Kapsel Für mich bleibt weiterhin die Frage, ob die Gefahr, die von PNP im Endeffekt ausgeht, größer ist als die der MTX-Nebenwirkungen (dicke Knotenbildung, MTX-Pneumonie; MTX soll neuerdings das Arava ersetzen). Die Werte der (von 2 Neurologen festgestellten) eingeschränkten Nervenleitgeschwindigkeit sind mir z.Zt. nicht bekannt,müssten aber wohl vermutlich vorliegen, um die obige Frage zu beantworten. Richtig? Bisher ist nur heftige Gangunsicherheit der Grund zur Sorge. Wie dramatisch kann sich PNP noch weiterentwickeln ?
RA und PNP hallo ekabo, ich habe MB und seit einiger zeit auch festgestellte PNP, mein rheumatologe sagte mir, dass PNP mit MB eigentlich nicht zusammenhängt, bei RA sei es allerdings bekannt. aus eigener recherche im netz weiß ich, dass PNP neben bekannten ursachen wie diabetes und alkohol, in ca. 40 % die ursachen nicht bekannt sind. ich hatte bei mir die vermutung, dass es durch die medikamente (piroxicam und amitriptylin) kommt, was rheumatologe und neurologe bestreiten, es wird auch nicht weiter nach ursachen geforscht bei mir. towanda
PNP infolge Arava? oder RA? oder "die Medikamente"? Hallo, Towanda! Da hast Du ja interessante Angaben gemacht. Danke! (Ich hab Deinen Beitrag etwas gekürzt um die Angaben, auf die ich Bezug nehmen möchte.) Mein Hauptinteresse wäre, zu klären, ob RA die Ursache ist, wie auch Du angibst (und die RA ist chronisch und nicht total zu beseitigen) - oder ob es "die Medikamente" sind (bei Dir Piroxicam und Amitriptylin, was die Rheumatologen bestreiten). Für Arava als Auslöser spricht mein Professor (und die Herstellerfirma). Zweite Frage ist, wie schlimm sich die PNP als Folge der RA entwickeln wird - ohne Berücksichtigung der PNP-auslösenden Medikamente. Insgeheim hoffe ich nämlich, dass Arava kurze Zeit weiter gegeben werden kann und nicht das MTX ( mit ebenfalls unangenehmen Nebenwirkungen, s.o.)wieder gespritzt werden muss. Wenn RA an sich zu den Hauptursachen zählt (oder "das Alter"? -oder die Vielzahl der unbekannten Auslöser? s.o.) , dann muss man sowieso mit PNP rechnen - oder nicht? Und wenn die PNP sich erträglich entwickelt, fragt sich, ob man auf eins der Basismedikamente (hier Arava) verzichten soll. Denn auch RA entwickelt sich normalerweise weiter (wenn auch milder unter den bekannten Therapien). Antworten lese ich evtl. auch gern als Mail an ekabo@t-online.de Danke.
Ich habe mir deine Medikation nun angesehen. Wenn du so viele Medikamente über einen z.T. langen Zeitraum nimmst, kann man gar nicht beurteilen, welches Medikament welche Nebenwirkung auslöst. Du solltest, m.E. Arava sofort absetzen und zwar nicht nur um zu sehen, ob die Neuropathie dadurch ausgelöst wurde und dann wieder zurückgeht. Arava ist bei hohem Blutdruck kontraindiziert. Du nimmst schon so viele Blutdrucksenker und Arava fördert einen hohen Blutdruck. Es gab Warnungen, dass es bei hohem Blutdruck und der Einnahme von Arava zu Todesfällen gekommen ist. http://www.akdae.de/20/20/Archiv/2002/Leflunomid.html Man hätte m.E. Arava spätestens absetzen müssen, als man dir die Blutdrucksenker verschrieben hat. Außerdem erscheint mir die Medikation gegen die PcP nicht ausreichend, wenn du drei Basismedikamente nimmst und zusätzlich noch Kortison benötigst. Wenn du Arava absetzen solltest (bitte auch Auswaschen), kannst du ersehen, ob du dann immer noch so viele Blutdrucksenker nehmen musst. Vielleicht solltest du dem Rat des Arztes folgen, der dir schrieb - auch bei Tbc-Vorgeschichte - eine Kombination mit Cyclosporin oder Kineret zu wählen. Dies musst du natürlich sorgfältig abwägen, da ich gelesen habe, dass es vor allem in der Kombination Kineret mit Enbrel ebenfalls zu einer Neuropathie kommen kann. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit des Eintretens einer Neuropathie bei alleiniger Einnahme eines der beiden Medikamente ist, kann ich dir nicht beantworten. Ich weiß jedoch von den Ärzten der Uni Bonn, dass Kineret bei PcP wohl gute Erfolge erzielt haben soll. Bei einer cP wirkt es wohl nicht so gut. Du solltest dir bei deiner Vorgeschichte ein sehr gutes Klinikum suchen, wenn du diese Therapie beginnst. Uli
Alternativen zu Arava ? (wg.PNP und Hypertonie) Vielleicht solltest - auch bei Tbc-Vorgeschichte - eine Kombination mit Cyclosporin oder Kineret zu wählen. Ich weiß jedoch von den Ärzten der Uni Bonn, dass Kineret bei PcP wohl gute Erfolge erzielt haben soll. Bei einer cP wirkt es wohl nicht so gut. Hallo, Uli. Da hast Du ja ganz wichtige Informationen geliefert. Herzlichen Dank! Neu dabei ist der Hinweis auf Bluthochdruck durch Arava und der Rat, Arava auch deshalb sofort abzusetzen (sogar mit Auswaschung). Danke. Eine logische Ungenauigkeit besteht m.E. noch in Deinem letzten Absatz: "Kineret wirkt gut bei PcP" - "bei cP wirkt es nicht so gut". Schreibfehler? Noch ein Bedenken hab ich gegen die Empfehlung Kineret bzw. Enbrel: Beide Biologicals kann ich wegen vorausgegangener Tbc (aus den Jahren 1964-1970) nicht riskieren. Und von Cyclosporin sind kanzerogene Wirkungen bekannt. Zwickmühle ! Kann Uni Köln den Knoten lösen? Ist also MTX subcutan die einzige Lösung und MTX-Knoten müssen akzeptiert werden? Dann könnte doch übrigens auch der "Folsäureantagonist" Sulfasalazin wegfallen. Oder ? Ich hoffe auf Deinen weiteren fachkundigen Rat. ekabo
Hallo ekabo War im Sommer stationär eine weile in der Rheumaklinik Bad Bramstedt und hatte eine Mitpatientin auf dem Zimmer die auch eine TBC in der Vorgeschichte hatte. Die Patientin hatte eine sehr aktive CP und dort Rituximab (ein Biological) infundiert bekommen. Rituximab darf nur unter intensiever Beobachtung verabreicht werden. Sie hat es seinerzeit gut vertragen und die 2. Infusion 3 Wochen später auch. Gruß iti
Kineret soll (lt. Ärztin der Uni Bonn) gut bei einer Psoriasisarthritis wirken, nicht so gut hingegen bei einer rheumatoiden Arthritis. M.E. ist es eine Abwägungssache, ob du ein Biologica nehmen sollst oder wieder mit MTX beginnst. Dies kannst du nur zusammen mit deinem Arzt entscheiden. Du solltest die Behandlung mit einem TNF-alpha-Blocker aber an einer Uniklinik oder einem Rheumazentrum durchführen, damit eine engmaschige Überwachung erfolgen kann. Die Knoten waren bei dir ja wohl schon ziemlich ausgeprägt. Manche weigern sich schon MTX weiter zu nehmen, wenn sie Haarausfall haben. Wie gesagt, du musst entscheiden wie sehr dich die Knoten beinträchtigen. Du könntest aber auch noch einen Versuch mit Azulfidine unternehmen. (Dieses Medikament soll allerdings bei einer TBC-Vorgeschichte auch nicht unbedingt genommen werden.) „Noch ein Bedenken hab ich gegen die Empfehlung Kineret bzw. Enbrel: Beide Biologicals kann ich wegen vorausgegangener Tbc (aus den Jahren 1964-1970) nicht riskieren.“ Diese Empfehlung kommt nicht von mir, sondern von deinem behandelnden Arzt. Wie Iti schon schreibt, kann ein Biological unter strenger Kontrolle auch bei einervorausgegangenen ausgeheilten Tbc genommen werden. Hier noch ein Link zu dem Thema, welches Doc L damals beantwortet hat: http://www.tiz-info.de/tnf-blocker/fua/antwort/frage/243.html Auch er hat Patienten mit Biologicals behandelt, die eine ausgeheilte Tbc hatten. Uli
steht denn überhaupt 1000 % fest, dass du eine tb durchgemacht hast? ist derzeit in deutschland eher ungewöhnlich. hast du zwischenzeitlich corti genommen, andere chemo mittel udgl.? ich hatte ähnl. probs wie du. bei mir sprach vieles für abgelaufene tb. damals war es eine gemeinsame entscheidung sämtl. docs und mir, tnf zu versuchen, engmaschige kontrollen, scharfe beobachtung, immer in angst..... war sicherlich keine angenehme zeit für mich. ich habe es durchgestanden. ich drücke dir die daumen, wünsche dir viel kraft und tolle docs, die dich engagiert begleiten. hast du jem., der dichbeei dieser entscheidung begleitet? du kannst mir ne pn schicken, ich unterstütze dich gern. gruss
Polyneuropathie ist der Oberbegriff für bestimmte Erkrankungen des peripheren Nervensystems, die mehrere Nerven betreffen. Abhängig von der jeweiligen Ursache können motorische, sensible oder auch vegetative Nerven gemeinsam oder auch schwerpunktmäßig betroffen sein. Die Erkrankung kann eher die Isolationsschicht der Nerven (Myelin) oder eher den Zellfortsatz (Axon) selbst betreffen, sie kann sich eher körperfern (distal) an Händen und Füßen oder sehr viel seltener auch körpernah (proximal) zeigen, es gibt symmetrische und asymmetrische Formen; stets aber sind mehrere periphere Nerven betroffen (poly (griech.) = viele). Die Symptome können je nach betroffenem Nervenfasertyp und betroffener Körperregion sehr vielfältig sein.
Azulfidine als Alternative? Uli schrieb: Du könntest aber auch noch einen Versuch mit Azulfidine unternehmen. (Dieses Medikament soll allerdings bei einer TBC-Vorgeschichte auch nicht unbedingt genommen werden[SIZE=[/I] Ach, Uli. Ich hab Dir doch neulich alle meine Medikamente aufgelistet, darunter auch Sulfasalzin, das doch identisch ist mit Azulfidine. Interessant, dass nun auch vor Azulfidine/Sulfasalzin wg. vorangegangener Tbc gewarnt wird.( ... und auch vor MTX aus demselben Grund, s.o.). Da muss es doch wohl Unterschiede i n der gefährdung geben, hoffentlich, denn ich fang jetzt also - nach dem abgesetzten Arava - wieder mit Metex an (+ Azulfidine + Quensyl) Good luck to everybody !
Also ich habe die PNP lange vor der Diagnose Arthritis bekommen, in der Neurologie wurde dann die Diagnose konkretisiert "PNP wegen lang anhaltender unbehandelter Arthritis und Morbus Basedow" gestellt. Diabetes habe ich nicht. Und Arava habe ich auch nicht verordnet bekommen. Es gibt ja viele Auslöser für die Polyneuropathie, Medikamente und Umweltgifte stehen da wohl mittlerweile an vorderer Stelle. Reicht es denn nicht, dass man schon irgend welche Krankheiten hat, müssen diese auch noch andere auslösen? Einen schönen restlichen Sonntag. Petra
Frage an Alex wg PNP Zitat (aus Wikipedia?): Die Erkrankung kann eher die Isolationsschicht der Nerven (Myelin) oder eher den Zellfortsatz (Axon) selbst betreffen. Mein Professor hatte diese Unterscheidung angedeutet, bisher ist aber keine Bestimmung dieser Art durchgeführt worden. Kannst Du oder jemand andres aber angeben, welchen diagnostischen Wert die Unterscheidung über den Ort der PNP-Schäden hat (Myelin oder Axon)? Kann damit also evtl. die Ursache besser eingegrenzt werden, evtl. sogar das schädigende Medikament bestimmt werden (hier vermutlich Arava)? Ein Hinweis hier im Forum sagt ja sogar, dass PNP die Folge langjähriger RA sei. Naja dann....