Wie geht ihr mit Schmerzen um, was hilft euch?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Sarah Lena, 4. Dezember 2009.

  1. Sarah Lena

    Sarah Lena Neues Mitglied

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    Nähe von Düsseldorf
    So, ich sitze grad hier und muß hier über psyhiatrische Krankheiten nachforschen, interessiert mich überhaupt nicht! Na ja, dazu hab ich Schmerzen und würd mich am liebsten nur hinlegen oder was tun was mich interessiert und ablenkt.

    Ihr habt ja auch eureren Alltag , wie schaft ihr es am Ball zu bleiben bzw. habt ihr schon ein paar Tricks auf Lager?

    lg

    Sarah
     
  2. Melanie_1972

    Melanie_1972 Neues Mitglied

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    Da ich in Rente bin, kann ich mir den Tag selber einteilen. Da Vormittags meine "beste" Zeit ist, erledige ich dann meine Hausarbeiten und alles was zu erledigen ist. Ab Mittags liege ich dann wieder im Bett, schau was fern oder lese was und mit viel Glück, schlaf ich dann noch mal für 1 oder 2 Stunden ein. Abends koche ich mir dann was zu essen und verschwinde dann wieder so gegen 21:30 Uhr im Bett. Lege ich mich nicht am Nachmittag hin, geht so gut wie nichts mehr. Das wird mir dann alles zu viel..

    Ablenkung von den Schmerzen mit Büchern, Hörspiele usw.
     
  3. andy72

    andy72 Neues Mitglied

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    ich kann noch arbeiten und da ich das glück hatte zu ein bürostuhlakrobat werden konnte (2002) bekomme ich das ganz gut im griff und kann mich mit den entsprechenden schmerzmittel etwas ablenken und das wichtigste sind dann zum feierabend meine kids.
    ich weis es ist schwer und fällt mir auch immer schwerer aber noch gehts, ich schaue immer nach vorn und lebe das jetzt.

    habe das noch von meiner mama gelernt, die an krebs gestorben ist und bis zum schluß allen mut gemacht hat bis zur letzten minute.

    lg andy:a_smil08:
     
  4. Knuddel

    Knuddel Akki

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    Hallo Sarah Lena,

    na,das passt doch zu Deinem Thema;)

    Die Psyche ist doch ein wichtiges Thema bei der Schmerzverarbeitung,oder??

    Positive Ablenkung ist das Beste,um für ein paar Momente,den Schmerz zu vergessen.
    Ich habe die Erfahrung gemacht.Und es gibt soviele verschiedene Möglichkeiten.......

    Ich selber mache gerade eine Berufsfindungsmaßnahme,weil ich ja nicht mehr in meinem alten Beruf arbeiten kann.Tja und auch wenn das megaanstrengend ist,meine Schmerzen werden von Tag zu Tag erträglicher!
    Ich erkläre es damit,dass ich nicht mehr die Zeit habe,um auf alle Symptome zu achten und dass es sehr gut für das Selbstwertgefühl sein kann,wenn man weiß,dass man doch noch etwas leisten kann.

    Liebe Grüße,
    Knuddel-Akki
     
  5. flower

    flower Die Ungeduldige

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    270
    Ich habe im Laufe der Zeit auch einige Strategien entwickeln können, mit dem Schmerz umzugehen.

    Ablenkung ist sicher ein wichtiger Baustein und man sollte sich dort Dinge suchen, die einem gut tun.

    Dinge, mit denen ich mich ablenke:
    • Mit Freunden treffen (meine Freunde kennen meine Krankheit und ich muss mich nciht verstellen), oder -wenn ich nicht raus kann- Freunde einladen oder mit ihnen telefonieren.
    • Ein gutes Buch lesen, in dem ich "versinken" kann (gerne Krimis oder andere spannende Bücher - keine Zeitschriften, da man dort nur kurzfristig eintaucht). Ich habe auch immer ein Buch dabei, wenn ich beim Arzt im Wartezimmer bin :)
    • Schmuck herstellen oder sonstwie basteln, vielleicht dabei Musik hören.
    • Bei RO chatten :D

    Dinge tun, die mir gut tun:
    • Massage
    • Duftkerze anmachen
    • mit der Katze kuscheln
    • Sex :rolleyes:
    • ein Bad nehmen
    • leichter Sport (z.B. Schwimmen in warmen Wasser)
    • Einen schönen Kaffe oder Tee trinken (in Ruhe, gemütlich, evtl. auch zusammen mit o.g. guten Buch ;))
    • Mich hübsch anziehen/schminken, so dass ich mich wohl in meinem Körper fühle und mich gerne im Spiegel sehe
    • Entspannungsübungen, z.B. autogenes Training
    • Yoga oder Qi Gong

    Außerdem habe ich in der Reha gelernt, dass es manchmal auch gut ist, den Schmerz nicht zu ignorieren, sondern sich für kurze Zeit auch mal darauf zu konzentrieren, und nachzuspüren, wo es genau weh tut.
    Das klingt erstmal doof, aber kann auch sehr hilfreich sein.
    Selbst wenn man das Gefühl hat "alles" tut weh, dann ist das meist nicht der Fall, sondern man hat nur das Gefühl. Nachzuspüren, wo es genau weh tut, ermöglicht auch, nachzuspüren, wo es nicht weh tut.
    Dann lenke ich meine Konzentration von den Schmerzen, auf die Stellen in meinem Körper, die nicht weh tun oder sich sogar gut anfühlen (auch das gibt's nämlich in einem Rheuma Körper, wenn man nur lange genug sucht :D).
    In der Reha haben wir dann die schmerzenden Stellen in einer Entspannungsübung "aufgesucht" und dann mit einer Farbe (ich habe rot genommen) geistig ausgemalt. Dann den Rest mit einer anderen Farbe (Ich habe blau genommen), der nicht weh tut. Und dann langsam die blaue Farbe über die rote laufen lassen.
    Ich kann es jetzt nicht so genau erklären, aber das war/ist eine Übung, mit der es mir sehr viel besser ging, und die ich an schlechten Tagen auch selber noch manchmal mache.

    Ansonsten habe ich gelernt, auszuprobieren, was in welchen Situationen gegen die Schmerzen hilft.
    Manchmal ist es Wärme oder Kälte. Manchmal das betroffene Gelenk mit wechselwarmen duschen abduschen. China Balsam bringt häufig Erleichterung. Massagen. Rheuma-Bad..... etc.
    Inzwischen weiß ich ganz gut, was ich wann probieren kann und die Möglichkeit, selbst aktiv etwas gegen meine Schmerzen zu tun, gibt mir auch Kraft.
    Wenn ich mich dem Schmerz nicht hilflos ausgeliefert fühle, finde ich ihn leichter zu ertragen.

    So, das war jetzt sehr lang (ist ja auch ein weitreichendes Thema ;)). Jeder entwickelt seine eigenen Strategien. Vielleicht sind ja für dich einige Ideen dabei.

    Liebe Grüße,

    flower :)
     
  6. Knuddel

    Knuddel Akki

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    @flower

    Das hast Du echt super beschrieben:top:

    Liebe Grüße,
    Knuddel
     
  7. Melanie_1972

    Melanie_1972 Neues Mitglied

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    Stimmt Flower voll zu.

    Ich liebe zum Beispiel Mittelaltermärkte. Zwar muss ich dann viel laufen, was ich nicht wirklich kann aber dann nehme ich meine Medikamente mit und mache halt mal mehr Pause. Im Moment ist auch wieder einer und ich werde auf jeden Fall noch da hin fahren, trotz dass es Schmerzen macht. Man ist dann dort so abgelenkt, dass alles im Grunde dann wieder halb so wild ist.
     
  8. Sarah Lena

    Sarah Lena Neues Mitglied

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    Einen ganz großen Dank an alle die hier geantwortet haben, da sind schon einige nützliche Tipps dabei. Ich werd auch mal die Entspannungsübung ausprobieren von Flower.

    Hi Knuddel, du hast recht. Ich mußte jedoch mich über Depressionen, somatoforme Schmerzstörung, Suizid, Schizophrenie und Gewalt in der Psychiatrie schlau machen. Alles so negative Themen.

    Ich hab immer Probleme damit, dass ich gerne wichtige oder lästige Sachen auf die lange Warteschleife schicke, wenn ich die Gelenke zu stark spüre.

    Ich muß sagen, dass ist hier schon eine tolle kleine Sammlung an Tipps zusammen gekommen ist, besonders Flower hat sich hier mühe gegeben. Würd mich freuen, wenn hier noch was dazu kommt.
     
  9. trotzdemleben

    trotzdemleben Neues Mitglied

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    Schmerzen

    Bin grade zufällig auf diese Beiträge gestoßen. Super!! Danke für all die Tips.
     
  10. Clemessy

    Clemessy Neues Mitglied

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    China-Balsam *vor Kopf klatsch* Ich habs die ganze Zeit hier liegen. Dass ich nich selbst drauf gekommen bin, das auch für die doofen Schmerzen zu nehmen... Das probier ich mal aus.
     
  11. OstfriesenUschi

    OstfriesenUschi Neues Mitglied

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    Ort:
    Ostfriesland
    Wenn es mir mal wieder "in den Knochen" sitz mache ich Sport!

    Ich gehe in mein Fitness Center - mache alle Übungen, die meine Schmerzen zulassen - belohne mich dann unter der Dusche mit einem Körperpeeling und gehe anschl. genüsslich in die Sauna!

    Sollte nichts mehr gehen, nehme ich zusätzlich Diclo 75 und melde mich bei meinem Hausarzt an. Wenn ich meinen Haushalt nicht mehr schaffe, weil ich Schmerzen habe, kann ich auch meiner Arbeit (Kassiererin) nicht nachgehen. Meine Kollegen regen sich dann zwar auf und beschweren sich beim Chef, doch ich kann es leider nicht ändern.

    Meine Kollegen können gerne mal mit mir tauschen - doch ich denke, das will niemand!
     
  12. rephi38

    rephi38 Aktives Mitglied

    Registriert seit:
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    1.572
    flower,
    danke für deine Tips.
    leider bin ich noch nicht soweit.
    morgens vor 9.30 läuft garnichts, dann fange ich langsam an und muß auch schon nach 2h eine pause einlegen.
    aber ich gebe die hoffnung nicht auf, dass es besser wird.
     
  13. grossherzog

    grossherzog Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Beiträge:
    33
    Ort:
    Dinkelsbühl
    Schmerzbefältigen aber wie

    Viel Abwechslung in dein Leben reinbringen. Damit Du bloss nicht an deine Schmerzen denkst. Gleich von Anfang an. Nimm ruhig deine Medizin, dauert sowieso so ca. 2 Monate bis eine konstanze Ebene findet, wo man kann sagen so beibehalten oder aber geringfügig reduzieren oder erhöhen.Und jeden Tag neu gestalten. Nicht eintönig werden lassen. z. B. 1 Tag schwimmen dann 2 Tag Foto-Album anlegen oder durchblättern 3 Tag Spaziergang nach xy mindestens aber 3 km, am besten mit Wanderfreunden. 4 Tag karteln mit Freunden. 5 Tag Ergotherapie, was ganz schlimmes aber leider notwendig. 6 Tag putzen, genug Bewegung. Am 7 Tag ausruhen. Toll Entspannung pur bei schöner Musik vielleicht noch ein schönes Buch. Es gibt viele Möglichkeiten die 7 Tage sinnvoll mit viel Abwechslung zu gestalten was für Schmerzbefältigung sehr wichtig ist. Lege Dir deinen Plan fest, so wie die Schulkinder auch ihren Plan haben. Und versuche ihn wirklich bei zu behalten. Es geht auch ohne Schmerzen. Toi toi toi
     
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