Cortison, auch ohne gesicherte Diagnose?

Dieses Thema im Forum "Cortison / Glukokortikoide" wurde erstellt von alex68, 10. April 2009.

  1. alex68

    alex68 Neues Mitglied

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    Bräuchte mal ein paar Meinungen von euch.
    Bei mir wurde noch keine gesicherte Diagnose gestellt. Fest steht scheinbar nur, dass ich unter einer Kollagenose leide. Symptome sind u.a. Raynaud-Syndrom, Gelenkschmerzen, geschwollene Hände und Fußknöchel, Müdigkeit, ANA 1:320, HP-2-Zellen positiv, Schirmer Test 0,6 ....
    Seit 3 Tagen nehme ich nun 20mg Prednisolon täglich und habe dass Gefühl, das die Schmerzen schon erheblich besser sind. Kann das denn schon sein? Und wie ist das mit den Nebenwirkungen? Habe irgendwie bei Cortison ein mulmiges Gefühl.
     
    #1 10. April 2009
    Zuletzt bearbeitet: 11. April 2009
  2. Tennismieze

    Tennismieze Neues Mitglied

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    Hallo alex,
    Deine Feststellungen sind schon real. Cortison hat diese Wirkung, weil das Medikament direkt die Entzündungen beeinflusst und dämpft. Deswegen gibt es bei entzündlichen Krankheiten oft schnelle Wirkung durch das Cortison.
     
  3. alex68

    alex68 Neues Mitglied

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    Hallo Tennismieze,
    vielen Dank für deine Antwort. Ich hätte halt nicht gedacht, dass so schnell eine Wirkung einsetzt. Außerdem habe ich ein bischen Bedenken wegen der Nebenwirkungen. Allerdings habe ich noch keine Erfahrungen mit Cortison oder überhaupt mit Medikamenten. Bisher hab ich grad mal ab und zu mit Schmerztabletten zu tun gehabt.

    Sonnige Ostern wünscht dir

    Alex:a_smil08:
     
  4. Tennismieze

    Tennismieze Neues Mitglied

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    Die Bedenken wegen der Nebenwirkungen teilen viele, ich auch. Vom Mondgesicht bis hin zur Gewichtszunahme habe ich meine Erfahrungen gesammelt. Trotzdem würde ich wieder Cortison nehmen, damit die Entzündungen schnellstmöglich eingedämmt werden.
     
  5. padost

    padost Neues Mitglied

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    Hi alex, Cortison ist im ersten Moment bei "Not" hilfreich, was die Schmerzen und Entzündungen angeht. Ich kann ein Lied davon singen, es gibt immer wieder Zeiten, da hilft nichts anderes.
    Zu bedenken gebe ich, dass Cortison auch das Krankheitsbild verschleiert, gerade wenn du noch ohne Diagnose bist. Halt ein Abwägen. Zeigt aber auch, wenn du drauf anspringst, dass es wohl was Entzündliches ist. Wichtig ist, das weiter genau geschaut wird, was ist es eigentlich, damit du das richtige Medi bekommst und dann vielleicht ohne Corti auskommst.

    Viele Grüße
    Padost
     
  6. emmma

    emmma Neues Mitglied

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    Hi Alex,
    da ich auch in der Diagnosefindung mit V.a. Kollagenose bin wuerde mich sehr interessieren, was bei Dir schon untersucht wurde. Sicherlich wurden Blutuntersuchungen gemacht, oder? Kam dabei mehr heraus als der erhöhte ANA-Wert?

    Ich wuerde mittlerweile ganz gern so einen "Cortison-Test" machen, da ich reichlich Symptome habe, die mit einer Kollagenose assoziiert sind (Muskelatrophien, Gelenkschmerzen, trockene Schleimhäute, rote Augen u.v.m.). Weil meine Laborergebnisse aber nichts wirklich Sachdienliches anzeigen (ausser 1x einen ANA-Wert von 1 : 360), wird das Ganze eher in psychosomatische Ecke geschoben.

    Schreib doch mal, wie es bei Dir zu dem Cortison-Test gekommen ist!
    Viele Gruesse, Emmma
     
  7. alex68

    alex68 Neues Mitglied

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    Hi emmma,
    schön, dich kennenzulernen. Bei mir ist man noch fleißig auf der Suche. Das Labor hat auch einen erhöhten ANA von 1:320 und noch 3 andere positive Werte festgestellt, mit denen man so aber anscheinend noch nichts konkretes aussagen kan. Meine Beschwerden sind vielfältig, ähnlich wie bei dir. Seit knapp 2 Wochen nehme ich nun versuchsweise Cortison ein. Das hat meine Rheumatologin veranlasst, um zwischenzeitlich (da sie in Urlaub ging, und die Ergebnisse deshalb erst in 2 Wochen vorliegen) erkennen zu können, ob ich auf Cortison anspreche. Einige Beschwerden, z.b. geschwollene Hände, sind eigentlich weg. Kurzfristig dachte ich schon, ok das war´s, jetzt bin ich gesund. Hat aber nicht so lange angehalten. Insgesamt geht es mir zwar besser, aber an manchen Tagen würde ich am liebsten nichts tun und das ist eigentlich nicht mein Ding. Die Warterei ist echt nervig.
    Das Problem, das der Arzt die Beschwerden nicht glaubt, bzw. psychosomatische Ursachen für wahrscheinlich hält, kenne ich auch. Im letzten Jahr hatte ich das Problem mit meinem HA auch. Nach einem sogenannten Check up meinte er "was soll ich sagen, sie sind gesund" woraufhin ich dann echt schon dachte, ich bilde mir die Schmerzen ein. Er hat mir dann aber trotzdem eine Überweisung zum Rheumatologen gegeben, allerdings mit dem Hinweis "typisch, im Winter denkt jeder, er hätte Rheuma". Es wäre auch ausreichend sich warm anzuziehen.
    Bei welchem Arzt bist du in Behandlung?
    Ich wünsche Dir einen schönen Tag
    alex
     
    #7 16. April 2009
    Zuletzt bearbeitet: 16. April 2009
  8. emmma

    emmma Neues Mitglied

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    Hi Alex,
    hihi, warm anziehen, prima Idee :rolleyes: Wobei ich das Gefühl habe, dass es mir etwas besser geht, wenn es so schoen warm ist wie zur Zeit. Zumindest Gelenkschmerzen habe ich keine mehr. Aber der Rest ist noch da.

    Also ich bin beim internistischen Hausarzt, der die Sache auch sehr ernst nimmt und mir glaubt:)

    Ausserdem habe ich die komplette neurologische Diagnostik durch, da man wg. der vordringlichen Muskelprobleme zuerst an ein neurologische Problem dachte. MS, ALS, Borreliose und EBV wurden ausgeschlossen. Von dort wurde ich in die Rheumatologie Uniklinik überwiesen, dort fand man meine Laborwerte aber nicht überzeugend für Rheuma und tippte auf "Psycho". Der erhöhte ANA-Wert war nicht im dortigen Labor gemessen worden (hatte der Hausarzt gemacht), und fiel dort normal aus. Ich traue meinen Autosuggestionskräften aber beim besten Willen nicht zu, meine Muskeln verschwinden zu lassen :mad:

    Nun habe ich naechste Woche noch einen Termin bei einer anderen Rheumatologin und hoffe, dass ich dort erfolgreicher bin. Nicht, dass ich dringend eine Kollagenose haben wollte. Falls ein Arzt eine andere Spur findet und verfolgt, ist mir das sehr recht. Nur mit "Psycho" lass ich mich nicht nach Hause schicken! Als ich vor ein paar Tagen eine Folge von Dr. House sah, dachte ich: So eine Diagnosefindung wuensch ich mir auch mal, wo sich alle den Kopf zerbrechen und die Beine ausreissen. :p

    Bitte berichte mal weiter in diesem Thread, wie Du mit dem Cortison klar kommst und ob es neue Erkenntnisse gibt, wenn deine Ärztin wieder da ist!

    Bis dann. liebe Gruesse!
    Emmma
     
  9. doreen0908

    doreen0908 Neues Mitglied

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    Hallo Leidensgefährtin

    Hallo Alex,

    auch ich nehme seit einigen Tagen Cortison, da es nach jetzt 1,5jährigem Krankheitsverlauf einfach nicht mehr anders ging. Fühle mich in den letzten Tagen zwar besser, habe dabei aber auch nicht wirklich ein gutes Gefühl. Bei mir wurde auch keine konkrete Diagnose gestellt - wurde aus dem Krankenhaus mit "undifferenzierte Kollagenose" - am ehesten auch in Richtung Sjögren-Syndrom oder SLE entlassen. Würde mich über einen näheren Erfahrungsaustausch mit Dir freuen. Bis dahin viele Grüße Doreen
     
  10. alex68

    alex68 Neues Mitglied

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    Hi Doreen,
    freut mich, dich kennenzulernen :). Bei mir besteht die gleiche Verdachtsdiagnose wie bei dir. Da aber keine konkrete Diagnose auf dem Papier steht, komme ich mir ziemlich hilflos vor. Ich denke immer, es wäre einfacher, wenn das "Kind" endlich einen Namen hätte. Durch das Cortison geht es mir ja auch besser. Allerdings soll ich die Dosierung seit einigen Tagen verringern. Ich habe das Gefühl, dass die Beschwerden wieder kommen. Da ich eigentlich aber noch nie soviel Aufmerksamkeit auf eine Krankheit bei mir gerichtet habe, befürchte ich manchmal mir vieles einzubilden. Ist schon merkwürdig. Welche Beschwerden machen dir zu schaffen?
    Liebe Grüße

    alex
     
  11. alex68

    alex68 Neues Mitglied

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    Hi emmma,
    für deinen Termin kommende Woche wünsche ich dir viel Glück. Vielleicht kannst du ja berichten, wie es gelaufen ist.

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

    alex
     
  12. doreen0908

    doreen0908 Neues Mitglied

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    Hallo Alex,

    ich habe viele verschiedene Beschwerden - begonnen hat es mit einem Brennen im linken Arm und Kribbeln in der linken Gesichtshälfte, grauen Schleiern bem Sehen sowie einem allgemeinen Unwohlsein (extreme Müdigkeit, Antriebsmangel, latente Übelkeit , manchmal Herzschmerzen, Herzrasen, Magen-/Darmproblemen). Dazu kamen im Laufe der Zeit schmerzende Fingergelenke, ab und zu Schmerzen im Knie und der Hüfte, Morgensteifigkeit. Zusätzlich hat sich im Gesicht ein Erythem entwickelt, dass immer weiter fortschreitet. Außerdem habe ich sehr oft Schüttelfrost, aber kein Fieber, ständig kalte Finger, trockene entzündete Augen, einen extrem trockenen Mund und Schluckbeschwerden.
    Die Hautärzte in der Charite stellten zuerst die Diagnose V.a. SLE, die Rheumatologen V.a. Sjögren-Syndrom - aber überall sind die Werte zwar positiv, aber nicht so, dass eine eindeutige Diagnose gestellt werden kann. Bei der Hautbiopsie ergab sich dann ein Pseudolymphom. Jetzt sollten mit dem Cortisonstoss kurzfristig die Beschwerden gelindert werden. Dies ist zwar gelungen, aber da ich jetzt wieder reduziere, habe ich auch das Gefühl, dass die Beschwerden wieder stärker werden und ich bin noch nicht bereit, dauerhaft Cortison einzunehmen, vor allem da mir keiner sagen kann, welches die Ursache für die Beschwerden ist. Derzeit bin ich ziemlich verzweifelt und ständig am überlegen, wie es nun weitergehen soll. :(
    Würde mich freuen, auch Näheres von Dir zu erfahren, Du kannst mich gern auch direkt anmailen unter doreen_m@gmx.net.
    Liebe Grüsse und hoffentlich bis bald Doreen
     
  13. doreen0908

    doreen0908 Neues Mitglied

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    Lebenszeichen

    Hallo Alex68,

    leider hast Du Dich bereits seit über 1 Monat nicht mehr gemeldet.
    Hätte mich über einen Erfahrungsaustausch sehr gefreut, da wir scheinbar ähnliche Probleme haben. Ich hoffe aber sehr, dass es Dir wieder besser geht und Du das Forum vielleicht momentan nicht brauchst.

    Liebe Grüsse Doreen
     
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