Hier habe ich eine Hammernachricht

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Postmarie, 2. Dezember 2008.

  1. Postmarie

    Postmarie Neues Mitglied

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    Hallo
    heute habe ich mal einen Bericht der mich völlig fassungslos gemacht hat.
    Gestern Abend war ich noch mal bei meinem Hausarzt,weil meine Schmerzen so schlimm waren, er setzte gleich das Celebrex ab und jetzt muß ich PredniHexal 20 nehmen ( was auch die Schmerzen gleich heute morgen genommen hat)so das nur als nebenbei Erklärung. Nachdem wir etwas geplänkert haben (er hatte echt viel Zeit für mich)berichtete er das er wohl ein Medikament für mich wüßte aber wenn er mir das geben würde könnte er seinen Laden dicht machen, ich, erst mal sprachlos, dann die Erklärung erst muß mit meiner Rheumatologin gesprochen werden und dann höre und staune mit meiner Krankenkasse ob sie die Kosten für dieses Medikament auch übernehmen.So ich dachte immer das die Gesundheitsreform mich nicht trifft aber so ist es nicht ich könnte ohne Schmerzen leben, wenn ich genug Geld hätte. Ist doch eine ziemlich verkehrte Welt in der wir leben. Aber ich werde jetzt die drei Wochen mit dem Cortison durchziehen und dann werden mein alter Hausarzt und ich versuchen das beste Medikament für mich zubekommen was es auf dem Markt gibt.
    Habt ihr sowas schon mal gehört oder selbst erlebt? Würde mich freuen wenn mir jemand sagt wie er damit umgegangen ist.
    Liebe Grüße
    Postmarie
    ps. wenn ich kämpfen kann bin ich oben auf Ungerechtigkeit ist ein Grund zu kämpfen.
     
  2. Maus634

    Maus634 Neues Mitglied

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    Hallo Postmarie,

    ich war gestern bei einem Gutachter der DRV wegen Verlängerung meiner Rente. Sein Vortrag lautete folgendermaßen:

    Die Erwerbsunfähigkeitsrenten werden in naher Zukunft wegfallen und stattdessen werden die Kranken nur noch ein geringes Taschengeld und im weiteren Lebensmittelgutscheine erhalten, da das Land die Kosten für die Kranken nicht mehr tragen kann.

    Meine Sorgen um einen sozialen Abstieg seien also mehr als begründet, so lange ich Rentnerin sei.

    Ebenso wird es sich mit der medizinischen Versorgung verhalten. Da ich Remicadeinfusionen erhalte, werden diese künftig nicht mehr für Rentner bezahlt, sondern nur noch für Leute, deren Erwerbsfähigkeit erhalten werden soll.

    Ich war angemessen entsetzt.

    Soviel zum Thema soziales Netz in Deutschland.
     
  3. sabsi

    sabsi Neues Mitglied

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    Hallo

    Die Zukunft beginnt schon....
     
  4. Postmarie

    Postmarie Neues Mitglied

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    Hallo Maus ,das ist ja furchtbar kann man da nichts machen
    Lebensmittelmarken was sind wir denn? da kann man ja gleich noch ein bißchen weiter spinnen, Vielleicht sollten wir doch eine Partei gründen in den sich alle Kranken und benachteilten Menschen treffen. Nur die Menge kann was ändern an unserem System jemehr ich über dieses Thema lese um so wütender werde ich.
    Liebe Grüße
    Postmarie
     
  5. Heidi66

    Heidi66 Neues Mitglied

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    Hallo,
    das ist ja furchtbar.......leider habe ich meine Berufsunfähigkeitsversicherung dafür auch zu niedrig angesetzt und jetzt, nach meiner Diagnose, werde ich da wohl Nichts mehr machen können....
    :sniff::sniff::sniff:lg Heidi
     
  6. poldi

    poldi Aktives Mitglied

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    So jetzt mal alle ganz ruhig durchatmen. Der Arzt ist verpflichtet, eurer Krankenkasse zu melden, wenn er Enbrel verschreiben muss. Die sagt dann ok, wenn nichts anderes geholfen hat. War bei mir auch so und ich bin Privatpatient. Es ist der ganz normale Weg. Dann müßt ihr euch alle 3 Monate bei eurem Rheumadoc sehen lassen.
    Ich wünsche euch, dass ihr dass für euch Beste Mittel bekommt
    Poldi
     
  7. nicht-hase

    nicht-hase Neues Mitglied

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  8. Maus634

    Maus634 Neues Mitglied

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    Tja Postmarie,

    Wut, das ist das, was auch ich empfand. Das gesamte "Gutachten" verlief so. Erst wurden 2 Stunden lang irgend welche Messungen von Nerven gemacht und dann kam ich zu dem "Arzt" rein. Dieser erklärte mir zunächst, dass es bei Gutachtenverfahren keine Schweigepflicht gäbe, alles, was ich sage, käme ins Gutachten und können dann von jedem gelesen werden, ob Sachbearbeiter oder Pförtner usw.

    Dann fragte er mich, warum ich in Rente sei. Ich erläuterte kurz den Werdegang und dann fing er an zu reden. Von insgesamt 25 min, die ich drin war, hat er 20 min geredet. Und nur und ausschließlich über das Geld, dass die Rentner dem Land kosten.

    Dann fragte er: Na, sind ja viele Messungen gemacht worden. Was meinen Sie, kam dabei raus? Ich antwortete: Nichts, da ich nicht neurologisch krank bin. Richtig freute er sich, sehen Sie, alles in Ordnung. :rolleyes:

    Ich habe z.B. seit 30 Jahren Migräne und einen Druckkopfschmerz im Hinterkopf. Seit August diesen Jahres bekomme ich als Schmerzmedi 2500 mg Paracetamol, im Krankenhaus verordnet. Sein Statement dazu: Kein Wunder, dass Sie Kopfschmerzen haben, lassen Sie die Paracetamol weg, dann haben Sie 14 Tage Entzugserscheinungen und dann ist alles gut. Sie werden sehen, Sie haben dann keine Kopfschmerzen mehr. :confused:

    Meinen Einwand, dass ich Kopfschmerzen seit 30 Jahren habe und die Parac. erst seit 4 Monaten nehme, überhörte er.

    Ähnlich mit der Migräne: Hier wird die Zeit helfen. Ob ich schon in den Wechseljahren wäre. Nein, bin ich nicht. Na dann solle ich noch warten, in den Wechseljahren geht die Migräne weg.

    Ich hab neben der PsA eine sek. Fibro. Zu dieser Diagnose führte er folgendes aus und jetzt geb ich das mal wörtlich wider: "Wenn ich dieses Wort Fibromyalgie schon höre, kriege ich das Kotzen. Das sind Kollegen, die einfach nix mehr wissen, dann kommt Fibromyalgie. Diese Krankheit gibt es überhaupt nicht, es sind schlicht somatoforme Störungen und die sind seit Jahren bekannt, mussten wohl nur einen neuen Namen bekommen."

    Na denn....:rolleyes:

    Zu meinen Depressionen meinte er, die hätte ich nicht, wenn ich arbeiten würde. Er wäre auch depressiv, wenn er den ganzen Tag auf dem Sofa sitzen würde. Ob mir schon mal aufgefallen ist, dass die Welt dem Hunger entgegen geht, da kann man nicht mehr nur rumliegen, da muss man aktiv was tun. Ich erzählte ihm, dass ich seit Jahren depressiv bin, ich habe mit 19 das erste Mal versucht, mich umzubringen. Da lachte er und meinte: "Na ist doch schief gegangen, sonst säßen Sie ja nicht hier und würden Rente wollen."

    Meinen Einwand, dass ich nicht einmal eine Arbeitsstelle habe, weil ich seinerzeit in der Krankheit gekündigt wurde, beantwortete er mit: "Na und, es gibt soviel Arbeit in Deutschland". Mein Hinweis, dass es für mich nicht leicht ist, Arbeit zu finden, da ich kein Papier aus der BRD, sondern nur aus der DDR habe, beantwortete mit Augenverdrehen und irgendwas werde ich ja gemacht haben, dafür brauche man kein Papier.

    Aha. :rolleyes:

    Warum ich schlecht schlafen würde: Nun ja, weil ich oft von Alpträumen heimgesucht werde, übermäßig stark schwitze, Panikattacken kriege und mich dann die Rückenschmerzen aus dem Bett treiben. Tja, die Panikattacken hätte ich nicht, würde ich arbeiten. Er hätte auch Angst, wenn nicht arbeiten könnte. Für den Rest kriegen Sie ja mit die teuersten Medikamente. Aber dazu habe ich Ihnen ja schon was gesagt (das, was ich oben schrieb).

    Er werde der Rentenversicherung jedenfalls mitteilen, dass ich für Rente viel zu jung sei und arbeiten solle, OT: "dann verliefen sich die Wehwehchen von allein" .

    :sniff:
     
    #8 2. Dezember 2008
    Zuletzt bearbeitet: 2. Dezember 2008
  9. Maus634

    Maus634 Neues Mitglied

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    Hi Poldi,

    ich kenne den Werdegang. Ich hatte schon MTX und Arava, habe beides nicht vertragen. Dann kam Sulfasalzin und darunter schwellen mir die Gelenke wieder an und meine Haut ist von der Pso wieder fast komplett auf. Ergo...Remicade.

    Keiner hat was dazu gesagt, nur dieser Gutachter eben sein Statement abgegeben, dass es solche Medis künftig nur noch für arbeitende Menschen gibt.

    Hallo nicht-hase,

    ja ich auch. Ich war so vor den Kopf gestoßen, dass ich zu keiner Antwort mehr fähig war. Ich weiß nicht, welchen Auftrag dieser Mann hatte, auf jeden Fall werde ich mittels eines Anwaltes bei der DRV gegen diese Begutachtung Beschwerde einlegen. Ich muss nur erst wieder Kräfte sammeln, gestern abend habe ich ernsthaft überlegt, dem allen ein Ende zu machen.
     
  10. nicht-hase

    nicht-hase Neues Mitglied

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    Der Ablauf des Gutachtens bestätigt mich. Das ist reinste Einschüchterung. Passt aber zu dem normalen Ablauf eines Rentenantrages. Ohne Widerspruch läuft meist nichts.

    Lass Dich bloß nicht kleinkriegen. Schon gar nicht von so einem (den Rest spar ich mir). Mach bitte keine Dummheiten!

    P.S. Je öfter ich Deine Beschreibung des Ablaufs lese, desto wütender werde ich. Der Typ ist so was von Fehl am Platze!!
     
  11. Garfield

    Garfield Aktives Mitglied

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    So - dann hab ich zunächst, bevor ich ein Statement zu Postmaries Eingangsposting geben möchte, erstmal die Frage:

    Postmarie - um welches Medi soll es sich denn handeln?

    Bevor man sich hier die Köpfe heiss redet, sollte man erstmal hinterfragen, warum sich ein Arzt zu solchen Aussagen hinreissen lässt.
    Vielleicht ist die Aussage nämlich komplett falsch und ihn bewegten andere Intensionen einem Patienten gegenüber einen solchen Satz an den Kopf zu werfen.

    Ich möchte erstmal wissen, worum es genau geht.

    Es gibt nämlich sehrwohl Medikationen, die nur aufgrund einer genauen Abklärung der Vorgeschichte zu verabreichen und zu verschreiben sind.
    Die Kostenfrage ist danach nur noch zweitrangig.

    Insgesamt stimme ich also auch Poldi zu:
    Erstmal langsam mit den jungen Pferden.:D


    LG
     
  12. Anja1

    Anja1 Aktives Mitglied

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    Ich hoffe, deine Wut gibt dir die Kraft, dich gegen diese Unverschämtheit zu wehren. Denn sonst hätte der feine Herr doch gewonnen, das willst du sicher nicht?

    Es würde mir sehr, sehr leid tun, wenn so ein Unmensch, weiter auf kranke Menschen losgelassen wird! Ich hoffe, deine Klage hat Erfolg!

    Es tut mir sehr leid, das du sir so etwas antun musstest!

    Fühl dich mal vorsichtig von mir gedrückt!

    Ganz liebe Grüße

    von
     
  13. Aquarell

    Aquarell Sharpie

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    Hallo Postmarie,

    es ist so wie Poldi gesagt hat, bei solch kostenintensiven Medis muß die KK informiert werden. Normalerweise bekommt man als Patient davon nichts mit, weil es Sache vom Facharzt ist, daß zu begründen.

    Klar kann der Hausarzt deiner Rheumatologin einen Vorschlag machen aber im Endeffekt entscheidet sie welche Medis für deine Beschwerden (die sie behandelt) am besten sind.

    Ich denke, es besteht erst mal kein Grund zur Aufregung ... wie Garfield gesagt hat: Erstmal langsam mit den jungen Pferden
     
  14. Hallo Maus
    Ich werde dich jetzt nicht hier öffentlich knuddeln, bedauern oder bussi´n.
    Das wird dir nicht wirklich helfen. Auch nicht, wenn ich schreibe, dass es leider sehr vielen Menschen bei Gutachtern so ergeht.
    Aber ich kann dir sagen, wehre dich, denn so ein Verhalten ist entwürdigend.
    Ich wünsch dir von Herzen, dass du zu deinem Recht kommst und drück dir ganz fest die Daumen :)
    Liebe Grüsse von Sylke

    @Postmarie
    Poldi und Garfield haben dir schon alles beantwortet.
    Alles Gute
     
  15. Postmarie

    Postmarie Neues Mitglied

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    Natürlich habt ihr alle recht ich will ja nicht mit dem Kopf durch die Wand ,und ich will auch erst alles abklären wie sich das gehört, ich war trotz allen geschockt das überhaupt so ein Satz auf den Tisch kommt wo wir doch in einem so tollen Staat leben sollen.Um welchen Medikament es sich handelt weiß ich noch nicht . Ich will ja erst mal das Cortison wieder weg haben und dann muß ja eine neue Medikation her. Dann wird es ja erst interesant. Was mir dann verschrieben wird. Am Besten wäre PredniHexal habe kaum Schmerzen. Ich weiß aber es geht nicht und Cortison ist nicht gerade förderlich .
    Schöne Grüße
    Postmarie
     
  16. nicht-hase

    nicht-hase Neues Mitglied

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    Das habe ich nicht ganz verstanden. Geht es nicht, weil es Cortison ist oder wegen der Kosten (Lt. Apotheke zuzahlungsfrei)
     
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