Hallo Holly, also euer Arzt kommt mir schon sehr seltsam vor! Dein Kind ist ja genauso alt wie meines und ich bin der Meinung, dass man chronisch kranke Kinder nicht mit gleichaltrigen vergleichen kann. Meiner Meinung nach sind sie emotional etwas hinterher. Ich will damit sagen, dass sie einfach mehr Zuspruch/Zuwendung etc. benötigen. Klar müssen sie einerseits die Selbständigkeit lernen aber andererseits benötigen sie viiiiiieeeel mehr Aufmerksamkeit. Und zu sagen, dass er da durch muss - aber hallo!! Wenn dein Sohn so einen Horror vor dem Spritzen hat, kann man die Injektionslösung auch oral geben, z.B in Saft o.ä. Dies machen wir jetzt auch so. Meine Tochter hatte sich ja geweigert MTX in Tabletten zu nehmen, weil ihr danach immer tierisch schlecht war. (siehe meinen Beitrag Totale Verweigerung MTX). Sie wollte sich dann spritzen lassen, aber als sie die Spritze sah, konnte sie sich doch nicht dazu entschliessen. Also gibt es jetzt die Lösung im Saft! Dies wurde so mit den Ärzten abgesprochen, auch wenn die Lösung teurer ist - der Arzt verschreibt es. Wenn du mit den Ferien den Bauernhof meinst, den eine Pharma-Firma sponsort - da geht meine Tochter auch hin. Erzähl ihm doch gar nicht so viel, dass da nur Rheuma-Kinder sind. Stell den Bauernhof in den Vordergrund - meine Tochter übrigens ist begeistert, dass da nur Rheuma-Kinder sind. Sie sagte: da muss ich keinem erklären, warum ich etwas nicht machen kann. Die wissen das alle selbst. Zum Thema Schule: der Heimatschulbesuch wird in jeder Klassenstufe gemacht - nicht nur in der Grundschule. Aber ganz ehrlich, wenn sich diese Schule (oder der Rektor) als so problematisch herausstellt, kannst du deinen Sohn nicht woanders anmelden? Zur Not in einer anderen Stadt? Ich stelle mir das ganz schön heftig vor zu wissen, dass die nächsten 8 Jahre auf jeden Fall problematisch werden. Und das neue G8 ist am Anfang ziemlich stressig. Meine Große kommt jetzt in die 9te Klasse, sie ist also im ersten G8-Zug, und die hat ganz schön zu kämpfen. Zum Thema Familie: ich kann dir total nachfühlen, was bei euch los ist. Ich kenn das zur Genüge. Einer muss ja der Starke sein, aber warum immer wir Frauen? Liebe Holly, ich wünsche dir gaaaaanz viel Kraft und Durchhaltevermögen - es wird sich einpendeln, glaub mir. Meine Tochter hatte zeitweise genau die gleichen Gedanken wie dein Sohn, das kann einen ziemlich fertig machen. Wenn ein Kind in dem Alter sagt, dass es lieber tot wäre, denn dann wäre auch der Stress für uns weniger - das baut einen nicht wirklich auf. Sie hat eine ganz tolle Therapeutin gefunden und ich merke so langsam (nach einem Jahr) dass es schon besser wird. Kopf hoch Holly LG airain
Hallo alle, danke. Das Auf und Ab wird bleiben, aber im Prinzip scheint es voranzugehen. Er darf nun doch zu seinen Klassenkameradinnen. Am Mittwoch wird er in der Klinik punktiert und es wird auf seinen Wunsch Rücksicht genommen, nicht dort schlafen zu müssen, nachdem wir uns beim letzten Mal durch Flucht entzogen haben und sehr unbeliebt gemacht hatten. Mit seiner Reise zum Bauernhof ist noch nichts geklärt, aber zwingen werde ich ihn natürlich nicht, das hatte ich ihm von Anfang an versprochen. Ich wünsche Euch alles Gute und eine immerwährende Remission. So long and thanks for all the fish! - Holly
