Ausdauersport und Rheuma

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von lotta, 17. August 2006.

  1. lotta

    lotta Neues Mitglied

    Registriert seit:
    16. August 2006
    Beiträge:
    6
    hallo,ich bin neu im forum und erst seit ca. 4 wochen an chron.polyarthritis erkrankt,allerdings richtig heftig,gestern bin ich nach 14 tagen aus dem krankenhaus entlassen worden.Ich bin triathletin habe vor meiner erkrankung zwischen 10 und 16 stunden die woche trainiert,hat jemand erfahrung mit polyarthitis und ausdauersport?Ich nehme mtx,cortison und voltaren.Bitte helft mir,ich liebe meinen sport!lotta
     
  2. anbar

    anbar Neues Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    1.509
    Ort:
    NRW
    :) hallo Lotta
    Ja ersteinmal herzlich willkommen bei Ro.
    ich habe seit ca. 3 Jahren bestätigte cp.Fibro habe ich auch. Ich habe früher sehr viel Sport gemacht. Tennis, laufen, schwimmen, Alpin Ski usw. Heute habe ich Grenzen bekommen. Es geht nicht mehr so wie ich das will. Heute bin ich froh, wenn ich einen Arbeitstag "gut" ,das heißt , mit relativ wenigen Schmerzen überstehe.Ich denke mal, mache Deinen Sport so, das es Dir gut tut und du ihn ohne große Schmerzen bzw. Einschränkungen ausübst,nur wenn es Dich richtig platt macht überdenke alles.
    Ach ja ich habe keine Ahnung wie alt du bist.Hörst dich noch recht jung an. Ich wünsche Dir viel Erfolg und lasse es ruhig angehen.
    Gruß Anbar
     
  3. Rosarot

    Rosarot trägt keine Brille ... ;)

    Registriert seit:
    18. März 2006
    Beiträge:
    1.296
    Ort:
    Saarland in der Landeshauptstadt
    Hallo Lotta,

    herzlich willkommen hier - schön, dass du da bist! :)

    Bewegung ist gerade für Erkrankungen, die den Bewegungsapparat einschränken (können), sehr wichtig. Natürlich muss die Bewegung angemessen sein und die Gelenke nicht zusätzlich belasten.

    Ich würde mich an deiner Stelle von einer erfahrenen Sport-Physiotherapeutin beraten lassen. Wichtig ist sicher, dass die Bewegungsabläufe bei deinem Sport optimal ausgeführt werden und das du natürlich das richtige Schuhwerk trägst usw.

    Ich denke aber, in erster Linie wird dein Körper dir zeigen, was geht und was nicht. Und auf den solltest du hören ...

    Dass die chronische Polyarthritis so früh bei dir erkannt wurde und schon so flott mit einer Basistherapie behandelt wird, lässt berechtigt hoffen, dass diese Krankheit wieder gut in den Griff kommt.

    Schööönen Tag
    Rosarot
     
  4. KatzeS

    KatzeS Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    11. September 2005
    Beiträge:
    1.579
    Ort:
    NRW
    Hallo!

    Also ich bin, was den Leistungssport angeht, eher skeptisch. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass du das in der Form weitermachen kannst. Ich habe auch schon immer viel Sport getrieben und kann auch jetzt noch die meiste Zeit über viel machen, aber nicht immer und auch nicht wer weiss wie viele Stunden in der Woche. Ich war früher unter anderem mal in einem Leichtathletik-Verein, wo ich mehrmals in der Woche trainiert habe und auch Wettkämpfe an den Wochenenden hatte, habe das aber nur etwa 2 Jahre lang gemacht und auch nicht so intensiv wie mancher andere. Eine Freundin von mir war schon seit sie klein war in dem Verein und hat also über Jahre mehrmals in der Woche trainiert. Sie hatte irgendwann Knie-Probleme und der Arzt sagte ihr, wenn sie nicht kürzer tritt, wird sie Rheuma bekommen. Ich weiss nicht, ob man diese Krankheit wirklich auch durch übermäßige oder einseitige Belastung bekommen kann, aber ich kenne zumindest viele Leistungssportler, die starke gesundheitlich Probleme durch den Sport haben, insbesondere Rückenprobleme und auch rheumaähnliche Beschwerden.
    Also ich würde mich da genau erkundigen und lieber vorsichtig sein. Wenn du dich kaputt machst, dann hast du hinterher auch nix davon.

    Ich will dich damit jetzt nicht total entmutigen, vielleicht ist die Sache bei dir ja anders...

    Lg, KatzeS
     
  5. Tanja

    Tanja Neues Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    28
    Hallo Lotta,

    ich habe seit ~7 Jahren cp und werde seit einigen Jahren mit Arava, Humira und bei Bedarf Schmerzmitteln behandelt. Mit dieser Kombi geht es mir recht gut. Ich bin zwar nie schmerzfrei, aber meinen Alltag kann ich trotzdem sehr gut bewältigen.

    Du solltest Dein Training zunächt langsam beginnen und den Körper an die Belastung gewöhnen. Hör in Dich hinein und teste die Grenzen aus. Auch professineller Rat von Physiotherapeuten kann nicht schaden, denn sind bereits Gelenke geschädigt, muss man dies beim Training berücksichtigen.

    Ich gehe ~5 mal wöchtenlich ins Fitnesstudio. Dort trainiere ich ungefähr 5h wöchentlich Ausdauer auf dem Fahrrad oder Crosstrainer und ich versuche mich zur Zeit im Laufen. Zusätzlich mache ich Gerätetraining und Kraftausdauer, jeweils ca. 3h wöchentlich.

    Meine Erfahrung ist, dass mir Sport sehr gut tut, d.h. während und Stunden nach der Bewegung habe ich keine Gelenkschmerzen.

    Wird meine cp aktiver und bemerke ich Gelenkschwellungen o.ä., schraube ich mein Pensum herunter und mache nur Bewegungsübungen ohne Gewicht und fahre Fahrrad oder gehe Spazieren. Bewegungslos auf dem Sofa zu liegen tut meiner cp überhaupt nicht gut.

    Liebe Grüße
    Tanja
     
  6. lotta

    lotta Neues Mitglied

    Registriert seit:
    16. August 2006
    Beiträge:
    6
    :) Hallo tanja, vielen dank für deine postive antwort,hat mir echt gutgetan.Gleich morgen nachmittag werde ich eine kleines ründchen mit meinem fahrrad drehen.Ich weiß das ich jetzt erstmal langsamer machen muß, aber garnichts zu machen würde mich schlecht draufbringen und das kann ja auf keinen fall für mich gut sein.Bis bald lotta
     
  7. üpoi

    üpoi Neues Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    138
    Ort:
    Köln
    Hör' auf den Körper

    Wie einige schon gesagt haben, hör auf deinen Körper. Ich hatte eine Infektarthritis (meist genannte Diagnose), bin bis auf Restbeschwerden wieder gesund geworden.
    Was ich definitiv aufgeben musste und wohl auch nicht mehr anfangen kann, ist Fußballspielen. Insbesondere das Freizeitkicken, wo man auch mal 2 Stunden hintereinander sich intensiv verausgabt, macht den Körper "sauer". Habe wieder mit Judo angefangen (und mir gestern einen Zeh gebrochen). Das ist nicht so auslaugend. Ich denke, jede Belastung, die im Körper gewisse Gleichgewichte auch nur zeitweise verschiebt, ist für unsereinen ungesund.
    Ähem, und da wären noch alle irgendwie zwanghaften Betätigungen und Selbsterwartungen, in denen man sich fordert (beim Triathlon bestimmt nicht der Fall :D ) Die machen Rheuma erst.
     
  8. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    8.548
    Ort:
    entenhausen
    ich kopier dies hier nochmal rein, ist ja vielleicht
    ganz interessant für den einen oder anderen.


    lieben gruss marie



    -------------schnipp------------------------------------

    rheuma-news: Intensives Krafttraining schadet den Gelenken nicht
    Ein intensives Krafttraining führt bei Patienten mit rheumatoider Arthritis nicht zu einer Verschlechterung der Gelenkschäden - auch dann nicht, wenn es über einen langen Zeitraum durchgeführt wird.

    (10 Dec 2004, Dr. med. Gabriele Moultrie) Im Rahmen einer holländischen Studie wurde der Einfluß von intensivem Krafttraining auf die im Röntgenbild darstellbaren Gelenkschäden der Hände und Füsse bei Patienten mit rheumatoider Arthritis untersucht. Dazu wurde der Zustand der Gelenke von zwei Patientengruppen über zwei Jahre hinweg verfolgt. Die erste Gruppe erhielt die übliche krankengymnastische Betreuung, die zweite Gruppe führte ein intensives Krafttraining durch. Nach zwei Jahren zeigten sich erstaunliche Unterschiede in beiden Gruppen. Die 136 intensiv trainierenden Patienten wiesen im Vergleich zu den 145 `normal´ Behandelten signifikant geringerer Gelenkschäden im Röntgenbild der Hände und Füsse auf. Dieser Unterschied war im Bereich der Füsse besonders deutlich. Unabhängig von der vorteilhaften Situation hinsichtlich der Gelenke, hatte die Kraftsportgruppe eine geringere Krankheitsaktivität und einen geringeren Verbrauch an Kortison.

    Die Autoren dieser Studie kommen auf Grund ihrer Ergebnisse zu dem Fazit, dass intensives Kraftsporttraining bei Patienten mit rheumatoider Arthritis entgegen früherer Befürchtungen einen schützenden Effekt auf die Gelenke aus zu üben scheint. Das Fortschreiten radiologischer Gelenkschäden im Bereich der Hände und Füsse läßt sich durch Kraftsport besser bremsen als durch die übliche Krankengymnastik.

    Literatur: de Jong Z, Munneke M, Zwinderman AH, Kroon HM, Ronday KH, Lems WF, Dijkmans BA, Breedveld FC, Vliet Vlieland TP, Hazes JM, Huizinga TW. Department of Rheumatology, Leiden University Medical Centre, Leiden, The NetherlandsLong term high intensity exercise and damage of small joints in rheumatoid arthritis. Ann Rheum Dis. 2004 Nov;63(11):1399-405.

    -----------------------------------------------schnapp----------------
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden