TNF-Alpha-Hemmer bei vielen Krebskranken in der Familie?

Dieses Thema im Forum "Biologika und niedermolekulare Wirkstoffe" wurde erstellt von Calendula, 21. Juli 2006.

  1. Calendula

    Calendula Die Ringelblume

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    Die Überschrift beschreibt meine Frage:

    Ich soll TNF-Alpha-Hemmer (Enbrel, Humira oder Remicade) kriegen, weil ich die vorhergehenden Basistherapien nicht vertragen habe und die jetzige nicht genug wirkt (Arava).

    Ansich wäre ich ja einverstanden, ABER da kommt doch die Angst auf wegen dem möglichen Langzeitrisiko. In meiner Familie sind einige Leute an Krebs gestorben/erkrankt: Meine Mutter, meine Tante (Schwester der Mutter), die zweite Tante (auch Schwester der Mutter), mein Onkel und mein Großonkel. Alles Angehörige direkter Linie, also nicht irgendwie um zwei Ecken oder so.

    Ich habe grausame Angst davor ebenfalls so zu enden, wie meine Angehörigen. Ich habe meine Mutter in der ihr verbliebenen letzten Zeit bis zum Zeitpunkt ihres Todes gepflegt und begleitet - sie starb zuhause! Es ist furchtbar, wie ein Mensch mit Krebs leiden muss und wie es sich damit stirbt. :( Meine Lieblingstante ist so schwer krank, dass es bei ihr auch nur noch eine Frage der Zeit ist.

    Ansich bin ich (meiner Meinung nach) familiär vorbelastet. Oder sehe ich das vollkommen falsch?

    Ich weiss wirklich nicht, was ich machen soll.

    Liebe & ratlose Grüße,
    Calendula
     
  2. Lilly

    Lilly offline

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    hallo Calendula,

    m.e liegst du völlig richtig. das sind verwandte 1. grades. ich an deiner stelle, würde noch mal mit dem doc über alternativen sprechen....

    tut mir so leid für dich :( *knuddel* (ich pers. würde dieses risiko auch nicht eingehen)
     
  3. Lilalu

    Lilalu Neues Mitglied

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    Krebs?

    Hallo Lilly, jetzt ist mir aber auch Unwohl geworden. Meine Eltern sind auch beide an Krebs gestorben. Ich habe bis jetzt Mtx und Arava genommen, aber habe beide jetzt nicht mehr vertragen. Wenn ich von meinem Arzt nun auch Enbrel usw. bekommen sollte, ist es dann wahrscheinlicher das ich auch Krebs bekomme? Aber MTx ud Arava das sind doch auch Chemische Keulen(Hammer!) Man kann heute doch von jedem Medi krank werden. Wenn man den Beipackzettel ließ wird einem doch schon angst und bange. Gruß Lilalu
     
  4. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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  5. Lilly

    Lilly offline

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    .... jetzt frage ich euch, wenn man nun glauben soll ?! :confused:

    habe das von doc l. gefunden, stammt aber schon aus 2004:

    quelle: http://www.tiz-info.de/tnf-blocker/fua/antwort/frage/411.html

    da steht wieder was anderes :

    http://www.rheumawelt.de/rhe/news-archiv/DisplayContent-1,105750,105804.do

    hmmm :confused: :

    http://focus.msn.de/gesundheit/gelenkschmerzen/news/nebenwirkungen_nid_29066.html

    ich lese jetzt nimmer weiter ..........:mad:
     
  6. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

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    Liebe Calendula,

    Deine Angst ist absolut verständlich *vorsichtigumärmel*. Leider kann Dir niemand einen "richtigen" Rat geben, der Arzt kann Dir eine Empfehlung geben, die User einen Erfahrungsbericht, aber leider musst Du diese Entscheidung selbst treffen, da Du auch die (möglichen?) Folgen selbst tragen musst.

    Wichtig ist m.E., daß Du Deinen Krankheitsverlauf anschaust. Wenn er aggressiv/erosiv verläuft, dann ist es sehr wichtig, daß eine gute bzw. gut wirksame medikamentöse Therapie eingeleitet wird. Ohne diese Therapie kann die Erkrankung einen schlimmen Verlauf nehmen.

    Schau mal, was in dem von Marie zitierten Artikel auch noch steht:

    Zitat:
    Der Rheumatologe hat gemeinsam mit seinem Patienten angesichts
    einer schwerwiegenden, die Lebenserwartung und die Lebensqualität
    stark einschränkenden Erkrankung eine Entscheidung zu fällen, in die auch die
    Risiken einer alternativen bzw. innovativen Therapie eingehen. Es gibt keine
    wirksame Therapie ohne mögliche Nebenwirkungen. Es geht darum, die Risiken
    zu kennen und auf sie adäquat zu reagieren. Dann können Patienten, bei denen
    herkömmliche Therapien versagt haben und die von schwerer Behinderung und
    vorzeitigem Tod bedroht sind, in den Genuss einer wirksamen Behandlung
    kommen. Was dies bedeuten kann, soll ein Beispiel verdeutlichen: Patienten, die
    bereits schwer behindert und hilfeabhängig sind, haben unter TNF-alpha-
    Hemmern die vierfache Chance gegenüber konventioneller Therapie, wieder ein
    unabhängiges, selbstbestimmtes Leben führen zu können (5).

    Zitat-Ende

    Quelle:http://www.dgrh.de/Uploads/dgrhcontent/m1/k1/doc/Stellungnahme%20zum%20Artikel%20Bongartz%20et%20al_%20JAMA.pdf


    Das ist ein wichtiges Argument für so eine Therapie. Dank der Therapie mit Enbrel und Arava kann ich wieder mehr ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben führen, wobei meine Möglichkeiten leider zunehmend begrenzt werden.

    Was später geschieht weiß niemand, aber eine nicht ausreichend behandelte RA (mit aggressivem Verlauf) kann leider auch zum Tode führen.


    Ich wünsche die, für DICH richtige Entscheidung.

    LG
    Sabinerin
     
  7. bibi

    bibi Neues Mitglied

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    Bingen
    Hallo,

    meine Mutter hat Brustkrebs, die Mutter meiner Mutter auch und mindestens zwei Schwestern meiner Oma ebenfalls. Die Schwester meines Vaters war vollkommen von Krebs durchsetzt und bei der Mutter meines Vaters weiss man es nicht genau. Ich gehe seit einigen Jahren regelmässig zur Vorsorge und der Radiologe und auch meine Frauenärztin haben mir gesagt, dass ich mit einer Sicherheit von etwa 65 % auch Brustkrebs kriege. Damals war ich aber noch nicht mit CRMO und PSA "verbandelt. Kein Rheumatologe - weder in der Klinik noch niedergelassen - hat mich jemals gefagt ob jemand in meiner Familie Krebs hat oder hatte bevor mit der Basis begonnen wurde. Ich hatte zuerst MTX, dann wegen der starken allergischen Reaktion Arava und da das nicht so richtig helfen will soll jetzt evtl. eine Kombi-Therapie begonnen werden und wenn das nicht hilft auf Biologicals umgestiegen werden. Wie soll man da entscheiden?? Egal was man tut, alles ist irgenwie nicht richtig.

    Liebe Grüße bibi
     
  8. matrose

    matrose *Festlandmatrosin*

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    @ Calendula

    ..also ich hab mir das auch ganz kurz überlegt. :confused:
    Meine Mutter hatte Gebärmutterhalskrebs (25 Jahre her, gut operiert, keine Folgeerkrankungen):) , Mutter meiner Mutter / Oma hatte 2 x Krebserkrankungen (mit OP u. Bestrahlungen behandelt - 2 x überlebt und ist 82 Jahre alt geworden:) ), Mutter meines Vaters Blasenkrebs ( 81 J.), Onkel (also Bruder meines Vaters) hatte Kieferkrebs (leider daran verstorben).

    Kurzfristig war mir auch ein bissl Angst und Bange - jetzt vielleicht auch noch eine Krebsform heranzuzüchten, wenn ich mit Humira die cP behandle. Meine Spritz-Intervalle sind auf 7 Wochen (zur Zeit) - konnte ich von 2 Wochen (Beginn 2003) - bis jetzt soweit ausdehnen. Eben auch wegen der Nebenwirkungen bzw. wegen Tumorrisiko versuche ich mit so wenig wie möglich Medikation auszukommen.

    Restrisiko ist leider immer und überall dabei. Ich hoffe durch die regelmäßigen Blutkontrolle halbwegs abgesichert zu sein. Mittlerweile überleg ich mir das alles nicht mehr so genau - es kommt sowieso alles wie es kommen soll.
    Risiko hab ich beim Autofahren, Essen, Radfahren etc. - i will u. kann mir das gar nicht überlegen. Kosten - Nutzen - Rechnung gibt es im Leben sowieso nicht.

    Leider ist die Entscheidung nicht leicht. Sprich vielleicht nochmal in aller Ruhe mit dem Rheumadoc bzw. vielleicht auch mit einem Onkologen, der dich event. beraten kann. Wenn aber sonst leider keine andere Basistherapie *hilft* und es rheumamäßig nicht auszuhalten ist, dann würd eine Basis mit tnfa o. Biologicals vielleicht doch helfen. Bei mir war/ist es so - und ich hoff, es wirkt noch schööööön lange.

    @ Lilly: Die einzelnen Studien verunsichern ganz schön. Einmal ja - einmal nein, da weiß man wirklich nimmer, was man glauben soll. :(

    Gruß aus dem Bgld.
    v.d. matrosin
     
  9. Calendula

    Calendula Die Ringelblume

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    Jetzt habe ich mich ein paar Tage rar gemacht und mir das alles nochmal durch den Kopf gehen lassen. Ich werde das Thema mit meinem Rheumatologen besprechen und nach seiner Meinung fragen. Was ich auf jeden Fall erst mal versuchen möchte: Evtl. kann man mit dem Arava noch etwas höher gehen. Ich bin bei 10mg, bei mehr kriege ich Verdauungsbeschwerden, aber vielleicht gewöhnt sich mein Körper daran. Ich schiebe die Entscheidung also noch etwas hinaus.

    Laut div. Statistiken sind Herz- und Kreislaufgeschichten die Haupttodesursachen in westlichen Ländern, gefolgt von Krebs :eek: Jeder Dritte in unseren Breitengraden stirbt an den Folgen einer malignen Erkrankung. Damit ist eigentlich schon recht viel gesagt. Selbst wenn, habe ich, wie jeder andere auch, ein recht hohes Risiko an Krebs zu erkranken und daran zu versterben.

    Hier die Quelle zu meinen Behauptungen: http://www.bpb.de/wissen/68BSAD,0,Sterbef%E4lle_nach_Todesursachen.html

    Liebe Grüße,
    Calendula
     
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