Hallo, Ich wende mich jetzt mal hier her da ich aktuell nicht so wirklich weiter weiß. Ich bin Anfang des Jahres zu meinem Hausarzt weil es anfing das ich starke Gelenkschmerzen hatte (Schulter, Knie, Handgelenke, Fußgelenke) und immer wieder blaue Flecken bekommen habe. Des Weiteren ist mir aufgefallen das ich unter extremer Müdigkeit und Haarausfall leide. Zusätzlich auch immer wieder blau/lila Finger bekomme und dies hab ich angesprochen. Auch Ausschlag im Gesicht immer wieder. Mein Hausarzt hat mich auch ernst genommen und Bluttest machen lassen und ein EKG, bei dem 72h EKG zeigten sich über 10% Ventrikuläre Extrasystolen was wohl als auffällig gilt. Meine Blutwerte sowie Urin Werte zeigten folgendes: ANA 1:320, Fluoreszensmuster homogen bis fein gesprenkelt/mitosen positiv, Hämoglobin +0,75mg/dl, Leukozytenesterasenachweis positiv. Er sagte zu mir er ist kein Spezialist in dem Gebiet aber es KÖNNTE lupus sein oder eine andere Rheumatologische Erkrankung (was so auch bei meine Familie vertreten ist). Ich bekam einen Termin beim Rheumatologen, Blutwerte etc wurden abgenommen. Am Termin sagte die Ärztin mir lediglich da ich ja zwei Kinder habe kommen die Gelenkschmerzen daher, dass meine Kinder ja oft krank seien und ich da durch in irgendeiner Art und Weise etwas hätte. Ich habe ihr daraufhin gesagt das meine Kinder nicht in den Kindergarten gehen und sie auch das bisher nur 1 Mal krank waren (2 Jahre und 6 Monate alte Kinder). Sie hat es immer wieder abgetan und gesagt nein das kommt daher ich muss wahrscheinlich nicht mitbekommen haben das sie krank waren und daher hab ich diese Symptome. Ich soll 3 mal täglich für 5 Tage Ibuprofen nehmen dann sollte es weg gehen und wurde nach Hause geschickt. Sie sagte auch ich habe ein paar auffällige Werte aber nichts dramatisches. Lohnt es sich eine zweit Meinung einzuholen oder ehr nicht? Der Termin hat mich wirklich verunsichert. Vielen Dank.
Ja! Es lohnt sich. Dein Verlauf erinnert mich stark an meinen Krankheitsverlauf. Meine Diagnose wurde in einer Rheumaklinik gestellt. Da gab es viele Untersuchungen. Ich wurde quasi auf den Kopf gestellt. Natürlich können Deine Hormone auch noch eine Rolle spielen. Dein jüngstes Kind ist ja erst 6 Monate alt. Ganz liebe Grüße von Mizi
Lohnen tut sichs immer, wenn man sich mit der Diagnosestellung des Arztes unsicher ist, und man selbst was anderes spürt, als der Arzt sagt, denn es ist dein Körper. Welche Krankheit der Kinder soll das denn sein, dass sie bei dir solche Symptome macht wie blaue Flecke und blaue Finger usw., über einen Zeitraum seit Anfang des Jahres? Ich würde auf alle Fälle eine zweite Meinung einholen, und die Ibu erst mal weglassen, bevor nicht geklärt ist, warum du sie nehmen sollst, und vielleicht Symptome durch die Tabletten verschleiert werden.
My two pence: eine zweite Meinung KANN sich lohnen..... Was aber für mich Voraussetzung ist: eine gründliche Anamnese - und dazu gehört auch die rückhaltlose Information des Arztes von Seiten der Betroffenen. Warum? Weil die Anamnese nur vollständig ein sinnvolles Bild ergibt, und das ist die Grundvoraussetzung für eine gezielte Diagnostik; die wiederum ergibt idealerweise ein Puzzle, das nur funktioniert, wenn die Puzzleteile auch passen. Was ich damit sagen will: es gibt immer mehrere Wahrnehmungen, und die Interpretation von Befunden ist nicht nur aufgrund des oben geschilderten Sachverhalts naturgemäß sehr variabel. Ärzte sind keine Hellseher, Rätselrater oder Heilsbringer, sondern benötigen solide Auskünfte, Belege und Wissen, um - analog zu einem guten Koch - das (zumindest greifbar) korrekte Bild zu erfassen. Das wiederum ist Bedingung für eine gezielte Behandlung. NSAR wie Ibuprofen sind wirksam auf Symptome (und ein Hilfsmittel) Sie dienen dazu 1. Schmerzen und ggf. auch Entzündungen zu lindern und sind 2. manchmal ausreichend (natürlich zeitlich begrenzt) und in einigen Fällen sogar die Behandlung der Wahl sowie 3. oft hilfreich zur Diagnosestellung Mein Appell: Geduld, ein schweres Wort. Rheumatologische und auch andere Erkrankungen brauchen oft Zeit, bis sie klar sind!
Hallo Ja, es kann sich lohnen ... Aus Eigenerfahrung möchte ich Dir raten bei diesem Termin, Dokumentationen: Fotos, Notizen bez. Beschwerden und auch darüber, wie oft Schmerzmitteleinnahmen notwendig sind für die Behandlung Deiner Symptome, mitzubringen. Wie meine Vorschreiberin @Schleiereule sehr treffend erwähnte, braucht es bei einigen Rheuma-Erkrankten schon Zeit - manchmal sogar sehr viel Zeit - bis verschiedene "Puzzle-Teile ein Gesamtbild", sprich eine Diagnose ergeben. Dabei ist tatsächlich viel Geduld gefragt. Auf Deinem Weg zur weiteren Abklärung, beste Wünsche.