Tips zu Cortison (Prednisolon)

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von heikomoeller, 13. März 2025.

  1. heikomoeller

    heikomoeller Mitglied

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    Hallo Ihr Lieben :)

    ich nehm seit einer Woche Predni und es wirkt gut.
    Habt ihr vielleicht irgendwelche tips & Erfahrungen die ihr teilen mögt?

    Ich hab z.B. gemerkt das:
    • eine einzelne, morgendliche Einnahme nicht optimal ist, weil ich dann nach dem Aufstehen weiterhin schmerzende Finger hatte. Ich verteil die Dosis jetzt auf 2 Einnahmen.
    • die empfohlene Dosis bei mir "seltsame Gedanken & Träume" auslöst. Ich hab die Dosis entsprechend reduziert.
    • ich ca. 2 Stunden nach der Einnahme öfters ein erholsames Nickerchen mache.
    • meine Atmung tiefer wird.
    Was funktioniert für euch gut?
    Was hilft euch um die Nebenwirkungen zu reduzieren?
    Macht es einen Unterschied mit welcher Nahrung man das Medi einnimmt?
    Wie stark wird das Imunsystem geschwächt, bzw. dauern Erkältungen dann länger?
    Es wirkt für mich ein bisschen wie ein Wundermittel, ich kann mir vorstellen das man das nur ungern wieder absetzen möchte. Ist das der Fall?

    lg
    Heiko
     
  2. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    Mir wurde gesagt, dass ichs Kortison am besten morgens gegen 5:00 - 6:00 einnehmen soll, da dies die übliche Uhrzeit der eigenen Produktion ist, und diese so am wenigsten durch die zusätzliche Einnahme gestört wird und der Körper das Prednisolon so gut aufnehmen kann.
    Ich nehme um diese Zeit noch keine Nahrung zu mir und hab keinerlei Magenprobleme.

    Die Morgensteifigkeit / Anlaufschwierigkeiten hab ich morgens nur eine halbe Stunde.

    Die Dosis soll ich nicht teilen, sondern morgens möglichst immer zur gleichen Zeit nehmen und keinen Tag auslassen.
    Die verordnete Dosis sollte immer so bleiben, und nicht nach Gutdünken verändert werden, weil die gesamte Hormongeschichte des Körpers sonst durcheinander kommt.

    Eigenständig absetzen darf man auch nicht, sondern das Medikament muss nach längerer Einnahme immer ganz langsam ausgeschlichen werden.
    Ich habe ein Jahr versucht in 0,25 mg-Schritten die Dosis von 3 mg auszuschleichen, und bleibe nun bei 1 mg tgl., denn bei weiterem Abdosieren reagiert bei mir der Blutdruck mit Krisen, und mein Herz mit Rhythmusstörungen.

    Ich hab als Nebenwirkung Schlafprobleme, und habe mich zum HB-Männchen entwickelt.
     
  3. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    wo es schön ist :-)
    Hallo Heiko,ich würde jetzt am Anfang auch noch nicht so viel selbst an der Dosierung rum spielen :)
    Der Körper baut einen Spiegel auf.
    Gib dir und deinem Körper bei einer neuen Dosierung mindestens 1 Woche Zeit.

    Das ausschleichen des Cortisons erfolgt nach einem Plan,den dein Arzt dir dann gibt.

    Das Cortison wird ja in der Regel nur so lange genommen,bis deine Basis greift.

    Deinen Blutdruck solltest du im Auge behalten und Cortison kann, muss aber nicht ,Appetit anregend sein.
     
  4. sentens

    sentens Bekanntes Mitglied

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    Hallo Heiko
    Wie ich sehe, erfolgten bereits wertvolle Hinweise auf Deine Fragen ...
    Fein, dass sich das eingenommene Medikament positiv auswirkt.
    Ja ...
    Mich an die Anweisungen, d.h. an den Einnahmeplan des Arztes zu halten -
    allerdings dabei selbst in meinen Körper hineinzuspüren, ob etwas angepasst werden muss,
    wenn beim Abdosieren allzu rasch die Symptome wieder aufflammen.
    Die Cortison-Einnahme wird von mir - freiwillig - dokumentiert und dem Arzt bei Nachfrage gezeigt.
    (Kommt zwar selten vor, dass nachgefragt wird, doch es ist auch für mich hilfreich zu sehen
    wie sich meine Krankheitsverläufe mit Cortison "steuern" lassen.)
    Selbst nehme ich meine ärztlich verordnete Dosis in den frühen Morgenstunden ein,
    mit 1-2 Löffelchen Joghurt (= mein Magenschutz) und paar Schluck Leitungswasser.
    Während einer Cortisonstoß-Phase, welche bei mir 12 Tage dauern darf,
    achte ich mehr darauf: Salz, Zucker und Fett zu reduzieren.
    Alkohol soll man meiden (ist aber kein Problem für mich als Allergikerin betreffend Alkohol).
    Ist mir im Zusammenhang mit Cortison bisher nicht negativ aufgefallen.
    Tja, nüchtern betrachtet ist dieses Mittel was es ist:
    Ein Medikament, welches man diszipliniert und besonnen anwenden sollte - in Abspache mit einem Arzt.
    Naja, lieber wäre mir, wenn mein körperlicher Zustand in einer Verfassung wäre,
    dass ich dieses - zwar hilfreiche Mittelchen - nicht benötigen würde ...!
    Doch ich bin sehr froh drum, dass nach langem hin und her, im Vorjahr die Genehmigung,
    für eine Cortison-Basis-Therapie von rheumatologischer Seite erfolgte.
    Da mein Krankheitsbild aufgrund einer weiteren "angeborenen Immunerkrankung" sehr komplex ist,
    wird mich Cortison (in unterschiedlicher Anwendungsweise) ohnehin bis zu meinem Lebensende begleiten.

    Wünsch Dir gute Besserung für Deine Beschwerden.
     
  5. heikomoeller

    heikomoeller Mitglied

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    Genau, ab nächster Woche beginnt das langsame Ausschleichen.

    Ach, selbst 1mg macht dann doch noch so viel aus, hätt ich nicht gedacht. Geht dein Blutdruck sonst nach oben?

    Wie lang hat es etwa gedauert bis du zum HB-Männchen wurdest?

    Ja, das mach ich mit meim Blutdruckmesser. Hab allerdings seit jeher zu niedrigen Blutdruck (113/72) insofern sollte das nicht zu einem Problem werden hoff ich.

    Warum wird bei dir Cortison als Basis verwendet, wirken die Standard DMARDs nicht?
     
  6. sentens

    sentens Bekanntes Mitglied

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    Nun, wie bereits erwähnt existiert bei mir eine weitere Immunerkrankung,
    welche - wie die Erfahrung bereits zeigte - in vielen Bereichen,
    den Einsatz von Medikamenten sowie Therapiemöglichkeiten, sehr erschwert.
    "Mein Fall" wird von unterschiedlichen Medizinern als sehr komplex dargestellt.

    Mit den eingeschränkten Behandlungsmöglichkeiten komme ich selbst gut klar.
    *passt scho* : - )
     
  7. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    Ich war nach 4 Monaten erstmals mit meiner Nervosität (grundloses Aufgeregtsein) beim Doc. Auch meine Zündschnur wurde kürzer.
    Ich hatte vorher immer 6 Leute am Tisch, koche schon immer gern, und war irgendwann beim Nudelsalat so aufgeregt, dass ich Angst hatte, ich krieg den nicht hin. Dabei mach ich den seit 50 Jahren im Schlaf.
    Sobald Besuch ins Haus kam, war ich ein Nervenbündel, obwohl mir vorher selbst 20 Gäste nix ausgemacht hatten.

    Angeblich hätten aber viele Langzeitkranke solche Probleme, und es sei nicht unbedingt am Kortison festzumachen, denn man verändert sich, denkt oft an die Krankheit, weiß nicht, was noch kommt usw.
     
  8. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

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    Entscheidend ist, wie lange die Therapie insgesamt dauert.

    Eine Therapie bis zu vier Wochen wird von Woche zu Woche niedriger dosiert und dann spontan abgesetzt. Da passiert gar nichts, außer dass vielleicht die Beschwerden wieder zurückkommen.

    Langfristige Therapien über Monate oder sogar Jahre müssen langsam und in kleinen Schritten ausgeschlichen werden, damit der Körper sich wieder umstellen kann auf die eigene Produktion des Cortisols.

    Habe ich am Anfang auch gedacht. Bis der Blutdruck stark angestiegen ist (vorher immer Normalwerte), ich schon beim Treppensteigen Luftnot hatte und außerdem heftigen Haarausfall bekam (merkt man leider erst nach zwei bis drei Monaten). Da habe ich dann selber darauf gedrungen, dass ich es wieder ausschleichen konnte.

    Man muss sich klar machen, dass Cortison kein Schmerzmittel ist, sondern weitreichende Wirkungen und Nebenwirkungen hat, gerade und auch bei Langzeiteinnahme in low-dose.
    Eine Einnahme zweimal täglich kann die NW verstärken und sollte nur nach ärztlicher Anordnung erfolgen.
    Wer was bekommt oder auch nicht, ist individuell total verschieden.
     
  9. heikomoeller

    heikomoeller Mitglied

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    Ach jetzt versteh ich! Ich hatte HB-Männchen mit Michelin Männchen verwechselt und dachte du hättest zugenommen.. :biggrina:

    Also ich nehm das zwar erst seit einer Woche, aber ich kann mir gut vorstellen das das daher kommt. Ich hatte wie gesagt so komische unkontrollierte Gedanken (hatte ich noch nie in meinem Leben) und der Beipackzettel spricht ja auch von: Psychose, Halluzinationen, emotionaler Instabilität, Reizbarkeit, Angstzustände, Traumveränderung bis hin zu Depressionen & Suizidgedanken. Das hab ich so noch auf keinem Beipackzettel gefunden.

    Oha, das glaub ich gern.
     
  10. Sinela

    Sinela Bekanntes Mitglied

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    Stuttgart
    Ich nehme seit Anfang September 2000 Prednisolon und vertrage es zum Glück gut. Die meiste Zeit 5 mg am Tag, ich hatte aber auch schon über einige Monate hinweg 20 mg genommen, da habe ich ein Mondgesicht bekommen und hatte auch Heißhunger-Attacken (ich war spazieren und hätte mich auf eine Wiese zum Grasen stellen können), auch kleine Einblutungen an den Beinen habe ich bekommen. Wenn ich die 5 mg nehme, merke ich nichts, da habe ich keine Nebenwirkungen.
     
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