Reha mit Pflegegrad 3 beantragen

Dieses Thema im Forum "Rente und Rehabilitation" wurde erstellt von Tanne79, 17. Mai 2024.

  1. Tanne79

    Tanne79 Neues Mitglied

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    Hallo,

    ich bin aktuell länger krankgeschrieben und ausgesteuert. Rentenantrag läuft.

    nun möchte die AfA das ich einen Rehaantrag stelle.

    Mein. Rheumatologe möchte das schon lange, darum würde ich das auch als Schwerpunkt nehmen.

    Allergings habe ich noch weitere Erkrankungen und bisher haben mein Kardiologe und meine Hausärztin immer als nicht rehafähig empfunden. Ich habe auch Pflegegrad drei und dort steht ebenfalls: nicht rehafähig, keine Besserung möglich. Unbefristet.

    Ich habe u.a. Belastungsangina Pectoris CCS3-4 mit vasospastische Angina pectoris und Verdacht auf generalisierte Vasomationsstörungen, so dass ich bereits bei geringsten Belastungen und in Ruhe Angina pectoris bekomme und u.a. deshalb auch Hilfe beim Anziehen und Waschen benötige. Zudem habe ich immer wieder aufgrund neurologischen Symptomen durch Aura bei Migräne Zustände in denen ich verwirrt und desorientiert bin, wirres Zeug rede etc. mit Bewusstsseinstörungen und daher eigentlich immer jemand der bei mir sein sollte. Ich benötige auch teilweise Hilfe bei Toilette und muss täglich ein bis zweimal eingecremt werden. Ich habe zusätzlich noch Longcovid und bin belastungsintolerant. Aufgrund Verschlechterung werde ich auch eine Höherstufung Pflegegrad beantragen (laut Rechner inzwischen PG4 möglich, was mein Mann auch bestätigt, er ist Pflegefachkraft).

    Nun stellt sich mir die Frage: Gibt es überhaupt Rehakliniken, die Personen mit Pflegegrad 3 aufnehmen? Bevorzugt rheumatischer Schwerpunkt?

    Im Netz liest man nur, dass es bei Pflegebedürftigen oft Einzelfallentscheidungen sind und natürlich geprüft wird, ob man überhaupt in der Lage ist, eine Reha zu machen.

    Grundsätzlich würde ich schon gerne zur Reha, aber ich fürchte das es schwer werden könnte überhaupt eine Reha zu finden, die mich aufnimmt und die tägliche Pflege übernimmt und ich werde nicht wirklich viel mitmachen können. In der Schmerzklinik habe ich deutlich weniger Belastung und kann das meiste nicht mitmachen und es geht mir oft so schlecht, dass ich dann oft selbst da dann absagen muss.
     
  2. josie16

    josie16 PsA

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  3. Tanne79

    Tanne79 Neues Mitglied

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    Hallo,

    danke für deine Nachricht.

    Mindestalter für Geriatrie steht dort 70 Jahre. Ich bin erst 45.

    Die AfA schickt mich ja eigentlich zur Reha, um zu prüfen, inwieweit ich wieder arbeiten gehen kann und mein Rheumatologe würde mich gerne in einer rheumatischen Reha sehen, sofern ich aufgrund der anderen Erkrankungen, v.a. Herz eben überhaupt rehafähig bin.

    Ich weiß, Reha vor Rente und wenn es eine Rehaklinik gibt, die mich mit den Einschränkungen und PG3 nimmt, dann probiere ich es gerne.

    Ich habe zwar arge bedenken, dass ich das Programm schaffe, denn m.W. ist das meist recht vollgestopft und ich kann halt nicht wirklich viel.

    Bin gespannt, was die DRV zu dem Antrag sagt. Parallel läuft der Rentenantrag und Gutachten war inzwischen auch schon.
     
  4. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Das Programm, die Therapien werden aber normalerweise auf deinen Gesundheitszustand und deine Einschränkungen abgestimmt. Das besprichst du dann bei der Eingangsuntersuchung und der Therapieplanung, die der Arzt/Ärztin mit dir zusammen bespricht. Wenn sich dann doch noch was als zu viel herausstellt kann man das jederzeit beim Stationsarzt ansprechen und um Änderung bitten. Ich konnte bei meinen zwei letzten Rehas/Anschlussheilbehandlungen auch nicht mehr alles mitmachen und das Programm wurde individuell auf mich zugeschnitten.

    Eventuell kannst du eine Begleitperson mitnehmen, in bestimmten Fällen geht das. Habe mich da vor kurzem informiert, wegen meinem Mann mit Pflegegrad und Reha, er ist aber schon in Altersrente. Unser Hausarzt sprach das Thema Reha bei ihm an, da er nach einer Operation sehr abgebaut hat. Ich würde dann als Begleitperson mitkommen.
     
    #4 17. Mai 2024
    Zuletzt bearbeitet: 17. Mai 2024
  5. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo Tanne!
    Es ist einfach so, daß "normale" Rehakliniken nicht unbedingt für Patienten mit Pflegegrad ausgerüstet sind, deshalb befürchte ich, daß es schwierig wird, mit einer Rehalklinik, daß Du noch so jung bist, war mir nicht klar.
    Auch die Kombination Rheuma und Kardiologie in einer Klinik dürfte eine Herausforderung sein, schätzt eigentlich dein Rheumatologe dein Leistungsvermögen so schlecht ein?
    Ich kann verstehen, daß das dir Sorgen macht, aber Du solltest in der Klinik nur soviel machen, wie es dir gut tut, schleißlich wird dort dein Leistungsvermögen eingeschätzt und wenn Du dich dort zu mehr zwingst, als dir gut tut, fällt die Beurteilung für dich falsch aus.

    Für mich stellt sich die Frage, warum dein Rheumatologe dich in die Reha schicken will, wenn die Kollegen dich für nicht rehafähig halten, will er dich so schnell wie möglich durchs Rentenverfahren boxen, oder schätzt er dein Leistungsvermögen völlig falsch ein?

    Meines Wissens nehmen nur sehr wenige Rehakliniken Pat. mit Pflegegrad 3 auf, weil einfach das Personal in der Klinik dafür fehlt.
    Es muß auf alle Fälle vorab geklärt werden, ob die Möglichkeit in der Klinik besteht

    Der Bundesverband für Rehabilitation sagt dazu:
    Ab Pflegegrad 3 und der damit verbundenen „schweren Beeinträchtigung der Selbständigkeit“ muss im Bedarfsfall individuell entschieden werden, ob die körperlichen Voraussetzungen und die Belastbarkeit noch ausreichend sind, um die Reha Ziele erreichen zu können.
     
    #5 17. Mai 2024
    Zuletzt bearbeitet: 17. Mai 2024
  6. Tanne79

    Tanne79 Neues Mitglied

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    Hallo Lagune,

    danke für deine Nachricht.

    Mir ist bewusst, dass man versuchen wird, das Programm an mich anzupassen.

    In der Schmerzklinik macht man das auch, aber das ist auch ein normales Krankenhaus. Ich kann halt da schon fast nichts mitmachen, weil selbst sitzen schon herausfordernd ist und die Wege zu den Therapien. Den Rest der Zeit bekomme ich meistens Bettruhe verordnet und Schonung und selbst dadurch bekomme ich häufiger und schwerere Angina und Migräne Anfälle. Dazu durch die Belastungsintoleranz ständig Müdigkeitsanfälle in denen ich einfach einschlafe.

    Wenn es genehmigt wird und eine Klinik kein Problem mit dem Pflegegrad hat, dann gebe ich mein bestes.
     
  7. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Dann wird es wohl eher schwierig mit einer Rheuma-Rehaklinik. Ich könnte mir da eher eine kardiologische Rehaklinik vorstellen. Wegen der Wege, es gibt "Bringer" in einigen Kliniken. Heißt du wirst mit dem Rollstuhl zu den Therapien gefahren. Das hatte ich in meinen beiden letzten Rehas in einer neurologischen/orthopädischen Reha-Klink gesehen. Oder eine Begleitperson geht mit dir in die Reha-Klinik, am besten deine bisherige Pflegeperson.
     
  8. Tanne79

    Tanne79 Neues Mitglied

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    Ja, das ist eben das, was ich auch gelesen habe: das die meisten Rehakliniken darauf nicht wirklich ausgelegt sind und ich durchaus in vielen Bereichen Hilfe benötige, auch nachts.

    Letzlich muss ich eh abwarten. Grundsätzlich würde ich schon gerne, einige Anwendungen würden mir guttun, denn Physio zu Hause ( nicht in der Praxis, dass wäre zu anstrengend), da ist es sehr eingeschränkt.
     
  9. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Liebe Tanne,
    mir fehlt die Vorstellungskraft, wie du eine Reha bewältigen willst, wenn du gesundheitlich so schlecht beieinander bist. Wenn du Hilfe beim Anziehen brauchst etc. Wie soll das in der Rehaklinik funktionieren?
    Du hast doch von deinem Kardiologen die Einschätzung, dass du nicht rehafähig bist, dann mach doch davon eine Kopie und schicke die zur Rentenversicherung. Dann sollte das Thema eigentlich vom Tisch sein.

    Und das ist der Fehler, den Viele machen: mitmachen auf Teufel komm raus...das geht selten gut und du läufst Gefahr, deinen Zustand nachhaltig zu verschlechtern.

    Ich kann nur das beurteilen, was du geschrieben hast, aus meiner Sicht sollte das Thema Reha ad acta gelegt werden.
     
  10. Birte

    Birte Bekanntes Mitglied

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    Das denke ich auch. Bei meiner rheumatologischen Reha vor der Rente hat man mir gesagt (weil ich nicht ins MTT konnte), dass man eine bestimmte Anzahl von Anwendungen machen muss, damit die Reha weitergeführt wird.
     
  11. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo!
    Wenn es aber, wie in diesem Fall darum geht, daß das AfA den Betroffenen aufruft, einen Rehaantrag zu stellen, dann ist es nicht ganz so einfach zu sagen, ich kann nicht, weil da geht es um die Weiterzahlung von Geld und es gilt halt tatsächlich die Regel: Reha vor Rente.
    Ich bin auch der Meinung, daß die Reha keinen Sinn macht, mit dem Hintergedanken, daß die Arbeitskraft wieder hergestellt wird, ich denke der beste Weg ist erstmal, daß die beh.Ärzte Rehaunfähigkeit bestätigen, aber dann ist das Problem nur aufgeschoben
     
  12. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Wenn man nicht rehafähig ist, kann man von der AfA auch nicht dazu genötigt werden. Wobei ich gerade darüber nachdenke, was die AfA damit zu tun hat. Der Rentenantrag ist gestellt, dann ist doch die DRV zuständig? Und das Amt hat doch einfach nur zu zahlen, bis der Bescheid da ist (von wegen Nahtlosigkeit), seit wann kann die AfA zur Reha aufrufen?
    Und wenn ich die Bestätigung von meinem Arzt habe, dass ich nicht rehafähig bin, dann können die doch nicht das Gegenteil behaupten und mich zwingen, eine zu machen.
    Oder hat sich da was geändert in den letzten Jahren?
     
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