Stress und Schübe

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Banditensocke, 31. Mai 2022.

  1. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    Danke für die Ausführung.
    Wie schon gesagt, wenn ich mir was erklären kann, und in deinem Beitrag sind viele Erklärungen für mich drin, dann hilft mir das sehr.
     
    Banditensocke und PiRi gefällt das.
  2. Banditensocke

    Banditensocke Bekanntes Mitglied

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    Liebe @tilia,

    danke für Deine Zeilen, ich finde Deine Beobachtungen sehr wertvoll. Mir geht es ähnlich - ich kenne diesen Spielverderber auch, lasse ihm aber ebenfalls kaum noch Raum. Die letzten Wochen waren aber nicht nur psychisch, sondern auch physisch, insgesamt, auf ganzer Linie eine Überlastung. Hinzu kommt, dass ich gar keine Zeit habe, um irgendwas Raum zu geben oder zu verarbeiten. Ich muss funktionieren. Deine große Trauer beispielsweise hat ja ein Ventil gefunden - ich habe gerade keins.

    Dein "ich mache es trotzdem" ist auch eine meiner Strategien.

    Leider hat mein Stoss (4mg drei Tage lang) keinen Erfolg gebracht. Schade - zum Jahreswechsel konnte ich damit einen aufkeimenden Schub im Keim ersticken und schnell wieder auf meine Minimaldosis zurück kehren.

    Meine Rheumatologin empfiehlt, jetzt mit 20 mg einzugrätschen. Mache ich ungern, aber ich sehe leider keine Alternative. Da ich ja Methylprednisolon nehme, das eine andere Wertigkeit als Predni hat, werde ich dann also mit 16mg einsteigen und mal schauen, ob das reicht. Ich bin gerade sehr traurig, dass das notwendig ist.

    Labor kann ich erst Dienstag machen lassen.

    Liebe Grüße
    Banditensocke
     
  3. tilia

    tilia Bekanntes Mitglied

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    Liebe @Banditensocke ,
    das ist natürlich bitter, wenn es Zeiten gibt, in denen es einen so quasi fortreißt, eins aus dem anderen resultiert und man es zunächst nicht stoppen kann, sondern mitmuss. Das kenne ich auch. Und auch ich mag ungern viel Cortison zu mir nehmen...
    Mir fallen noch zwei Mini-Spielräume für solche Situationen ein, evtl. kennst du sie schon, das kann man hier im Forum nicht so wissen, wer welche Erfahrungen hat und wen man eher nervt, weil man Bekanntes oder Unpassendes auspackt.

    Ich riskiere es mal:
    Ich habe von einem Dr. Simonton gelesen, der war amerikanischer Onkologe und hat mit seinen Patienten verschiedene Methoden zur Stärkung von Selbstheilung und Eigenverantwortung entwickelt. Von ihm kommt meiner Erinnerung nach der Begriff der "radikalen Akzeptanz". D.h., man akzeptiert die persönliche Situation im vollen Ausmaß, ohne etwas schönzureden oder zu verleugnen. Von dieser Basis aus wird man wieder handlungsfähig, wenn man es möchte. Einen Teilaspekt stellt die Einnahme von "schweren" Medikamenten dar: Wenn man weiß, es geht nicht ohne, versucht man, dies zu akzeptieren. Eine positive Haltung zu entwickeln. Für genau diese Einnahme das Medikament als Helfer zu betrachten. Weiterhin visualisiert man, wie das Medikament hilft und wirkt. Einige Patienten stellten sich z.B. kleine Engelchen in ihrem Körper vor, die die Schmerzen wegputzten. Nach Dr. Simonton hat es sich als besonders hilfreich erwiesen, wenn der Patient sich seine Helferlein selbst ausgedacht hat. So wirkte anscheinend in den von ihm betrachteten Fällen die Chemo signifikant besser und auch die Übelkeit danach war nicht so massiv wie sonst.
    (Ich stelle mir aktuell bildlich vor, wie meine gerissene Achillessehne gut wieder verheilt, wie sich das Kollagen in geraden Strängen von der Ferse zum abgerissenen Ende streckt und sauber zusammen wächst.)

    Zweiter Spielraum: Ich habe festgestellt, dass es hilft, wenn man sich bewusst macht, was einem im Augenblick fehlt und welche Konsequenzen dies momentan hat. Also z.B., mir fehlen Ruhepausen. Und sich dann sagt: Ich brauche Pausen. Sie sind wichtig für mich!
    Momentan kann ich nicht genug Pausen bekommen. Ich werde ein Auge darauf halten und mich um diesen Defizit kümmern, auch wenn ich es momentan nicht realisieren kann.
    Vielleicht erreicht man damit das Unterbewusstsein? Wenn man also dem Defizit Aufmerksamkeit schenkt und sich ehrlich damit auseinandersetzt, scheint auch der Körper mitzumachen. Wichtig ist, dass man es ehrlich mit sich selbst meint und auch einlöst, was man verspricht. Man sorgt gut für sich selbst.

    Alles Gute für dich!
    tilia
     
  4. Banditensocke

    Banditensocke Bekanntes Mitglied

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    Guten Morgen @tilia,

    ja, ich kenne solche Strategien. Ich bin (u.a. auch beruflich) intensiv mit PNI (Psychoneuroimmunologie) und Neurowissenschaften befasst und war ohnehin nie eine Patientin, die die üblichen Wege geht, vielleicht gerade weil ich eine medizinisch-psychologisch ausgerichtete Basis habe. Es ist ungeheuer spannend, was sich in diesen Fachbereichen in den letzten Jahren getan hat - und auch wie man das im Kontext Gesundheit / Krankheit als Patient und für Patienten nutzen könnte. Man kommt im Zuge dieser vielen neuen Türen, die sich geöffnet haben und noch öffnen auch an der Epigenetik nicht vorbei.

    Das alles ist leider noch lange nicht flächendeckend bei den Patienten angekommen.

    Mein Weg als Patientin ist daher ein individueller und ich nutze Ansätze wie die von Dir beschriebenen, setze also auf epigenetische Faktoren etc.

    Danke daher für Deinen wichtigen Beitrag! :daisy:
     
  5. Butzi72

    Neues Mitglied

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    Hallo zusammen,

    habe PSA und ja, Stress löst bei mir eindeutig Schübe aus.
     
  6. mondbein

    mondbein Bekanntes Mitglied

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    Seit etwa 2 Tagen befinde ich mich in einem schweren Lupus-Schub. Die Ursache ist eindeutig psychischer Stress: unser ältester Kater hatte am Wochenende einen Unfall, ihm wurde am Montag in der Tierklinik ein Hinterbein abgenommen. Sein bemitleidenswerter Zustand stresst mich rund um die Uhr, ich komme gar nicht runter von meinem Tripp :( Dazu noch die quälende Frage, ob ich richtig entschieden habe...
     
  7. Mizikatzitatzi

    Mizikatzitatzi Bekanntes Mitglied

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    Oh jeeee @mondbein dass klingt gar nicht gut, weder bei Dir noch beim Kater.

    Alles Gute wünscht Euch

    Mizi
     
  8. mondbein

    mondbein Bekanntes Mitglied

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    Ich danke dir @Mizikatzitatzi - das muss man, auch als Halter, erst mal aushalten...

    Noch mal kurz zum Thema: seit ich die Diagnose und Medikamente habe, sind meine Schübe lang nicht mehr so schlimm wie davor. Früher war ich dann tatsächlich bettlägerig und sehr stark pflegebedürftig :(
     
  9. JaMa

    JaMa Bekanntes Mitglied

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    Ich habe seit gestern einen (Fibro)Schub. Auch hier ist es der Stress der mich triggert.
    Ich war lange ohne. Aber nun schmerzt wieder alles und ich bin schnell müde .
    Wird wieder. Die Frage ist nur wann.
     
  10. Eumel2

    Eumel2 Bekanntes Mitglied

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    Liebe Mondbein,

    alles Gute für dich und deinen Kater.

    Ich kann mir wirklich gut vorstellen, wie es dir gerade geht.
    So eine Entscheidung ist immer furchtbar schwierig..........ich hoffe, daß sich dein Kater wieder erholt von diesem Eingriff und auch du wieder ruhiger wirst.

    Ich habe nach der schweren Erkrankung unserer Katze Herzprobleme bekommen....

    Durch meine Tätigkeit im Tierschutz habe ich schon einige Katzen kennengelernt, denen leider ein Bein entfernt werden mußte..
    Momentan betreuen wir eine solche Katze........und es ist unglaublich, sie kommen damit zurecht und sind noch voller Lebensfreude.

    Das wünsche ich deinem Kater von Herzen............und für dich alles, alles Gute.

    Ganz herzliche Grüsse von Eumel
     
  11. Bellina

    Bellina Aktives Mitglied

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    Guten Morgen Mondbein :smheart:, oooooh jeeeeeee, das sind schreckliche Momente, Tage, Wochen und Monate. Ich hoffe für Dich und Deinen Schmuse-Kater, dass Ihr Beide bald wieder einigermaßen fit seid. Ich drücke auf jeden Fall ganz fest die Daumen
     
  12. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    mondbein, mach dich vor allem innerlich von den Zweifeln frei, denn du konntest garnicht anders handeln. Alles war richtig.
    Du hast dem Kater durch die Entscheidung erst mal das Leben gerettet. Nur darum gings.
    Und er wird damit klarkommen. Unsrer hatte nach einer Verletzung nur ein Vorderbein. Damit ging er später sogar über jeden Zaun, und fing auch noch Mäuse.
    Ich wünsch deinem kleinen Racker schnelle Genesung, und du wirst auch deinen Schub los, wenn du erst mal wieder zur innerlichen Ruhe kommst.
    Alles Gute euch beiden.
     
  13. mondbein

    mondbein Bekanntes Mitglied

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    upload_2023-3-17_7-52-41.png

    Guten Morgen ihr Lieben alle,

    das ist nicht mein thread und ich wollte ihn auch nicht hijacken. Zum Abschluss noch ein aktuelles Foto meines Schatzes zur besseren Vorstellung und dann kehren wir zum eigentlichen Thema zurück.

    Vielen Dank für euren lieben Zuspruch, das hat mir sehr gut getan!
     
  14. tilia

    tilia Bekanntes Mitglied

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    Streichle ihn mal von mir!
    Wenn er sprechen könnte, würde er sich bestimmt wünschen, dass du deine Ruhe wieder findest. Er weiß, dass du für ihn tust was du kannst.
    Liebe Grüße
    tilia
     
  15. Butzi72

    Neues Mitglied

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    7
    Ohje, das tut mir leid mit deinem Kater, aber ich weiß, dass er trotzdem ein tolles Leben führen kann. meine Großeltern hatten auch eine dreibeinigen Kater, das war der beste Mäusefänger. Stress dich nicht zu sehr deswegen... leichter gesagt, als getan, ich weiß... aber ich glaube, es war richtig von dir, so zu handeln. Er wird damit zurecht kommen.
     
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