RA oder nicht?

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Lala1988, 19. Januar 2023.

  1. Lala1988

    Lala1988 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    19. Januar 2023
    Beiträge:
    2
    Hallo,
    ich bin neu hier und vllt hat jmd Erfahrungen mit ähnlichen Symptomen:
    Vor zwei Jahren hatte ich nach zu ausgiebigem Joggen Probleme mit beiden Achillessehnen und Schleimbeuteln (erst rechts, einige Wochen später beidseitig). Für mich war der Zusammenhang zum Sport klar weil ich zuvor zwar viel Sport gemacht habe, jedoch nicht Joggen und auch nicht in dem Ausmaß und es unmittelbar nach der Belastung bzw. bei der Belastung aufgetreten ist. Zudem sind meine Muskeln an der beinrückseite sehr verkürzt. Nach 9 Mo ist es erst wieder abgeklungen, als ich die Füße länger ruhigstellt habe und auf Physio und Übungen für die Achillessehnen verzichtet habe.

    Ein halbes Jahr später hatte ich wieder beidseitige Schleimbeutelentzündungen, die nach voltarentabletten und 2 Wochen Ruhe wieder verschwanden. Danach war intensiver Sport (täglich Tennis) problemlos wieder möglich.

    Der Orthopäde meinte, die Entzündungen hätten einen rheumatischen Hintergrund. Der Rheumatologe meint, dass ich nach meinen blutwerten eine RA bekommen werde, allerdings aktuell nicht habe. Gelenkentzündungen habe ich nicht, auch keine steifen Gelenke am Morgen. Aktuell sind wieder (mehr oder weniger grundlos weil ich aktuell etwas weniger Sport mache) beide Schleimbeutel an den Fersen entzündet.

    hat jmd ähnliche Symptome gehabt? Kann das RA sein?
     
  2. Banditensocke

    Banditensocke Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    2. Dezember 2018
    Beiträge:
    422
    Ort:
    abwechselnd Husum und NRW (Essen)
    Solche Aussagen machen mich so wütend.

    Ob Deine Beschwerden einen rheumatischen Hintergrund haben, kann man diagnostisch klären. Das bedeutet nicht, dass man äusserst, was man glaubt, sondern dass man konkret forscht.

    Das, was Dein Rheumatologe zu Dir gesagt hat, ist unprofessionell und eine Frechheit. NIEMAND kann, selbst bei ganz klar vorliegender genetischer Prädisposition, sagen, ob ein Mensch Erkrankung X oder Y tatsächlich bekommt und wenn er sie bekommt, wie sie dann verlaufen wird. Welche Gene an-, oder abgeschaltet werden, ist nicht fest geschrieben, wandelbar - es wird durch epigenetische Faktoren bestimmt. Und die Stellschrauben für diese Faktoren bewegt jeder Mensch zu einem Gutteil selbst durch die Art und Weise, wie er lebt und mit sich umgeht.

    Was ein Arzt mit solchen Aussagen aber anrichtet, ist übel. Er setzt Dir einen Floh ins Ohr, der ins Hirn kriecht, in Dein Unbewusstes - Placebo und Nocebo sind mächtige Effekte. Und das alles, weil dieser Rheumatologe glaubt, dass er eine Kristallkugel besitzt, die ihn ermächtigt, in die Zukunft schauen zu können. Mit anderen Worten: Solche Prognosen können Menschen krank machen.

    Diagnosen sind das eine. Prognosen etwas ganz anderes. Selbst wenn statistisch betrachtet eine Erkrankung für 99% der Menschen unweigerlich tödlich verläuft, gibt es 1 %, bei dem der Hase woanders langhoppelt. Und jeder Betroffene hat die Möglichkeit, zu diesem einen Prozent zu gehören. Niemand kann tatsächlich prognostizieren, dass er NICHT dazu gehören kann.

    Das sollte sich jeder Mensch immer wieder vor Augen halten. Niemand ist seine Diagnose. Und bei Dir kommt noch hinzu, dass es gar keine gesicherte Diagnose gibt!

    Der erste Schritt wäre meines Erachtens, dass Du aufhörst, Dich selbst als Mensch mit einer RA zu betrachten. Das steht doch überhaupt nicht fest. Suche Dir Ärzte, die Dich ermutigen, die mit Dir nach Stellschrauben suchen, die dazu beitragen, dass es Dir besser gehen kann. Das geht weit über Medikamente hinaus - und achte darauf, dass eine vernünftige, sorgsame Diagnostik läuft. Dazu gehören auch Untersuchungen der betroffenen Gelenke, also nicht nur draufschauen und orakeln.

    Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du zukünftig bessere Ärzte und einen guten Weg FÜR DICH findest, mit dem, was Dein Organismus gerade hervor bringt, zurecht zu kommen.

    Alles Liebe
    Banditensocke
     
    stray cat, Lala1988, Snoopie2000 und 2 anderen gefällt das.
  3. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

    Registriert seit:
    15. Februar 2011
    Beiträge:
    20.771
    Ort:
    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Also, ich hätte das jetzt nicht ganz so drastisch formuliert, kann mich dem aber anschließen.

    Für die Entzündungen würde ich eher den Sport als Auslöser vermuten. Fehlhaltung, Überlastung, irgendwie sowas.
    Ich vermute, dass der Rheumatologe auf den Rheumafaktor im Blut anspielt, aber auch wenn der positiv ist, heißt das noch lange nicht, dass man zwangsläufig irgendwann Rheuma bekommt.
    Ich würde das Thema an deiner Stelle ganz weit nach hinten schieben und erstmal schauen, inwieweit du deine sportliche Betätigung optimieren kannst, ohne hinterher solche Probleme zu haben.
     
    stray cat, Lala1988, Snoopie2000 und 3 anderen gefällt das.
  4. Lala1988

    Lala1988 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    19. Januar 2023
    Beiträge:
    2
    Danke für eure lieben Nachrichten, das beruhigt mich etwas! Er meinte den Anti-CCP-Wert, der bei mir erhöht ist. Der Rheumatologe meinte ja auch, dass aktuell nichts ist (er hat auch die Gelenke angeschaut, abgetastet und Ultraschall gemacht, da hatte ich weder schmerzen noch waren Entzündungen sichtbar). Mein Gefühl war auch eher, dass das Problem vom Sport kommt. Nachdem es jetzt aber schon wieder da ist und ich immer noch die Aussage von dem Orthopäden im Kopf habe, dass das mit Sicherheit Rheuma sei weil es beidseitig ist und ich entsprechende Blutwerte habe, hat es mich dann doch verunsichert. Andererseits hab ich aber genug Risikofaktoren dafür, dass die Schleimbeutelentzündungen einfach beim Sport entstehen (angeblich kommen die ja auch leichter wieder wenn man sie schon mal hatte) und mir fehlen diese Symptome wie morgensteifigkeit und Gelenkschmerzen komplett. Irgendwie macht man sich dann doch (vllt zu viele) Gedanken und hat Angst, die Erkrankung iwie zu verpassen und zu spät mit einer Behandlung anzufangen. aber dann Versuch ich das einfach entspannt mit Ruhigstellen auszukurieren :)
     
  5. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    29. November 2016
    Beiträge:
    12.237
    Ort:
    Nähe Ffm
    Behalte es trotzdem im Hinterkopf.
     
    Tris und Lala1988 gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden