Hallöchen, ich bräuchte mal die Erfahrungen derer, die unter Leflunomid Probleme mit den Sehnen bekommen haben. Ich nehme seit Mitte Mai Leflunomid und hab zwei Wochen nach der ersten Einnahme Probleme mit dem rechten Knie bekommen. Dachte erst, dass das von meinem Sturz im April kommen würde. Nach und nach kamen dann Schmerzen am linken Knie, an den Achillessehnenansätzen und jetzt noch an den Ellenbogen dazu. War gestern zur MRT vom rechten Knie und bin ziemlich geschockt, denn zwei Sehnen sind teilweise gerissen. Was mich nun interessieren würde: wie schnell nach der ersten Einnahme fingen bei euch die Probleme an? Hattet oder habt ihr nur Schmerzen oder auch Risse? Wie genau hat sich das bemerkbar gemacht? Hab am Freitag einen Termin beim Rheumadoc und hätte einfach gerne ein paar mehr Erfahrungsberichte parat. Viele Grüße Melli
Ich habe Probleme mit den Sehnen und Sehnenansätzen, liegt aber wohl an meiner Diagnose - Spondyloarhritis, am ehesten PsA und das Leflunomid (20 mg) wirkt da nicht/bzw. nicht ausreichend.
Das ist natürlich auch nicht schön! Hast du denn Schmerzen oder gehen die bei deiner Erkrankung auch kaputt? Ich hatte bisher nie großartige Probleme mit den Sehnen, deshalb denke ich, dass es vom Leflunomid kommt. Auch die Schmerzen, die ich jetzt habe, hatte ich noch nie bei der Rheumatoiden Arthritis. Das fühlt sich an als hätte ich ein Messer irgendwo stecken
Hallo @Zwergpiratin, mit Sehnen hatte ich keine Probleme, aber mit Juckreiz und Haarausfall unter Leflunomid. Aber das fing erst so nach 4-5 Monaten an. Bei Leflunomid muss sich der Wirkstoff-Spiegel im Körper ja langsam aufbauen. Erst nach den ersten Monaten hat man ein halbwegs konstantes Level erreicht. Mich würde es deshalb überraschen, wenn Du schon nach 2 Wochen so gravierende Nebenwirkungen hast. Mehr kann ich dazu leider nicht beitragen. Sehnen teilweise gerissen hört sich ja gar nicht gut an. Alles Gute für Dich! Thea
Kann da Thea nur zustimmen, zumal man heutzutage meist nicht mehr -wie ich damals noch- mit 3 Tagen a 100mg einschleicht. Volle Wirkung tritt frühestens nach 6 Wochen ein. Ich habe allerdings "nur" Schmerzen und zumindest bisher keine gravierenden Defekte und das nach einer 25-jährigen "Karriere".
Hast du zufällig in der Zeit auch ein Antibiotikum genommen? Ich hatte das Problem nämlich vor Jahren bei einem ganz bestimmten AB, was auch für solche ' Nebenwirkungen' bekannt ist. Dass Leflunomid sowas anstellt, wäre mir neu.
Sehnenrisse sind gelegentliche Nebenwirkung (1-10 von 1.000) des Leflunomid, Sehnenscheidenentzündungen sogar häufig (1-10 von 100). Richtig, Maggy, das gilt für die Fluorchinolone wie zB Enoxacin, Levofloxacin etc.
Danke für eure Antworten! Ich hatte ja heute den Termin in der Rheumaambulanz und die Ärztin meinte, dass es wahrscheinlich nicht vom Leflunomid kommt. Sie hat meine Bedenken aber ernst genommen und hat meine Achillessehnen und die Ellenbogen per Ultraschall untersucht. Das fand ich total super und es hat mich auch wieder etwas beruhigt, auch wenn die Ellenbogensehne eine leichte Entzündung hat. Doof ist nur, dass das Leflunomid nicht wirklich wirkt und ich immer noch mitten in einem Schub stecke. Die Dosis wird jetzt erhöht, Korti auch, und wenn sich in 6 Wochen noch nichts getan hat oder die Nebenwirkungen schlimmer werden, dann wird es abgesetzt. @Thea21 Juckreiz habe ich auch und erste Anzeichen einer Nesselsucht. Der Hautarzt sagt, ich soll Cetirizin dazu nehmen. Ich mach das, aber optimal finde ich es nicht… @Maggy63 Nein, ich hab kein Antibiotikum genommen. Wenn, dann würde es vom Leflunomid kommen. Die Ärztin meinte aber, es kommt eher von der Erkrankung selbst oder vom Korti. Ich guck jetzt mal, was der Orthopäde nächste Woche dazu sagt. Vielleicht werd ich auch einfach nur alt
Wollte noch mal ein Update geben. Find es immer blöd, wenn man nicht nachlesen kann, wie es weitergegangen ist Ich hatte auch noch ein MRT vom anderen Knie; Diagnose unter anderem wieder Sehnenentzündungen und Teilrisse. Orthopäde sagt, dass die Risse nicht zu dem Sturz passen, den ich geschildert habe. Besonders der eine Muskelanriss passt überhaupt nicht, weil der so gut wie nie isoliert reißen würde. Nach einem blöden Termin in der Rheumatologie habe ich letztendlich selbst entschieden, das Leflunomid abzusetzen. Nach Absprache mit meinem Hausarzt wasche ich es jetzt für 5 Tage mit Colestyramin aus. Es ist wirklich maximal unangenehm, weil mir den ganzen Tag übel ist und ich nix mehr essen kann, aber ich will das Zeug aus meinem Körper bekommen, bevor es noch mehr Schaden anrichtet. So, das ist der aktuelle Stand. Vielleicht hilft es ja irgendwann jemandem, der das gleiche Problem hat.
Danke! Mir fällt grade auf, dass ich das mit dem selbst entscheiden vielleicht ein bisschen blöd formuliert habe. Die Rheumatologen haben mir geraten, die Basistherapie zu wechseln, weil das Leflunomid keine ausreichende Wirkung auf das Rheuma hatte. Und so lange ich mich nicht für ein neues Medikament entscheide, soll ich Leflunomid weiter nehmen. Da ich aber zu viele Nebenwirkungen hatte und immer noch habe, wasche ich jetzt in Absprache mit dem Hausarzt aus. Ich experimentiere also nicht selbst mit meiner Medikation rum
@Zwergpiratin , das klang für mich auch nicht nach eigenständigem Experiment. Ich habe dabei auch an eigene Erfahrungen gedacht: Als ich das Leflunomid abgesetzt hatte (in Absprache mit dem Rheumatologen), musste ich schmerzhaft lange auf die Verschreibung eines Folgemedikamentes warten. Ich wünsche dir, dass du da mehr Glück hast und von deinem Rheumatologen rechtzeitig Unterstützung bekommst. Liebe Grüße tilia
Danke für‘s Glück wünschen, das kann ich momentan echt gebrauchen! Das Auswaschverfahren mit Colestyramin hab ich nicht durchgestanden; musste nach 2 1/2 Tagen abbrechen, weil mein Körper nicht mehr mitgespielt hat. Bin jetzt auch noch in neurologischer Behandlung, weil eine Polyneuropathie durch das Leflunomid im Raum steht. Und den Rheumatologen ist es wurscht. Muss mich jetzt mitten im Schub nach ner anderen Praxis umsehen… das wird ein Spaß. Und so lange ist wohl oder übel wieder das Cortison mein bester Freund
Mit den Sehnen hab ich auch mehr oder weniger starke Probleme.... ...in gut 15 Jahren Rheumakarriere hab ich ein paar Mal Medikamente hauptsächlich wegen den Sehenreizungen gewechselt. Immer in der Hoffnung, dass die Reizungen besser werden. Letzendlich war das dann aber die einzige Konstante Doofes Spiel, wenn gerade auch mehrere Ärzte miteinander reden müssten...
@Zwergpiratin, bitte im Hinterkopf behalten, dass die Polyneuropathie auch durch eine Spinalkanalstenose ausgelöst werden kann. Dies ist bei mir der Fall und kann nicht dem Leflunomid angelastet werden (wie es der Neurologe behauptet hatte). Meinen Auswaschversuch (wegen OP) habe ich damals auch nach 2 Tagen abgebrochen...
Ich danke euch für die Antworten! @Heike68 Ich hatte Anfang des Jahres eine MRT Untersuchung der HWS, da wurde keine Stenose gefunden. Hab jetzt einen neuen Rheumatologen (und dort tatsächlich kurzfristig einen Termin bekommen ) und er meinte auch, dass das Leflunomid der Übeltäter sein kann, aber auch die Rheumatoide Arthritis selbst. Hab auf sein Anraten hin noch einen Beutel Colestyramin genommen und zusätzlich Vitamin B Komplex und seitdem hatte ich fast kein Kribbeln in den Händen und Füßen mehr. Die Sehnen sind aber trotzdem noch Schrott… die Heilung braucht wahrscheinlich noch etwas Zeit. Jedenfalls ist das Thema Leflunomid für mich durch. Bin ein bisschen deprimiert, dass ich wirklich so viele Nebenwirkungen mitgenommen habe, aber ich hoffe, dass sich das wieder fügt. Der größte Teil des Wirkstoffs sollte durch das Auswaschen ja schon aus dem Körper sein und den Rest werde ich hoffentlich auch schnell los. Ich starte morgen mit einer neuen Therapie (Jyseleca) und drücke mir selbst die Daumen, dass ich diesmal alles gut vertrage und ich das Rheuma endlich in den Griff bekomme.