Respekt

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Banditensocke, 5. Juni 2022.

  1. Banditensocke

    Banditensocke Bekanntes Mitglied

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    Guten Morgen in die Runde!

    Ich möchte hier ein paar Gedanken niederschreiben, die mich immer mal wieder beschäftigen. Es geht um Respekt - Respekt vor dem Recht jedes Menschen, über sich und sein Leben, seinen Organismus selbst zu entscheiden, ohne dafür angegriffen, diffamiert, unter Druck gesetzt oder verängstigt zu werden.

    Damit meine ich ausdrücklich nicht, dass es nicht erlaubt wäre, einen Diskurs zu führen, zu diskutieren, zu hinterfragen. Aber doch bitte achtsam, bei sich bleibend, Urteile vermeidend.

    Es ist leider immer wieder so, dass Patienten, die einen alternativen Weg gehen, sowohl von Ärzten, aber auch von Mitpatienten, beispielsweise in Foren, massiv angegangen, unter Druck gesetzt, verängstigt, belächelt, abgewertet werden.

    Muss das sein?

    Eine leitlinienkonforme Behandlung ist NICHT der Goldstandard. Sie ist einfach etwas, worauf sich Gremien verständigt haben. Sie hinkt dem, was wir an neuen Erkenntnissen gewinnen, oft lange hinterher. Sie wird beispielsweise im Kontext Rheuma von Leitlinienwatch kritisch gesehen.

    Sie ist dem Medizinsystem geschuldet, dem wir unterliegen und das bei uns beispielsweise dem Patienten kaum Zeit einräumt, oft nicht einmal genug Zeit, um ihm umfassend zuzuhören, so dass man sich ein Bild machen kann von den vielen Faktoren, die diesen Patienten beeinflussen. Diese Zeit wird nicht vergütet.

    Unser System arbeitet vom Kleinen ins Kleinste, übersieht aber oft Reziprozitäten. Der umfassende, alles ins Kalkül ziehende Blick, die sorgsame Analyse bleibt oft aus, weil sich dafür niemand verantwortlich fühlt und, schlimmer noch, weil selten alle Informationen wirklich an einer Stelle zusammen kommen.

    Lehre und Forschung leben von Finanzhilfen. Auch dabei gilt oft - und das dient längst nicht immer dem Wohl des Patienten - wer bezahlt bestimmt was gespielt wird.

    Viele Patienten können ein Lied von den Auswirkungen dieses Systems auf sie ganz persönlich singen - und es hat eine Menge Strophen.

    Das ist traurig genug. Noch schlimmer aber finde ich, dass Patienten, die andere Wege gehen, deshalb immer mal wieder wenig wertschätzend behandelt werden - und zwar bedauerlicherweise auch von Mitpatienten.

    Ich muss nicht verstehen, warum ein Mensch Entscheidung X trifft oder sich der Medikamentengruppe Y verweigert. Ich muss es auch nicht gut heissen. Aber respektieren sollte ich es - und ihm in Diskussionen nicht mit Häme und Abwertung begegnen oder versuchen, ihm argumentative Knüppel zwischen die Beine zu werfen.

    Auch das gehört für mich übrigens zum Thema "Gesundheit" - Achtsamkeit auf allen Ebenen und daher auch im Miteinander. Sich selbst und anderen respektvoll zu begegnen, Wahrnehmungen ernst zu nehmen, mit Offenheit und Interesse auch an erst einmal fremd scheinende Vorstellungen heran zu gehen - das scheint mir wünschenswert.

    Wie seht Ihr das?

    Liebe Grüße
    Banditensocke
     
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  2. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    Ganz schwierig, aber im Prinzip hast du recht.
    Mir fällt es schwer, nicht belehrend rüberzukommen, weil ich schreibe, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Und meine Infos sind meiner Meinung nach aus kompetenter Quelle, also Fachärzten und Hausärztin, denen ich vertraue, und die Infos auch hinterfragt habe.

    Deshalb schreibe ich meistens, wie ich es sehe, wie es mir ergangen ist, meine Erfahrungen usw.

    Aber wenn dann so Dinge kommen, wie bereits von Querdenkern verbreitet wurden, also die Millionen ohne Masken in Indien keinerlei Anzeichen von Erkrankung haben sollen, alle Internetinfos aber was anderes sagen, dann fällts mir schwer damit umzugehen, denn ich hab das Gefühl veräppelt zu werden.
    Dies ist aber nur ein Beispiel, das mir gerade einfällt, weils aktuell ist.

    Gegen andere Heilmethoden wird niemand etwas respektloses sagen, denn wir alle wissen, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die von der Schulmedizin wenig Beachtung bekommen oder nicht erklärbar sind, aber trotzdem wirksam lindern und heilen.
     
  3. Schosl

    Schosl Bekanntes Mitglied

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    @Banditensocke du sprichst hier ein wichtiges und richtiges Thema an.
    Die medizinische Ebene ist halt ein Annäherungsversuch an den Kern der Krankheit über Symptome und Erfahrungen, die in ganz vielen Studien ermittelt worden sind. Letztlich bleibt es eine Annäherung. Und die erfolgt immer mit einem bestimmten Fokus. Das zeigt auch die Aufstellung der Universitäten im med Bereich. Die seelische Gesundheit und die körperliche Gesundheit sind organisatorisch getrennt und nur ganz langsam kommt die ganzheitliche Medizin ins Spiel. Das ist noch viel Luft nach oben.
    Was wir als Einzelne uns schon fragen können: was ist uns unsere Gesundheit wert? Eigenleistungen oder Zuzahlungen sind verpönt. Wenn’s von Arzt / Therapeuten kommt, muss es doch bezahlt werden. In der Drogerie dann nicht. Das ist meines Erachtens ein Grund, warum sich die Forschung und Produktentwicklung so stark spreizt. In immer weniger Medizin sondern immer mehr in die Wellness Schiene. Und so verstetigen sich leider die Systeme.
    Die Ärzte werde so an der Uni groß und werden in allen Kongressen so weitergebildet. Da gibt es nicht viel Platz für neue Ideen. Die Kassen bezahlen nur das, was die Studienlage als positiv bewertet. Und die Studien kommen aus dem System.
    Zum Mitpatienten: ich habe da ja auch so meine Erfahrungen gemacht. Vieles ist aber nicht so gemeint. Das Forum läuft nur über Tippen, da geht vieles verloren. Und manchmal wird nur die nackte Tatsache ohne wohlfühlende, begleitende Worte transportiert. Da wird aus dem gut gemeinten Ratschlag dann ein Schlag.
    Ich mußte das auch lernen, weil es das erste und einzige Forum ist, an dem ich mich beteilige. Ich habe gelernt, immer das Positive zu sehen. Andere denken auch, was schreibt der Schosl da für einen Quark.
    Und wenn ich mit der Antwort nix anfangen kann, ist es halt so. Vielleicht kann ja ein anderer was damit anfangen. Ist ja alles öffentlich. Diese verkürzte Kommunikationsform über ein Forum ist schon manchmal eigenartig, weil soviel Spielraum für Interpretation besteht. Ich denke, es ist nicht der fehlende Respekt, sondern das schnelle Zitieren und dann der Versuch, mit wenigen Worten darauf zu antworten. Das sieht manchmal komisch aus. Diese Art gibt es im Gespräch aber auch. Es gibt halt Menschen, die nur mit Sachinformationen kommunizieren. Bei mir gehört auch mein Orthopäde dazu. Ich denke mir auch „Sorry“ dass ich Rheuma habe, wenn er mit mir spricht. Aber er ist halt so.

    Andere, von der Norm abweichende Wege zu gehen, benötigt Mut und Kraft. Die hast Du.


    Servus
     
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  4. stray cat

    stray cat Bekanntes Mitglied

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    Ich erlebe Dich nicht als belehrend, liebe Chrissi. Sondern als voller beneidenswertem Vertrauen in Deine Ärzte. Und ich nehme war, dass Du immer so schön fein dosierst, was Dir empfohlen wurde.

    Doch bezüglich der "anderen Heilmethoden", individueller Dosierung von Medikamenten oder sogar Ernährung erlebe ich dieses Forum anders.
    Im Lauf der Zeit habe ich die wahrgenommen, die offen sind. Sie sind alle leise in ihrem Wissen.
    Anfangs war ich wie vor den Kopf gestossen ob der Respektlosigkeit derer, die ausnahmslos die Leitlinien als einzige Wahrheit betrachten UND alles andere als lächerlich darstellen.

    Möge jedem sein (vielfältiger) Weg gut bekommen und seine Wünsche an das Leben ermöglichen.
     
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  5. Banditensocke

    Banditensocke Bekanntes Mitglied

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    Doch, liebe @ManuSkript , ich finde, das sollte man erwarten oder zumindest wünschen dürfen. Was investiert man denn, wenn man dem anderen zuhört und einmal versucht, seine Beweggründe einfach nur anzuhören und über Verständnisfragen sicher zu stellen, dass man sie auch verstanden hat?

    Damit wäre nicht einmal verbunden, seinen eigenen Standpunkt auch nur überdenken zu MÜSSEN. Nur etwas Raum schaffen für abweichende Einschätzungen, das wäre notwendig. Ist das bereits zuviel?

    Ich denke: Nein.

    Ich habe in meinem Umfeld auch Menschen, die entweder Impfungen aus Überzeugung verweigern oder weil es bei ihnen einfach nicht geht. Auch Ängste spielen eine große Rolle - und ich finde, das ist zu respektieren. Es steht mir nicht zu, diese Menschen für ihre Entscheidung anzugehen.

    Ich kann nur über meine eigene Handlungsweise bestimmen und in einer Diskussion "gute Gründe" vortragen. Ob sie angenommen werden, liegt nicht in meiner Macht.

    Meine Erkrankungen, die teilweise lebensbedrohlich waren, haben mich sehr geöffnet. Ich bin ein Forschergeist, mich haben immer auch die alternativen Routen interessiert. Erst einmal anschauen - dann entscheiden, ob ich sie für sinnstiftend halte oder nicht. Ich lebe seit meiner Teenagerzeit mit einer CED, die heute bereits bei jungen Menschen mit schwersten Geschützen behandelt wird. Auf Basis der CED bin ich 1995 beinahe verstorben. So eine Nahtoderfahrung ist ein sehr prägendes Ereignis, das das Leben ganz schön durcheinander bringt. Niemand war in dieser Zeit so weitsichtig, mich als junge Frau darauf aufmerksam zu machen, dass so eine Nahtoderfahrung einen psychisch aus den Socken hebeln kann - das habe ich dann auf die harte Tour erfahren und war erfreulicherweise auch weitsichtig genug, die Zusammenhänge zu erkennen und einzugrätschen.

    Die PNI ist, wie an anderer Stelle erwähnt, eines "meiner" Gebiete - ich bin froh, dass über die Fortschritte, die wir in diesem Fach verzeichnen können, endlich viele Ansätze aus der "Schmuddelecke" rücken und man (gezwungenermaßen) auch auf Hardliner-Seite damit aufhören muss, diese als wirkungslos beiseite zu schieben.

    Ich kann jeden nur ermutigen, SEINEN Weg zu gehen. Und wer das verächtlich kommentieren möchte, der ist mit Sicherheit kein geeigneter (Gesprächs)Partner.
     
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  6. Banditensocke

    Banditensocke Bekanntes Mitglied

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    Das geht mir ähnlich.

    Ja, das habe ich auch oft so empfunden. Aber es ist in den letzten Monaten auf jeden Fall besser geworden, finde ich.
     
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  7. stray cat

    stray cat Bekanntes Mitglied

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    ja, das nehme auch ich wahr und freue mich daran :star2:
     
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  8. Ist ein sehr wichtiges Thema liebe @Banditensocke. Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass kritisches Nachfragen zu Medikamenten nicht gern gesehen wird und die Frage nach alternative Wegen schon gar nicht. Mir ist sogar mal gesagt worden, wenn ich die Medikamente nicht nehme, werde ich keine 60 Jahre alt... Das war ein ganz schöner Schock.
    Was mich oft nervt ist, dass jeder Arzt sein Fachgebiet sieht, aber niemand den ganzen Menschen sieht. Dazu gehören für mich auch die Psyche oder die Ernährungsgewohnheiten etc. Behandelt wird "nur" der Körper, aber wir sind ja so viel mehr.... Der Rezeptblock ist schnell gezückt, alles andere wäre zu zeitaufwendig und wird eben nicht vergütet. Ich würde mir einfach wünschen, dass der Patient in seiner Ganzheitlichkeit gesehen würde...

    Liebe Grüße
     
  9. Manoul

    Manoul Bekanntes Mitglied

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    Ich kann dir dafür garnicht genug Zustimmung geben. :yelclap:
    Meiner Meinung ist das eines der Hauptprobleme unseres Gesundheitssystems.

    @Banditensocke , ganz lieben Dank dafür, dass du dieses Thema aufgemacht hast. Ich finde es nicht nur notwendig, sondern auch spannend und inspirierend.

    Weil ich in der Regel in vielen Dingen nicht der gesellschaftlichen Norm entspreche und schon als Kind meine ganz eigenen Blickwinkel auf Menschen hatte, sind mir Leute, die aus der Masse heraustreten und gern mal ein stückweit gegen den Strom schwimmen schon immer sehr sympatisch. Diesen Menschen gilt immer mein besonderer Respekt, weil sie etwas zu sagen haben, sich Gedanken gemacht haben und weil es immer auch Mut braucht anders zu sein, als die breite Masse (warum auch immer?) es vor einem erwartet.

    Alternative Wege zu gehen, auf sein Bauchgefühl zu hören, ruhig mal Dinge zu hinterfragen und ggf. auch in Frage zu stellen, das sind in meinen Augen auch im medizinischen Bereich ganz notwendige Dinge um den für sich individuell richtigen Weg zu finden.

    Eine Heilpraktikerin hat mir mal bei einer sehr ernsten Infektion so unfassbar schnell und effizient geholfen, wo vorher einige Schulmediziner resigniert hatten bzw. mit ihren Standardbehandlungen nicht weiter kamen. Viele halten Alternativmedizin für Quacksalberei oder ähnliches. Das finde ich nicht nur respektlos sondern halte es auch für sehr kurz gesprungen.

    Meiner Auffassung nach gibt es perse nicht nur den einen richtigen Weg. Krankheiten sind so vielfältig wie ihre Behandlungsmöglichkeiten und der Ansatz ganzheitlicher Therapie spielt leider nur sehr selten und nur bei sehr engagierten Ärzten überhaupt eine Rolle.
    Meine Idealvorstellung bei der Behandlung von schwerwiegenden Erkrankungen wäre, dass man für die Untersuchung mehrere Behandlungszimmer mit unterschiedlichen medizinischen Disziplinen durchläuft. Vielleicht zuerst einen zum Krankheitsbild passenden Facharzt, dann einen Heilpraktiker oder Homöopaten und dann noch einen Psychologen. Anschließend beraten sich die einzelnen Disziplinen miteinander und entwickeln eine ganzheitliche Therapie.

    Ja ... ich weis, das ist nicht realistisch, wäre aber mit Sicherheit deutlich zielführender als die etablierte Schulmedizin und würde nicht nur zu optimierteren Behandlungen führen, sondern letztendlich auch eine Menge Kosten einsparen.

    Trotzdem können wir wohl ganz zufrieden sein, das wir Alles in Allen ein Gesundheitssystem haben, welches eine gute Grundversorgung für die meisten Erkrankungen einigermaßen sicherstellt. Es ist nicht perfekt, aber was hält diesem Anspruch schon stand.

    LG Manoul ;)
     
    #9 5. Juni 2022
    Zuletzt bearbeitet: 5. Juni 2022
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  10. Richtig..... Im Prinzip habe ich mir genau solch ein Netzwerk aufgebaut und es läuft bei meiner Hausärztin zusammen. Das funktioniert inzwischen ganz gut und da bin ich sehr froh drüber....
    Ich habe hier manchmal festgestellt, dass das Thema Psyche und Psychotherapie ein Reizwort ist... So als wären wir nicht krank, sondern nur ein wenig verrückt :laughing:
    Aber so meine und sehe ich das nicht, sondern als begleitende Behandlung in einer sehr schwierigen Lebenssituation. Denn das ist unsere Erkrankung und sie verlangt uns viel ab.... Da ich eine Wechselwirkung Körper - Psyche und umgekehrt sehe, finde ich das also gar nicht schlimm und nehme das gerne in Anspruch.

    Liebe Grüße
     
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  11. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Ein Reizwort kann es für einige sein, bei denen vor der Diagnose der entzündlich rheumatischen Erkrankung eben alles auf die Psyche (psychosomatisch) geschoben wurde. Das war zB. auch bei mir so und ich wurde in der Zeit auch nur auf psychische Erkrankungen behandelt und das hat leider in der Zeit meine Kollagenose nicht beruhigt, im Gegenteil sie konnte sich richtig in mir austoben und es wurde immer schlimmer.
    Leider ist ja so etwas nicht nur mir passiert, sondern auch etlichen anderen und deshalb wird hier wohl erstmal ab und zu oder häufiger empfindlich auf das "Reizwort Psyche und Psychotherapie " reagiert.

    Heute und jetzt schon länger ist mir klar das auch eine Psychotherapie und einige andere Therapien mit zur Rheuma-Therapie gehören können und damit meine ich "mit dazu gehören" , also begleitend und nicht nur Psychotherapie und Antidepressiva alleine.

    EDIT: Drei Wörter ergänzt
     
    #11 5. Juni 2022
    Zuletzt bearbeitet: 5. Juni 2022
  12. tilia

    tilia Bekanntes Mitglied

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    Auch ich bin froh über dieses Thema, liebe @Banditensocke !
    Ich denke außerdem, dass offene und wertschätzende Gespräche über unterschiedliche Denkweisen, Wege und Haltungen sehr fruchtbar sein können und oft neue Räume eröffnen. Sei es, dass hier Jemand im Forum von seinem Weg erzählt und ich bemerke: Oh, daran habe ich ja noch gar nicht gedacht, das wäre ja auch noch eine Möglichkeit! Oder etwas beisteuern kann, was Andere weiterbringt... das macht mich froh.
    Vielleicht ist es auch das, was man "Schwarmintelligenz" nennt?
    Im Gegensatz zu kritiklos übernommenen Worthülsen...

    Manchmal ist es gar nicht so einfach, die Geduld aufzubringen, eine vermeintlich schräge Herangehensweise anzuhören, zu lesen, zu durchdenken, auf sich wirken zu lassen. Oft lohnt sich das jedoch, jedenfalls nach meinen Erfahrungen.
    Und manchmal gibt es Sicherheit, sich in schweren Zeiten auf Experten verlassen zu dürfen. Gerade, wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Denken und Planen in der Lage ist. Dann möchte ich loslassen und vertrauen können. Das geht dann gar nicht anders...

    Schwierig ist es aus meiner Sicht, offene Gespräche zu führen, wenn gesamtgesellschaftlich so stark polarisiert wird wie in der Corona-Frage. Ich kenne viele Menschen in meinem Umfeld, die ihre Fragen und Zweifel mit sich selbst ausfechten und darunter leiden, diese nicht thematisieren zu können, ohne gleich auf die eine oder andere Seite der Extreme gestellt zu werden.
    Ich denke, eine Öffnung würde uns allen sehr gut tun. Damit untrennbar verbunden ist für mich auch eine klare Positionierung, wenn es um aggressive und zielorientierte destruktive Manipulation geht.
     
  13. Manoul

    Manoul Bekanntes Mitglied

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    Respekt ..... ein großes Wort. Es scheint unterschiedliche Mienungen für die Bedeutung von Respekt zu geben.
    Muss man sich Respekt tatsächlich erst verdienen?
    Hat Respekt es was mit Achtung zu tun?
    Hat Respekt nicht auch unmittelbar etwas mit Wertschätzung und Tolleranz zu tun?

    Es scheint Zeitgeist zu sein, die eigene Meinung und sei sie auch noch so extrem, für die einzig Wahre zu halten. Auch der Umgang mit Mitmenschen unterliegt in der Wahrnehmung zunehmend dem Verlust an gegenseitiger Wertschätzung und gebührendem Respekt.

    Achtsamkeit sich selbst sowie anderen gegenüber und reflektiertes als auch bewusstes Denken und Handeln, kann helfen einen positiven Einfluss auf sich selbst und seine Umwelt zu bewirken.

    In der Zusammenarbeit mit Medizinern (so sie denn zustande kam), ist mir der gegenseitige Respekt immer sehr wichtig. Zum Glück bin ich mit reichlich Selbstbewusstsein ausgestattet und habe auch genügend Emphatie um mich auch ein stückweit auf mein Gegenüber einzustellen und Gespräche in die gewünschte Richting zu lenken und die notwendige Aufmerksamkeit eines Arztes zu bekommen. Hier kann eine gute und auf Vertrauen basierte Kommunikation meiner Meinung nur entstehen, wenn man sich auf Augenhöhe begegnet und sich gegenseitig respektiert und wertschätzt.

    Und da liegt für mich der eigentliche Kernpunkt, weil nur durch Respekt Vertrauen entstehen kann und durch Vertrauen Glaube entsteht. Glaube im nicht religiösen Kontext obwohl es da durchaus Parallelen gibt. Manche von euch werden es kennen .... es geht dir schlecht und du gehst zum Doc deines Vertrauens. Es erfolgt ein einfühlsames und zugewandtes Gespräch, du fühlst dich dabei respektiert und ernst genommen, eventuell bekommst du noch etwas verschrieben, verlässt die Praxis wieder und fühlst dich schon viel besser als vor der eigentlich gar nicht erfolgten Behandlung.

    Es liegt offensichtlich an dem Glauben daran, dass dieser Arzt hilft, an dem Respekt, den er einem entgegen bringt, an der Zuwendung und an der zwischenmenschlichen Wertschätzung, dass allein das offene vertrauensvolle Gespräch dazu führt, dass man sich besser fühlt.

    Dies lässt sich natürlich auch, losgelöst vom medizinischen Aspekt, auf viele andere Situationen im Alltag und im Umgang mit anderen Menschen übertragen. Auch hier im Forum ist es doch so, dass wenn wir mit Menschen kommunizieren, die aufmerksam lesen, sich Zeit nehmen, nicht zwingend unkritisch aber respektvoll und wertschätzend antworten, es sich immer wieder richtig gut anfühlt und einem positive Impulse gibt.

    Es lohnt, sich diese Tatsache immer mal wieder bewusst zu machen und dies mit der entsprechenden Achtsamkeit zu leben. :biggthumpup:

    LG Manoul ;)
     
  14. Banditensocke

    Banditensocke Bekanntes Mitglied

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    Ja, das glaube ich sofort. Noch dazu ist es hochgradig unprofessionell.

    Das Problem an der Sache ist, dass sich die meisten Ärzte mit vielen Aspekten kaum auskennen. Wissen um epigenetische Faktoren ist meist äussert dünn bis nonexistent. Das Erstaunen, solche Zusammenhänge, die zuvor auch gern einmal belächelt wurden, leibhaftig in einem Patienten auch über bildgebende Verfahren sehen zu können, ist mitunter fast komisch.

    Traurig finde ich, dass "Psyche" so ein Reizwort auch bei vielen Patienten ist. Es ist EIN Organismus. Physis, Kognition, Psyche sind über mannigfaltige Reziprozitäten an ALLEN Prozessen - und insbesondere auch im Kontext Entzündungen - beteiligt. Das ist heute wissenschaftlich vollkommen unstrittig. Man kann daher auch an ALLEN Rädchen drehen und wird Effekte verspüren. Der "Nachteil" an der Arbeit an Psyche und Kognition ist die Selbstbeteiligung der Patienten - sie müssen aktiv etwas tun, nicht nur auf Pillen oder Injektionen setzen.

    Da viele Patienten jedoch hoch belastet durch die Erkrankung sind, fehlt ihnen oft der Antrieb und die Kraft, das anzugehen. Noch dazu haben viele eben die Erfahrung gemacht, bei Problemen zunächst auf die Psyche reduziert zu werden. Was im Prinzip nicht einmal ein Fehler ist, denn es sind, wie gesagt, ALLE Mitspieler im Boot, daher ist auch die Psyche beteiligt.

    Eine Fraktur wirkt auf die Psyche und die Psyche wiederum ist ein Mitspieler im Heilungsprozess, über die Ausschüttung bestimmter Botenstoffe, die ihrerseits beispielsweise Heilungsprozesse bremsen und erschweren, Entzündungen begünstigen und Schmerzen verstärken können.

    So wird man eine Fraktur (vermutlich) nicht allein über die Psyche & Kognition "heilen" können - aber man kann darüber den Heilungsprozess durchaus beschleunigen und weniger oder gar keine Medikamente benötigen, schneller wieder mobil werden, weniger Folgeschäden provozieren.

    Was und wie ich denke, hat massiven Einfluss auf Verläufe, ebenso die Frage, ob es mir gelingt, mich immer wieder auszugleichen, über Meditation beispielsweise Schmerzen zu reduzieren etc. Dazu gibt es inzwischen auch vermehrt Untersuchungen, die nahe legen, dass es da deutliche Zusammenhänge gibt. Nur ein paar Ausschnitte:

    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24988414/
    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26116436/
    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25749595/

    Es mag ein langer Weg sein - aber es lohnt, ihn zu gehen.
     
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  15. Banditensocke

    Banditensocke Bekanntes Mitglied

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    Es ist ja auch ALLES psychosomatisch. Jede Erkrankung manifestiert sich auf psychischer, kognitiver und physischer (soma) Ebene.

    Das heisst aber nicht, dass man sich Dinge einbildet oder einen Vogel hat. Eine Betrachtung und Behandlung sollte immer ganzheitlich sein, also ALLE Aspekte einschliessen. Ebenso, wie es einen wütend machen kann, auf die Psyche reduziert zu werden, sollte es jeden Erkrankten aufmerken lassen, wenn sich alles nur um Soma, um den Organismus und die Einwirkung von Medikamenten dreht. Das ist genauso einseitig und kontraproduktiv.

    Auch die Diagnose Morbus Crohn oder Arthritis ist psychosomatisch.
     
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  16. Mizikatzitatzi

    Mizikatzitatzi Bekanntes Mitglied

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    @Banditensocke

    Das mit dem psychosomatisch finde ich immer so ne Ausrede von Ärzten wenn sie nicht mehr weiter wissen.

    So war es bei mir. Und mich hat das genervt. Ich hatte starke Schmerzen, schlimme Ekzeme, bleierne Müdigkeit....alles was halt so einen Lupus im Anfangsstadium ausmacht und 10 lange Jahre, zermürbende Jahre hieß es immer wieder dass das halt psychosomatisch ist.

    Natürlich hast Du Recht wenn Du sagst dass die Psyche auch eine Rolle spielt. Aber meine Psyche wurde erst krank, nachdem kein Arzt meine Symptome dem Lupus zugeordnet hat.
    Ich zweifelte an mir, ob ich mir das alles einbilde.

    Diese Ärzte hätten damals mich aufklären müssen. Sie hätten ehrlich zu mir sein müssen. Sie hätten zugeben müssen dass sie einfach nicht wissen was mir fehlt.

    Aber dazu fehlte Ihnen natürlich der Mut. Im Nachhinein betrachtet kann ich es immer noch nicht verstehen wie man zu einer sportlichen durchtrainierten Frau sagen kann, dass meine Symptome psychosomatisch sind und da nichts Schlimmes ist.

    Lupus ist eine sehr ernste Erkrankung. Sehr ernst! Nun gut, bei mir wurden 10 Jahre vertrödelt. Vor ca. 30 Jahren war die Medizin noch nicht so gut auf Lupus eingestellt. Und auf Mischkollagenosen erst recht nicht.

    Ärzte dürfen einem nicht einfach vor den Latz knallen, dass es halt psychosomatisch sei, was man hat. Ich möchte, dass die Ärzte einem erklären was psychosomatisch bedeutet. Dann versteht man den Zusammenhang besser. Und wenn mir das damals ein Arzt erklärt hätte, müsste ich heute weniger Wunden lecken.

    Ganz liebe Grüße von

    Mizi
     
    #17 6. Juni 2022
    Zuletzt bearbeitet: 6. Juni 2022
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  17. Banditensocke

    Banditensocke Bekanntes Mitglied

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    Oh ja, liebe @tilia, Gespräche, Diskussionen, Diskurs, die wertschätzend, achtsam, respektvoll geführt werden und anderslautende Meinungen nicht abwatschen muss/müssen, können für alle Beteiligten extrem wertvoll sein.

    Mit "Schwarmintelligenz" tue ich mich allerdings etwas schwer, denn es würde dabei ja auf eine Mehrheitsentscheidung hinaus laufen. Die wertvollen Impulse, die oftmals regelrechte Erdrutsche an Verbesserungen erbracht haben, sind aber häufig gerade in den Randgebieten zuhause und oft genug von Individuen beigetragen worden, die man dafür manchmal sogar zeitlebens geächtet, belächelt und nicht anerkannt hat, so dass der Wert ihrer Thesen und Arbeiten oft erst posthum zum Tragen kam.

    Ein gut belegtes Beispiel ist der Streit zwischen Keys und Yudkin. Ancel Keys ist letztlich verantwortlich für die jahrzehntelange Verteuflung des Fetts als Krankmacher, während sein Zeitgenosse Yudkin den Zucker, die KH, als Problem ausmachte. Beide Theorien standen nebeneinander. Keys war ein begnadeter Redner und gut vernetzt. Yudkin war ein eher eigenbrötlerischer Typ, der kaum Selbstmarketing betrieb. Keys schreckte nicht davor zurück, seine Daten zu fälschen, so dass sie "eindeutig" schienen. Yudkin tat das nicht. Keys hatte die gewaltige Zuckerindustrie auf seiner Seite. Yudkin hatte sie als Gegner. Yudkin starb als Witzfigur und verarmt, seine Reputation als Wissenschaftler war zerstört. Keys wurde gefeiert und bestimmte seither die Ernährungsprogramme, übrigens auch das der DGE.

    Erst heute ist klar, dass es Yudkin war, der "Recht" hatte. Zu spät für Millionen Patienten. Ich weiss daher nicht, ob ich der "Schwarmintelligenz" trauen möchte ;-).

    Absolut legitim.

    Nunja - es waren und sind nicht unbedingt wissenschaftliche Leichtgewichte, die zu der Art und Weise, wie in der Pandemie verfahren wurden, Kritik anmeldeten. Allerdings ist die Art und Weise, wie diejenigen, die sich dann etwas in Verschwurbelungen verstiegen, diffamiert wurden, natürlich auch wegweisend und hat diesen Kritikern Maulkörbe verhängt. Ich kann das nicht gut heissen, denn das zerstört Diskurs, die wirklich wichtige kontroverse Auseinandersetzung.

    Auch wenn man sich gern auf "die da oben" als Entscheidungsträger verlassen möchte - weder Politiker, noch Ärzte sind verantwortlich für unsere Leben und können uns abnehmen, selbst zu denken und Entscheidungen zu treffen. Und sie DÜRFEN das auch gar nicht. Ich bestimme immer noch allein darüber, was mit mir geschieht und was nicht.
     
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  18. Banditensocke

    Banditensocke Bekanntes Mitglied

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    Liebe @Mizikatzitatzi , ist das nicht eine spannende Erkenntnis?

    Da wird also mit einem Begriff, hinter dem eine ganze Welt steckt, die jedoch der Allgemeinheit erst einmal wenig zugänglich ist und die auch der Mediziner, der den Begriff missbräuchlich verwendet, nicht einmal im Ansatz verstanden hat, Missbrauch betrieben, um Patienten mundtot zu machen, weil man selbst eingestehen müsste, nicht weiter zu wissen.

    Welche Konsequenz hat diese Erfahrung für Dich? Was hat sie verändert?

    Für mich war und ist die Konsequenz aus dieser Beobachtung vor allem, auch zur Forscherin in eigener Sache zu werden - ich scheue mich heute auch nicht mehr davor, den Ärzten, die ich selbst konsultiere, und die versuchen, ihre Hilflosigkeit hinter Worthülsen zu verstecken, genau das zu spiegeln.

    Es ist überhaupt nicht schlimm, nicht zu wissen, was Sache ist. Schlimm ist nur, sich dann nicht auf den Weg zu machen, zumindest zu VERSUCHEN, es mit allen Mitteln, die einem zur Verfügung stehen, heraus zu finden. Und DAS ist auch der entscheidende Aspekt, der den Nonperformer vom Arzt mit einem ethischen und fachlichen Ehrgefühl trennt.

    Wir sollten als Patienten solche Phänomäne nicht einfach hinnehmen!

    Es tut mir sehr leid, dass Du das so und mit solch weitreichenden Konsequenzen durchleben und durchleiden musstest. Die Psychosomatik ist dafür aber nicht verantwortlich, sondern die Ärzte, die den Begriff als Totschlagsargument benutzten, ohne ihn mit Leben füllen zu können. Denn HÄTTEN sie Dich psycho_somatisch, also auf Ebene der Psyche und des Körpers behandelt, wäre das ja ganz anders verlaufen.

    Das ist die spannende Frage nach Henne und Ei, die sich oft nur schwer beantworten lässt.

    Absolut. Dafür gibt es keine Entschuldigung oder Rechtfertigung.
     
  19. stray cat

    stray cat Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    25. Januar 2020
    Beiträge:
    5.164
    ich denke, dass eine psychosomatische Reaktion nicht bedeutet, dass die Seele oder der Geist krank sind und in der Folge somatische Symptome ausbildet.
    Es ist jedoch (immer wieder) betrachtenswert, ob die Lebenssituation, in welcher wir uns befinden...befanden gut für uns ist, ob toxische Menschen oder Arbeitssituationen oder dauerhafter + massiver Stress jedweder Art uns Freiheit nimmt und unser Körper uns die Situation spiegelt, die wir aus verschiedenen Gründen möglicherweise nicht wahrnehmen können.
    Manchmal wissen wir eigentlich schon, dass wir etwas verändern sollten, sehen uns aber nicht in der Lage. Veränderungen sind oft sehr aufwendig und benötigen oft sehr viel Energie. Erschwerend kommt hinzu, dass die Vorstellungskraft oder der innere Ruf zugedeckt wird und man versucht, irgendwie weiter zu funktionieren.
    Ich habe schon ein paar Mal gedacht, ob dies ein gemeinsamer Nenner von uns sein könnte? Die Pflichtbewussten.
    Eine gesunde Seele will das aber nicht. Sie will uns zeigen, was sie wahrnimmt, anfangs mit kleinen Zeichen.
    Eine feine Seele lässt sich nicht dauerhaft mundtot machen, sie reagiert weiter.
    Ich empfinde Krankheiten als liebevoll gemeinten Hinweis unseres Geistes in Verbindung mit unserem Körper. Die Auswirkungen sind, wenn wir uns lange nicht zuhören oder wahrnehmen, leider oft fatal, aber wie viele von uns wissen, reagieren auch diese massiven Somatisierungen, wenn wir dann doch noch lernen, für uns zu sorgen und bis dahin nicht von den Folgeerkrankungen der Medikamente alles sehr schwierig wird.
     
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