Moin! Mich würde interessieren, wie Eure ERFAHRUNGEN (also subjektiv, individuell) mit Stress, z.B. wegen Umzugs, Scheidung, Geburt, Todesfall, Mobbing (.. bitte hier Stressor denken, der ausserdem zutreffen könnte, die Liste ist sicher sehr lang) sind. Haben solche Stressphasen Einfluss auf den Verlauf Eurer Erkrankung? Dabei ist mir nicht wichtig, zwischen einzelnen Erkrankungen zu differenzieren. Ich weiss, dass es dazu auch Studien gibt und kenne einige - mich interessiert aber eher, wie sich das für Betroffene im Alltag darstellen kann. Ich ziehe demnächst um und kann als Stressoren der letzten Zeit Hausverkauf nebst allem, was damit verbunden ist (ständig Besichtigungen, Umgang mit den prospektiven Käufern und deren teils recht unverschämtem und übergriffigem Verhalten, Gutachter/Baubiologe, permanent alles in Ordnung halten, gleichzeitig läuft der Alltag weiter etc pp, Notartermin, Abschiedsschmerz, auch wenn ich weiss, dass der Schritt richtig und gut ist), Wohnungssuche, Umzugsvorbereitung, Umzug benennen. Und zack - meine Gelenke tanzen Tango und Pasodoble gleichzeitig. Wie sind Eure Erfahrungen? Wie seid Ihr damit umgegangen? Freue mich auf Eure Rückmeldungen und bedanke mich jetzt schon einmal herzlich dafür. Liebe Grüße Banditensocke
Hoi Banditensocke. Mmh, ich hab' da, ehrlich gesagt, noch gar nicht so drauf geachtet. War mir nie sicher ob die Schübe vom Stress kamen oder weil's Medi nicht gereicht hat. Was ich merke ist, dass mir wenn es allgemein anstrengend ist (viel gelaufen, am Wochenende anstrengende Rückfahrt von Berlin - aber nicht unbedingt spürbar gestresst), am nächsten Tag alles wehtut. Im Moment habe ich auch Beschwerden in den Knien, Knöcheln und in der linken Hand. Könnte aber auch davon sein, dass ich für eine Woche das Olumiant aussetzen musste wegen zahnärztlichem Eingriff. Todesfall in der Familie haben wir aktuell aber die Schmerzen sind schon ein paar Tage länger - haben es erst am Freitag erfahren. Bin diesbezüglich vielleicht auch nicht so aufmerksam mit mir und nehme Stress derzeit nicht so wahr, wenn's nicht absolut eindeutig ist. Ich nehme eher Wetterveränderungen stärker wahr. Da spinnen meine Gelenke und Sehnen rum. Wenn das Wetter nicht weiss was es will (Wechsel kalt-warm-regnerisch-stürmisch). Ganz heiss tut mir nicht gut und natürlich der Mix aus kalt-nass und windig, da kann ich mich kaum bewegen. Je nachdem wie meine Schmerztoleranz an dem Tag ist werfe ich dann gleich noch eine Ibu rein oder reibe sie mit Persk...dol oder Vol...ren oder mit Weihrauchgel ein und versuche mich weitestgehend zu schonen (Sofa - Hörbuch und maximal einen Kaffee machen oder die Katze kraulen ).
Bei mir war und ist es so,das ich zu den Stresszeiten gut funktioniere,aber dann zusammenklappe....entweder reagiert mein Körper mit starken Schmerzen und/oder Schub. Meiner Erkrankung ist auch nach einer sehr emotionalen,hoch stressigen Zeit voll ausgebrochen....vorher waren es immer mal nur einzelne Gelenke die entzündet waren. Da ich mittlerweile weiß,das ich so reagiere...Plane ich nach stressigen Zeiten (kann auch der Besuch bei Freunden oder Urlaub sein) ausgiebige Ruhe und Erholungsphasen ein ...In meinem Fall ist es so,dass ich ,wenn ich eine Woche Stress habe ,mindestens eine Woche,wenn nicht doppelt so lange Erholung brauche.
Bei meinem Umzug vor ein paar Jahren war mir von vornherein klar, dass der eigentlich über meine Kräfte gehen wird. Ich nahm das in Kauf, da ich mir sehr sicher war, dass sich danach mein Leben angenehmer gestalten würde: Große helle Wohnung zusammen mit einem lieben Menschen. Tatsächlich hatte ich danach eine Woche heftige Schmerzen und konnte mich kaum bewegen. Rückblickend denke ich, dass es besonders die innere Anspannung war, die den Schub verschlimmert hat. Ich hab von morgens um sieben bis abends halb neun geräumt und geputzt. Da hätte ich auch mal hier und da "Fünfe gerade sein" lassen sollen, dann wäre es nicht so schlimm geworden. Alles etwas langsamer angehen und nicht gleich alles auspacken wollen... schauen, was geht, dem Körper Ruhe gönnen, wenn er es braucht und die Grenzen respektieren... Übrigens habe ich auch eine andere merkwürdige Entdeckung gemacht: Wenige Wochen nach einem Reha-Aufenthalt wollte ich ein Seminar buchen. Mein rechtes Bein tat weh und fühlte sich an, als zöge ich eine Eisenkugel hinter mir her. Ich sagte mir: Und doch buche ich das Seminar! Und ging gleich los (so gut es eben ging) und kaufte mir eine Fahrkarte. Nachdem ich diese Karte gelöst und bezahlt hatte, waren die Schmerzen weg und kamen auch nicht wieder.
Danke Euch für Eure Erfahrungen, @tilia , @Katjes & @Catwoman55 . Wetter spielt bei mir auch eine Rolle. Große Hitze und Schwüle vertrage ich nicht gut, mit Kälte komme ich erheblich besser zurecht. Geht es Euch auch manchmal so, dass Ihr Euer ganzes Leben / Alltag seziert, um einen GRUND für die Schmerzen auszumachen? Manchmal denke ich aber, dass das kontraproduktiv ist, weil ich mir mittlerweile echt viel verbiete, von dem ich ausgehe, dass es sich negativ auswirkt. @Katjes, in Deinen Zeilen habe ich mich zum Teil wiedererkannt. Ja, genau - im Stress funktioniere ich, danach kommt dann das schmerzhafte Erwachen. Ich habe immer noch ein Thema mit "über meine Grenzen gehen", statt dann eben einfach mal Fünfe gerade sein lassen. So wie @tilia schreibt - gerade solche umzugsbedingten Geschichten laufen doch nicht weg. Warum also nicht das Notwendige tun und dann eine Pause einlegen und am nächsten Tag weiter machen? Das fällt mir schwer. Die "Eisenkugel" Geschichte finde ich spannend, darüber muss ich gerade etwas intensiver nachdenken! Danke für´s Teilen!
Banditensocke,ich konnte es leider bei unserem Umzug auch nicht,alles entspannt angehen bzw x 5 gerade sein lassen. Ich glaube,das hätte es mir noch schwerer gemacht und meine Erfahrung ist ,dass ich so oder so die Quittung bekomme.....es gibt keine chilligen Umzüge oder andere stressige Situationen. Ja und ehrlich gesagt,freue ich mich manchmal,wenn ich Schmerzen habe und einen Grund dafür ausmachen kann (weil etwas zu viel war ,Wetter ,Radeln usw).....richtig blöd ist es doch,wenn es einfach nur " so" schmerzt.
Ich suche auch immer Begründung, in der Hoffnung, dass ich nächstens etwas dran ändern kann. Und wenn ich eine Begründung habe, kann ich entspannter damit umgehen. Ist aber bei allen Krankheiten so bei mir. Wenns Kind einen Namen hat, bin ich zufrieden. Bei mir ists sowohl bei positivem, als auch bei negativem Stress, und zwar zeitnah. Da wartet Rheuma nicht bis Ruhe einkehrt, sondern es fängt schon am gleichen Tag an zu zwicken. Vergeht aber wieder, wenns mir wieder gut geht. Seltsam ist, dass meine Rheumabeschwerden so gut wie garnicht da sind, wenn ich andere Schmerzen/Krankheiten habe, die mich richtig fordern. Als ich Herzprobleme hatte, Leistenbruch, und auch eine Bänderzerrung am Knöchel, hatte ich keinerlei Rheumabeschwerden. So, als wäre mein Körper mit der Heilung dieser Sachen beschäftigt und hätte für Rheuma keine Zeit.
@Chrissi50 Das macht ja auch Sinn, wenn eine Erkrankung darauf beruht, dass der Körper sich selbst angreift, also körpereigene Strukturen über Entzündungen "reparieren" möchte. Kommt ein anderer, externer Reiz hinzu, sei es nun ein Infekt oder eine akute Verletzung, hat das möglicherweise erst einmal Vorrang.
Hallo liebe @Banditensocke , das was du hier beschreibst, ist hochemotionaler Stress. Da kann ich deine Frage absolut mit ja beantworten. Ein solcher Stress verbunden mit einer Scheidung und dazu lange permanenter Stress auf der Arbeit haben meiner Meinung nach meine Erkrankung ausbrechen lassen. Auch heute merke ich besonders bei emotionalen Stress, aktuell war das der Tod der Schwiegermutter und allen dazugehörigen Gängen, dass meine Krankheitsaktivität sofort zunimmt, trotz der Medikamente. Aber selbst positiver Stress kann manchmal zu viel werden und mich erstmal umhauen. Bei mir ist es auch so wie Katjes schreibt, ich funktioniere irgendwie in der Situation, aber hinterher liege ich um und bekomme die Quittung. Inzwischen habe ich gelernt, da gut auf meinen Körper zu hören und auch mal Nein zu sagen oder auch etwas abzusagen, wenn ich mich nicht dazu in der Lage fühle. Du bist nun wirklich gerade in einer sehr schwierigen Situation und ich wünsche Dir, dass alles gut verläuft und dich nicht zu sehr mitnimmt.....Wenn etwas zu Ende geht (und sei es die Wohnsituation) ist es auch gleichzeitig ein Neuanfang und das muss nicht schlecht sein Alles Gute und liebe Grüße von mir
So etwas ähnliches habe ich auch schon erlebt. Das ist jetzt etwas her. Zwei meiner erwachsenen Söhne wollten mich mit nach Kroatien ans Meer nehmen mit Auto und nur einem kleinen Zelt auf einen Campingplatz. Früher waren wir da häufig als mein Mann noch gesund war mit Wohnmobil und Motorboot. Ich hatte nun Bedenken und mir ginge es nicht so gut und dieses und jenes tut weh und wenn dann was ist, wer weiß wo da ein kundiger Arzt in der Botanik ist usw... Ich hab mich dann entschlossen mitzufahren oder haben die mich überredet . Erstaunlich was dann geschah, als wir dann dort waren am Meer auf diesem abgelegenen Campingplatz, plötzlich fühlte ich mich leicht wie eine Feder und spürte keine Schmerzen und Erschöpfung mehr. Und dabei übernachtete ich auch noch im Auto am Rücksitz, ein Sohn im Minizelt und einer draußen auf einer Matte. Das ganze haben wir dann nochmal gemacht, nur ein Sohn wurde ausgewechselt, hab ja drei. Diesmal mit zwei Personenzelt, in dem ich mit dem jüngsten erwachsenen Sohn schlief und der andere Sohn im Auto und auch da wieder das selbe Phänomen erlebt. Ich gehe fast davon aus das mir das Mittelmeerklima wahrscheinlich gut tut und vielleicht auch die Abenteuerlust, wer weiß.
Die Abenteuerlust, Milieuwechsel, man ist auf Neues fokussiert.... So gehts mir bei jeder Ausfahrt mit dem Wohnmobil 3-4 Tage lang. Keine Beschwerden, es geht mir gut. Dann ists eingefahren, ich werd hibbelig, also fahren wir heim, bis es mich wieder raus zieht.
Hibbelig bin ich nicht geworden, sondern ich wäre glatt am liebsten dort geblieben für immer. Dann war oder ist es wohl bei mir das Klima dort. Mehr zu Anfang meiner Erkrankung, als mein Mann auch noch gesund war, da sind wir ja auch nochmal los mit Wohnmobil und Boot nach Kroatien ans Meer, drittes Kind war da noch kleiner und auch da merkte ich schon einen Unterschied. Möchte das jetzt aber nicht weiter ausführen, da es hier ja um Stress und Schübe geht.
Hallo Banditensocke, ich hatte unter meiner Rheumaerkrankung-Mischkollagenose zwei Umzüge. Das hat mich schon gestresst, aber seltsamerweise funktionierte ich und erst danach, als alles geschafft war kam das große Elend sozusagen. Ich habe mich ganz sicher in der Zeit übernommen, aber das wurde mir erst im Nachhinein bewusst und spürbar. Ich finde es jetzt mal richtig gut das du nicht unterscheidest und alle Rheumaerkrankten ansprichst, häufig sind Kollagenose -Betroffene, wie meiner einer ehr nicht gefragt, jaja das "seltene Volk" halt. Meine Kollagenose ist aber auch direkt nach einer Geburt sehr heftig ausgebrochen, es war fünf Wochen nach der Geburt meines dritten Kindes 1993. Daher bin ich mir ziemlich sicher das es verschiedene Auslöser gibt für entzündlich rheumatische Erkrankungen oder auch dessen Schübe. Als ich noch einen Monatszyklus hatte und regelmäßige Monatsblutung, da ist mir auch aufgefallen, dass es mir in der Zeit der Monatsblutung total schlecht ging und ich auch vom Rheuma her mehr Schmerzen habe, hatte. Seit meine Monatsblutung aufgehört hat vor zehn Jahren war die letzte geht es mir auch besser. Ich hatte das auch schon bei meinem Rheumatologen angesprochen, ist noch gar nicht lang her. Und er hat mir gesagt das es wohl häufiger vorkommt das Kollagenosen dann etwas ruhiger werden...also so ähnlich hat er da was gesagt, wörtlich genau kann ich es nicht mehr von mir geben. Also jedenfalls kann auch hormonelles mit reinspielen oder so ähnlich.
Liebe @Aida2 , danke für Deinen Beitrag. Ich muss ehrlich gestehen, dass bei mir nach dem ersten Satz die Tränen kullerten, weil Du es so deutlich aussprichst. Ja, es IST hochemotionaler Stress. So fühlt es sich an, so ist es. Eine wichtige Beobachtung, die mich dazu bringt, mir Gedanken dazu zu machen, wie man den Stress besser auffangen und kanalisieren könnte. Das lerne ich auch gerade. Aber da ist noch viel, viel Luft nach oben. Ja, das sehe ich auch so. Es ist ja ein GEWOLLTER Umzug, er wird mir nicht von äusseren Umständen aufoktroyiert. Ich ziehe näher zu alten Freunden und zur Familie, zurück in die Gegend, in der ich geboren und aufgewachsen bin. Unser Hof ist mir inzwischen zu groß, es gibt immer soooo viel zu tun - und ich packe das nicht mehr im selben Maße wie noch vor 10 Jahren. Ich möchte meine Wohnsituation meinem veränderten Leben und Sein anpassen und besser mit meinen Energien umgehen. Ich möchte, wenn mein Mann beruflich unterwegs ist, was er oft mehrere Tage am Stück ist, nicht immer so allein mit allem auf weiter Flur dastehen. Ja, natürlich habe ich hier auch Kontakte, die ich im Fall des Falles um Unterstützung bitten könnte, aber die haben ja auch alle eigene Familien und einen Alltag, zu dem ich nicht gehöre. Die sind hier geboren und aufgewachsen und haben somit auch ein gewachsenes soziales Netz - meines ist viel grobmaschiger, löchriger. Und ich stelle fest, dass das inzwischen nicht mehr so zu mir passt, dass ich mir engere soziale Verflechtungen wünsche. Der Abschied ist nicht leicht, aber ich weiss, dass das Haus ja auch eine Zukunft hat - eine mit einer neuen Generation, mit Kindern. Es wird noch stehen, wenn ich längst die Radieschen von unten betrachte. Und das, was ich aus diesem damals sehr desolaten Stück Hof gemacht habe, das bleibt. Auch das ist ein schöner Gedanke. Alles Liebe auch für Dich!
Liebe @ManuSkript , danke für Deinen detaillierten, interessanten Erfahrungsbericht. Ja, auch dabei wird transparent, wie stark der Einfluss von Stress hinsichtlich des Krankheitsverlaufs sein kann. Ich habe jetzt meine Dosis (Corti) auch erhöht, erst einmal für wenige Tage geplant, um schnell wieder auf meiner (minimalen) Dosis zu sein, mal schauen, ob das genügt, ansonsten muss ich meine Rheumatologin doch kontaktieren. Wie Du schreibst - alles zu organisieren ist schon ein gewaltiger Kraftakt, allein die ganze Infrastruktur, die mit dem Themenkomplex Erkrankung zu tun, ist immens und zeitraubend in der Neuorganisation. Finde ich wieder gute Ärzte? Meine Ärzte hier kenne ich teilweise über 20 Jahre. Wir begegnen uns auf Augenhöhe. Wenn ich ein Labor machen lassen will, ist das kein Problem, ich muss da nix diskutieren, ich gehe hin mit meiner Liste und die wird abgearbeitet, so, wie ich das möchte. Das muss ich mir in der "neuen" alten Heimat erst einmal wieder aufbauen. Aber ich muss aufhören, zuviel auf einmal zu wollen, das steht mal fest.
Hallo Lagune, ja, dieses Phänomän ist mir auch nur allzu gut bekannt. Ich hoffe, dass ich diesmal nicht komplett erneut wieder in diese Falle tappe, denn mit einem Bein stecke ich schon mittendrin. Daher haue ich gerade die Bremse rein und übe mich im "egal, was x oder y denkt - ICH brauche jetzt Pause". Mal sehen, ob ich das beibehalten kann. Na, warum sollte ich auch solch künstliche Trennungen vollziehen? Ich unterscheide auch nicht sonderlich zwischen Rheuma und anderen Autoimmunerkrankungen. Es ist ja kein Zufall, dass eine ganze Latte dieser Erkrankungen im Grunde nach einem identischen Schema behandelt werden. Ausserdem betrachte ich Erkrankung zunehmend durch eine andere Lupe. Es ist im Grunde egal, welchen Namen das Kind nun hat - Erkrankungen sind immer Ausdruck dafür, dass im Organismus irgendwas kolossal schief läuft. Da sitzen wir alle im selben Boot. Falls Du übrigens Lust hast - ich würde gern mehr über Kollagenosen erfahren und mich darüber sehr gern mit Dir austauschen. Falls Du magst, schick mir doch einfach eine PN! Ich würde mich sehr freuen! Oh ja, auch ich sehe eine starke hormonelle Beteiligung! Ich habe auch Migräne, da war sie überaus deutlich. Ich konnte das jedoch über eine veränderte Ernährung gut auffangen. Mir ging es einige Jahre richtig gut. Und dann kam die Menopause. Danach entstand eine Abwärtsspirale - zwei Jahre nach der Menopause stellten sich die Arthralgien ein, die mich seither begleiten. Bei Dir ist es also besser geworden, bei mir ist die Problematik im Bewegungsapparat hinzu gekommen, die kannte ich zuvor nicht. Spannend, oder? Auch Dir ein herzliches Dankeschön für Deinen Beitrag![/QUOTE]
Das hört sich doch sehr positiv und schön an liebe Banditensocke Ich wünsche dir, dass du gut in deinem "neuen Leben" ankommst und sich deine Wünsche erfüllen, einschließlich sehr netter, kompetenter Ärzte . Alles Gute und liebe Grüße
@Banditensocke , noch einmal zur Geschichte mit der "Eisenkugel am Bein": Ungefähr ein halbes Jahr lang hatte ich den Eindruck, so einen inneren Spielverderber zu haben, der mir Schübe schickte, wenn ich mal etwas Gutes für mich tun wollte. Das war nicht nur vor dem Seminar so. Auch in der Nacht vor einer lange herbei gesehnten Geburtstagsparty einer Freundin bekam ich einen Schub und konnte mich kaum rühren. Mein Mann sagte: "Wir fahren mit dem Auto hin, und wenn es gar nicht geht, fahren wir sofort nach Hause!". Gesagt, getan. Schub war weg. Nächstes Beispiel: Wir wollten nach langer Zeit mal fein essen gehen. Ein paar Stunden davor bekam ich eine schmerzhafte Kiefernsperre. Wir gingen trotzdem. Ich dachte: `Und wenn ich mein Essen lutsche!` Schub war weg. Nachdem ich also diesem merkwürdigen Spielverderber keinen Raum gelassen hatte, verschwand er. In den ersten Jahren meiner "Rheumakarriere" spielten emotionale Ereignisse eine große Rolle bei der Auslösung eines Schubes. Kennzeichnend dafür war auch, dass mich familiäre Unstimmigkeiten oder Ärger im Job ganz und gar einnahmen. Ich konnte an nichts anderes denken, so als wären alle anderen Lebensbereiche, die ja weiter existierten, plötzlich ausgeschaltet. Ich war quasi in einem Tunnel... Dann gab es einen heftigen Schub. Über die Jahre habe ich mich intensiv damit auseinander gesetzt. Und als ich in den letzten drei Jahren wirklich heftige Schicksalsschläge erlebte, Familie und Job betreffend, lief das anders. Als ich einen lieben Menschen verlor, weinte ich mehrere Wochen fast Tag und Nacht. Bekam aber keinen Schub. Trotz der großen Trauer war ich entschlossen, meine Pläne und mein "restliches" Leben nicht aus den Augen zu verlieren und mir gleichzeitig zu erlauben, die Trauer auszuleben. Einen Schub bekomme ich nun, wenn ich mich kräftemäßig übernehme, also körperlich zu viel mache oder auch zu viele Projekte parallel laufen habe und mental überfordert bin.