Selbstcoaching etc.

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von tilia, 22. Mai 2022.

  1. Manoul

    Manoul Bekanntes Mitglied

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    Ja, natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten. Welche Richtung da die individuell geeignete ist, muss jeder für sich herausfinden. Für die Meisten ist eine gute psychlogisvhe Begleitung in schweren Zeiten aber bestimmt eine gute Idee und mit meinem Beitrag wollte ich alle, die eventuell schon darüber nachgedacht haben, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen dazu motivieren, es bei Bedarf auch zu tun, weil es einfach helfen kann. Wer lieber Fachbücher welzt oder sich mit einem vertrauten Menschen austauscht oder noch ganz andere Ansätze hat, soll das doch bitte so machen, wenn das gut funktioniert.
    Viele kommen ja auch ohne weitere Unterstützung alleine klar, das ist ja quasi der Idealfall.

    Übrigens habe ich ganz leichte Psychopharmaka verschrieben bekommen, um die Schlafqualität zu verbessern und die Schmerzwahrnehmung etwas zu unterdrücken. Das hat auch gut funktioniert. Für solche Verschreibungen muss es nicht unbedingt eine psychische Indikation geben.

    LG Manoul ;)
     
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  2. Schosl

    Schosl Bekanntes Mitglied

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    Hallo
    geht es nicht bei allem immer darum, einen Anstoß oder eine Intervention zu bekommen? Beim Selbstcoaching bin ich selbst derjenige, der sich den Anstoß gibt und ich kenne auch verschiedene Techniken, wie ich mich dazu selbst reflektiere und wie ich die Erkenntnisse umsetze.
    Ein guter Psychologe hilft immer, solche Techniken zu erlernen. Im Unterschied zum Selbstcoaching gräbt der Psychologe in Ebenen des Unterbewusstseins rum, in die ich selbst nicht komme. Er macht das mit Fragetechniken und durch genaues zuhören und beobachten. Wichtig ist, dass der Psychologe auch weiß, wenn war was im Unterbewusstsein gefunden hat, wie er dem Patienten eine Lösung zum Umgang mit der Erkenntnis mitgeben kann. Und bei solchen Gesprächen haben wir meines Erachtens die Ebene des Selbstcoachings verlassen. In der Folge muss es aber so sein, dass jeder Patient, wenn es geht, sein eigener Coach wird.
    Antidepressiva wirken vielschichtig. Sie kümmern sich um Botenstoffe im Gehirn mit verschiedenen körperlichen Auswirkungen. Drum ist das das Thema der Ärzte und nicht der Psychologen. Bei Schmerzen ist es nicht ganz ungewöhnlich, den Kreislauf von Schmerzempfinden mit Anti depressiva für einen kurzen Zeitraum zu unterbrechen. Bei mir wurde das auch so von der Schmerzärztin gemacht. Sie hat mir das Vorgehen genau erklärt, ich habe recherchiert und mich dann dazu entschieden. Die Schmerzärztin hat sich um die Medikation und den Körper gekümmert, die Psychologin um die Seele.
    Ergo: jeder braucht seinen eigenen Ansatz, den einen großen Ansatz gibt es nicht. Grundvoraussetzung ist die innerliche Bereitschaft, mitzuarbeiten. Physio hilft auch nur, wenn ich mitmache. Funktioniert ja auch nach dem Coaching Prinzip. Man darf glaube ich nur einen Fehler nicht machen: halbherzig einsteigen und nebenbei mit anderen Ansätzen einen zweiten Weg versuchen.
    Dafür braucht es Mut und Durchhaltevermögen, weil der echte Erfolg so schwer meßbar ist.
    Genauso gibt es genug Rheuma Betroffene, die gar kein Coaching brauchen. Wir wissen zB, das Tibeter eine so starken positiven Grundstimmung in sich tragen, dass sie sogar für ihren Rivalen noch um Beistand wissen. Jeder ist anders aufgestellt. So soll es auch sein. Und wenn es dem Körper gut geht, geht es der Seele gut und andersherum.
     
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  3. Manoul

    Manoul Bekanntes Mitglied

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    östliches Ruhrgebiet
    @Schosl
    du hast es komplett auf den Punkt gebracht. Ich werde mir das bestimmt noch ein paar mal durchlesen um es richtig mitzunehmen.
    Vielen Dank für diesen tollen Beitrag. :xyxthumbs:

    LG Manoul ;)
     
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  4. micoud84

    micoud84 Mitglied

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    Ich finde eure Beiträge sehr interessant und sehr aufschlussreich. Ich beschäftige mich mit dem Selbstcoaching auch schon länger. Also sein eigenes Verhalten mal zu reflektieren. Damit fängt es erstmal an.

    Nach dem ich deinen Satz hier gelesen habe, habe ich mich prompt bei einer gestrigen Situation wieder erkannt. Ich stelle bei mir auch fest, dass es mit Erwartungen bzw. einer gewissen Erwartungshaltung zu tun hat.
    Jetzt habe ich wieder ein schlechtes Gewissen wegen gestern. Jedoch kann ich es mehr "gerade biegen".

    Das ist wirklich ein sehr steiniger und langwieriger Prozess.

    LG micoud
     
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  5. Manoul

    Manoul Bekanntes Mitglied

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    östliches Ruhrgebiet
    @micoud84 , darf ich nachfragen, was in der gestrigen Situation passiert ist? Und was war dabei deine Erwatungshaltung?
    Du schreibst in Rätseln, da werde ich nunmal neugierig. :biggthumpup:

    LG Manoul ;)
     
  6. micoud84

    micoud84 Mitglied

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    Klar @Manoul. Ich hatte die Tage eine alte Bekanntschaft über eine bekannte Dating App wieder getroffen. Ich war damals (vor 5-6 Jahren), etwas unglücklich in sie verknallt gewesen. Ich habe mich bei ihr bedankt. Ich kenne nun meine "Baustellen". Ich wollte mich dann wieder abmelden und ihr geschrieben, falls es sie interessiert, was mich damals so verletzt hatte, war, dass sie mich benutzt hatte, um an jemand anders zu kommen (in Konkurrenz setzen). Dann kam auch prompt eine Antwort, in der Sie alles abgestritten hat und da damals niemand anders gewesen wäre. Und noch ein bisschen mehr. Darauf hab ich dann nochmal geantwortet. Dann hat sie mich gelöscht bzw. entmatcht.

    Deswegen habe ich geschrieben, dass mich dein Satz mit den "alten Rechnungen" an diese Situation erinnert hat. Ich hatte die Hoffnung/Erwartung, dass mit 5-6 Jahren Abstand ein "Einsehen" kommt und man darüber offen sprechen könnte.
    Im Nachhinein hatte ich dann auch wieder ein schlechtes Gewissen, weil ich ihr was "Altes" vorgehalten hatte.

    LG micoud
     
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  7. Manoul

    Manoul Bekanntes Mitglied

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    @micoud84 , wie heißt es noch so platt ... Einsicht ist der erste Weg zur Besserung. :biggthumpup:
    Nunja ... bei manchen Dingen ist es schwierig Geschehenes auf sich beruhen zu lassen, bei den Meisten kommt das aber nunmal leider nicht gut an. Aus meiner eigenen Lebenserfahrung heraus versuche ich sowas nach Möglichkeit zu vermeiden, weil es meist einfach zu nichts Gutem führt, wie deine kleine Geschichte es ja auch verdeutlicht.

    Von Natur aus ist man wohl eher auf den Anspruch nach Gerechtigkeit gepolt, so nach dem Motto "ich habe dir das nicht vergessen" oder "irgendwann bekommst du das zurück" und dann holt man bei der nächsten sich scheinbar bietenden Gelegenheit die alten Kamellen heraus. Unterm Strich macht man dabei eigentlich immer nur eine Rechnung auf, die zumeist eh nicht beglichen werden kann.

    Ich habe schon früh angefangen mir solche Verhaltensmuster abzugewöhnen. Immer klappt das natürlich nicht, ich bin auch nicht unbedingt der konsequenteste Mensch, sondern eher emotional gesteuert, aber wenn man sich solche Situationen bewusst macht, merkt man schnell, dass es nicht zielführend ist immer wieder alte Geschichten aufzurechnen.

    Im Grunde ist das ja eigentlich pures Selbstcoaching.

    LG Manoul ;)

    Edit=Tippfehler
     
    #67 21. Juni 2022
    Zuletzt bearbeitet: 22. Juni 2022
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  8. Hey Manoul ... Hallöchen auch ... :)

    und zu Deinem eben verfassten Text ... *yessss* ... Daumen_hoch.gif
     
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  9. micoud84

    micoud84 Mitglied

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    @Manoul ja absolut. Ich bin in den letzten Jahren auch ein bisschen zu einem "Hobbypsychologen" geworden. Ich habe auch verstanden, wie eine chronische Erkrankung mit Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein, Selbstsicherheit und Selbstvertrauen zusammenhängt. Man muss irgendwie erstmal wieder lernen, sich bzw. seinem Körper wieder zu vertrauen.

    Ich hatte ihr auch extra danach noch geschrieben, dass es nicht absolut böse gemeint war. Beim Schreiben ist das oftmals schwierig, rauszuhören, wie einer was gemeint hat. Sie schrieb vorher noch, dass sie mich damals nicht verletzen wollte. Und was tat sie nach meiner Nachricht? Genau, sie versuchte mich, wieder zu verletzen. Das ist für mich auch ein klassisches Beispiel für Worte (un)gleich Taten.

    Ich hatte die Hoffnung, nach 5-6 Jahren locker und offen über alles reden zu können und hatte das "Bedürfnis" ihr zu sagen, was genau mich damals so verletzt hatte. Ich dachte, so wären wir auch mal auf eine "tiefere" Ebene gekommen.

    Auf der anderen Seite scheint sie ein Mensch mit "kurzer Zündschnur" zu sein. Mit solchen Menschen tue ich mich als Bechti auch eher schwer. Mein Körper macht mir schon genug Stress. Deshalb versuche ich negativen Stress auch eher zu vermeiden.

    Letztlich kehre ich lieber vor meiner eigenen Haustüre. Hätte ich noch eine Kontaktmöglichkeit, würde ich ihr vielleicht noch schreiben, dass es von mir ein bisschen drüber oder unglücklich formuliert war.


    LG micoud
     
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