Adalimumab Verschlechterung am Anfang der Therapie

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von Hannami, 22. Mai 2022.

  1. Hannami

    Hannami Neues Mitglied

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    Hallo! Ich hätte eine Frage. Hatte jemand von Euch eine Verschlechterung der Symptome (Schmerzen der Gelenke) am Anfang der Therapie mit Adalimumab? Ich habe schon die 2. Dosis genommen und bis jetzt keine Verbesserung, nur eine Verschlechterung.
    Ich nehme auch schon seit 4 Monten Prednisolon 12,5mg und habe das Gefühl, das es weniger wirkt. Hat jemand eine Erfahrung damit?

    danke im Voraus!
    Lg Hanna
     
  2. Hannami

    Hannami Neues Mitglied

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    Ich hätte noch eine Frage. Nach der 2. Spritze hatte ich eine Rötung an der Injektionsstelle (für ca 3 Tage, ca 4 cm Durchmesser). Kann ich trotzdem die Spritze weiter nehmen?
    Danke euch für rasche Rückmeldung :)
     
  3. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Hallo Hannami,

    zur Wirkung, wann die eintreten kann habe ich keine Erfahrungen, vielleicht meldet sich da noch jemand.
    Ob du die nächste Spritze nehmen sollst, obwohl du da eine Reaktion an der Injektionsstelle hast würde ich lieber den Arzt fragen, der dir das Adalimumab verordnet hat. Würde versuchen morgen früh in der Arztpraxis anzurufen oder eventuell eine email schreiben.
     
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  4. Schosl

    Schosl Bekanntes Mitglied

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    Hallo
    Ich hatte das auch. Verging aber wieder. Hab vom rechten auf den linken Oberschenkel umgestellt, dann war’s gut.
    Ehrlicherweise: wir sind ein Laienforum, ich denke, lieber aussetzen und den Doc fragen, ist der sicherere und mE richtige Weg.
    Servus
     
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  5. Hannami

    Hannami Neues Mitglied

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    • Danke @Lagune &@Schosl für eure schnelle Rückmeldung:)
    • Lg. Hanna
     
  6. Manoul

    Manoul Bekanntes Mitglied

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    @Hannami
    Es ist nicht einfach das richtige Medikament zu finden. Die meisten Antirheumatika brauchen eine ganze Weile bis sie wirken. Dies kann Wochen und Monate dauern und setzt oft erst nach und nach ein. Wenn sonst keine unakzeptabelen Nebenwirkungen auftreten, würde ich der Sache erstmal eine Chance geben und Geduld haben.

    Das Gefühl, dass das Prednisolon weniger wirkt, kann auch an einer höheren Krankheitsaktivität liegen. Rheuma ist nur schwer berechenbar und auch bei funktionierender Medikation kann es trotzdem immer mal Rückschläge geben, das geht leider sehr vielen so. Es gibt natürlich auch glückliche Erkrankte, deren Symptome mit der passenden Therapie relativ schnell und vollkommen zum Stillstand kommen, das ist aber nicht bei jedem der Fall. Sehr viele haben auch mit chronischen Beschwerden zu kämpfen oder leiden unter wiederkehrenden Schüben unterschiedlicher Ausprägung.

    Wichtig ist zunächst die passende Medikation zu finden, mit der man gut klar kommt und die möglichst dauerhaft und zufriedenstellend wirkt.

    Beim Spritzen kann es immer mal zu temporären Rötungen kommen. Wenn sie schnell wieder weg gehen und sonst keine Beschwerden machen, ist das meist nicht weiter dramatisch. Ich würde wenn es wiederholt vorkommt, vorsichtshalber auf jeden Fall mit einen Arzt darüber sprechen. Für Injektions-Nebenwirkungen kann es verschiedene Gründe geben, dass lässt sich aus der Ferne pauschal nicht beurteilen und ich bin auch kein Mediziner.

    Noch einige Tipps zum Spritzen:
    Ich habe anfangs auch mit Spritzen Handhabungsprobleme gehabt und auch das Gefühl mir eine Nadel in die Haut zu stechen, war nicht immer so schön. Die meisten Injektions-Medies gibt es auch als Pen, mit denen komme ich deutlich besser klar. Manche nehmen aber auch lieber die Spritzen, das ist ganz individuell.
    Wichtig ist, dass das Medikament nicht mehr kalt ist. Dafür reicht es die Spritze oder den Pen 30 bis 45 Minuten einfach bei Zimmertemperatur liegen zu lassen.
    Die Einstichstelle gut desinfizieren und das Desinfektionsmittel richtig trocknen lassen, sonst kann es schon mal brennen.
    Die Haut an der ausgewählten Einstichstelle mit Daumen und Zeigefinger raumgreifend (ca. 5 bis 7 cm) leicht zusammendrücken. Nicht zu fest und auch nicht krampfig, je lockerer das alles ist, um so besser. Die Spritze oder Pen einstechen und injizieren. Bei Pens sind Einspritztiefe und Injektionsgeschwindigkeit automatisch. Bei der Spritze muss man selbst herausfinden, was eine gute Einstichtiefe und ein gutes Injektionstiming ist. Das kann ein Vorteil, aber auch ein Nachteil sein, je nach persönlicher Vorliebe. Wenn mann zu fest drück oder zu tief einsticht, kann man eventuell einen Muskel treffen, was recht unangenehm ist.
    Ich zähl dann immer langsam bis 10, bevor ich die Nadel heraus ziehe. Anschließend Plaster drauf und fertig.
    Man bokommt nach ein paar Injektionen Routine und findet heraus wie es am besten funktioniert. Wenn man sich mit der Spritzerei unsicher ist, sind eigentlich alle Ärzte oder nette Sprechstundenhilfen etc. bereit, einem in Ruhe nochmal zu zeigen, wie es am einfachsten funktioniert.

    Ich habe früher in die Bauchdecke gespritzt und hatte damit auch schon mal Problemchen. Seit langem spritze ich nur noch mit Injektionspen in mittlerer höhe, leicht seitlich nach außen, abwechselnd in die Oberschenkel. Das funktioniert bei mir einfach am besten. Dabei habe ich in 7 Jahren erst zweimal einen Nerv getroffen, was unangenehm war, aber auch nicht sooo schlimm ist. Ab und zu kommen auch mal 2-3 Tropfen Blut aus der Einstichstelle, das ist aber überhaupt nicht schlimm und hört auch sofort auf sobald ein Plästerchen drauf ist.

    Ich hoffe ich konnte dir ein paar brauchbare Infos geben.

    Eins möchte ich noch loswerden, bitte versuche deine Rheumamedikamente als Freunde zu sehen, die dir helfen können. Eine positive Einstellung zu den Medies ist wichtig und kann durchaus eine entscheidende Rolle spielen.
    Es ist immer kontraproduktiv eine generelle Negativeinstellung dazu zu entwickeln. Diese Medikamente können dir viel Leid und Schmerzen ersparen. Sie können dir im besten Fall ein normales Leben ohne nennenswerte Einschränkungen ermöglichen. Ich finde das ist es definitiv Wert, einem Medikament (welches meist auch ziemlich teuer ist) erstmal unvoreingenommen und mit Geduld eine Chance zu geben.

    Liebe Grüße und gute Besserung wünscht Mamoul ;)
     
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  7. Hannami

    Hannami Neues Mitglied

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    Hallo Manoul!
    Vielen Dank für Ihre umfassende Antwort. Deine Antwort hat mir große Hoffnungen gemacht. wie du geschrieben hast, werde ich geduldig auf die wirkung von humira warten.
    Lg. Hanna
     
  8. Manoul

    Manoul Bekanntes Mitglied

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    Geht doch :biggthumpup:
     
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  9. Manoul

    Manoul Bekanntes Mitglied

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    östliches Ruhrgebiet
    @Hannami
    Ich wollte dir noch etwas zum Prednisolon schreiben.

    Was hast du eigentlich für eine Diagnose :confusedbig:

    Ich vermute, weil es das Standardvorgehen ist, dass du das Prednisolon bekommst um Entzündungen unter Kontrolle zu halten, bis das Humira wirkt. 12,5 mg ist nicht so dolle hoch, wenn du also in der Übergangszeit von einigen Wochen zu starke Beschwerden bekommst, könnte man das Prednisolon in Absprache mit dem Rheumadoc auch noch etwas erhöhen. Grundsätzlich gilt aber nach Möglichkeit schnell wieder vom Prednisolon loszukommen und sobald wie möglich mit dem vorsichtigen Ausschleichen zu beginnen.
    Prednisolon ist ein tolles Medikament, eine richtige Feuerwehr wenns mal brennt, aber je länger man es nimmt, um so höher ist die Chance auf unerwünschte Nebenwirkungen (Mondgesicht, dünne Haut, Stammfett am Bauch, Blutzuckeranstieg usw.). Das ist nach ein paar Wochen mit 12,5 mg zwar noch garkein Thema, aber es ist besser im Hinterkopf zu behalten, dass das Prednisolon am besten nur temporär eine nützliche Kücke sein sollte.
    Erstmal aber kein Grund zur Sorge.
    Wenn du den Eindruck hast, dass das Prednisolon nicht ausreicht um die Symptome im Griff zu behalten, gibt es auch noch andere gut wirkende Medikamente mit denen man eine Weile überbrücken kann. Ich nehme da schon mal Etoricoxip, das ist bei mir quasi das Notfallmedikament, wenn ein Schub mal zu heftig wird.
    Sowas muss man aber unbedingt mit dem Rheumadoc besprechen und solche Medies müssen ja sowieso auch verschrieben werden.

    Falls das Humira auf Dauer nicht richtig zufriedenstellend wirkt, lass den Kopf nicht hängen. Es gibt inzwischen eine ganze Palette an Rheumamedikamenten mit ganz unterschiedlichen Wirkweisen. Da ist bestimmt auch für dich das Richtige dabei.

    Liebe Grüße und gute Besserung wünscht Manoul ;)
     
  10. Hannami

    Hannami Neues Mitglied

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    @Manoul
    Spondyloarthritis mit Uveitis. Uveitis ist schon bei mir seit 20 Jahren bekannt. Nach 3. Dosis Covid Impfung habe ich Herzrhytmusentzündung bekommen und nach zwei Wochen die erste Spondyloarthritis Symptome. Alles hat am 28.01.2022 begonnen.
     
  11. Hannami

    Hannami Neues Mitglied

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    @Manoul
    Nochmal danke für deine Hilfe. Es bedeutet mir viel. Dieses Thema ist neu für mich und es macht mir wirklich Angst. Du hast mich beruhigt und mir Hoffnung gegeben, weil ich bereits die Hoffnung verlor, dass es einen Weg geben würde, mit meinem Schmerz umzugehen.
    Lg. Hanna
     
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  12. Hannami

    Hannami Neues Mitglied

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    @Manoul
    Heute habe ich 3.Dosis Humira bekommen.
     
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  13. Manoul

    Manoul Bekanntes Mitglied

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    @Hannami
    Es freut mich sehr, wenn ich dich ein bisschen unterstützen konnte.
    Es ist ohnehin mit rheumatischen Erkrankungen eine herausvordernde Situation. Da tut es gut sich mit Menschen auszutauschen, die wissen wie es ist, mit gravierenden Diagnosen klar kommen zu müssen.

    Das Gefühl wirklich verstanden zu werden, kann dir niemand geben, der/die das alles nicht auch schon selber durchlebt hat bzw. mit dieser Lebenssituation umzugehen gelernt hat. Das schaffen auch die besten Mediziner nicht, es sei denn sie haben selber Rheuma. So einen habe ich aber leider noch nicht kennengelernt.

    Lass dich hier ruhig ein bisschen auffangen. Stell alle deine Fragen, auch wenn sie dir absurd vorkommen und wenn dir danach ist, kotz dich gerne auch einfach mal aus. Es tut unheimlich gut über seine Ängste oder Verzweiflung zu schreiben und sich von anderen wieder Mut machen zu lassen, die genau wissen wovon du erzählst.
    Hier sind eigentlich immer einige sehr liebenswerte Menschen die dich ein stückweit auffangen oder trösten oder mindestens zuhören und mitfühlen.

    Mir wurde hier auch schon sehr viel geholfen. Ob es um gute Ratschläge oder erlebte Erfahrung ging oder ganz persöhnliche Endlosgespräche als private Unterhaltung. Für mich war das bisher immer eine Art hilfreiche Therapie und davon gebe ich sehr gern auch etwas zurück.

    Liebe Grüße von Manoul ;)
     
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  14. Manoul

    Manoul Bekanntes Mitglied

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    Bekommst du das Medikament wöchentlich?
     
  15. Hannami

    Hannami Neues Mitglied

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    Nein, jede 14 Tage
     
  16. Manoul

    Manoul Bekanntes Mitglied

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    Ich würde die Wirkung anzweifeln, wenn sich nach 3 Monaten keine spürbare Besserung einstellt. Manchmal dauert es dann aber auch mal bis zu 6 Monate bis es richtig wirkt.
    Geduld ist bei uns Rheumies eine sehr gefragte Tugend.
    Mit zermürbenden Schmerzen und wesentlichen Einschränkungen ist es schwer Geduld aufzubringen, es bleibt uns aber kaum etwas anderes übrig. :biggthumpup:

    LG Manoul ;)
     
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  17. Money Penny

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    Hallo Hanna, auch ich nehme wieder Aldalimumab.
    Zum zweiten Mal. Beim ersten Mal dachte ich/ hatte den Eindruck, da fehlt doch die Wirkung. Das war Anfang 2021.
    Nun bekomme ich ich es seit drei Wochen. Also zwei Pens sind schon weg.
    Ich bemerkte eine starke Verschlechterung am Anfang. Sogar wieder diese Schuppenflechte auf dem Augenlid.
    Mir tat alles weh , wollte den zweiten Pen schon zurück geben, aber dann plötzlich verschlechterte es sich nochmals. Ich bekam sogar fiese Pusteln im Gesicht und noch mehr Gelenkschmerzen.
    Hab den zweiten Pen benutzt.
    Und?
    Ja, gleich am nächsten Tag wandelte sich das Bild stark.
    Die entzündeten Pusteln verschwanden.
    Die starken Gelenkschmerzen nahmen langsam ab.
    Was soll ich sagen, hab mir nen neues Rezept geholt.

    Denke, einfach abwarten.
     
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  18. Hannami

    Hannami Neues Mitglied

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    @Money Penny danke für deine Nachricht. Ich habe gestern 3. Humira Spritze bekommen. Verschlechterung- stärker Gelenkeschmerzen. Nach euren Erfahrungen und Nachrichten auch von @Manoul hoffe ich immer noch, dass Humira mir in kürze hilft. Danke für Eire Hilfe :)
    Lg. Hanna
     
  19. Money Penny

    Money Penny Bekanntes Mitglied

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    Niedersachsen
    Und das hoffen wir auch.
    Ich drücke die Daumen, dass es endlich besser wird.
    Zuversicht.
    Es muss einfach besser werden.
     
  20. Hannami

    Hannami Neues Mitglied

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