Hallo liebes Forum, ich habe mal ne Frage: ich möchte gerne ein paar Tage weg fahren. Ganz allein, ohne Familie etc in irgend eine Stadt. So weit so gut. Meine Problem ist mein „Gesamtzustand“. Mir geht es nicht wirklich schlecht. Ich gehe auch täglich in die Arbeit. Nur ohne Krücken geht nix, mein letzter Ski Ausflug hat ein nachhaltiges Problem im Knie verursacht. Da ist jetzt halt Geduld und die Knie-Schiene gefragt. Und da das Thema Sturz immer noch nicht endgültig geklärt ist, bin ich mit den Krücken sicher unterwegs. Das bin ich ich gewöhnt. In dem Zustand bin ich schon öfters beruflich alleine verreist. Aber seit Rheuma bei mir so richtig ausgebrochen ist, war ich nicht mehr alleine über Nacht on Tour. Ich hatte immer eine Unterstützung, meist eine tolle Kollegin, dabei. Oder ich war mit der Familie weg. An guten Tagen ist alles easy, an nicht so guten Tagen ist alles, was Kraft in den Händen benötigt, eine Herausforderung. Jetzt kann ich nicht die Helferleins alle mitnehmen. Oder einfach wie zu Hause mal den Strohhalm ins Glas stecken, damit ich es nicht fallen lasse bzw. umwerfe. Oder das Messer will nicht durch die Semmel oder durchs Fleisch. Oder es ist etwas so fest verpackt. Ihr kennt sicher alle die kleine Dingen, die auf einem zum großen Problem werden können. Wie macht ihr das? Ich hadere echt mit mir. Ich will einerseits fahren und echt die Ruhe genießen anderseits habe ich schon etwas Bammel davor, wenn mir zwischendrin der Körper die rote Karte zeigt. servus Schosl
Ich kann deine Gedanken nachvollziehen. Eine Lösung hab ich aber auch nicht parat, auf die Erleuchtung warte ich noch... Vielleicht kannst du dich probeweise erstmal tageweise rausziehen und wenn du merkst, dass du klar kommst, dann auch mal über Nacht? Ich kenne das Gefühl, man muss mal raus aus dem Ganzen, mal ganz allein sein mit sich und der Welt....
@Maggy63 danke. Einzelne Tage sind kein Problem. Man kann an einem oder zwei Tagen vielen Problemen aus dem Weg gehen durch Verzicht oder Ausweichen auf Alternativen wie kein Frühstück, oder man geht zum Asiaten usw. Ich würde gerne mal 4-5 Nächte wegfahren. Mal raus und alles für mich. Und nicht in so eine „Kur-ähnliche“ Einrichtung sondern einfach in ein City Hotel
Dann lass es doch einfach mal auf einen Versuch ankommen. Und wenn es nicht klappt, fährst du halt wieder nach Hause...
Schosl, in Hamburg zb gibt es ein Hotel, das von Menschen mit Behinderung geführt wird...... da bekommt man auf alle Fälle Hilfe, wenn man/Mann fragt. Aber auch sonst, habe ich unterwegs die Erfahrung gemacht, wenn man fragt bekommt man auch Hilfe. Und die City Hotels (also die meisten Ketten, zb Motel One o. ä. ) sind doch mittlerweile fast alle barrierefrei.
@Katjes wie ich lese bist Du schon auf großer Fahrt, bzw. fast am Ende. Alles Gute für den Rest der Strecke. Es ist wie Du schreibst, wenn man fragt, bekommt man auch immer Hilfe, ich habe noch nie erlebt, daß jemand abgelehnt hat. Ich habe mich mal mit ner Flasche Wasser vergeblich abgemüht, bin dann aufgestanden zur ner Dame die auf der nächsten Bank saß, und die hat sich entschuldigt, daß sie es nicht bemerkt hätte. Und beim Ein-. und Aussteigen von dem Fernzug schaue ich mich schon vorher um, wen ich um Hilfe bitten könnte. Nahverkehrszüge sind meist recht behindertenfreundlich. Ach ja . ich hoffe, der Lokführer findet den Ort, den es angeblich nicht gibt und bringt Dich heil ans Ziel. Schönen Aufenthalt wünscht Uschi
lieber @Schosl, manchmal verzweifeln wir, weil das Gefühl entsteht, dass wir uns auf unseren Körper nicht mehr verlassen können. Ich habe immer und immer wieder erlebt, dass Körper und Geist unglaublich direkt miteinander verbunden sind. Wenn Du das Bedürfnis hast, mal ganz aus allem raus zu gehen und Dich an einen schönen Ort niederlässt, wenn Du der Welt um Dich herum und jedem Moment offen begegnest, dann wird Dein Körper sich mitfreuen und Deinen offenen Geist gerne tragen und begleiten. Möglicherweise ohne Wurstsemmel, aber sicher werden Deine Hände genug finden, was Dich schön sanft und gesund satt macht. Ich wünsche Dir von Herzen eine schöne Zeit
Danke in die Runde! Ich werde was machen. Und alles auf mich zukommen lassen. Bei Euch hat’s geklappt. Dann wird es auch bei mir klappen
Hallo hab jetzt oft hin und her überlegt. Ich hab mir jetzt nen Kurztrip gegönnt. Nicht zu weit weg und nicht zu lang. Die Sehnsucht mal innere Ruhe zu finden und alleine zu sein, hat gewonnen. Seit Corona sind wir alle irgendwie ständig und dauern zusammen. Vor Corona haben wir uns immer mal nicht gesehen, weil jeder mal aus verschiedenen Gründen mehrere Tag unterwegs war. Und wie es dann wirklich wird, wird sich vor Ort zeigen. Danke für Eure Ratschläge. Servus Schosl
Viel Spaß und gute Erholung! Seit mein Mann Rentner ist, hab ich auch keine Minute mehr für mich alleine... So schön Familie auch ist, aber mal ein bisschen Zeit nur für sich hat was.
Gute Erholung, hab viel Spaß und dass alles gut läuft... . Ich finde das eine sehr mutige Entscheidung lieber @Schosl. Viele Grüße
Hallo Schosl, find' ich prima, dass Du es wagst. Wie schon einige vorher schrieben bekommt man meist die Hilfe, die man braucht. Es kostet nur manchmal etwas Überwindung danach zu fragen. Es ist aber auch ein Schritt auf dem Weg zum Recovery. Kalkulierte Risiken einzugehen. Es gibt auch einem wieder Selbstvertrauen, Mut und Zuversicht für weitere Reisen, wenn es dann klappt. Ich wünsche Dir eine wunderschöne und erholsame Zeit und geniesse sie.
cool!!! Gute und echt erholsame Tage wünsche ich Dir!! Ich mach das auch immer wieder mal- nur für 2 oder 3 bis 7 Tage...
Servus in die Runde, bin wieder zurück. Schön war’s, es war die richtige Entscheidung. Gut für die Seele & Selbstbewusstsein. Es hat fast alles so geklappt, wie es gedacht war, und wenn nicht, ist es auch egal gewesen. Ich habe wieder gespürt, wie wichtig die Seele ist und auch eine gewisse Achtsamkeit. Ich werd’s wieder mal machen, wenn mir einfach alles zu viel wird. ciao
klasse, hört sich prima an! Nur könntest Du auch im Alltag vielleicht mehr Selbstfürsorge betreiben und Achtsamkeit und es somit gar nicht erst so weit kommen lassen, dass Du an den Punkt kommst, wo Dir alles zu viel wird? Ich "arbeite" da auch gerade dran..... alles Gute weiterhin
Das ist die große Kunst. Ich bin berufstätig, ehrenamtlich engagiert und will ja auch sonst noch was tun. Vielleicht gelingt es ja, mal mehr bewusste Pausen zu machen. Aber ich kenn mich, der Alltagstrott holt einen doch immer wieder schneller ein als man denkt.
ähem- ja, das kenne ich- bei mir sehr ähnlich- nur nutzt es halt keinem, wenn wir uns so verausgaben, dass wir burnout kriegen....und am Zahnfleisch gehen.... ich habe endlich gecheckt, dass nur ich ganz alleine für meine Gesundheit, meinen Körper und mein Wohlbefinden verantwortlich bin und dass ich jetzt endlich kürzer treten muss- ob mir das passt oder nicht....
Wie schön Schosl. Das spürt man durch die Zeilen, dass es Dir gut getan hat. Mit dem Thema Achtsamkeit im Alltag gebe ich Mni recht aber ich weiss auch aus eigener Erfahrung, dass es wirklich viel zu schnell vergessen geht. Aber wenn man kleine Schritte in der Achtsamkeit macht hilft das auch sehr gut. Z.B. einfach mal hinsetzen und in bewusst in aller Seelenruhe eine Tasse Kaffe oder Tee oder was auch immer trinken. Bei Sonnenschein mal fünf Minuten das Gesicht in die Sonne strecken und durchatmen. Es müssen keine grossen Achtsamkeitsmeditationsmarathons sein. Ich bin auch noch zu 70 % im Broterwerb und je nachdem auch noch 50 % in meiner Kursleitung tätig. Daneben betreue ich noch meine Peerabsolventen und engagiere mich im Vorstand einer Selbsthilfevereinigung. Unsere kranke und alte Katze will auch betütelt werden... Aber ich gönne mir regelmässig wenn ich nach Hause komme erstmal eine halbe Stunde komplett Ruhe mit einer Tasse Kaffee und meinem Strickzeug. Dann bleibt halt mal was im Haushalt liegen - So what! Wen's stört, der kann ja aufräumen oder soll wegbleiben. Es sind so kleine Inseln, die Kraft spenden. Und wenn's ganz heftig kommt, dann ist mir alles andere egal und ich zieh' mich ganz raus. Und jammere auch ein bisschen (das baut auch Stress ab!). Ach ja, ich bin keineswegs noch ein junger Hüpfer sondern stehe auch bald vor der Pensionierung, also die Energie, die ich noch mit 20 / 30 oder 40 habe ist nicht mehr so da auch wenn's so tönt. ;-)
Lieber @Schosl, ich freue mich einfach für dich , dass es so gut geklappt und dir vor allem gut getan hat . Viele Grüße
