Verdacht auf MB - Probleme im Beruf

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Soulfather, 27. September 2021.

  1. Soulfather

    Soulfather Neues Mitglied

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    27. September 2021
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    Hallo zusammen,
    bei mir wurde der verdacht auf MB geäußert. Termin beim Rheumatologen wird jetzt gemacht. Ich bin 33 Jahre jung und habe seit einem Jahr teilweise starke Probleme mit Rückenschmerzen die vom ISG ausgehen. Ich muss dazu sagen, dass ich schon seit der Jugend immer mal wieder Rückenprobleme habe (Hexenschuss, Zerrungen, Verspannungen). Aber seit einem Jahr wird es immer extremer mit den typischen Symptomen. Durch meinen Beruf wird es aber langsam nicht mehr zum aushalten. Als Industriemechaniker stehe ich sehr viel an der Werkbank, an Maschinen in Zwangshaltung, Knie hin und wieder zu lange. Mir machte der Beruf immer viel Spass, aber in den letzten Jahren wird einem durch den Schmerz die Lust genommen. Wenn ich nach Hause komme bin ich komplett zerstört und muss schlimmstenfals 1-2 Stunden schlafen. Das ist ja nicht der Sinn des Lebens und zermürbt mich langsam sehr. Hat da jemand ähnliche Erfahungen gemacht?
     
  2. BiArPa

    BiArPa Guest

    Hallo @Soulfather,
    ich kann dich wahnsinnig gut verstehen. Bei mir hat der Rheumatologe den Verdacht auf Morbus Bechterew geäußert (hatte die Diagnose vor Jahren, dann wurde sie wieder verworfen und jetzt bin ich wieder am Anfang). Seit einem Jahr habe ich Schmerzen vom Rücken ausgehend und mittlerweile fast die ganze Wirbelsäule entlang.

    Mit der Müdigkeit kenne ich, ich schlafe regelmäßig, wenn ich meinen Sohn ins Bett gebracht habe gegen 20.30 Uhr ein.

    Wann hast du deinen Termin beim Rheumatologen? Ich hoffe er kann dir helfen.
    Es ist so frustrierend, wenn man einfach nur Schmerzen hat und gefühlt nichts voran geht.
     
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  3. Soulfather

    Soulfather Neues Mitglied

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    Hast du auch so einen körperlichen Job?
    Also nach 2 Stunden fangen bei mir die Fersen an zu schmerzen. Ich wechsel drei mal pro Arbeitstag die Schuhe. Und im laufe des Tages wirds in der Lws und Hws - Gegend immer schlimmer, bis man dann zum Feierabend komplett kaputt ist. Mal sehen was der Facharzt sagt. Habe Ende Oktober einen Termin.
     
  4. BiArPa

    BiArPa Guest

    Hallo @Soulfather,
    nein, ich habe keinen körperlichen Job. Den könnte ich ehrlich gesagt jetzt nicht machen.
    Hilft das Schuhe wechseln denn? Das Knien ist sicher ganz besonders schlimm.

    Ich drücke dir fest die Daumen.
    Halt uns auf dem Laufenden.
     
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  5. Lolobs

    Lolobs Bekanntes Mitglied

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    Hallo,
    kenne mich nicht mit MB aus, aber mit Fersenschmerzen.
    Hatte damals Fersenkissen aus Gel verschrieben bekommen, die das erleichtert haben.
    Viele Grüße
     
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  6. Soulfather

    Soulfather Neues Mitglied

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    Danke für die lieben Worte.
    Das Schuhe wechseln hilft auf jeden Fall. Einlagen habe ich auch, aber keine aus Gel. Danke für den Tipp, werde ich mal ausprobieren.
     
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  7. bond

    bond James - 007

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    Hi,
    ich drücke dir als Bechti auch die Daumen das du einen richtig guten Arzt geräts.
    Ich hoffe du hast einen Internistischen Rheumatologen.
    Im Blut kann man ja schon einiges erkennen, bei mir wurde damals Nuklear - Röntgen gemacht .
    Dort konnte man schön sehen wie die Endzündung in den ISG Gelenk ist.
    Bei mir waren die Symptone so das ich nur 4 Stunden Schlafen konnte und dann 1 Stunde rumlaufen musste.
    Gruß Torsten
     
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  8. kekes

    kekes Bekanntes Mitglied

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    Hallo, ich leide ebenfalls an MB (unter anderem).
    Eine so schwere Arbeit, wie Du sie hast, hatte ich nicht, aber als Tiermedizinische Fachangestellte ist man auch den ganzen Tag auf den Beinen, steht viel usw.
    Ich habe meine Stunden immer mehr reduzieren müssen.
    Leider wurde bei mir auch lange "herum gedoktort" bis klar war, dass ein Bechterew auch noch dabei ist. Habe dementsprechend auch spät mit den Medikamenten angefangen.
    Lass es auf jeden Fall gut abklären - evtl eine Teilkrankschreibung (dass du nur noch ein paar Stunden pro Tag arbeiten musst) mit dem Arzt besprechen. Das kannst du auch jederzeit mit deinem Hausarzt klären.
    Gute Besserung einstweilen und LG
     
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  9. Soulfather

    Soulfather Neues Mitglied

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    Vielen Dank für die tollen Antworten. Ja es ist ein internistischer Rheumatologe. Bin mal gespannt, was dabei raus kommt. Auf jeden Fall geht das so mit der Arbeit nicht weiter. Aber ich denke eine Teilkrankschreibung ist auf Dauer auch nicht die optimale Lösung. Vllt temporär. Da ich der letzte Vollzeitangestellte bin, ist es ohnehin schon schwierig. Vorallem das schlechte Gewissen was man gemacht bekommt, wenn man mal krank ist.
     
  10. Erstmal herzlich Willkommen @Soulfather :)
    Was ich zitiert habe, kenn ich genau und letztlich hat es mich dann ganz umgehauen. Ich dachte auch immer, ich muss als letzte Mohikanerin alles wuppen. Nur dein Körper sagt dir was....
    Insofern ist die Idee einer Regenerationszeit nicht schlecht. Und glaube mir, ich war die letzte, die sowas hören wollte.
    Pass gut auf dich auf.

    Viele Grüße
     
  11. Jazzlyn

    Jazzlyn Bekanntes Mitglied

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    Hallo @Soulfather, herzlich willkommen.
    Mit der Arbeit kann ich Dir leider keine Ratschläge geben, ich habe zum Glück einen Vollzeitjob halb im Büro/ Halle aber ohne schwere körperliche Arbeit. Aber auch das stellt mich manchmal vor Hürden ...
    Lass erstmal beim Rheumatologen alles abklären und wenn es nicht anders geht, lass Dich krankschreiben ... wenn Du komplett ausfällst hat keiner etwas gewonnen.

    @kekes: Mir war bis jetzt eine Teilkrankschreibung unbekannt. Lt. dem WWW ist es in D bisher nur angedacht ... oder habe ich falsch gesucht?
     
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  12. Soulfather

    Soulfather Neues Mitglied

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    Danke nochmal für die tollen Antworten. Endlich mal Menschen die einen verstehen. Man kommt sich so langsam ja schon blöd vor. Aber man sagt ja immer so schön: Wenn man sich kaputt gearbeitet hat, dankt es einem sowieso keiner. Manchmal wäre ich für etwas mehr Egoismus meinerseits echt dankbar.
     
  13. kekes

    kekes Bekanntes Mitglied

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    Eine Teilkrankschreibung muss mit der KK abgeklärt werden. Im Normalfall würde es nach längerer Krankheit als Wiedereingliederungsmaßnahme in die Wege geleitet werden. (da ist es dann ja auch so, dass am Anfang nur ein Teil der regulären Stunden gearbeitet wird).
    Ich kenne einen Fall aus meinem Umfeld, bei dem die Krankschreibung 4 Monate so lief, dass er tgl 2,5h arbeitete - aber soweit ich weiß zu Krankengeld Bezahlung.
    Danach war mein Bekannter zu einer 6 wöchigen Reha Maßnahme und bekam die Bewilligung der Erwerbsminderungsrente.
    Ich denke, es wird nach wie vor nicht der Normalfall sein - deshalb mit Arzt und KK abklären. (sog Einzelfallentscheidung)
     
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  14. stray cat

    stray cat Bekanntes Mitglied

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    Moin @Soulfather,

    auch aus dem Norden ein herzliches Willkommen :)

    Schmerzen, die Bewegung, Arbeit und Freude unmöglich machen und aufgrund der dauerhaften Intensität auch den Lebensmut in ernste Gefahr bringen, kennen viele von uns. Und ganz sicher ist nicht der Sinn des Lebens, mit vor Schmerzen zusammen gebissenen Zähnen, vom Arbeitsplatz zur Ruhe getragen zu werden.

    Dennoch entnehme ich Deinen bisherigen Äußerungen, dass auch Du eigentlich gerne arbeitest, sehr jung bist und somit das Leben noch vielfältig gestaltet werden kann und will!
    Ich wünsche Dir einen guten, engagierten Rheumadoc mit der richtigen Diagnose, der passenden Therapie, Offenheit für weitere, ergänzende Therapien, wie Osteopathie, Physio, Wassergymnastik und vieles mehr.
    Es gibt Hilfe, mögest Du sie finden.

    Und ich wünsche Dir von Herzen, dass Du weiter arbeiten kannst!
    Entweder in Deinem Beruf, aber mit nur gelegentlich oder gut auszuhaltendem Schmerzlevel oder in Form einer Umschulung. Ich würde mich mal gemütlich mit einem Glas Wein oder Holundersaft auf eine Wiese setzen, meinen Geist öffnen und überlegen, was es denn noch alles für schöne Berufe gibt, die nicht so sehr den Rücken und die Füße belasten.
    Freiheit hat viele, sehr verschiedene Aspekte, einer ist innerer Frieden, ein anderer, nicht zu unterschätzender Aspekt ist der Arbeitslohn.

    Liebe Grüße von cat
     
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  15. tilia

    tilia Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
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    1.569
    ... Umschulungen werden, glaube ich, in so einem Fall von der Rentenkasse finanziert, oder?
     
  16. luke

    luke HYLO-VFKQHJJHULVFK

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    Hallo,

    ich habe auch Industriemechaniker gelernt. Damals in der Berufsschule von einer auf die anderen Sekunde bekam ich im ISG Schmerzen.
    Konnte nicht mehr richtig laufen...habe relativ schnell meine Diagnose bekommen ca. 1 Jahr nach den ersten Symptomen aber keine richtige Therapie außer Schmerzmittel...
    Ich habe die Ausbildung noch durchgezogen und ca. 1 Jahr gearbeitet bevor ich umgeschult habe...

    Hatte damals wahnsinnige Fersen und Rückenschmerzen...die wurden oft beim arbeiten besser...morgens war es am schlimmsten (Steifigkeit) und nach der Pause hatte ich Anlaufschwierigkeit...
    Abends bin ich einfach nur noch ins Bett gefallen und konnte nichts mehr machen...

    Seit ca. 10 Jahren bekomme ich Enbrel/Benepali und mein leben hat sich deutlich gebessert...muss aber auch noch Sport machen, wobei mir das auch Spass macht.

    Beruflich komme ich auch super klar...habe jetzt einen Bürojob mit flexiblen Arbeitszeiten und teilweise Telearbeit...kommt mir sehr entgegen...

    Hätte ich damals nicht umgeschult wüsste ich nicht was aus mir geworden wäre...
    Im übrigen muss ich es nicht bei meinem Arbeitgeber verheimlichen...das macht es auch sehr viel einfacher.


    Gruß

    Luke
     
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