Meditation und Rheuma

Dieses Thema im Forum "Naturheilkunde, Komplementär- u. Alternativmedizin" wurde erstellt von woozy, 7. September 2021.

  1. woozy

    woozy Mitglied

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    Hallo zusammen,

    ich hoffe ich bin hier im richtigen Bereich mit dem Thema? Sonst kann es ein netter Mod vll verschieben?

    Ich wollte mal hören wie eure Erfahrungen mit Meditation sind? Bzw ob ihr da schon welche habt? Mir ist klar das Meditieren nicht gegen die Krankheit hilft, (bei mir ist es RA) aber vll mit dem Umgang dieser... Also mit der Wahrnehmung der Schmerzen, der Special Effects der Medikamente, aber auch mit Stressbewältigung/wahrnehmung. Ich für meinen Teil habe ja das Gefühl das Stress bei mir mit der größte Treiber ist. Habe schon vor der Diagnose immer mal versucht zu meditieren, aber es nie konsequent durchgezogen.

    Ich bin jetzt seit knapp zwei Monaten dabei fast täglich zu meditieren und ich habe das Gefühl es tut mir richtig gut. Bin auf jeden Fall deutlich entspannter und schlafe auch viel, vieeeel besser. Genauso habe ich das Gefühl das ich die RA Symptome anders wahrnehme. Sie sind zwar da, aber sie lenken mich im Alltag nicht mehr so stark ab.

    Das Ding ist aber auch das ich seit drei Monaten Leflunomid nehme, dessen Wirkung ja mittlerweile/aktuell richtig da sein sollte. Von daher frage ich mich ob meine Symptomwahrnehmung tatsächlich auch von der Meditation verändert wurde, oder ob diese durch das medikament so verändert worden sind?

    Hat jemand von euch Erfahrungswerte? Wie seht ihr das?

    LG
    Thomas
     
  2. kukana

    kukana in memoriam †

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    Hi.
    In vielen Reha Kliniken wird so etwas angeboten, als Hilfe zum runterkommen. Autogenes Training oder Jakobsen.
     
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  3. Catwoman55

    Catwoman55 Bekanntes Mitglied

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    Lieber Thomas,
    ich habe mal eine zeitlang regelmässig meditiert aber wahrscheinlich zu kurz um eine Wirkung zu spüren. Seit einigen Jahren komme ich leider nicht mehr dazu und wenn, dann bin ich zu hibbelig und höre früher auf. - Ich weiss, dass das an der Unregelmässigkeit der Ausübung liegt. ;) Und ja, wenn es mir wirklich wichtig wäre würde ich es auch durchziehen - nur um Kommentaren dazu zuvorzukommen.
    Wenn Du spürst, dass es Dir gut tut, dann würde ich es beibehalten. Ich könnte mir schon vorstellen, dass die Schmerzwahrnehmung und der Umgang mit der Erkrankung (was ja auch Stress bedeutet) positiv beeinflusst werden kann.
     
  4. woozy

    woozy Mitglied

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    Ich werde definitiv weiter machen! Ich war/bin einfach nur neugierig wie andere das erleben. Bin ja sicher nicht der einzige bei dem Stress ein Treiber ist.
     
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  5. AnnaKollage

    AnnaKollage Bekanntes Mitglied

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    Nein, Du bist ganz sicher nicht der einzige :-(
    Womit meditierst du? So ganz alleine oder benutzt du Hilfsmittel?
    Videos auf you…Tube, CDs, bestimmte Bilder, o.ä.?
     
  6. woozy

    woozy Mitglied

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    Hallo Anna,

    ich habe auch geführte Meditation probiert(Youtube und Apps), aber das ist nicht meins. Ist scheinbar auch ne Typfrage. Viele finden das super. Ich für meinen Teil setz mich einfach hin und versuche mich auf die Atmung zu konzentrieren. Oder ich "screene" meinen Körper. D.h. ich fange z.B. an meine Zehen mit "dem inneren Auge" zu betrachten. Also wie sie sich gerade anfühlen. Dann gehe ich weiter zum Mittelfuß, Knöchel, Schienbein und Wade, Knie usw. bis ich den ganzen Körper durch hab. Finde ich leichter als nur aufs Atmen zu konzentrieren. Da drifte ich schneller ab, und werde auch schneller hibbelig. Obwohl auch das mittlerweile echt gut geht. Beim atmen ist es wichtig einfach zu merken das man abdriftet, und wieder zur Atmung zurückkehrt. Beim Screening ist man halt auf etwas interessanteres als die monotone Atmung konzentriert.

    Ich kanns aber auf jeden fall empfehlen wenn du auch Probleme mit Stress hast. Kostet ja nur ein paar Minuten deiner Zeit. Und apropos Zeit. Man liest oft das man 10 oder 20 oder x Minuten meditieren soll. Mittlerweile denke ich ich das die zeit egal ist. Ich habe tage wo ich vll schon nach drei,vier, fünf Minuten wieder abbreche weil ich einfach nicht runterkomme. Aber auch dann habe ich mich immerhin mal drei Minuten aus dem tag rausgenommen. Mein Ziel ist eigentlich zehn Minuten, und wenns gut läuft bleibe ich auch länger sitzen. Angefangen habe ich mit einem fünf Minuten timer. Das regelmäßige hinsetzen und mal einfach den Tag, den Tag sein lassen, ist aber glaube ich wichtiger als irgendwelche Zeiten anzustreben.

    LG
    Thomas
     
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  7. Banditensocke

    Banditensocke Bekanntes Mitglied

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    Ich kann nur Positives über Meditation berichten. Sie wirkt sich auf den Nervus vagus und das parasympathische System aus. Das kann ganze Kasaden positiver Auswirkungen auslösen. Es sorgt zudem dafür, dass man Distanz zu unangenehmen Symptomen herstellen kann und klärt den Geist, lässt ihn zur Ruhe kommen.

    Ich halte Meditation für einen extrem wichtigen Baustein, wenn man seine Gesundheit selbst in die Hand nehmen und aktiv etwas für sich tun möchte.

    Für diejenigen, die sich mit dem Einstieg schwer tun, hätte ich noch einen Tipp: Besucht einen MBSR 8-Wochen-Kurs. Diese werden inzwischen auch virtuell angeboten, wenn man nicht gut reisen oder unterwegs sein kann. 8 Wochen lang trifft man sich einmal pro Woche mit einer kleinen Gruppe, es gibt Hilfen, Austausch, Übungen - und einen Schweigetag. Das Programm ist akkreditiert und geniesst einen sehr guten Ruf.
     
  8. AnnaKollage

    AnnaKollage Bekanntes Mitglied

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    Der Nervus Vagus beschäftigt mich momentan auch sehr. Es gibt einige gute Übungen auf YouTube. Dazu kann ich das Buch von Stanley Rosenberg empfehlen. Übungen gibt es auch im Buch von Paul Muhr, allerdings ist das ganze Buch sehr medizinisch und beschreibt detailliert alle Prozesse im Gehirn.
    Hat jemand von euch in diesem Zusammenhang eine craniosakrale Behandlung ausprobiert? Das wird mein nächster Schritt sein. Versuche gerade einen qualifizierten Osteopathen zu finden. Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Auch damit ist es möglich, den Parasympathikus zu aktivieren.
     
    #8 10. September 2021
    Zuletzt bearbeitet: 11. September 2021
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  9. Banditensocke

    Banditensocke Bekanntes Mitglied

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    abwechselnd Husum und NRW (Essen)
    Ich möchte hier noch eine Methode in den Raum stellen, die es JEDEM EINZELNEN JEDERZEIT ermöglicht, den Parasympathikus selbsttätig zu aktivieren. Noch dazu ist die Methode schmerzfrei und sanft. Sie heisst Feldenkrais. Ihr könnt Feldenkrais über Gruppenkurse (gibt es auch über zoom) lernen und zu Einzelstunden gehen. Lehrer in Eurer Nähe findet Ihr über den Feldenkraisverband FVD.

    Es ist empfehlenswert, zunächst einen Kurs zu besuchen, bevor man zuhause allein selbsttätig jeden Tag etwas für sich tun kann. Die Einzelstunden sind extrem hilfreich und sorgen für massive Verbesserungen. Leider werden sie von den Krankenkassen meist nicht erstattet.

    Auch Yoga spricht den Parasympathikus an, ebenso wie Meditation, Qi Gong oder Tai Chi.

    Singen tut das übrigens auch. Dabei wird massiv der N. vagus stimuliert.

    Auch bestimmte Atemübungen stimulieren ihn hervorragend.

    Es gibt also wirlich einiges, das jeder für sich tun kann.
     
  10. Also das mit dem "keine Zeit haben" gilt ja wohl nicht. Zehn, weiss nicht, fünfzehn Minuten kann man sich nehmen!

    Aber ich hab auch das Problem mit dem "hibbelig werden".

    Ich bin eigentlich auch überzeugt, dass es wirklich was bringt. Aber dann vergisst man es wieder.

    Jetzt wo ich dann eine Leberkur starte, könnte ich mir das auch mal wieder vornehmen, so als Begleitung....
     
  11. AnnaKollage

    AnnaKollage Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    13. Dezember 2020
    Beiträge:
    471
    Um den Vagusnerv zu aktivieren kann man einfach „mmmmmmmm“ sagen/machen bzw. das klassische Ommmmm in Yoga, oder singen oder einfach nur gurgeln, am besten mit kaltem Wasser, dass berührt den Nerv noch mehr. Tiefes Einatmen und Ausatmen sind sehr gut dafür..

    Meditation ist auch Klasse, auch wenn ich das jetzt schon seit gut 3 Monaten immer wieder versuche, weiß nur noch nicht, ob es so viel gebracht hat. Die Hoffnung verliere ich aber nicht so schnell und mache einfach weiter.
     
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