ePatienten-Akte

Dieses Thema im Forum "Krankenkassen und Pflegeversicherung" wurde erstellt von Colana, 15. Juli 2021.

  1. Colana

    Colana Musikus

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    Hallo zusammen,

    falls dieses Thema nicht hier rein gehört, dann bitte ich um Verschiebung. Danke Dir Kukana.
    ***************************************************
    Ihr habt ja bestimmt schon mitbekommen, dass die ePatienten-Akte inzwischen seit dem 01. Januar als Feldversuch gestartet ist - es soll ja alles digitalisiert werden - egal wat die Datenschützer dazu meinen....

    Hier könnt ihr dazu die Infos lesen:

    https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/krankenversicherung/elektronische-patientenakte-epa-in-die-testphase-gestartet-57223

    Nun lese ich gerade diese Überschrift dazu:

    Quelle

    Für mich war der Titel nur eine Frage der Zeit - und meine persönliche Antwort ist NEIN - ich bin eh gegen diese elektronische Patientenakte, wo jede Arztrichtung da einen Blick rein werfen darf, sofern der Patient zu stimmt.

    Und ehrlich gesagt, tue ich mich extremst schwer ob der ganzen persönlichen Daten, die auf Chips usw gespeichert werden sollen. Ich sehe ein, dass man Arztbriefe per elektronischen Hilfsmittel z. B. den Krankenhäusern übermittelt oder auf meiner Chip-Karte gespeichert ist, ABER
    ich sehe nicht ein, dass z. B. ein Zahnarzt mitbekommt, dass ich in einer psychologischen Behandlung bin oder was ich gynäkologisch habe - sorry - da mache ich dann nicht mehr mit.

    Bei meinen beiden Jungs sehe ich, dass ihr Smartphone völlig überladen ist von diversen Apps:

    Schule verteilt Apps
    Krankenkassen verteilt Apps
    Universitäten arbeiten inzwischen auch mit Apps
    Die Bahn will in Zukunft nur noch mit den Bahntickets per App arbeiten - wo bleiben bitte die, die sich kein Smartphone leisten können - die dürfen nicht fahren? - weil sie online keine Fahrkarte buchen können, weil sie auch kein Tablet, PC usw. oder Internetzugang haben.
    usw.
    Die ganzen Apps von den Läden gar nicht mit eingerechnet.

    Das ist für mich einfach nur gruselig und ich bin erst 58 Jahre alt. Wo bleibt bitte da der Datenschutz?

    Was meint ihr zur ePatienten-Akte und das was jetzt dabei noch heraus gekommt?
     
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  2. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    Wenn ich sehe, was in meinen Berichten falsch übernommen wird, falsch ausgedrückt wird, einfach fehlerhafte Angaben immer wieder trotz meiner Proteste und Hinweise im Computer bleiben..... da wirds mir Angst und Bange.

    Vor 6 Jahren wurde bei mir im Krankenhaus kurz nach dem Marmeladenbrötchenfrühstück Blutzucker gemessen. Er war bei lächerlichen 120, wobei ich sicher sogar noch Marmelade an den Fingern hatte.
    Diesen Diabetes schleppe ich trotz regelmäßiger unauffälliger Tests von Krankenhaus zu Krankenhaus mit mir rum. Ich werde überall als Diabetiker*in geführt, obwohl ichs immer wieder anspreche und kläre.
    In all meinen Berichten sind falsche Medikamentenpläne, weil einer irgendwo irgendwann mal abgetippt wurde und wie der Diabetes mit rumgeschleppt wird.
    Und als ich mich weigerte, bei einem Puls von 40 einen 5 mg Betablocker, den ich vor 5 Jahren mal bei Vorhofflimmern bekam und in der Akte steht, einzunehmen, bekam ich Ärger mit der Stationsschwester und anschließend mit der Stationsärztin (ich hab Chefarztbehandlung), die diesen Vorfall dokumentierte. Ich hätte eigenmächtig Medikamente abgesetzt steht nun im Computer meines Stammkrankenhauses.

    Das sind nur 3 Beispiele, wie ich mir die elektronische Krankenakte vorstelle. Ich hab über 20 Krankenhausaufenthalte in den letzten 5 Jahren hinter mir, ich könnte nich lange weiterschreiben, und ich kanns auch belegen, also es ist nicht geflunkert.
     
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  3. Birte

    Birte Bekanntes Mitglied

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    Die Daten sind bereits bei deiner KK und bei deinen Ärzten digital gespeichert. Damit ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, d. h. sie sind elektronisch abgreifbar. Die elektronische Akte kann viel Lauferei ersparen, wenn z. B. Röntgenbilder, Laborergebnisse, Allergien, Medikamtentenlisten und Impfungen gespeichert sind.
    Dass Organisationen Zugriff darauf wollen, kann ich mir vorstellen. Wollen heißt aber nicht bekommen.

    Privatsphäre der Daten ist eine Illusion. Insbesondere für jemanden, der Smartphone, Smart-TV und/oder Alexa, Cortana, Siri und wie sie sonst alle heißen verwendet. Und selbst wenn nicht - bei fast allem hinterlassen wir eine eletronische Spur. VIele Autos halten heute eine Verbindung zum Server.
    Ich selbst habe kein Smartphone und auch keins der anderen Geräte, aber trotzdem werden jedesmal, wenn ich mich im Netz bewege, telefoniere oder etwas mit Karte bezahle, Daten erhoben und irgendwo gespeichert.
    Die elektronische Patientenakte sehe ich als echten Vorteil. Psychiatrische und Psychologische Gutachten würde ich allerdings mit einer speziellen Lesesperre versehen. Und eine Korrektur falscher Daten muss natürlich ebenfalls möglich sein.
     
  4. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    Wieso sollten psychiatrische Berichte besser geschützt werden als andere medizinische?
    Wenn ein falscher Bericht gespeichert ist, taugt die ganze Akte nix und es kann im Ernstfall falsch behandelt werden, egal welcher Art der Bericht ist.
    Mir gehts nicht um die Privatsphäre, sondern explizit um Behandlungsfehler aufgrund falscher Informationen.

    Wenn da Blutverdünner, Schrittmacher, Allergien, Impfungen u. ähnliches gespeichert sind mags ok sein. Also Dinge, die ich sonst als Ausweis in meinem Geldbeutel eh dabei habe.
     
  5. Lavendel14

    Lavendel14 Die Echte ;)

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  6. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    Und was mach ich ohne Handy?
    Gibts kein Rezept für mich?
     
  7. Colana

    Colana Musikus

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    DAS habe ich mich auch gerade gefragt - ich habe zwar ein Handy, ABER KEIN Smartphone, wo die ganzen Apps drauf lagern könnten...

    Die sind doch ..... grumpf.

    ;) - immer Lavendel - knuddler

    *****************************************
    So - schnell mal nachgelesen:
    Quelle
     
  8. Lavendel14

    Lavendel14 Die Echte ;)

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    @Chrissi50 und @Colana , der Code für‘s Rezept soll dann dem Patienten wohl ausgedruckt werden. So stand es bei uns in den Nachrichten.
     
  9. Colana

    Colana Musikus

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    Also:
    so lange es nicht im Höchstmaß der zur Zeit möglichen Sicherheiten gibt - so lange gebe ich auch nicht meine Zustimmung.
    Für alles gibt es irgendwelche Schutzmaßnahmen - siehe die Datenkrake: wenn jemand dagegen verstößt, wird sofort angezeigt,
    Forenbetreiber hängen immer mit einem Bein im "Gefängnis"........................... warum eigentlich auch nicht für solche Projekte?!?

    Mit einer Ausnahme: mir wird für meine Daten 100 Millionen Euro gezahlt - denn die verdienen mit meinen Daten ein heiden Geld.
     
  10. Murmelmaus

    Murmelmaus Aktives Mitglied

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    Hallo,
    ich sehe schon auch große Vorteile, wenn man beim Arztbesuch alle Dokumente und auch ältere Befunde dabei hätte, ohne den riesigen Ordner mitschleppen zu müssen. Vor allem wenn Doppeluntersuchungen vermieden werden könnten.
    Auf der anderen Seite hatte ich in meinem Leben auch schon so viele Fehldiagnosen und einfach nur falsche Berichte und Briefe, sodass ein völlig falsches Bild entstehen würde wenn das jemand alles lesen würde.

    Ich für mich, habe mich deshalb bewusst entschlossen in der Einführungsphase noch nicht Teil zu nehmen.

    In einer späteren Phase der Einführung der elektronischen Patientenakte, ist es geplant, eine bessere Rechteverwaltung zu installieren. Dann soll man angeblich, nicht nur das Recht für alles oder nix geben können, sondern gezielt einzelne Dokumente für einzelne Ärzte oder Therapeuten freischalten können. Das würde in meinem Verständnis heißen, dass jeder drauf laden darf wenn ich es möchte, gucken aber nur die Dokumente die ich für notwendig erachte.
    Damit könnte ich mich, glaube ich, eher anfreunden.

    Ob das in der Praxis so wird, werden wir sehen, wenn es soweit ist. Und das kann noch dauern ;)

    Bis dahin lasse ich mir immer alles Ausdrucken oder zuschicken und nehme das was ich meine zu brauchen in Papierform mit und wenn ich was nicht dabei habe, reiche ich es nach. Funktioniert auch gut.

    LG
    Murmelmaus

    PS: was für mich auch noch ein Kriterium für die Teilnahme ist, ob es eine Regelung zur freiwilligen Datenspende z. B. für die Forschung gibt oder nicht. Ich meine, dass es i. O. ist wenn ich mich bewusst dafür oder dagegen entscheiden kann. Solange das unsicher ist, hat es für mich ein großes Gschmäckle.
     
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  11. Luna-Mona

    Luna-Mona Bekanntes Mitglied

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    Für mich beantwortet es sich fast von selbst, denn als ich antworten wollte, so gegen 12 Uhr, zeigte der Server eine Fehlermeldung! Ich kam erst gerade wieder ins Netz rein. Was macht also eine Arztpraxis bei solchen Ausfällen? Und das nächste Problem ist die Sicherheit, denn durch Hacker wurde schon viel Schaden angerichtet, siehe tegut oder Uni-Gießen, beide sind immer noch nicht komplett repariert.
    Ich bin gegen eine weitere Digitalisierung! Es ist nicht sicher, was mit unseren Daten passiert.

    LG Luna-Mona
     
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  12. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    Ich war letzte Woche zur Blutentnahme bestellt. Computerausfall. Keine Blutentnahme möglich, weil kein Zugriff auf meine Daten, kein Ausdruck der Aufkleber..... usw.

    Das ist also immer ein Problem, seit parallel keine Karteikarte mehr geführt wird.
     
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