Ernährungsumstellung - wann Besserung?

Dieses Thema im Forum "Ernährung" wurde erstellt von Mademoiselle, 30. März 2020.

  1. stray cat

    stray cat Bekanntes Mitglied

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    Herzlich willkommen auch von mir, Jolly!

    Ich bin sicher, dass Frau von Bingen, Pfarrer Kneipp und deren Kumpels klug waren und weiterhin sehr aktuelles Wissen hatten und dass gesunde Ernährung sehr hilfreich ist. In einem echten Schub, ist es nach meiner Erfahrung leider keinesfalls alleine hilfreich, aber eine dauerhaft gesunde Ernährung hilft, das Blut und damit jeden Bestandteil unseres Körpers zu stärken, zu erhalten und nicht noch mehr Medikamente mit ihren Nebenwirkungen zu benötigen.
    Probier Dich durchs Gemüsebeet, den Kräutergarten, die Käsetheke das Samen- und Nußregal Deines Bioladens und ich bin sicher, der Verzicht oder die klare Einschränkung der Arachidonsäuren wirst Du gut verkraften und neue, viel frischere Geschmacksnoten werden Dich erfreuen :)

    Ich wünsche Dir, dass Du sehr bald das passende Basismedikament findest!
    Liebe Grüße von cat
     
  2. Banditensocke

    Banditensocke Bekanntes Mitglied

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    Was im übrigen die Arachidonsäure angeht, wäre ich zurückhaltend. Es ist eine semiessentielle Fettsäure. Was bedeutet semiessentiell? Damit ist gemeint, dass diese Fettsäure zwar vom Körper hergestellt (synthetisiert) werden kann, aber unter Belastungen zugeführt werden muss.

    Heisst: Wir BRAUCHEN Arachidonsäure. Ein Schlüssel im Kontext von Herz/Kreislauferkrankungen ist beispielsweise das Verhältnis von EPA/Arachidonsäure - das weist bereits darauf hin, dass es hier Wechselwirkungen gibt und es wenig zielführend ist, einen Aspekt isoliert zu betrachten. Wer beispielsweise etwas isst, das massiv Sonnenblumenöl enthält, nimmt große Mengen Linol-Säure und wenig Alpha-Liponsäure auf. Durch diese ungleiche Zufuhr wird dann (zu)viel Arachidonsäure gebildet.

    Anders ausgedrückt: Wer sich mit reichlich Omega 3 Fettsäuren ernährt, nimmt automatisch die Stoffe auf, die dazu führen, dass eben NICHT zuviel Arachidonsäure gebildet wird.

    Die Diskussion darum erinnert mich an die Debatte um das Cholesterin. Korrelationen werden vereinfacht zu Kausalitäten umformuliert. Heute wissen wir, wie komplex das Thema Cholesterin ist und wie wichtig es ist, hier genau hinzuschauen.

    Ich sehe es so: Man kann einzelne Spieler aus dem Gesamtkontext reissen und verdammen. Damit wird man der Komplexität des Organismus selten gerecht. Wie immer macht die Dosis das Gift - wer sich also täglich mit Chips, Wurst, rotem Fleisch etc. vollstopft, wenn auf der anderen Seite der Gleichung nichts oder wenig steht, der wird sicher ein Ungleichgewicht bekommen und damit Entzündungen Vorschub leisten. Wer sich jedoch ausgewogen so ernährt, wie es für ihn ganz individuell gut und heilsam ist, der wird auch in gesundem Maße arachidonhaltige Lebensmittel essen können.
     
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  3. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    Ich musste nach meinem HB von erst 7 und dann knapp 6, der allein mit 2 x Blutzufuhr nicht ausreichend aufgebaut werden konnte, Fleisch essen. Auch Leber. Ich habs jetzt seit Juli getan, weil es wichtiger war, als meine Rheuma-Ernährung. Ich hab täglich eine Kapsel Fischöl und 1 TL Leinöl eingenommen und hatte keinerlei Rheuma-Probleme. Nach dieser Zeit hätte ich eigentlich eine Verschlechterung spüren müssen, denn ich habe außerdem über 3 Monate mit MTX pausieren müssen, und mit Prednisolon bin ich bei 4 mg gewesen.

    Das scheint zu obg. Aussage zur Arachidonsäure zu passen.
     
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  4. allina

    allina Bekanntes Mitglied

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    Ja, der Körper und Ernährung ist sehr komplex. Ich war mal mit 21 Jahren 2 Jahre Vegetarierin und habe schon versucht mich ausgewogen zu ernähren. aber wahrscheinlich nicht ausgewogen genug. Auch ich bekam eine Blutanämie. Man verschrieb mir Eisenpräparate, aber davon bekam ich heftige Bauchschmerzen.

    Also entschied ich wieder Fleisch zu essen. Das soll nicht heißen, dass Vegetarismus zwangsläufig zu einer Anämie führen muss. Nur es erfordert eine ausgeprägte Beschäftigung mit dem Thema.
     
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  5. stray cat

    stray cat Bekanntes Mitglied

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    Liebe Banditensocke,
    ich bin überhaupt kein radikaler Mensch und glaube entsprechend überhaupt nicht an irgendwelche radikalen Veränderungen. Habe aber auch geschrieben, dass Jolly sich die Käsetheke schmecken lassen soll- Ararchidonsäure ist in allen tierischen Fetten reichlich vorhanden.
    Aber ganz sicher ist, dass wir Fleisch nicht brauchen. Jeder, der es essen will, phasenweise wegen des Eisens oder sonstiger Bestandteile braucht, möge es essen und genießen.
    Und Du hast recht, man muss gut auf alle Fette achten. Omega 3, 6, 9 und auch gesättigte Fettsäuren brauchen wir unbedingt! Letztere sind z.B. in Kokosfett enthalten sind. Nur eben pflanzlich.
    Eisen kommt in vielen vegetarischen Lebensmitteln vor. Nur auf B 12 muss man achten, wenn man sich gemüsetechnisch SEHR vielseitig ernährt. Und falls man einen anderweitig bedingten Mangel hat, muss man diesen natürlich im Blick behalten und ggf. zuführen.
    Ich hatte Jolly so verstanden, dass sie nach einer gesunden Ernährung guckt, die Entzündungen im Blick behält. Ins Detail wollte ich gar nicht gehen, denn auch sie kann sich erkundigen oder fragen stellen, um bei Bedarf Details zu klären. Meine Nachricht sollte erstmal nur eine Antwort auf ihre Frage nach Frau von Bingen sein. Ein Arzt sagte mal zu mir- na dann gucken wir mal, "ob Sie gesund hinkriegen mit dem veganen Essen" und war überrascht, dass es sogar sehr gut funktioniert.
    Liebe Grüße, cat

    Nachtrag: genau so ist es, allina!
     
  6. Anna64

    Anna64 Aktives Mitglied

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    NRW
    Hallo,
    habe in den mehr als 20 Jahren meiner Erkrankung ( Morbus Bechterew) viel in Sachen Ernährung ausprobiert.
    Von nur Bio und Vollkorn, Vorzugsmilch...etc.
    Vegetarisch, wenig Fleisch, wenig Ei, viel Fisch, Quark mit Leinöl
    Viel Gemüse, viel Rohkost, keinen Kaffee, keinen Zucker u.s.w.
    Ich muss sagen nichts davon hat merklich etwas verändert.
    Was ich heute praktiziere ist eine gemischte Kost.
    Ich koche gerne und ich esse gerne.
    Ich achte auf viel Gemüse und etwas Obst und das kommt sogar aus dem eigenen Garten, Eier von den eigenen Hühner. Ich achte auf gute Öle.
    Fleisch und Kartoffen kaufe ich beim Bauern.
    Esse aber nur wenig Fleisch
    Und wenn ich Lust auf Kuchen habe dann backe ich einen.
    Eine ausgewogene frische und gesunde Ernährung finde ich wichtig für mich.
    Unverträglichkeiten habe ich zum Glück nicht.
    Ich merke das mir natürliche Lebensmittel sehr viel besser bekommen, als z.B. eine TK Pizza.
    Das ist dann aber ein allgemeines Körpergefühl.
    Fühle mich energievoller, wenn ich frisch zubereitete Lebensmittel zu mir nehme.
    Ich zwinge mich nicht mehr zu irgendwelchen" gesunden Sachen"
    Liebe Grüße, Anna
     
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  7. Jolly 2

    Jolly 2 Neues Mitglied

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    Hallo,

    danke für die vielen Antworten.
    @Anna, ich habe in den letzten 9-10 Jahren, wo ich keine Medikamente einnehmen musste bzgl. meines Rheumas, auch so gegessen das ich wenig Schübe bekam, leider ist es dieses Jahr anders, warum auch immer. In meinem Inneren habe ich die Vermutung, dass es so ist wie du schreibst, es macht keinen Unterschied was du isst, es sollte selbst zubereitet sein. Ich Koche seit ca. 15 Jahren selbst, Fertigprodukte gibt es selten ( wenn dann z.B. Fischstäbchen) ansonsten Kochen wir immer frisch, und was ich mir auch angewöhnt habe ich Koche das was mein Körper fordert. Was bei uns immer wichtig ist, das wir Gemüse oder Salat dabei haben.
    Da ich seit diesem Sommer so Probleme habe dacht ich, ich könnte über das essen doch noch Einfluss haben, damit die Schmerzen in der Nacht nicht so heftig sind.
    Nun ich habe seit Gestern ein neues Medikament ( Baricitinib 4mg), der Doc meinte in ca. 2 Wochen sollte es besser werden, warten wir mal ab.
    Danke an alle die hier ihre Erfahrungen eingebracht haben, ich werde für mich das Beste raus ziehen und Euch weiter berichten, wie es bei mir mit dem Essen weiter geht.
    Eines kann ich jetzt schon sagen, das selber gemachte Müsli (selbst gepresster Hafer und Dinkel mit Apfel und Birne etwas Walnüsse und Mandel, ab und an etwas Honig mit Joghurt 1,5% und etwas Milch) in der Früh tut mir sehr gut, dass werde ich bei behalten.
     
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  8. Anna64

    Anna64 Aktives Mitglied

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    NRW
    Liebe Jolly,
    eine gesunde Ernährung mit vielen natürlichen Nähr-und Vitalstoffen ist super wichtig, denke ich.
    Auch wenn ich bei meinen Beschwerden, keine Verbesserung in Verbindung mit Lebensmitteln feststellen kann, so fühle ich mich aber insgesamt besser, wenn ich gute Sachen zu mir nehme.
    Mit den Nahrungsergänzungsmitteln , nehme ich immer wieder mal für 2 bis 3 Monate etwas ein.
    Wie ne Kur, nehme ich dann Kurkuma Kapseln, Schwarzkümmelöl, Magnesium, Vitamin Trinkkur oder auch mal Vit.B Komplex.
    Kombiniere höchstens zwei Sachen.
    Ich habe das Gefühl mein Körper ist dann gut versorgt und ich komme in keine Überdosierung.
    Wünsche dir gute Besserung .
     
  9. Jolly 2

    Jolly 2 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    23. November 2020
    Beiträge:
    5
    Hallo,
    ich nehme nun seit 5 Tagen das Baricitinib 4mg ein, und ich muss sagen mir geht es besser, keine Schmerzen und die Schwellungen gehen zurück.
    Ich esse mehr Gemüse und Obst, leider muss ich gestehen da ich seit Wochen, so gut wie kein Fleisch gegessen habe, konnte ich heute nicht wieder stehen und haben einen Hähnchenschlegel gegessen Super lecker :), ich hoffe das ich es nicht bereue.
    Grüße Jolly
     
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  10. AnnaKollage

    AnnaKollage Bekanntes Mitglied

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    13. Dezember 2020
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    471
    Ich habe meine Ernährung direkt nach Weihnachten, also kurz nach meiner Diagnose, umgestellt. Absolut kein Fleisch, wenig tierische Produkte, hier eventuell Butter, glutenfrei und zuckerfrei.
    Eine Besserung merke ich noch nicht. Ich glaube, das wäre aber auch zu früh. Versuche auch mehr entzündungshemmende Dinge zu mir zu nehmen, wie Kurkuma, Zimt, Ingwer, gute Öle (vor allem Leinöl, aber auch Schwarzkümmelöl) und Nahrungsergänzungsmittel, wie Magnesium, Omega3, VitaminD. Wie gesagt, von alldem merke ich noch keine Besserung. Vielleicht wird auch nie eine eintreten, aber immerhin habe ich etwas versucht.
     
  11. Manuel68

    Manuel68 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    25. Januar 2021
    Beiträge:
    6
    Die deutsche Gesellschaft für Ernährung führt auf, dass bei einer Umstellung der Ernährung die positiven Effekte auf Rheumpatienten nach ca. 3 Monaten auftreten. Aus meinem persönlichen Umfeld habe ich bereits erfahren, dass es auch kürzer gehen kann. Ich denke aber ca. 2 Monate sollten Sie das bestimmt durchziehen.
     
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