Ich weiß nicht weiter !!

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Engel-ina, 25. September 2020.

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  1. Engel-ina

    Engel-ina Mitglied

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    Hallo ihr lieben hier könnt ihr schreiben wenn es euch geht wie mir.
    Ich habe seit 4 Jahren die Diagnose psoriasis arthritis nur jetzt auf einmal kommen auch noch andere Sachen in frage sagen die Ärzte.
    Ich bin ganz durcheinander und irgendwie belastet mich dann schon.
    Kennen das vielleicht noch einige von euch???

    Liebe Grüße
     
  2. Rhoenkind76

    Rhoenkind76 Bekanntes Mitglied

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    Hallo Engel-ina
    ja, man könnte sagen dass es mir genauso oder ähnlich geht. Ich habe seit 2016 den Verdacht auf Bechterew und 2017 ist mir diese auch (mit viel Aufwand) bestätigt worden. Aber betreut fühle ich mich nicht gut. Die Ärztin, zu der ich geschickt wurde, war entgegen der Behauptungen weder Orthopädin noch Rheumatologin. Ich lese, dass du aus Hessen bist. Diese Ärztin gehört zum Rheumanetz Osthessen. Ich bin da zwar untersucht worden, aber das war dann eher wie eine "Kaffeefahrt" -> haben sie schon diese tollen neuen Einlagen, die helfen ihnen bestimmt..... Gut sie hat mich dann weiter geleitet um Rheumatologen im Klinikum Fulda. Der hat mich seit 2017 1x!!! gesehen. Seitdem war ich dann nur wieder bei der Ärztin, bis sie mir dann sagte, dass sie mir die Medikamente aus Budgetgründen nicht mehr verschreiben wolle.
    Ich manage das momentan alles selbst. Die Blutwerte beim Hausarzt, die Spritzenrezepte beim MVZ.
    Ich kann dich gut verstehen, dass du dich verwirrt fühlst wenn die Ärzte auf einmal auf neue Ideen kommen.

    Wenn dus aber von der anderen Seite siehst, ist dein Arzt nicht alteingefahren und scheint aufmerksam zu sein. Wenn neue Erkenntnisse in Fachzeitungen auftauchen oder neue Forschungen auf irgendwelche Zusammenhänge hinweisen, ist es doch eigentlich gut, wenn er darauf reagiert. Wenn du allerdings mit der Behandlung bis jetzt gut zurecht gekommen bist und er jetzt wieder alles durcheinander machen möchte, müsstest du gut abwägen, wie es dir lieber ist. Es könnte ja sein, dass er noch was anderes findet und dich dann noch besser therapieren kann.
    Das wäre doch dann gut, oder?

    LG Rhönkind
     
  3. Engel-ina

    Engel-ina Mitglied

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    Hallo ja ich bin sehr zufrieden mit dem Arzt. Ich habe mir den selbst gesucht . Ich hatte eine Überweisung zu einem anderen Arzt. Das mit dem ging garnicht war sehr unzufrieden. Habe dann runt telefoniert und bin dann dahin gekommen.
     
  4. Rhoenkind76

    Rhoenkind76 Bekanntes Mitglied

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    ja in Fulda sind nur 2 Rheumatologen. Und durch das Rheumanetz kommt man an die nicht unmittelbar ran. Der eine hat einen eher schlechten Ruf und der andere ist überlaufen. Ich bin dann nach Thüringen rüber und hab mich mehr oder weniger selbst ins Krankenhaus geschickt. Da war ich 4 Tage und danach hatte ich endlich den Beweis im MRT für die Spondylarthritis. Die sagten dort aber, ich solle in "meinem" Landkreis bleiben. =(
     
  5. Norchen

    Norchen Bekanntes Mitglied

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    Rhönkind darf ich mal fragen wo in Thüringen du hingegangen bist?
     
  6. Engel-ina

    Engel-ina Mitglied

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    Ich bin aus der Nähe von Eschwege Hessen wenn dir das was sagt und fahre auch immer nach Göttingen. Es ist zwar recht weit und der ganze Tag ist hin aber ich finde das lohnt sich . War am Anfang auch in Thüringen da bin ich her aber viel zu voll und das war es nur schnell Abfertigung.
     
  7. Norchen

    Norchen Bekanntes Mitglied

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    Engel-ina also Eschwege kenne ich super gut, in Göttingen war ich vor vielen Jahren auch mal in der Tagesklinik der Uni, da hieß es immer ich sei in aktuell in Remision, wäre schön gewesen. Im Bericht standen dann Sachen die gar nicht untersucht wurden ect. Diagnostiziert wurde ich 1992 in Kassel. Hab meinen Rheumatologen gefunden hier in Thüringen und das passt auch.
     
  8. Rhoenkind76

    Rhoenkind76 Bekanntes Mitglied

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    @norche Ich war in Bad Salzungen im Krankenhaus bei Dr. Kolowos in der Rheumatologie. Mein Glück war ein sehr schüchterner, schlecht deutschsprechender Assistenzarzt. Ich hatte für einen anderen Arzt vorher (aus Zorn weil vergessen wurde den Termin in den Kalender zu schreiben und ich wieder weggeschickt worden war) selbst über mich einen „umfassenden“ Bericht verfasst. Den hab ich ihm in die Hand gedrückt und gesagt er solle sich den in Ruhe durchlesen Und wenn er dann noch Fragen haben sollte, könnten wir uns nochmal zusammen setzen. Dem hab ich gesagt, was ich mir an Untersuchungen vorstelle und er hat sie gemacht. Was ich seltsam fand, war der Umgang mit Cortison dort. Morgens um halb 6 flog die Tür auf und jeder bekam eine Cortisoninfusion angestöpselt. Ist ja schön, Schmerzen gelindert zu bekommen ABER wie will man denn dann eine Entzündung nachweisen, wenn man sie gleich mit den dicksten Kanonen wegschießt.
    Ich war zufrieden, weil ich mit net Diagnose dort raus bin, aber betreut gefühlt wäre geprahlt
     
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  9. Norchen

    Norchen Bekanntes Mitglied

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    Rhönkind danke für deine Info. In Salzungen war ich vor ner Woche mit meiner Schwiegertochter beim neurologen in der Klinik, da hab ich auch die Rheumatologie gesehen. Ich suche nicht für mich, ich bin zufrieden, aber bei meinem Mann müsste abgeklärt werden ob es rheumatisch ist.

    Nun bist aber da nicht mehr? Ja es ist nicht so ganz einfach den passenden Arzt zu finden und in der Rheumatologie erst recht, gibt ja nicht so viele...
     
  10. Rhoenkind76

    Rhoenkind76 Bekanntes Mitglied

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    Ja nach den 4 Tagen bin ich mit einem Antirheumatikum nach Hause. In kürzester Zeit hatte ich eine Kehlkopfentzündung und keine Stimme mehr. Als ich da anrief um zu fragen, was ich machen soll haben sie mir Naproxen empfohlen und gemeint ich solle im "eigenen" Landkreis bleiben. Dann war ich 1x bei Dr.Kern in Fulda. Da wurde mir aber gleich gesagt, dass mich die zuweisende Ärztin weiter betreuen sollte. Und das ist die, bei der es wie bei einer Kaffeefahrt zu geht.

    Aber ich denke zum abklären ist Salzungen gar nicht so verkehrt
     
  11. Rhoenkind76

    Rhoenkind76 Bekanntes Mitglied

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    Ach ja @Engel-ina, ich war übrigens auch erst in Würzburg bei einem Rheumatologen. Leider hab ich ihm erzählt, dass ich über eine Freundin an ihn geraten bin und da hat er wahrscheinlich gedacht, ich will das nur auch haben. Er hat geschrieben, dass ich "nur" orthopädisch bin und kein Anzeichen eines Bechterews zu sehen sind. Damit hab ich mich aber nicht zufrieden gegeben, da ich täglich Schmerzmittel gefressen habe und keine Nacht schlafen konnte.
    Meine Freundin hat schon 20 Jahre Rheuma und ist in der Uni Würzburg und bei diesem Rheumatologen abgewechselt. Sie kommt sehr gut mit ihm zurecht.
     
  12. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Respekt vor soviel Respekt :annoyed:
     
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  13. Gutemine65

    Gutemine65 Bekanntes Mitglied

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    Hallo Rhönkind und Norchen,

    ich habe mir den Rheumatologen auch selbst gesucht
    und interessanterweise auch beim MVZ Osthessen angefragt.
    Leider war ich denen anscheinend nicht krank genug, die haben sich eher auf Lupus etc.
    spezialisiert. Normale RA reichte nicht.
    Ich habe am 13.10. meinen ersten Termin in Bad Hersfeld,
    und hoffe, dass ich da endlich eine vernünftige BAsismedikation bekomme. Bis jetzt nehme ich nur
    Cortison, und darf auch keine NSAR. Cortison soll ich langsam ausschleichen
    und siehe da, wer hätte das gedacht, die Entzündungen kommen mit Macht zurück.

    MTX darf ich auch nicht, bleiben also nur die teuren Alternativen. Ich bin gespannt.
    Wenn ich in Bad hersfeld war, berichte ich.
     
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  14. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Sorry, aber ich weiß nicht ob das Glück ist. Du hast diesen Arzt ausgenutzt irgendwie. Auch ein Arzt der schlecht deutsch spricht, egal wie alt der jetzt ist hat Medizin studiert und Erfahrungen, wenn er schon tätig ist und die Sprache sollte da nun wirklich kein Hinderniss sein, sowas kann man irgendwie überwinden.

    Da wundert mich so langsam nicht mehr, dass kaum mehr ein junger Medizin-Student Rheumatologe/Rheumatologin werden möchte..... Ich finde ja das man die jungen angehenden Ärzte, die wenigen, die es noch wagen in Richtung Rheumatologie zu gehen ermuntern sollte und nicht so abwertend hinstellen....

    Und davon abgesehen, auch junge Assistenzärzte können durchaus tolle und gute Ärzte sein. Persönlich kann ich ein Beispiel von mir erzählen. Vor sehr vielen Jahren, es war das Jahr 1994, da fand eine ganz junge Assistenzärztin in einer Uniklinik rheumatologische/immunologische Abteilung heraus was ich habe und sie hat ihren Job 1a gemeistert, ich bin dieser ganz jungen "frischgebackenen" Ärztin noch heute dankbar, das sie so gründlich und fleissig arbeitete. Immerhin hat sie meine doch etwas seltenere rheumatische Autoimmunerkrankung (eine Kollagenose)herausgefunden und mein Leid hatte ein Ende, dank dieser frischgebackenen jungen Assistenzärztin wurde ich dann endlich behandelt.

    Ich hatte in meiner sechswöchigen Anschlussheilbehandlung letztes Jahr in der Rehaklinik nach meiner Hirnblutung auch eine schlecht deutsch sprechende osteuropäische Ärztin. Ich habe ihr deshalb nicht vorgeschrieben was sie tun habe. Wenn wir Verständigungsprobleme hatten wegen der Sprache, dann hakten wir gegenseitig nach und so klappte es trotzdem. Sie ist trotz ihrer schlechten deutschen Sprachkenntnisse eine gute Ärztin in ihrem Fach.
     
    #14 28. September 2020
    Zuletzt bearbeitet: 28. September 2020
  15. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Hallo Engel-Ina,

    ich finde es nicht verkehrt, wenn deine Ärzte auch mal über den "Tellerand" gucken. Oftmals gibts Begleiterkrankungen oder gesellt sich was dazu oder es entwickelt sich was weiteres oder verändert sich und es entseht was anderes und muss noch mal genauer betrachtet werden etc.. Finde ich jetzt nicht schlecht. Das du da erst mal durcheinader bist verstehe ich gut, ging mir auch schon einige male so, aber es wurde dann alles wieder gut und ergab im Ganzen gesehen letztendlich auch immer einen Sinn.
     
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  16. Rhoenkind76

    Rhoenkind76 Bekanntes Mitglied

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    @Lagune also ich hab das so geschrieben, dass ich mit ihm Glück hatte weil es kein Arzt war, der mich an die Wand schwätzt, sondern eher verhalten und vorsichtig war. Er hätte mir meinen Befund auch einfach in die Hand drücken können und Fragen stellen. Ich bin ihm auch wirklich verbunden, dass er auf meine Vorschläge eingegangen ist. Der Chef der Station war da anders, da hat das Gespräch keine 5Minuten gedauert. Das fand ich enttäuschend und unnötig. Klar verstehe ich dass junge Ärzte auch erst ihre Erfahrungen machen müssen und umso toller finde ich es dass er meinen Vorschlag vom Befund lesen angenommen hat. Das ist die berühmte „interdisziplinäre Zusammenarbeit“.
    Ich muss aber auch sagen, dass ich in meinen zahlreichen Rehas auch schon viele Negativvarianten erlebt habe, die mich tief getroffen haben. Wenn ich nach einer schmerzdurchwachten Nacht Hilfe bei meiner Ärztin such und sie mir schräg über die Schulter ein kurzes „dann nehmen sie doch ihre Tabletten“ zukeift und mich vor der Tür stehen lässt, ist der Eindruck der jungen motivierten Ärtztin dahin.
     
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  17. Maine Coonchen

    Maine Coonchen Bekanntes Mitglied

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    Auch mir sind in den vielen Jahren einige Ärzte begegnet, welche nicht perfekt im Umgang mit der deutschen Sprache waren. Dieses hat mich dann daran erinnert, als ich mit 6 Jahren nach Deutschland kam und kaum der deutschen Sprache mächtig eingeschult wurde. Dort traf ich auf verständnisvolle Lehrkräfte und Mitschüler.

    Wie Lagune bereits geschrieben hat, es sind ausgebildete Mediziner und können unabhängig von der deutschen Sprache eine Diagnose stellen und die richtigen und wichtigen Schritte einleiten. Und mit etwas Toleranz kann man auch mit Händen und Füßen und Geduld sich verständigen oder manchmal geht es auch auf Englisch, wenn beide es können.

    Wir sollten froh sein, dass es Ärzte gibt, die in Deutschland arbeiten wollen, da es hier leider einen Ärztemangel gibt. Dazu machen sich einige schon länger Gedanken zu, der Numerus Clausus, die 24 Stunden Arbeitstage, der hohe Verwaltungsaufwand z.B. bei Verordnungen bei Medikamenten oder Budgetierung und damit verbunden der Regress und vieles mehr, führen doch dazu, dass es einen Mangel an Hausärzten in ländlichen Gebieten oder einen Fachärztemangel z.B. Rheumatologen gibt.
    Und ohne diese vielleicht noch nicht perfekt kommunizierenden Mediziner würde es noch schlechter aussehen. Als Patienten erwarten wir, dass wir ernst genommen werden, gründlich nach den neusten Erkenntnissen untersucht und behandelt werden. Und wenn die Diagnose nicht sofort gefunden werden kann, da die Beschwerden vorhanden sind, es sich aber z.B. um einen atypischen Verlauf oder ohne im Blut vorhandene
    Entzündungsparameter oder eine seltene schwer zu diagnostizierende Erkrankungen handelt, wollen wir Ernst genommen und mit dem nötigen Respekt behandelt werden und nicht womöglich Hypochonder oder Simulant behandelt werden. Und mit diesem Respekt und Toleranz sollten wir nicht nur junge Assistenzärzte oder nicht in der deutschen Sprache perfekt sprechende Ärzte , sondern alle Menschen behandeln. Zumal wenn es um Leben oder Tod geht, zählt nicht das Wort sondern die medizinische Fachkenntnis.

    Bitte entschuldigt, dass ich es nicht kürzer ausdrücken kann. Und auch wenn es flapsig gemeint war, dass anstatt des erwarteten Mediziners, aufgrund einer fehlterminierung, nur ein schlecht sprechender junger Assistenzarzt eine Diagnose gefunden oder bestätigt hat. Sollte man dies nicht als Kritik verstehen, sondern einfach mal darüber nachdenken....
     
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  18. Rhoenkind76

    Rhoenkind76 Bekanntes Mitglied

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    oh man, ich hab das Gefühl dass mich in der Hinsicht keiner verstehen will oder ich suaheli spreche.

    1. ich bin diesem Arzt sehr dankbar

    2. seine zurückhaltende Art war für mich ein Segen, weil ich zu Wort kommen konnte und nicht als „dummer, unmündiger“ Patient da saß. Wenn ich ihn nicht gewertschätzt hätte, hätte ich ihm den Befund nicht gegeben, damit er es in Ruhe und in seinem Tempo lesen kann.

    3. die Nationalität ist mir dabei vollkommen wurscht, wenn es ein perfektsprachiger Arzt gewesen wäre, der auf Augenhöhe mit mir kommuniziert, hätte ich es genauso gut gefunden. Es ist aber MEINE Erfahrung gewesen. Das lässt sich ja nun nicht weg diskutieren.

    Die Krux an der Sache ist ja die, dass ich als Patient mich nicht gehört fühle und das ist, was mich stört. Ich habe auch eine fundierte 3 jährige Ausbildung als Physiotherapeutin gemacht. Und ich möchte dafür genauso ernst genommen werden. Wir Physios haben auch unsere „Spezialgebiete“, von denen Ärzte reingar keine Ahnung haben. Ich hab 10 Jahre in einer onkologischen Reha gearbeitet, da könnte ich euch Dinger erzählen, von den studierten Ärzten. Katastrophe! Und ja es gibt immer solche und solche in jeder Branche.

    Ich würde mir wünschen, dass es mehr sowas gibt, wie Schmerzkonferenzen. In Gersfeld (bei Fulda, Hessen) gibt es sowas. Da sitzt dann der Arzt, der Assistenzarzt, einer aus dem SchwesternTeam, einer der Physiotherapeuten, einer aus der Ergotherapie UND der Patient zusammen und kauen die Krankheitsgeschichte durch. Also Medikamente, Therapien, Selbstverantwortung ... und dann wird GEMEINSAM besprochen, wie es weiter gehen sollte. Das hat meine Freundin so erlebt und mir davon berichtet. Leider war ich davor halt in Bad Salzungen und hatte daher nicht mehr die Gelegenheit das Ganze zu wiederholen (und ehrlich gesagt auch keine Kraft mehr).

    Das war das Wort zum Montag. Schönen Wochenanfang euch allen ☀️
     
  19. schnurrie

    schnurrie Bekanntes Mitglied

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    Die Story erinnert mich an meinen jungen griechischen Hautarzt. Er war erst seit kurzen in der Gemeinschaftspraxis tätig und hatte die Spezialsprechstunde für Schuppenflechte übernommen.
    Ich hatte zudem Zeitpunkt vor 2 Jahren bereits etliche Dermatologen durch und mein Leidensdruck war hoch. Die sprachliche Kommunikation war sehr holprig. Er spulte sein 08/15 Programm zur Behandlung von Schuppenflechte runter. Er hat nicht verstanden, dass ich diese Behandlungen bereits seit 2 Jahren erfolglos praktiziert habe.

    Da ich das Gefühl nicht los wurde, dass es wieder ein Desaster wird, habe ich dem jungen Mann auch gesagt, was ich möchte und was nicht. Habe ihm die Medikamente genannt die er mir verschreiben soll. Etwas anderes will ich nicht.
    Das mag übergriffig und respektlos klingen. Ich war aber sehr freundlich und habe versucht zu erklären warum ich es so möchte. Ich wollte nicht wieder wichtige Zeit verplempern mit Behandlungen die nichts brachten. Ich hatte diese Arzneimittel selber noch nie gehabt und wusste auch nicht, ob es ein Erfolg werden sollte.

    Er musste diese Medikamente alle Googlen, da er sie nicht kannte. Ich habe alles bekommen was ich wollte.

    Wenn ich heute zum ihm komme, freut er sich. Weil die Arzneimittel mir so gut geholfen haben und er einiges dazu gelernt hat. Und mittlerweile auch andere Patienten davon profitieren.

    Solche Situationen haben sich aber auch schon mit anderen jungen Medizinern im Krankenhaus oder Niedergelassenen ergeben. Ich habe Achtung vor jedem sein Medizinstudium übersteht. Egal aus welchem Land der Arzt kam. Aber manchmal können auch erfahrene Patienten helfen, neue Ideen oder Wege einzubringen.
     
  20. Rhoenkind76

    Rhoenkind76 Bekanntes Mitglied

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    Danke Schnurrie! Ich wusste, dass ich nicht die Einzige mit solchen Erlebnissen bin. Ich bin so erleichtert, dass du mich da verstehst. Genau das würde ich mir öfter wünschen, dass jeder! mitreden "darf".

    Anfang meines Praktikums (Physioausbildung) hatte ich auch eine Patientin, die schon mehr Krankengymnastik gemacht hatte als ich Schultage. Die hat mit Fachbegriffen um sich geworfen... eine wahre Freude. Mit der konnte ich sprechen, wie mit nem Physiotherapeuten und von der hab ich auch was lernen können.
     
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