Hat jemand von euch schon Erfahrung mit einer ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung, genannt ASV, im Bereich Rheuma?
Hallo zusammen, genau diese Frage wollte ich auch stellen. Mein Rheuma-doc hat mir dies vorgeschlagen, und ich weis nicht, was ich davon halten soll! Vielleicht könnt ihr mir mit euren Erfahrungen weiterhelfen. Sonnige Grüße andella
Wenn das die Behandlung nach § 116 b ist, dann hab ich damit Erfahrung. Der Hausarzt stellt Antrag mit Bericht per Mail, telefoniert und bittet um Behandlung... Wenn ich mal stationär bin, hat das Krankenhaus direkt Zugriff auf meine Rheumaakte, und umgekehrt auch. Außerdem war die Chefärztin der Ambulanz auch Chefärztin der Station und hat kurz bei mir auf der Inneren vorbeigeschaut, weil ich Fragen zur Abdosierung und MTX hatte.
Chrissi, es handelt sich dabei um die "Nachfolge" der Versorgung nach Paragraph 116 b SGB; es geht dabei um die Vernetzung von fachärztlicher ambulanter Versorgung mit der Infrastruktur eines Krankenhauses. Das Modell 116 b läuft aus. Ein Prinzip ist die großzügigere Öffnung für Patienten, die nach den Vorgaben von 116 b nicht gegeben waren. Dort waren die abrechnungsfähigen und damit behandelten Diagnosen bei bestimmten Schweregraden klar (und ziemlich eng!) umrissen. @andella: ich hätte da keine Bedenken, für mich ist das ein schlüssiges Konzept.
Was bedeutet für mich, dass das Modell ausläuft? Ist das nur eine formelle/abrechnungstechnische Sache?
Davon kannst du ausgehen - wenn du unter die Bedingungen für 116 b fällst, dann erst recht unter die ASV-Regeln
Aber ist 116b /asv nicht ein Sozialgesetz? Das läuft doch nicht aus? https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_5/__116b.html
Das Gesetz läuft nicht aus, aber die Versorgungsform, auf dem die letzten Jahre die spezialfachärztliche Versorgung (übrigens nicht nur in der Rheumatologie, sondern z. B. auch in der Onkologie) erfolgte.
Okay danke, alles sehr interessant und lese mich da mal rein. Bin gespannt was noch kommt. Vielen Dank
Aber was bedeutet das für mich in der Praxis? Ich sehe dadurch keine Vorteile, oder doch und welche? Und Nachteile? Kann ich dann nur zu den Ärzten dieser ASV oder freie Arztwahl? Ich habe das noch nicht so ganz verstanden.
andella, ich sehe darin klare Vorteile. Bei dem bestehenden Rheumatologenmangel hast du erstens eine Anlaufstelle in einer Klinik und zweitens eine spezialfachärztliche Versorgung. Mit der "freien Arztwahl" hat das gar nichts zu tun; unabhängig davon ist es für mein Dafürhalten nicht sonderlich zielführend, für ein spezielles medizinisches Problem mehrere (gleich kompetente) Ärzte anzulaufen. Welche Nachteile befürchtest du denn?
Hallo Resi, mein Rheuma-doc wollte mich schon dieses Quartal in die ASV aufnehmen, ich wollte aber noch eine Überweisung zu einem Facharzt haben, der im letzten Jahr eine Behandlung begonnen hatte und sollte diese jetzt auch beenden. Da meinte mein Arzt, dann nehme ich sie nächstes Quartal da auf. Deshalb war ich der Meinung, dadurch kann ich nur zu bestimmten Ärzten - die mit in diesem ASV-Team sind - gehen. Weil wenn man sich dafür entscheidet, dann sollte man wohl nur zu den Ärzten des ASV-Teams gehen. Was passiert, wenn ich in so einem ASV-Team bin? Ist das zeitlich begrenzt oder bekomme ich neue Behandlungsmöglichkeiten? Ich meine, ich habe den Mist schon ein paar Jahrzehnte oder werde ich jetzt, mit zunehmendem Alter anders behandelt? Deshalb wollte ich im Vorfeld mich mal informieren, bevor ich dem zustimme.
Hallo Alina, ich bin ambulante Patientin in der Rheumaklinik in Kirchheim-Teck. Dort werde ich sehr gut behandelt. Die Klinik hat auch das ASV Programm was aber nicht heißt das du nur einen dort empfohlenen Arzt nehmen kannst. Mein Rheuma Doc sitzt in Tübingen.