Fatigue

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von kekes, 16. März 2019.

  1. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Und was mich mittlerweile richtig aggressiv macht, ist wenn mir die Erschöpfung als Antriebslosigkeit wegen Depression ausgelegt wird. Da könnte ich um mich schlagen. Wenn ich könnte....
    Warum muß ich automatisch depressiv sein? Nur, weil ich müde und schlapp bin?
     
  2. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Findest du es auch als Besserwisserei wenn ich das als selbst Betroffene sage, ja soweit es irgends geht aufraffen und sei es nur ein kurzer langsamer Spaziergang am Tag von mindestens 30 Minuten draussen. Ich meine jetzt die Fatigue, die durch entzündliches Rheuma bedingt ist.
     
  3. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Ehrlich gesagt gibt es schon was, das hilft, zumindest mir, weiß ich aus eigener Erfahrung. Aber solange es heißt, es sei Besserwisserei, werde ich mich hüten, Euch zu stressen.
     
  4. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Bitte teamplayer berichte was dir dabei hilft, mich interessiert es sehr, vielleicht könnte es auch mir helfen.
     
  5. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Voraussetzung ist (für mich) ein gutes Körpergefühl, das ist etwas anders, als den Körper akribisch zu beobachten. Sobald ich auch nur ein wenig Energie hatte, habe mich gezielt, aber vorsichtig, belastet. So lange, bis die Energie wieder abbaute. Mal war das nur eine Minute, mal eine Stunde. Ich finde es wichtig, immer wieder zu versuchen, sich aufzuraffen und zu gestatten, es nicht zu können. Damit habe ich mich aus der Opferhaltung befreit.

    Aufraffen ist fester Bestandteil des Lebens geblieben, sollte es auch, sonst geht diese Fähigkeit immer mehr verloren. Denn nur wer weiß, wie er sich aktivieren kann, schafft es auch.

    Meine Fatique hat lange mein Leben mitbestimmt, jetzt sind es nur noch Tage oder kurze Phasen. Dazu hat die erfolgreiche Behandlung der Grunderkrankungen beigetragen, schwächelt sie, kehrt die Fatique zurück.
     
  6. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Zumindest war das mein Fehler. Bei jedem Anflug von Energie wollte ich viel zu viel machen. Es geht darum, das Maß zu finden, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wofür die vorhandene Energie überhaupt geeignet ist und wie lange sie reicht. Dann muss man sie auch noch entsprechend nutzen lernen. Ja, das war ein langer Weg und ich neige immer noch zur Überforderung.
     
  7. moni3

    moni3 Bekanntes Mitglied

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    Okay. Verstehe dich sehr gut.
     
  8. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Nein, ich habe das Glück, eine sehr kluge und darin erfahrene Alltagsassistenz zu haben.

    Als erstes hat sie mich gelehrt, zu merken, wann ich eine Pause brauche und das sehr konsequent.

    Allein kommt man da nicht heraus, irgendjemand muss das eigene Verhalten zumindest neutral spiegeln. Sonst bemerkt gar nicht, wo es hakt. Wie denn? Daher kann ich eine solche Therapie nur empfehlen. Ich wollte sie im Alltag, also im Geschehen, die volle Breitseite sozusagen.
     
    #448 3. Januar 2020
    Zuletzt bearbeitet: 3. Januar 2020
  9. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Ich lebe allein und kann mir meistens auch keine andere Lebensform vorstellen, weil ich nicht WG-tauglich bin. Mein Sohn mag meinen Weg sehr, denn ich habe zu mir selbst gefunden und bin jetzt in sich ruhender, glücklicher Mensch. So kannte er mich »vorher« nicht.
     
  10. moni3

    moni3 Bekanntes Mitglied

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    Aber alle können das nicht. Viele habn kleine Kinder und die fatiqua.
    Da geht das sicher nicht so einfach.
     
  11. teamplayer

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    Es hat alles zwei Seiten. Ich habe nur meinen Sohn, sonst gar keine Familie. Das ist sehr schwer, denn Freundschaften wachsen langsam und schon gar nicht auf Bäumen. In meinem Alter sind sie wertvolle Geschenke.

    Jein, Akzeptanz des Zustandes, ohne ihn zu werten, würde ich da auch sehen und glaube, dass jeder seinen eigenen ersten Schritt hat. Auf keinen Fall bedeutet es, 24 Std. um sich selbst zu kreisen, sondern »nur«, seine eigenen Prioritäten entsprechend zu anzupassen und gegenüber dem Umfeld in aller Konsequenz zu vertreten. Das geht auch mit Familie, nur nicht mit jeder. Ich liebte die Lese- und Erzählstunden, sie gaben mir viel Kraft. Nur als Beispiel.

    Es gab mal eine Zeit, da lebte ich mit einem sehr liebevoll-hilfsbereiten Mann zusammen. Das Leben funktionierte mit Kind, Mann, Haus, Krankheit und Fatique. Auch das ist gelebte Erfahrung. Nur will ich das jetzt nicht mehr und habe mich für eine andere Lebensform entschieden.
     
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  12. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Aber genau das tut mir nicht gut, sich nur auf mich und meine Krankheiten und deren Beschwerden zu konzentrieren.
     
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  13. teamplayer

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    Es kann schon nötig sein, sich für kurze nur auf sich selbst zu konzentrieren. Dafür macht man z.B. eine (psychosomatische) Reha, wenn das nicht reicht, eine Psychotherapie.

    Es dauerhaft zu machen, tut mMn. niemandem gut, denn es reduziert nicht nur den emotionalen Horizont auf ein u.U. pathologisches Maß.
     
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  14. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Um eine psychosomatische Reha etc. gings mir jetzt gar nicht;)
    So im Alltag gibt es in meinem Leben noch andere Menschen, mein Mann-mit Pflegegrad, meine drei erwachsenen Kinder, meine drei Geschwister, meine sehr alten Eltern... Mein Papa , 91 Jahre liegt seit 27. Dezember wieder in der Klinik und morgen fahr ich da wieder hin, egal wies mir geht..
     
    #454 3. Januar 2020
    Zuletzt bearbeitet: 3. Januar 2020
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  15. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Das steht in Klammern, war nicht explizit an Dich gerichtet (auch, wenn es ich Dich zitiert habe) und bleibt jedem selbst überlassen.
    Ich berichte nur, war mir half und hilft, arbeite immer wieder psychotherapeutisch und es tut mir sehr gut, ist allerdings sehr stark in den Alltag integriert.
     
  16. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Alles gut teamplayer, ich hab auch schon Psychotherapien hinter mir im Rahmen von körperlichen Erkrankungen. Im vergangenen Sommer hat mich in der Anschlussheilbehandlung, wo ich nach drei Wochen Akutklinik wegen Hirnblutung dann sechs Wochen war unter anderen dort auch ein Psychotherapeut begleitet, bzw hatte ich da therapeutische Termine, obwohl ja meine subarachnoidale Hirnblutung keine psychische Erkrankung war, es war trotzdem begleitend richtig, gut und wichtig.
     
    #456 3. Januar 2020
    Zuletzt bearbeitet: 3. Januar 2020
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  17. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Sehr gut, denn das hat Dich garantiert traumatisiert und direkte Hilfe verhindert so einiges.
     
  18. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Ich glaube, Lagune hatte etwas Anderes gemeint - ich kann ihre Denke sehr gut verstehen ;)
     
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  19. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    (Pathologisches) »Auto-Helikoptern« tut ihr nicht gut, das habe ich verstanden, Resi. ;)
     
  20. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Ich bin weder ein Fan von Auto- noch anderem Helikoptern - wenngleich so ein Hubschrauberflug (ich hatte 2018 ganz unerwartet einen mit einem schnuckeligen Kollegen als Begleiter gewonnen....;)) eine ganz andere Sicht auf Helikopter vermitteln kann :D
     
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