Ob lediglich die Vergabe eines Diagnoseschlüssel reicht wage ich zu bezweifeln. Bleibt abzuwarten welche Verbesserungen es bringt und wann es dann in den Köpfen der Ärzteschaft verinnerlicht wird..
Jein. Jeder Weg beginnt mit dem 1. Schritt. Insofern ist jede Verbesserung positiv zu sehen, so klein sie auch erscheint. Außerdem: "Denn ohne ICD-Diagnose-Ziffer ist eine Kostenabrechnung mit der Krankenkasse kompliziert und infolgedessen erhalten Menschen mit Fibromyalgie nur schwer Zugang zu einer angemessen Behandlung. Zudem gilt für die Wahrnehmung der Erkrankung im Gesundheitswesen allgemein und in der Zuweisung von Finanzen für Therapie und Wissenschaft: Ohne Diagnose-Ziffer keine offizielle internationale Statistik und weniger Forschungsgelder."
@Fisshu Ist das ein Zitat oder Deine persönliche Zusammenfassung des verlinkten Artikels? Falls es ein Zitat ist, würde mich die Quelle interessieren. Fibromyalgie hat bereits im ICD-10 einen Schlüssel (M79.7-).
Quelle: https://www.fibromyalgie-fms.de/information/fibromyalgie-aktuell/meldung?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=413&cHash=7397960fbd8c256db6856662fe1e81c9 Darin wird auch erklärt, warum M79 nicht ausreichend ist, da dann der Schmerz nur ein Symptom von Rheuma und keine eigenständige Erkrankung ist. Mit dem neuen Code wird auch klar,gestellt, dass Fibromyalgie keine rheumatische Erkrankung, sondern eine Schmerzerkrankung ist.
Kann mir jemand folgende Aussage aus dem Artikel erklären? Ich verstehe es nicht ... Dazu konstatiert Prof. Dr. Rolf-Detlef Treede: „Zu behaupten, es gebe die Pathophysiologie der Fibromyalgie, ist Fake News“.
@Fisshu Pathophysiologie ist die Lehre von krankhaft veränderten Organfunktionen und ihren Folgen. Soll heißen, dass es wohl nicht "die" bestimmten Veränderungen, Anzeichen, Schmerzen, Blutwerte etc. gibt, mit denen ein Arzt dir zu 100 Prozent sagen kann," sie haben xy, also ist das eine Fibromyalgie" ( wie z.B. wenn bei dir ein Knochen durch die Haut sticht, dann ist das ein offener Bruch....blödes Beispiel, aber nur als Verständnis gedacht, was besseres fiel mir gerade nicht ein).
Moin Kekes beschreibt es mit einem tollen Beispiel, Man könnte auch die EKG Veränderung bei einem Herzinfarkt nehmen, oder die erhöhten Entzündungswerte bei einem Infekt usw. Daran erkennt der Doc die Erkrankung und kann sie auch „beweisen“ Das geht bei Fibro so nicht. Es gibt jedoch Forschungsansätze, die eine Veränderung des Nervensystem (siehe Zitat unten) zeigen. Vielleicht denkt Prof.dr. Treede mit der Aussage daran. Denn das ist zur Zeit noch kein Therapiestandart. Ich finde es auch klasse, dass die Fibro einen eigenen ICD Code bekommt. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. LG Tusch
@Fisshu Das ändert leider gar nichts an der Nomenklatur und am Verständnis, wenn du einen laienhaften Erklärungsversuch als 'gesetzt' für dich deklarierst. Das spiegelt leider trotzallem noch nicht die Realität wieder
@general: es ging mir nur kaum diesen einen Satz, speziell um dem Begriff Pathosphysiologie. Nicht um die Erklärung Fibromyalgie und deren Diagnose. Und es ja nicht so, als ob ich mich nicht auch außerhalb des Forums informiere
Ich wage zu bezweifeln, dass sich viel ändert. Fibro war ja auch schon früher als körperliche erkrankung im icd 10, da halt bei den rheumatikern. Und es kommt nur unter einer nummer im icd11, der chronische schmerzen betitelt. Mehr habe ich nicht herauslesen können
Dass die Fibro nicht mehr unter "Rheuma" läuft, finde ich jedenfalls einen Schritt in die richtige Richtung!
Mir ist das gerade noch was anderes zum Thema eingefallen: Das Thema mit dem Cortisolspiegel bei Fibromyalgie ist ja schon älter (auch hier im Forum sind ja ein paar ältere Beiträge zu finden). Mich würde interessieren, ob hier jemand ist, der in diese Richtung irgendwelche Erfahrungen/ Infos hat. Die Cortisol-Frage wird ja auch immer wieder in verschiedenen Fachzeitschriften (-büchern) diskutiert.
Pathophysiologie bezieht sich nicht auf Schmerzen, Blutwerte oder Anzeichen, sondern auf die Krankheitsmechanismen. Der Begriff bedeutet letztlich "kranke Physiologie" und damit die Abweichung vom "normalen", gesunden Ablauf der körperlichen Funktionen. Die Pathophysiologie (man könnte sagen Krankheitsentstehung....) eines Furunkels beispielsweise besteht in der Entzündung eines Haarbalges nach Infektion durch (meistens) Staphylokokken und bei Begünstigung durch z. B. Diabetes; sicht- und fühlbar ist eine daraus resultierende schmerzhafte Hautveränderung mit den typischen Zeichen einer Entzündung (Überwärmung, Rötung, Schwellung, Schmerz, eingeschränkte Funktion)