Fibromyalgie - neue Erkenntnisse?

Dieses Thema im Forum "Nichtentzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von kekes, 5. September 2019.

  1. kekes

    kekes Bekanntes Mitglied

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    Hallo Ihr Lieben,
    mein Arzt hat mich letzte Woche auf einige Artikel in Fachzeitschriften/ Internet aufmerksam gemacht. Gerne hätte ich dazu mal eure Meinung gelesen. Ich kopiere hier einen kleinen Abschnitt rein:
    "Anhand der durchgeführten Gehirnscans konnten die Forscher des Karolinska Instituts in Schweden nun zeigen, dass bestimmte Immunzellen des Zentralen Nervensystems, die sogenannten Gliazellen, Entzündungen im Gehirn entstehen lassen. Je stärker diese Entzündungen im Gehirn waren, desto stärker war beispielsweise die Müdigkeit der betroffenen Schmerzpatienten. Die Wissenschaftler hatten bereits vor einigen Jahren festgestellt, dass Personen mit Fibromyalgie erhöhte Entzündungswerte im Gehirn aufwiesen. Man konnte diesen Umstand jedoch zur damaligen Zeit noch nicht korrekt einordnen. Dies machen aber jetzt die neuen Bildgebungsverfahren möglich."
    Beteiligt an dieser Geschichte sind wohl Immunzellen des ZNS (sog. Gliazellen). Mein Dok meinte, dass man hinsichtlich dieser Forschungsansätze eventuell in absehbarer Zeit wirksamere Medikamente gegen Fibromyalgie entwickeln könnte.
    Mich beruhigt es ja schon, dass es endlich auch mal etwas "Sichtbares" gibt. Ich habe einfach schon oft erlebt (bei Ärzten, bei Bekannten oder auch bei mir fast fremden Menschen), dass Fibro nach wie vor entweder als psychische Erkrankung oder als "Stell-dich-nicht-so-an" Erkrankung hingestellt wird. Aber das kennen hier wahrscheinlich viele User...leider.
    LG Kekes
     
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  2. kroeti

    kroeti Aktives Mitglied

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    Hallo,
    das ist ja ganz spannend. Ich weiß z.B. durch ein MRT dass ich im Gehirn eine Gliose habe, eine Ansammlung von Gliazellen.Die Ursache kann sein, weil ich seit Jahrzehnten Migräne habe. Es kann auch einfach eine Miniverletzung im Gehirn sein. Und ich habe gefunden, dass wohl sehr viele Frühchen dies haben- ich war mal eines. Mein Neurologe wollte sich nicht festlegen, es war auch egal, meine Probleme, die zum MRT führten, gingen durch eine Beißschiene in der Nacht fast weg und kamen also größtenteils von den Zähnen.
    Aber den Artikel nehme ich zur nächsten Untersuchung dort mit und recherchiere auch noch mal ein bißchen weiter.
     
  3. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Das könnte vielleicht auch eine Erklärung für den Nebel im Kopf (Brainfog) sein.
    Vielen Dank für den Beitrag! Mir war das bisher nicht bekannt und ich freue mich auch, dass wieder eine mögliche Ursache entdeckt wurde. Vielleicht erlebe ich das ja noch, dass die Fibro endlich aus der Psychoschublade verschwindet.
     
  4. Marly

    Marly Guest

    @kekes Danke für den Beitrag! Ich war jahrzehntelang Migränepatientin und kenne es Entzündungen im Gehirn zu haben.
    Da ich bei der Fibro auch oft total benebelt bin, kann ich mir das gut vorstellen.

    Ich werde mich damit beschäftigen und vielleicht gibt es wirklich einen Weg, gegen diese Entzündungen etwas zu unternehmen.
    Die Migräne bin ich schließlich auch losgeworden.
     
  5. kroeti

    kroeti Aktives Mitglied

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    @Marly
    Wie bist du denn die Migräne losgeworden?
     
  6. Marly

    Marly Guest

    Das war ein langer Weg.

    Zuerst habe ich die Schmerzmedikamente stark reduziert und war dann in der Schmerzklinik in Kiel, die auf Migräne spazialisiert ist. Dort stellte man fest,
    dass ich viele Medikamente nicht vertrage und habe gelernt, nur mit Aspirin und Ibuprofen auszukommen und das auch nur an 8 Tagen im Monat.
    Erstaunlicherweise reichte das auch aus und die Anfälle wurden deutlich weniger.
    Dazu kamen dann Entspannungstechniken.
    Hauptsächlich wurde ich aber von meinen Heilpraktikern behandelt. Eine hat meine Narben (am Kopf) und Gehirnganglien (auch am Kopf) entstört, dadurch war die
    Gesichtsneuralgie bei Migräneanfällen sofort weg und kam nie wieder.
    Ich habe zweimal entgiftet mit Chlorella und Entgiftungstee aus einem Kräuterladen und das Medikament Kephalodoron längere Zeit eingenommen.
    Der Darm wird regelmäßig mit Omnibiotic saniert und ich ernähre mich mit seeehr viel Gemüse, vollwertig und seeehr wenig Fleisch und Milchprodukte.
    Ungesundes kommt so gut wie gar nicht auf den Speiseplan.

    Sehr wichtig war die Arbeit auf der emotionelen Ebene, also therapeutische Arbeit, da ich viel Streß hatte und damit nicht umgehen konnte. Heute bin ich entspannter geworden
    und respektiere meine Grenzen. ich habe phasenweise immer noch viel Streß, komme aber besser damit klar und finde schneller Lösungen, die mir helfen.

    Ich ruhe mich sehr regelmäßig aus. Bekomme regelmäßig Massagen und osteopathische Behandlungen, da die Verspannungen bei mir auch Migräne ausgelöst haben.
     
  7. Oliver70

    Oliver70 Bekanntes Mitglied

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    Finde ich sehr interessant, vielleicht wird dadurch die schmerzlindernde Wirkung von Opioiden und NSAR blockiert weswegen da Antidepressiva zum Einsatz kommen. Bei mir kann der Rheumatologe eine sekundäre Fibro nicht ausschließen. Auch wirkt Metamizol bei mir sehr gut, besser als Ibu
     
  8. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Mir geht es mit Cortison immer besser, da hatten wir ja erst eine Schwäche der Nebennieren in Verdacht gehabt, was sich aber nicht bestätigt hat.
    Jetzt hab ich grad den Gedanken, dass es vielleicht tatsächlich an Entzündungen im Gehirn liegen könnte, dass das Cortison meinem Zustand verbessert. Klingt für mich jedenfalls logisch.
     
  9. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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  10. Tusch

    Tusch Bekanntes Mitglied

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    Moin
    @kekes .. Sehr interessant - irgendwie hat das hier schon mal jemand gepostet? Oder ? Ich habe es wo anders gelesen.
    Wenn da wirklich Entzündungen im Gehirn ablaufen und die Migräne auslösen, dann wäre erklärt, warum ich unter Cortison keine Migräne hatte.
    Im Moment habe ich auch wenig Migräne und wenn nur ganz abgeschwächt. Ich denke/hoffe, dass da das Migravent seine Arbeit tut.
    Hier ein Artikel der MigräneLiga
    https://www.migraeneliga.de/migravent-wirksam-bei-migraene/
    Ich hoffe, dass das keine Werbung ist - dann bitte löschen.
    Man kann Magnesium, VitB2 und Coenzym auch anders zuführen.

    Nebel im Kopf kenne ich auch. Ein dumpfes, verschwommenes Gefühl. Manchmal so ausgeprägt, dass ich mich nicht traue Auto zufahren.
    Ich glaube (ganz vorsichtig), dass die Mikronährstoffe auch im positiven Sinn auf die Fibro wirken.
    Auch die Fatigue ist sehr viel besser. Zum Glück. Das war echt eine sehr blöde Zeit.

    LG Tusch
     
  11. Tusch

    Tusch Bekanntes Mitglied

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    Nachtrag: In dem Artikel, den Maggy gepostet hat, ist unter ein Link zu dem Artikel, den ich schon mal gelesen hatte
     
  12. Marly

    Marly Guest

    @Tusch Mir geht es ja mit der Fatigue auch viel besser, seit ich mich mit Mikronährstoffen und regelmäßiger Entgiftung behandle.

    Ich konnte ganz oft kein Auto fahren. Das ist zum Glück vorbei, bzw. kommt nur noch sehr selten vor.
     
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  13. Tusch

    Tusch Bekanntes Mitglied

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    Das ist toll Marly
    Ich finde es immer wieder erschreckend, wie lange es dauert, bis man einen Weg gefunden hat, bzw einen Arzt, der sich wirklich auskennt.
    Da habe ich mit dem Umzug das Glück gehabt, einen tollen und engagierten Betriebsarzt zu haben, der wirklich das Wohl der Arbeitnehmer im Blick hat.
    Von ihm habe ich das Migravent empfohlen bekommen und komme in eine Studie, wo die Veränderungen der HWS (es geht um den Dancing Dens) und chron. Schmerzen in Verbindung gebracht werden. Dazu schreibe ich mehr, wenn ich weiß wie es läuft. Auf jedenfall geht’s dabei um die Veränderung der Mitochondrien.
    Durch ihn bin ich auch zu einem Neurologen gekommen, der die gleiche Arbeitsweise hat.
    Was dieser über Fibro und Migräne weiß ist beeindruckend. Er arbeitet mit dem Chefarzt der Schmerzklinik Kiel zusammen.

    Ich versuche alles, was mir Hilfe bringt hier zu posten, damit andere User davon profitieren oder zumindest diese Ansätze mit ihren Ärzten besprechen können.
    Ich finde es nach wie vor wichtig, seine eigenen Ärzte mit ins Team zu holen.
     
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  14. Marly

    Marly Guest

    @Tusch
    Obwohl ich in der Schmerzklinik in Kiel war, ist mir das Migravent unbekannt. Ebenso das Dancing-Dens.
    Vielleicht sind 4 Jahre schon zu lange her.

    Ich leide ja auch unter starken chr. Nackenschmerzen. und meine WS ist ständig blockiert und instabil.

    Du hast wirklich Glück mit dem Arzt. Ich habe mir fast alles über die Jahre selbst erarbeitet und kann mich auf meine HPs mehr verlassen als
    auf die Ärzte. Die finden jedenfalls immer wieder einen Ansatz und geben sich Mühe mir wirklich helfen zu wollen.

    Die Studie finde ich sehr interessant. Ich freue mich auf jede Erkenntnis. Vielleicht bringt mich das auch wieder ein Stückel weiter.
     
  15. Tusch

    Tusch Bekanntes Mitglied

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    Stade, Niedersachsen
    Moin
    @Marly
    Dieses Ärzte Netzwerk ist echt ein Glücksfall, darüber bin ich total froh.

    Dancing dens = Diskrepanz des Dens axis(2. Halswirbel) zur Schädelbasis, zum Atlas(1. Halswirbel) und zum Rückenmark
    Dies bewirkt einen unphysiologisch beweglichen Dens axis = eine Instabilität der oberen HWS und somit der Kopfgelenke.
    Symptomen der Instabilität in diesem Bereich schleichen sich über einen längeren Zeitraum ein. Dazu gehören insbesondere Fehlfunktionen der Hirnnerven
    X (Trigeminus = Gesichtsbereich und Kauen)
    XII (Facialis = Gesichtsnerv, Mimik - hat motorische und sensible Fasern, d.h kann Probleme von
    Lähmung bis Gefühlsstörung machen)
    Häufige Beschwerden
    Migräne ,Kopfschmerz , Nackenschmerzen ,Tinnitus, Zähneknirschen, Sehstörungen, Schwindel, Übelkeit, Gleichgewichtsstörungen, optische und akustische Verzögerungen, Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis), Zuschwellen der Nase , Depression, Reizdarm / Verdauungsbeschwerden oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Rückenschmerzen, Fatigue, Übergewicht, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen,

    Diese Instabilität kann man auf normalen Röntgenbilder und MRT meistens nicht sehen.
    Deswegen werden speziell Aufnahmen nötig. Da diese Zusammenhänge noch nicht so bekannt sind, übernimmt die KK diese Bildgebung nur selten.
    Instabilität des oberen Kopfgelenks sind bis jetzt hauptsächlich durch Traumata bekannt.
    Man vermutet aber, dass schwierige Geburten so einen dancing dens auch auslösen können.

    Die Studie, die anläuft, soll herausfinden, ob eine Schädigung der Mitochondrien durch einen Dancing Dens ausgelöst werden kann.
    Was Mitochondrien sind erklärt ein Artikel der Rheuma Liga/ Schweiz ganz gut, Link habe ich mal eingestellt.
    https://www.rheumaliga.ch/blog/2018/mitochondrien

    LG
    Tusch
     
  16. Marly

    Marly Guest

    @Tusch Ein Arzt hat meine Tochter mal auf Mitochondrien irgendwas untersuchen lassen und danach bekam sie eine Infusionstherapie.
    Geholfen hat es nicht.
     
    general gefällt das.
  17. Marly

    Marly Guest

    @Tusch Ich habe mir von meiner HP ein Buch ausgeliehen:

    Einblicke in die Welt der Mikronährstoffe . Vitamine, Spurenelemte, Mineral- und Pflanzenwirkstoffe.
    von Dr. med. Luitgard Baumeister-Jesch

    Es ist ein tolles Buch. Ich werde mir das wahrscheinlich bestellen.
     
  18. Tusch

    Tusch Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    23. März 2014
    Beiträge:
    3.648
    Ort:
    Stade, Niedersachsen
    @ Marly ... werde ich mal googeln
    Danke
     
  19. Milica

    Milica Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    27. Januar 2018
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    1.466
    Sehr interessanter Artikel!
     
  20. Fisshu

    Fisshu Aktives Mitglied

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    3. April 2019
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