Hallo, nachdem ich mich brav vorgestellt habe, geht's hier mal richtig los! Ich bin seit 95 chronisch schmerzkrank, weil mir nach einem Motorradunfall 1994 (Hals- und Brustwirbelkörper in Mitleidenschaft gezogen, Brustwirbelsäule hat dadurch einen leichten Rundrücken) jahrelang keine ausreichende Schmerztherapie gegeben wurde. Mittlerweile bin ich deswegen gut eingestellt mit: Hydromorphon 8mg 1-0-1 Opipram 100mg 1/2-0-1 Sertralin 100mg 1-0-0 Cannabis Bediol oder bevorzugt Penelope 0,6g tgl. Novothyral 75 1-0-0 (Schilddrüse) Seit Jahren hatte ich immer stärkere Schmerzen im ISG, welche mit Cortisol/Lidocain Kombi als Injektion gut wirkten. Mittlerweile helfen diese jedoch nicht mehr anhaltend. Durch die Probleme beim ISG konnte ich dann kaum noch Übungen für mein normales Muskelaufbau Training durchführen. HLA B27 ist nachgewiesen und leicht erhöhte Entzündungswerte sind im Blut. Ungeachtet davon gab es in den letzten Jahren öfter Entzündungen der Patellasehnenansätze. Mittlerweile schmerzen beide Hüftgelenke bei jedem Schritt (besonders abspreizen), ich kann meine Kraft in der rechten Hand vor Schmerzen nicht mehr aufbauen (Schraubverschluß z.B.), teils kommen noch Schmerzen in beiden Knien und die Schultergelenke sind vermutlich durch die Schleimbeutel gereizt. Seitschlaf ist durch die Hüfte kaum noch möglich, ohne mehrmals wach zu werden. Augen flimmern ab und an und morgens benötige ich ungefähr eine Stunde, um aus dem Knick zu kommen. Dieser Schub begann vor zwei Monaten. Predni von 60mg runter dosiert auf 7,5 schlug anfangs sehr gut an, doch diese geringe Dosis bewirkt rein gar nix. Termin beim Rheumatologen ist Mitte August. Nun nehme ich ab heute Etorcoxib 90mg (bin allergisch auf Dichlo und der Magen ist empfindlich). Augen wurden gecheckt und sind zum Glück top; ist eine Augen-Migräne. KG mit Fango und Massage geht ab Mitte April los. MRTs waren bisher unauffällig; auch mit Kontrastmittel. Zum Vergleich für den Rheumatologen wird ein neues MRT gemacht; das paßt zeitlich dann ganz gut wegen der langen Wartezeiten. Zusätzlich will mein Hausarzt, welcher auch mein Psychologe und Schmerztherapeut ist, noch ein Knochenszintigramm machen lassen. Da morgen gutes Wetter ist, werde ich mich trotzdem wieder ins Leder schmeißen und eine Runde mit dem Mopped drehen. Zu meinem Glück empfinde ich dabei keine großartigen Schmerzen, wie ich vor drei Tagen feststellte. Für weitere Anregungen bin ich dankbar.
Hallo Taz Devil, du solltest auf jedenfall darauf achten, dass du vor dem MRT/Knochenszintigramm rechtzeitig das Cortison absetzt, falls du das noch nimmst. Hast du zu der Zeit des ersten MRTs Cortison genommen? Das wäre evtl. eine Erklärung für ein unauffälliges MRT. Cortison sollte schon 4 oder mehr Wochen vor dem MRT Termin abgesetzt werden. Ich hatte auch mal das Problem. Ich hatte 3 Wochen nach einer Cortisoninfusionstosstherapie ein MRT. Evtl. auch andere entzündungshemmende Medikamente paar Tage vorher aussetzen. Aber sprech das am besten nochmal mit deinem Rheumatologen ab. LG Daniel
Wenn ich kurz Klugscheißern darf : Cortison darf auf keinen Fall abgesetzt werden! Man muss es ausschleichen, also rechtzeitig damit anfangen.
Danke für Euren Hinweis. Beim letzten MRT wurde extra Monate vorher die Injektion ins ISG beidseits vermieden. Sobald fest stand, daß ein MRT gemacht werden soll. Mittlerweile wurde das Predni auch wieder ausgeschlichen, da es mir mit 7,5 nichts bringt.
Nun nehme ich seit einigen Tagen Etorcoxib 90mg. Kann es sein, daß es sich in der Wirkung langsam aufbaut? Von Tag zu Tag empfinde ich keine große Besserung, welche ich in mein Schmerz-Tagebuch eintragen könnte. Da muß ich schon 2...3 Tage sehen, um etwas weniger Schmerzen zu bemerken. Termin zur Szinti ist am Montag; wenn die Injektion schon 2...3 Stunden dauert, um sich einzulagern, werde ich wohl neben der Trinkflasche ein gutes Buch mitnehmen und bei gutem Wetter draußen warten. MRT kommt 27. und 31.Mai. Warum die für Hüfte/Becken/LWS zwei Termine benötigen, muß ich Montag mal klären. Kommt mir komisch vor. Da der erste Termin beim Rheumatologen ist am 26.08. ist, kann ich den wegen des Etorcoxib schlecht fragen. Für die Szinti wäre es da eh zu spät mit Absetzen. Ich hab gestern extra wegen Medis nachgefragt, da wurde mir erklärt, daß sie keine Rolle spielen. Habt Ihr da andere Erfahrungen gesammelt?
Lustig, ich nehme auch seit drei Tagen das erste Mal Etoricoxib, allerdings nur 60 mg (das fand die Apothekerin allerdings schon viel - auf keinen Fall mehr als eine Tablette am Tag! ). Bei mir wirkt es recht direkt, ich habe allerdings auch keine starken Schmerzen, und momentan auch eher in den Händen als im Rücken oder in der Hüfte (bei mir lautet die Verdachtsdiagnose Spondyloarthritis, also eine Frühform von MB). Gegen die Steifheit in den Händen und in der Hüfte wirkt es aber recht gut. Soweit ich weiß, sollte es auch normalerweise ziemlich direkt wirken, vor allem die schmerzstillende Wirkung soll schon nach einer halben Stunde eintreten. Da es auch eine entzündungshemmende Wirkung hat, finde ich die Frage schon berechtig, ob du es vor der Szintigraphie wirklich nehmen solltest ...
Danke Dir, Thursday Next! Die schmerzstillende Wirkung kann ich wahrscheinlich durch das Hydromorphon (2x8mg) kaum empfinden. Besonders der Bewegungsschmerz in Hüfte und Schulter ist trotzdem vorhanden. Nur in den Händen kann ich wieder etwas mehr Kraft aufbringen. Und ich wache nachts nicht mehr vor Schmerzen der Hüfte auf. Ob das nun am Medikament oder Sonnenschein liegt, ist die Frage. Bin bei einigen Tagen naß/kaltem Wetter bedeutend mehr belastet. Aber das wird wohl vielen hier so gehen.
Bei dir liegt der Fall offensichtlich deutlich schwerer als bei mir - da kann ich mir vorstellen, dass es auch länger dauert, bis die Medikamente wirken. Szinti und MRT können unterschiedliche Vorgänge darstellen, im Detail weiß ich aber nicht genau, welche jeweils. Ich glaube, das MRT zeigt eher Entzündungen im Gelenk, und auf der Szinti können auch Entzündungen im Knochen sichtbar gemacht werden. Hoffentlich erklären sie dir das am Montag genauer Ich hatte schon ein paar Mal den Eindruck, dass mir vor allem Wetterwechsel Probleme in den Gelenken machen, bzw. nicht Regen an sich, sondern wenn der Wechsel von Hochdruck auf Tiefdruck. Wenn der Regen dann länger bleibt, werden die Gelenke auch wieder besser. Muss das mal beobachten. PS. Nimmst du einen sogenannten Magenschutz (PPI)? Ich frage mich, ob mir das Etoricoxib nicht doch etwas auf den Magen schlägt. Ich würde es aber gerne noch ein paar Tage weiternehmen ... Hier kam nämlich diese Nacht wieder Regen an, und ich merke es prompt in den Händen. :-/ Andererseits denke ich oft, Menschen wie du wären wahrscheinlich froh, wenn sie so wenig Schmerzen wie ich hätten. Das klingt echt nicht so schön bei dir.
Ach, wenn ich hier über andere Leidensgenossen lese, denke ich auch, wie gut es mir geht. Das ist alles relativ und ganz persönlich mit den Empfindungen. Ich hab gelernt, Schmerzen bis Intensität 5 … 6 zu ignorieren und mit diesem Körper und seinen Wehwehchen zu leben. Dagegen ankämpfen hat mich nur unnötige Kraft gekostet und nichts bewirkt. Nichts ist auch nicht richtig, es steuerte mich immer mehr in depressive Phasen. Mittlerweile hab ich durch Therapie umgedacht und fühle mich wohler. Also immer das Beste aus der jeweiligen Situation machen. Bei der Szinti sammeln sich radioaktive Stoffe dort an, wo der Stoffwechsel am höchsten ist. Das sind generell Entzündungen. Bei meinem letzten MRT wurde auch schon mit Kontrastmittel gearbeitet, doch mein Körper hat nichts verraten. Schaun wir mal, was er diesmal kund tut. Magenschutz ist im Etoricoxib schon enthalten; ist ein Cox 2. Mein Magen ist schon recht empfindlich, hab auch Reflux, aber bisher ist alles gut bei mir. Hier war gestern Abend der Wetterwechsel. Einige Tage vorher meldet sich da schon besonders mein ISG. Es scheint damit zusammenhängen, ob der Regen länger anhält. Gibt es nur eine Husche (kurz Regen, dann wieder Sonne), ist wiederum alles okay.
Entschuldige, Taz, darf ich korrigieren? Nur, um ein wenig zu (er-)klären. "Magenschutz" ist im Etoricoxib nur indirekt enthalten. Will sagen, es enthält keinen zusätzlichen Wirkstoff, der den Magen vor aggressiven Einflüssen schützt oder die Magensäure unterdrückt. Vielmehr ist unter Etoricoxib - analog auch unter anderen Präparaten wie Celecoxib oder Valdecoxib - schlicht der Magen nicht so angreifbar. Es ist ein Cyclooxygenase-2-Hemmer (Cox-2-Hemmer) - im Gegensatz zu den konventionellen NSAR, die sowohl Cox-1 als auch Cox-2 hemmen. Die Cox-1 ist ausschlaggebend für die Bildung des magenschützenden Schleimfilms; wenn diese gehemmt wird, funktioniert der körpereigene "Magenschutz" nicht mehr, und es kommt zu einer vermehrten Anfälligkeit für Schleimhautläsionen wie Entzündung, Geschwüren und manchmal nachfolgenden Blutungen. Das gilt besonders bei gleichzeitiger Einnahme von ASS, Corticosteroiden und auch dauerhaften "Blutverdünnern" wie Phenprocoumon (Marcumar), Apixaban (Eliquis), Rivaroxaban (Xarelto), Dabigatran (Pradaxa) und ihren Verwandten....(Lixiana etc.) Deshalb ist vor Allem bei kombinierter Einnahme dieser Substanzen die Einnahme eines PPI zu Recht Standard, um schweren und vor Allem Blutungskomplikationen vorzubeugen. P. S. Was vielleicht noch wesentlich ist: mit der Anwendung von Cox-2-Hemmern kann man meist auf die gesonderte Einnahme von PPI verzichten....
Herzlichen Dank für Deine Korrektur, Resi! Für mich ist das Thema MB oder schlicht Rheuma aus sehr neu.
Was mir mittlerweile immer deutlicher auffällt, daß mir immer öfter Begriffe und Namen entfallen. Mitten im Satz ist das Wort weg, daß ich es umschreiben muß. Womit das nun zu tun hat, ist mir noch nicht bewußt. Mal weiter beobachten. Aber woher genau die Schultern schmerzen hab ich rausfinden können. Sind die Sehnenansätze vom Supraspinatus. Hoffe mal, daß es bei der Szinti zu sehen ist. Erzähle ich von jedem "Zipperlein" komme ich mir echt vor, als würde ich nur rum jammern. Ist immer noch ein Lernprozeß, offener damit umzugehen und es meinem Lebensgefährten zu erzählen. Besonders deswegen, weil er so hilflos zusehen muß.
Puh, 5-6 finde ich schon ganz schön hart. So hoch kam ich rheumamäßig bisher nur selten. Durch andere Sachen (halben Fuß mit Tee verbrüht und mal eine fiese Blockade in der BWS) kam ich schon mal deutlich höher, das war nicht schön. Vielleicht kannst du dein Schmerzniveau ja aber noch durch die neue Behandlung senken! Dennoch sind Magen-/Darmbeschwerden ja eine der häufigsten Nebenwirkungen von Cox-2-Hemmern ... Wie sieht es mit deiner Schilddrüse aus? Bei mir war das ein Unterfunktionssymptom (kommt häufig vor). Ich glaube schon, dass es wichtig ist, damit offen umzugehen. Die Schmerzen kann er ja nur bedingt sehen, und wenn er weiß, wie es dir geht, kann er besser einordnen, wenn du dich wg. der Schmerzen vielleicht mal unfreundlich verhältst. Ein bisschen Jammern muss ab und zu sein - hängen lassen sollte man sich nicht, aber ich habe nicht den Eindruck, dass du das tust!
Sind sie das? Hast Du derartige Nebenwirkungen selbst erfahren oder ist das eine Information von außen? War der Zusammenhang zweifelsfrei? Es gibt kein wirksames Medikament ohne Neben-Wirkungen (die oft unerwünscht, manchmal aber auch positiv sind - nicht zuletzt sind einige Indikationen für die Gabe so eher zufällig entdeckt worden) - und das gilt selbstredend auch für NSAR jeder Couleur.
Hatte ich, bis wir bei Novotyral 75mg angekommen bin. Jetzt waren diese Werte wieder top. Das tut gut, hier auch von anderen zu lesen. Danke Dir!
Wenn ich mich mal hier einklinken darf . In der Apotheke wurde mir gesagt, wenn Etoricoxib und Prednisolon zusammen nimmt, dann unbedingt PPI dazu. Nach 5 Tagen gemeinsamer Einnahme hat meine Magen das dann auch gefordert. Außerdem meinten sie, dass man das Prednisolon keinesfalls nüchtern nehmen soll (was ich aber fürh um 6 Uhr nicht schaffe). Vielleicht könnte man damit und mit magenschonender Ernährung so manches abfedern...
Das steht im Beipackzettel ;-) Meine eigene Erfahrung hat ja nur anekdotischen Charakter. Das ist mir schon klar, es ist ja nicht das erste Medikament, das ich nehme. Natürlich muss man immer Nutzen und Risiko abwägen.
Ich will dir bloß nichts einreden, aber bei Schilddrüsenwerten sagen Ärzte oft, dass sie top sind, auch wenn sie das überhaupt nicht sind, bzw. individuell nicht passen. Die meisten Ärzte schauen nur, ob die Werte innerhalb der Referenzbereiche liegen. Wenn du also dauerhaft Symptome hast, die zur Schilddrüse passen, lohnt sich ein zweiter Blick auf die Werte. Aber das nur für den Hinterkopf, du hast ja erstmal andere Baustellen ;-) PS. @Fisshu: Ja, bei Prednisolon habe ich auch schon davon gehört, dass es auf den Magen gehen kann. Ich nehme ja zurzeit nur Etoricoxib und will es auch nur noch ein paar Tage weiternehmen. Heute war der Magen besser, die Ernährung spielt natürlich auch eine Rolle, und Dienstag hatte ich ein wenig geschlemmt - das war wohl etwas zu viel für den Magen zusammen mit dem Etoricoxib.