Hallo, ich bin neu hier und möchte gerne fragen, ob jemand Erfahrung mit Imraldi hat? Es ist ein Biosimilar von Humira (Adalimumab) und wurde erst im Oktober 2018 zugelassen. Ich habe noch nicht gespritzt, aber soll demnächst anfangen. Ich freue mich sehr auf eure Antworten.
Hallo Lolla, ich selbst nehme Imraldi nicht, aber mein Lima (Lieblingsmann) allerdings hat er kein Rheuma sondern Morbus Crohn und sekundäres Raynaud Syndrom,im Schub besteht eine rheumatische Beteiligung. Er hat jetzt 3x gespritzt....... der Crohn ist weiter ruhig (zum Glück) aber sein Blutdruck ist jetzt sehr hoch,so daß eine Ader unterm Auge geplatzt ist (sieht nach Schlägerei aus) .... Sein Hausarzt meint es liegt an den hohen Cortisongaben, die er vor ca 20ig Jahren bekommen hat...... wir glauben es liegt am Imraldi. Er hat erst in 3 Wochen einen Termin beim Gastro.... Ich werde berichten, was der meint. Er hat vorher Humira 15 Jahre ohne Nebenwirkungen und auch ohne große Schübe gespritzt.
Hallo Lolla, ich weiß nur, daß der Gastroenterloge seid Imraldi auf dem Markt ist, angehalten wird dieses statt Humira aufzuschreiben. Und ich möchte nochmal betonen, dass das was ich dir an Nebenwirkungen beschrieben habe, noch nicht vom Facharzt bestätigt wurde......
Obwohl offtopic möchte ich gerne vorschlagen den Titel etwas abzuändern. Im Gegensatz zu den Generika ( wirkstoffgleiche Kopie) sind Biosimilar dem Original in diesem Fall Humira ( Adalimumab) ähnlich aber nicht identisch. Im Uveitiszentrum beispielsweise wurde explizit betont, dass Wirkungsweisen nicht 1:1 übertragbar angenommen werden können, obwohl es sich um weitreichend ähnliche Präparate handelt. Man ist dort eher abwartend und interessiert als euphorisch. Dort zumindest werden alle Patienten, die bereits mit Humira behandet wurden nicht auf Biosimilar umgestellt, weil viele der Patienten vor drohender Erblindung stehen und man das Risiko nicht eingehen will. Neu in Frage kommende Patienten für die Behandlung werden jedoch mit Biosimilar behandelt, weil je nach Type die Kassen die Kosten für das Originalpräparat nicht tragen und in einigen Fällen die Indikation fehlt und sowieso nur über Einzelfallentscheid Kostenübernahmen erwirkt werden können. Ich hoffe sehr mein Beitrag irritiert nicht zu sehr im Thread. Viele Grüße kira
Die Behandlung einer Erkrankung mit Biologica ist gewissermaßen IMMER ein Ausprobieren; das ist bei den "Originalprodukten" nicht anders als bei den Biosimilars. Ob ein Medikament individuell ausreichend gut wirkt, weiß niemand vorher. Dass die Wirkung in Studien - also statistisch - vergleichbar ist und im selben Level liegt, ist die Voraussetzung für die Zulassung dieser Substanzen, und deshalb dürfen sie auch den gleichen Substanznamen führen. Es gibt also keine vernünftige Grundlage für die Annahme, dass das Original besser oder anders wirken sollte und auch nicht für die Annahme, dass der Einsatz von Biosimilars gegenüber dem Original ein "Experiment" sei. Der Knackpunkt ist die Akzeptanz.
Das ist schlicht Unfug. Hier kann die geneigte Leserin (Leser dürfen auch ) nachlesen, wie die rechtlichen Anforderungen zur Zulassung eines Biosimilars gestaltet sind; ich empfehle besonders die Lektüre von Seite 14, Unterpunkt "Generelle Anforderungen ...." und Seite 16, Unterpunkt "Klinische Studien" https://www.akdae.de/Arzneimitteltherapie/LF/PDF/Biosimilars.pdf
Hallo Lolla, einige Kassen haben Rabattverträge mit den Originalherstellern der Biologika. In meinem Fall ist es so, dass die TK einen Rabattvertrag mit Pfizer für Enbrel und einen Rabattbertrag mit dem Hersteller des Biosimilars Benepali hat. Darauf habe ich den Rheumatologen darauf aufmerksam gemacht, woraufhin dieser mir den Reimport von Enbrel verschrieb. Ich rief meine Kasse an und die bestätigten mir, dass die Apotheke mir in diesem Fall das Originalpräparat von Pfizer (Enbrel) geben könne, aber dass dies die Entscheidung der Apotheke sei. Nun handelt es sich bei Biologika um sehr teure Medikamente. Also überlegte ich mir, dass eine Apotheke allein aus rein betriebswirtschaftlichen Gründen kaum freiwillig darauf verzichten würde. Der Reimport ist 100 Euro billiger, d.h. die Apotheke bekommt dafür 100 Euro weniger erstattet, als beim Nichtimport. Dennoch war ich mir ziemlich sicher, dass ich eine Apotheke finden würde, bei der ich nicht diese 100 Euro-Differenz zahlen müsse. Und so war es dann auch, ich habe das Originalpräparat und kein Reimport bekommen, musste nicht die 100 Euro Differenz bezahlen. Man verzichtete sogar auf die 10 Euro Zuzahlung und schenkte mir zudem 250 ml Duschgel von Sebamed. Also erkundige dich bei deiner Krankenkasse, ob diese vielleicht auch einen Rabattvertrag mit dem Hersteller von Humira hat. Sollte dies der Fall sein, teile dies deinem Rheumatologen mit und bitte ihn um ein solches Rezept. Wenn er dir dann den Reimport verschreibt, hab nur Mut und versuche es so wie ich es gemacht habe. Viel Glück! Liebe Grüße allina
Hallo Katjes, aber ärgerlich ist es schon, dass dein Mann 15 Jahre lang mit Humira gut eingestellt war, keine Nebenwirkungen hatte und nun mit hohem Blutdruck zu kämpfen hat. Überprüfbar wäre es schon, ob es am Biosimilar liegt, man könnte ja wieder auf Humira umstellen und falls dann nach einer gewissen Zeit der Blutdruck sich wieder normalisieren würde, läge der Zusammenhang nahe. Liebe Grüße allina
Da fällt mir noch ein, dass man solche Geschichten vor ein paar Jahren auch im Zusammenhang mit dem Wechsel von Bluthochdruckmittel gehört hat. Also Leute, die mit bestimmten Bluthochdruckmitteln gut eingestellt waren, die Medikamente gewechselt wurden und plötzlich der Blutdruck sich gar nicht mehr gut einstellen ließ.
Allina, Du bist ja als Patient mittlerweile in der Situation, dass man es nachweisen muß, dass es genau von dem Medikament kommt(ich war schon häufiger in der Situation) ......... und ab einem bestimmten Alter gehört für viele Ärzte Bluthochdruck zum altwerden dazu (es passt außer dem Alter und Imraldi nichts auf meinen Lima)........ Und sein Gastro muss auch erstmal bereit sein, ihm wieder Humira zu verschreiben..... Das ist immer eine blöde Sache mit den Nebenwirkungen.......
Katjes, ja, du hast Recht und wirklich mehr als ärgerlich. Man ist als Rheumapatient bzw. Morbus Crohn-Patient eh schon ziemlich gebeutelt. Da finde ich es sehr unangebracht, eine seit vielen Jahren gut eingestellte Medikation zu ändern. Und was den Zusammenhang zwischen diesem Biosimilar und dem Humira betrifft, da spricht zumindest die zeitliche Übereinstimmung dafür. Und wie gesagt man könnte es ja mit einem erneuten Wechsel zu Humira verifizieren oder widerlegen. Aber ich befürchte, auch dass dies der behandelnde Arzt nicht wirklich wollen wird.
Hallo Allina, danke für deine Antwort! Dazu hätte ich nun eine Frage. Soll auf dem Rezept stehen "Benepali" und Reimport vermerkt sein? Meine Krankenkasse ist AOK und die haben sogar Rabattvertrag mit Pfizer (Hersteller von Enbrel). Leider keinen Rabattvertrag mit Abbvie (Hersteller von Humira Original Produkt). Meine Ärztin hat mich auch wegen Benepali gefragt, wenn ich mich mit Imraldi unsicher fühle. Im Fall mit Benepali könnte ich auch versuchen ein Original Enbrel zu bekommen, wie du es gemacht hast. Jetzt habe eine Wahl: entweder Biosimilar Imraldi oder Enbrel Original Biologika (wenn die Ärztin damit einverstanden ist, dies auf dem Rezept zu vermerken). Viele Grüße Lolla
Hallo Lolla, bei mir war das so, dass der Arzt auf dem Rezept zwar Enbrel verschrieben hat, also nicht Benepali, aber von einem Unternehmen, das dies reimportiert, also nicht direkt von Pfizer. Das Medikament ist zwar dann das Originalpräpatat von Pfizer. Aber es gibt Unternehmen, die sich auf den Reimport von Oringinalpräparate spezialisert haben und dann steht ihr Name auf der Verpackung. Auch, wenn sie nicht die Hersteller sind. Ich hoffe, ich habe es verständlich erklärt. Und in diesem Fall auf gar keinen Fall ein Kreuz machen, weil sonst die Apotheke dir nichts anderes geben darf. Die Apotheke darf dann das von Pfizer herausgeben und bekommt dafür dann 100 Euro weniger, weil der Reimport in diesem Fall 100 Euro billiger gewesen wäre. Aber vor die Wahl gestellt entweder 100 Euro weniger zu verdienen oder auf mehrere Tausend Euro zu verzichten, fällt den Apotheken die Entscheidung sehr leicht. Zumal die Gewinnmargen bei Apotheken sehr hoch sind. Eine leider schon verstorbene Tante von mir war Apothekerin und die Gewinnmargen sind wirklich sehr hoch. Also die Entscheidung zwischen Humira und Enbrel kann ich dir nicht abnehmen. Liebe Grüße allina
Hallo Allina, du hast alles verständlich und ausführlich erklärt. Danke vielmals für diese Information, die für mich sehr nützlich ist! Liebe Grüße Lolla
Hallo Katjes, kann man in diesem Fall Blutdruck senken? Oder bleibt der trotzdem hoch? Ich habe verstanden, dass der Arzt noch nicht bestätigt hat woher diese Nebenwirkung kommt. Wenn doch von Imraldi, dann bleibt das Zeug 2 Wochen lang im Körper und diese Nebenwirkung auch? Ich habe noch gelesen, dass Imraldi beim Spritzen fast unerträglich brennt. Stimmt das? Gute Besserung für deinen Mann. Liebe Grüße Lolla
Servus Lolla, Humira brennt auch. Man kann es ein paar Minuten vorm Spritzen aus dem Kühlschrank nehmen. Leicht erwärmt ist das deutlich weniger. Ich könnte mir vorstellen das klappt auch beim Imraldi. Gruß kira
Lolla, im Augenblick wird versucht den Blutdruck einzustellen, weil die Angst viel zu groß ist ohne Basais dazustehen...... die Schübe bei meinem Lima verlaufen immer sehr dramatisch....... man ist sich sicher, dass er einen weiteren nicht überleben wird. Danke für deine Wünsche! Liebe Grüße
Hallo katjes, das ist ja unfassbar. dass man bei deinem Mann die Medikation verändert, obwohl er an einer derart schweren Form des Morbus Crohn leidet, dass es gar lebensgefährlich wird. Wirklich unfassbar!
Allina, der Wirkstoff der Hilft ist ja der gleiche ..... wäre dies anders.... daran mag ich nicht denken. Es liegt ja nicht am Arzt, sondern an den Auflagen die er von der Kasse bekommt.
Aber in so einem schwerwiegenden Fall, bei dem sogar Lebensgefahr besteht, ändert man doch nichts, was gut läuft. Das finde ich fahrlässig. Man könnte in solch einem Fall das bestimmt auch gut gegenüber der Kasse vertreten.